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Verschlußdeckel für das Kettenrohr eines Schiffes Die Erfindung betrifft
einen Verschlußdeckel zum wasserdichten Abdichten des zum Kettenlasten von Schiffen
führenden Kettenrohrs.
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Wird das Kettenrohr nicht verschlossen, so dringt Wasser in den Kettenkasten
ein, wenn das Schiff in schwere See kommt. Hierbei gelangt Wasser auch in .die obere
und untere Vorpiek und beschädigt Laderäume und Ausrüstungsgegenstände. Zusammen
mit dem Kettenkasten fassen diese Laderäume so viel Wasser, daß das Schiff tiefer
eintaucht, wodurch Zeit verlorengeht, Brennstoff verschwendet wird und .die Betriebskosten
für die Fahrt gesteigert werden.
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Der Kettenrohrdeckel gemäß der Erfindung vermeidet diese Nachteile.
Er ist einfach und wirtschaftlich, kann schnell und bequem angebracht und entfernt
werden und vermeidet Schrauben, die leicht besehädigt werden können.
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Der neue Kettenrohrdeckel besteht im wesentlichen aus zwei Platten,
von denen. jede im wesentlichen eine Hälfte des offenen Endes des Kettenrohrs abzudecken
vermag, einander ergänzenden Gelenkteilen auf den Platten, die diese zusammenhalten
und ihre gegenseitige Winkeldrehung um eine zur Plattenfläche senkrechte Achse zulassen,
einer- Spannvorrichtung, die beide Platten an ihren vorderen Enden zusammenhält,
während ein Kettenglied zwischen ihnen eingespannt ist, einem an den Unterflächen
der Platten ausgebildeten Zentrierring, dessen Durchmesser etwas kleiner als der
Innendurchmesser der zu verschließenden Kettenrohröffnung ist, und einer unterhalb
jeder
Platte befestigten und unmittelbar um den, Zentrierring herum
angeordneten Dichtung. Schutz wird nur für diese Kombination beansprucht.
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Die Zeichnung dient zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Deckels.
Hierin bedeutet Fig. i eine Draufsicht auf einen Kettenrohrdeckel nach der Erfindung,
Fig. 2 eine. Ansicht des in Fig. i gezeigten Kettenrohrdeckels von unten, Fig. 3
einen durch die Linie, 3-3 in Fig: i gelegten Querschnitt, der den von der Ankerkette
gehaltenen Deckel an seinem Platz auf einem Kettenrohr zeigt, Fig. q. eine teil-,veise
Draufsicht auf einen Überwurf zum Zusammenhalten von zusammengespannten Deckelteilen,
Fig.5 einen Aufriß mit Teilschnitt, der den Aufbau zeigt, durch den die einander
gegenüberliegenden Deckelhälften an ihren hinteren Enden schwenkbar miteinander
verbunden sind, und Fig.6 eine perspektixische Ansicht, die den Deckel im Gebrauch
zeigt.
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Der Kettenrohrdeckel nach der Erfindung besteht aus zwei Hälften,
nämlich einer rechten Platte lo und einer linken Platte ii. Die Platten io und ii
besitzen einander gegenüberliegende Kanten, die längs der Linie 13 zusammenkommen;
dabei sind einander ergänzende Aussparungen 16 und- 17 vorhanden, die sich entlang
eines Teils der Länge der einander gegenüberliegenden Kanten erstrecken. Diese Aussparungen
16 und 17 bilden eine Nut 18, wenn die beiden Hälften des Kettenrohrdeckels zusammengebaut
sind.
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Die Nut 18 hat die gleiche Breite wie die jeweiligen Kettenglieder,
und ihre Länge ist etwas größer als das äußere Ausmaß eines Kettengliedes, gemessen
längs der kleineren Achse des Kettengliedes. Dieser über die kleinere Achse hinausgehende
Längenmehrbetrag gestattet dem Kettenglied 2o, in der Nut i8 eine wie in Fig.3 dargestellte
Schrägstellung einzunehmen. Wird ein Glied 2o einer Stegkette in der Nut 18 in der
dargestellten Stellung angeordnet, so füllt sie die Nut 18 im wesentlichen aus und
verhindert das Eindringen von Wasser durch die Nut 18 in- das unter dem Deckel g
gelegene Kettenrohr 2i.
