DE88963C - - Google Patents

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DE88963C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D49/00Details or constructional features not specially adapted for looms of a particular type
    • D03D49/60Construction or operation of slay
    • D03D49/62Reeds mounted on slay

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Looms (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT. \
PATENTSCHRIFT
KLASSE 860WeBEREI. /f
Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. Juli 1894 ab.
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Expansionskamm, dessen Zweck es ist, die Gestaltung des Gewebes so zu beeinflussen, dafs auf beiden Seiten einer gedachten Linie Ausbauchungen sowohl als Einbuchtungen in beliebiger Folge, symmetrisch oder unsymmetrisch vertheilt, auch Einbuchtungen auf der einen und Ausbuchtungen auf der anderen Seite erzeugt werden können, oder dafs auch je zwischen zwei Linien und links und rechts von diesen die Ketten- oder Rietdichte geändert werden kann.
Es wird dies dadurch bewirkt, dafs der nach Art der Nürnberger Scheere ausgebildete Expansionskamm auf der Kammbreite gleichzeitig mehrere verschiedene Rietdichten ermöglicht, indem er in mehrere Abtheilungen zerlegt ist, welche durch an ihren Gelenkpunkten befestigte einstellbare Bügel bestimmt werden.
Die auf beiliegender Zeichnung dargestellte Vorrichtung veranschaulicht, wie der Zweck erreicht wird.
Dabei zeigt:
Fig. ι eine Planansicht des Rietes,
Fig. 2 einen Lä'ngenschnitt nach I-I,
Fig. 3 einen Querschnitt nach H-II, :
Fig. 4 einen Querschnitt "nach III-III.
Fig. 5, 6 und 7 sind Planansicht bezw. Horizontal- und Verticalschnitt des Rietes in;, vergröfsertem Mafsstabe. '" .' ' · . ■·
Fig. 8 ist ein Schnitt nach Linie IV-IV der
Fig. 5·; ' -.·■
In einem starken Rahmen A sind zwischen
festen Führungsstäben B und durch Stifte E
tue Traversen C C1 so geführt, dafs diese mit-:
telst der Schrauben F oder sonstiger geeigneter. Schiebemittel im Rahmen A in der Längsrichtung, jede für sich, verschoben werden können. In dem oberen und unteren Felde des Rahmens zwischen den Stäben A B und A B ist je eine Expansionsvorrichtung nach Art der Nürnberger Scheere G G angeordnet, deren Enden mit den Traversen C C1 gelenkig verbunden sind. Die Einzelstäbe dieser Vorrichtung sind mit normal dazu, stehenden Stiften versehen, und zwischen diese Stifte sind die zwischen den Stäben B B geführten Rietstäbchen H gelegt. Es ist nun ohne Weiteres klar, dafs, weil mit der Veränderung der Winkellage der Scheerenstäbe die Horizontalprojection ihrer Stifte wechselt, eine Verschiebung einer oder beider Traversen C C1 auch ein Engeroder Weiterstellen der Riets'täbchen mit sich bringt, die von jenen Stiften geführt sind.
Um diese Einstellung der Rietstäbe von jeder Seite aus, links oder rechts, oder auch von jedem Punkte innerhalb der Traversen vornehmen zu können und in diesem Falle jede Seite, links oder rechts von diesem Punkte, unabhängig von der anderen zu bethätigen, sind die Traversen für sich jede z. B. durch ihre Schraube F feststellbar, und auf den Rahmenstäben A A sind Schieherstücke oder Klammern JJ1 einzeln oder in Paaren auf jeder Seite des Rietes angeordnet, mit welchen jeder beliebige Drehpunkt der Scheere vereinigt und durch Feststellen der Klammer J am Stabe A fixirt werden kann, so jdafs eine Verstellung der Scheere links und rechts von diesem Punkte möglich ist, woku aber noch
erforderlich ist, dafs im Verbindungspunkt der Scheere mit der Klammer die Scheerensta'be gelenkig sind, nicht einen1 starren, durchgehenden zweiarmigen Hebel bilden.
In der Fig. ι sind beispielsweise zwei Klammerpaare / und J1 vorgesehen; der linke Theil der Expansionsvorrichtung steht in normaler Lage, mit der Traverse C ans Ende gerückt; der Theil zwischen / und J1 ist etwas enger gestellt, während der rechtsseitige Theil zwischen den Klammern J1 und der Traverse C1 zusammengerückt ist.
Damit die einzelnen Rietstäbchen bei der schweren Kettenbelastung die Fäden auch richtig zur Seite schieben und nicht durch dieselben verbogen werden, sind die Riete noch einmal besonders zwischen Drähten L L ■geführt, um welche flache Schraubenfedern M gelegt sind, und zwischen den Gängen dieser Federn sind wieder die Rietstäbchen H geführt. Die Federn M stützen sich gegen die Traversen C und C1, werden also beim Mindern eines Gewebes von diesem zusammengeprefst und folgen ihnen, wenn sie sich nach aufsen bewegen; sie stützen die Rietsta'bchen, so dafs diese nur auf die Entfernung zwischen den Drähten L frei liegen.
Von geeigneten Organen aus, z. B. dem' Jacquard, dem Regulator u. s. w., wird nun die Verschiebung der Traversen C C1 bewirkt, beispielsweise durch Vermittelung der Schrauben F, und so der beabsichtigte Zweck der Erbreiterung und Minderung des Gewebes erreicht.
Selbstverständlich kann auf dem Theil des Gewebes zwischen. zwei Klammern die Kette ebenfalls nach Bedürfnifs mittelst der Expansionsvorrichtung beliebig eng oder weit gestellt werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Ein nach Art der Nürnberger Scheere ausgebildeter Expansionskamm für Webstühle, bei welchem ' auf der Kammbreite gleichzeitig mehrere verschiedene Rietdichten dadurch ermöglicht werden, dafs der Kamm in mehrere Abtheilungen zerlegt ist, welche durch an ihren Gelenkpunkten befestigte einstellbare Bügel (JJ1) bestimmt werden.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
    BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.
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