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Der Deckel 9 besitzt einen Rahmen oder Ring 23, der seiner Unterfläche
abwärts erstreckt, und zwar ist mit jeder Deckelhälfte eine entsprechende Hälfte
des Ringes 23 verbunden. Eine vorzugsweise aus Gummi oder anderem weichem Dichtungsmaterial
hergestellte Dichtung 25 ist mit der Unterfläche des Deckels 9 unmittelbar außerhalb
des Ringes 23 verbunden. Sowohl diese Dichtung als auch der Ring 23 sind, wie die
beiden Deckelhälften, längs derselben Linie 13 geteilt, damit sie bei der Trennung
der Platten io und ii nicht störend wirken.
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Die Dichtung 25 ruht auf .einem ringförmigen Jorsprung 27 am oberen
Ende des Kettenrohrs 21. Gegen seitliche Verschiebung wird der Deckel9 dadurch gesichert,
daß der Ring 23 tiefer reicht als die Dichtungen 25, so daß sich der Ring 23 nach
unten unter das obere Ende des Vorsprunges 27 erstreckt. Der Außendurchmesser des
Ringes 23 ist wesentlich kleiner als der Innendurchmesser der von- dem Vorsprung
27 umgebenen Öffnung, aber nicht so viel kleiner, daß der Deckelg seitwärts in eine
Stellung rutschen könnte, in der irgendein Bogenstück des Vorsprunges 27 nicht mehr
von der Dichtung 23 bedeckt wird.
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Wenn der Deckel 9 fest auf den Vorsprung 27 gedrückt wird, ergibt
die Dichtung 25 einen Abschluß, der das Wasser daran hindert, um den Vorsprung 27
herum in das Kettenrohr zu fließen. Der Ring 23 dient nur der beispielsweisen Darstellung
.entweder eines Rahmens oder eines anderen Halteteils, der sich innerhalb des Vorsprunges
27 nach unten erstreckt, um eine seitliche Verlagerung des Deckels auf dem Kettenrohr
zu verhüten. Statt des Ringes kann auch .eine Mehrzahl von nicht miteinander verbundenen
Halteteilen verwendet werden. Bei der .bevorzugten Ausführungsform erstreckt sich
der Ring 23 ohne Unterbrechung längs der gesamten Innenfläche der Dichtung 25 und
schafft einen Schutz für die Dichtung.
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Fig. 2 ist eine Ansicht des Deckels 9 von unten ünd zeigt Schienen
oder Rippen 3 1 und 32, die sich jeweils längs der Unterseiten der Platten
io und i i parallel zu den einander gegenüberliegenden Kan-,ten der Platten erstrecken
und nahe den Rändern der Nut i8 angeordnet sind. Diese Rippen bilden mit den Platten
io und ii ein Ganzes und können auf die Platten aufgeschweißt oder mit den Platten
in einem Stück gegossen werden, wenn diese in Guß hergestellt sind. Die Rippen 3i
und 32 sorgen für zusätzliche Versteifung und verhindern, daß die Platten sich biegen,
wenn sie während des Gebrauchs auf das Ende des Kettenrohrs gedrückt werden.
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Die Platten io und i i sind so gebaut, daß sie an ihren rückwärtigen
Enden gelenkartig zusam-Inengefügt werden können, daß diese Verbindung jedoch leicht
wieder gelöst werden kann, wenn die Platten von dem Ende des Kettenrohrs entfernt
werden. Bei der .dargestellten Durchführungsform erstreckt sich ein Knopf oder Zapfen
35 von der Platte i i nach oben; weiterhin ist .eine Klammer 36 auf der Platte io
oder Verlängerung 36 dieser Platte mit einem Zapfenlager vorgesehen,, das auf den
Zapfen 35 paßt. Wenn die Platten zusammengebaut werden, während sich der Zapfen
35 in dem Zapfenlager der Klammer 36 befindet, sind die Platten für eine winklige
Bewegung um eine Achse schwenkbar miteinander verbunden; die die no-ITriale Achse
der Plattenoberflächen ist.
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An ihren vorderen Enden werden die Platten io und i i durch ein Glied
38 zusammengespannt, das durch ein Gelenk q.o mit einem Handgriff 39 verbunden ist.
Der Handgriff 39 ist mit der Platte io des Deckels durch .einen Stift 4.2 verbunden,
der sich durch eine Klammer am Ende der Platte erstreckt. Das Glied 38 greift in
einen Haken .43 ein, der sich von der Platte i i aus erstreckt und mit dieser Platte
ein Ganzes bildet.
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Die Ausmaße der Teile sind so gehalten, daß der Handgriff 39 das Glied
38 gegen den Haken 43
zieht und die Platten io und ii dann fest
gegen (las Kettenglied drückt, wenn der Handgriff 39 in die Richtung des Gliedes
38 bewegt worden ist. Der Handgriff 39 vermag, sich noch ein wenig weiter im entgegengesetzten
Uhrzeigersinn zu bewegen, so daß das Gelenk4o auf die Seite rechts von derjenigen
Linie geschoben wird, auf der das Glied 38 seinen Spanndruck ausübt. Dadurch wird
der Spanndruck etwas herabgesetzt, doch hat dies den Vorteil, daß der Druck dazu
benutzt wird, den Handgriff 39 in Spannstellung zu halten. Um die Platten io und
ii voneinander zu lösen, wird der Handgriff 39 rückwärts, d. h. im Uhrzeigersinn,
um den Stift 42 bewegt, bis sich das Glied 38 von dem Haken 43 löst.
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Fig. 6 zeigt die Platten, wie sie durch das Glied 38 zusammengespannt
gehalten werden, das in den' Haken 43 eingegriffen hat. Der Deckel wird fest auf
das Kettenrohr gedrückt, und zwar durch ein Kettenglied 45, dessen unteres Ende
mit den Platten io und ii in Berührung steht, wie im Aufriß in Fig. 3 gezeigt. Das
untere Kettenglied 20 ist in der Nut zwischen den Deckelplatten io und i i eingespannt.
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Wenn der Deckel zu Beginn der Fahrt zum Abdichten des Kettenrohrs
an seinen Platz gebracht werden soll, werden zuerst die Anker fest an die Schiffsseite
gehievt und mit Klaue und Spannschraube befestigt. Das Kettenglied, das sich durch
den Deckel 9 erstrecken soll, d. h. das Glied 20 in Fig.3 und 6, wird dann irgendwie
gekennzeichnet. Die Ankerkette wird dann mittels .einer Ankerwinde um eine gewisse
Länge zurückgedreht, so daß der Deckel 9 bequem an seinen Platz um das Glied 2o
herum und über das obere Ende des zum Kettenkasten führenden Kettenrohrs 21 gebracht
werden kann.
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Die beiden Platten io und i i des Deckels werden gelenkartig miteinander
verbunden, indem die Klammer 36 über den Zapfen 35 geschoben wird und die Platten,
während das bezeichnete Glied 2o sich innerhalb der Nut 18 befindet, durch Betätigung
des Handgriffs 39 zusammengespannt werden. Dann wird die Ankerkette durch die Winde
wieder so fest angezogen, daß das Gewicht des Gliedes 45 und das Gewicht der anderen
an dem Glied 2o hängenden Glieder den Deckel mit so viel Druck nach unten an seinem
Platz halten, daß die wasserdichte Verbindung zwischen dem Vorsprung :27 des Kettenrohrs
und den Deckelplatten aufrechterhalten wird.
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Der am oberen Ende des in der Zeichnung gezeigten Kettenrohrs befindliche
Vorsprung 27 liegt in einer etwas über dem Deck 46 gelegenen Ebene. In der Praxis
wird derjenige Teil des Decks, in. dein das Kettenrohr seine Mündung hat, von angrenzenden
Aufbauten wie Rahmen zum Halten der Ankerwinden eingenommen, und es bleibt wenig
Platz übrig, um die Deckelplatten in ihre oder aus ihrer. Stellung lierauszuschw
ingen. Es ist ein deutlicher Vorteil der Erfindung, daß die Deckelplatten i o und
i i entfernt und ersetzt werden können, ohne daß sie über eine wesentliche Entfernung
in ihrer gelenkartigen Verbindung winklig verschwenkt werden müssen.
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Die mit der Nut 18 für Kettenglieder dargestellte Ausführungsform
ist für Ketten mit Steggliedern bestimmt, bei denen der Stegteil des festgespannten
Gliedes das Durchfließen von Wasser durch den Mittelteil der Nut 18 verhütet. Wird
der Deckel für Ankerketten mit offenen Gliedern hergestellt, so benutzt man nicht
eine solche Nut 18, sondern stellt jede der Platten mit zwei voneinander getrennten
Aussparungen her, die im wesentlichen ringförmige Öffnungen mit einem Querschnitt
bilden, der bewirkt, daß sie um die einander gegenüberliegenden Seiten des Kettengliedes
passen, das zwischen den Platten febtgespannt. ist.
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Die bevorzugte Ausführungsform und einige Abänderungen sind beschrieben
worden, jedoch sind Veränderungen und weitere Abänderungen möglich, und einzelne
Erfindungsmerkmale können auch allein oder in verschiedenen Kombinationen verwendet
werden, ohne daß von der Erfindung abgewichen wird.