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Gelbe Legierungen Gelbe bzw. goldfarbene Legierungen sind in großer
Zahl beschrieben. Bei diesen wirkt nur Gold oder Kupfer als gelbfärbender Bestandteil.
Dem Kupferzusatz sind außerdem Grenzen gezogen, die vor allem durch die durch den
Kupfersatz bedingte verminderte Korrosions- und Anlaufbeständigkeit gegeben sind.
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Die Erfindung zeigt einen neuartigen Weg, gelbe Legierungen auch ohne
Verwendung der genannten farbigen Metalle zu schaffen. Sie bezieht sich sowohl auf
Zweistoff- als auch auf Mehrstofflegierungen, für deren gelbe Farbe ein bestimmter
Gehalt der Legierungen an Zink und/oder Kadmium einerseits und ein bestimmter Gehalt
der Legierungen an den übrigen Bestandteilen andererseits verantwortlich zu machen
sind.
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Die neuen binären Legierungen bestehen aus 33 bis 55, vorzugsweise
45 bis 49 Gewichtsprozent Zink und 45 bis 67, vorzugsweise 51 bis 55 Gewichtsprozent
Palladium oder 45 bis 6o, vorzugsweise 55 bis 6o Gewichtsprozent Kadmium und q.o
bis 55, vorzugsweise qo bis 45 Gewichtsprozent Palladium. Die neuen ternären Legierungen
enthalten außer Palladium und Zink oder Kadmium Silber und bestehen aus 29 bis 55,
vorzugsweise 33 bis 49 Gewichtsprozent Zink, 1o bis 67, vorzugsweise 18 bis 55 Gewichtsprozent
Palladium und bis zu 6o, vorzugsweise bis zu 44 Gewichtsprozent Silber oder q.o
bis 6o, vorzugsweise 45 bis 6o Gewichtsprozent Kadmium, 8 bis 55, vorzugsweise x5
bis 45 Gewichtsprozent Palladium und bis zu 50, vorzugsweise bis zu qo Gewichtsprozent
Silber.
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Die Dreistofflegierungen, die Palladium, Zink und Kadmium, oder die
Vierstofflegierungen, die Palladium, Silber, Zink und Kadmium enthalten, ergeben
sich
aus den nur zinkhaltigen Legierungen durch teilweisen Ersatz
des Zinkgehaltes durch Kadmium, entsprechend den Atomprozenten. Die Zusammensetzung
der Legierungen ist aus den Diagrammen für zinkhaltige Legierungen einerseits und
kadmiumhaltige Legierungen andererseits zu entnehmen, wobei die beanspruchten Legierungen
in dem mit einem vollen Strich umrandeten Sechseck liegen, während die bevorzugten
Legierungen in dem schraffierten Fünfeck des Diagramms liegen.
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Rechnet man die Gehalte der Legierungen in den einzelnen Metallen
in Atomprozenten um, so stimmen die Zahlenangaben für die zinkhaltigen Legierungen
einerseits und die kadmiumhaltigen Legierungen andererseits überein, ebenso wie
die in Atomprozenten aufgestellten Diagramme miteinander übereinstimmen. So gerechnet
bestehen die neuen Legierungen aus 45 bis 66, vorzugsweise 55 bis 6o Atomprozent
Zink und/oder Kadmium und 34 bis 55, vorzugsweise 4o bis 45 Atomprozent Palladium
oder aus 4o bis 66, vorzugsweise 45 bis 6o Atomprozent Zink und/oder Kadmium, 8
bis 55, vorzugsweise =5 bis 45 Atomprozent Palladium und bis zu 50, vorzugsweise
bis zu 4o Atomprozent Silber. Auch in den in Atomprozenten aufgestellten Diagrammen
liegen die beanspruchten Legierungen in dem mit einem vollen Strich umrandeten Sechseck
bzw. in dem schraffierten Fünfeck.
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Den neuen Legierungen können noch andere Zusatzmetalle zugefügt werden,
durch die man es in der Hand hat, die Farbe und die mechanisch-technischen Eigenschaften
der Legierungen wunschgemäß einzustellen. Als Zusatzmetalle kommen in Betracht andere
Platinmetalle, wie Platin, Rhodium, Iridium, ferner Nickel, Kobalt, Eisen, Mangan
oder auch farbige Metalle einzeln oder im Gemisch in Mengen bis zu 5 0/0. Der Gesamtgehalt
derartiger Zusätze wird so bemessen, daß hierdurch keine Beeinträchtigungen der
-gelben Farbe der Grundlegierungen eintritt.
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Das Einschmelzen der verschiedenen Bestandteile bei der Herstellung
der Legierungen kann in beliebiger Reihenfolge durchgeführt werden. Vorteilhaft
verfährt man derart, daß man zuerst Palladium mit Silber oder Silber mit Zink oder
Kadmium legiert. Man kann auch Zink oder Kadmium mit Palladium vorlegieren, muß
aber auf die dabei entwickelte große Reaktionswärme bedacht sein und Maßnahmen treffen,
um das Abdestillieren des Zinks oder Kadmiums in erheblichen Mengen zu verhindern.
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Die Legierungen gemäß der Erfindung besitzen eine schöne gelbe bis
dunkelgelbe Farbe. Diese Farbe läßt sich mitunter außer durch Zusatzmetalle auch
dadurch bis zu einem gewissen Grad beeinflussen, daß man die Legierungen einer Wärmebehandlung,
z. B. einem Anlassen und Abschrecken, unterwirft.
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Die Tatsache, daß die neuen Legierungen, die aus nicht gelben Metallen
zusammengesetzt sind, eine gelbe Farbe besitzen, ist durchaus überraschend und war
auf Grund der bisher vorliegenden Erfahrungen nicht vorauszusehen.
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Die Legierungen können für die verschiedensten Zwecke, z. B. zur Herstellung
von Ringen und anderen Schmucksachen, verwendet werden. Man hat bereits für die
Herstellung von Düsen für die Kunstfaserindustrie vorgeschlagen, Legierungen zu
verwenden, die aus 2o bis 50 % Platinmetallen und 5o bis 8o °/o Silber bestehen.
Es handelt sich hierbei um Legierungen weißer Farbe. Die Legierungen können außer
den Grundmetallen auch Mangan, Zink, Zinn, Kadmium, Antimon, Aluminium und Magnesium
in nicht näher angegebenen Mengen enthalten. Aus diesem bekannten Vorschlag, der
diese verschiedenen Zusatzmetalle in einem Atemzug nennt, war nicht zu entnehmen,
daß man lediglich durch Zusatz von Zink oder von Kadmium in bestimmten Mengen zu
Palladium bzw. Palladium und Silber enthaltenden Legierungen gelbe Legierungen erzielen
wird.
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Nach einem anderen von der Patentinhaberin stammenden bekannten Vorschlag
werden vergütbare Edelrnetallegierungen dadurch hergestellt, daß Legierungen, die
bis zu 25 % Platinmetalle und 6o bis nahezu ioo °/o Gold und Silber enthalten, Vergütung
bewirkende Metalle in Mengen von o;05 bis 8 0/0 zulegiert werden. Als solche vergütungsbewirkende
Metalle werden Eisen, Kobalt, Nickel, Chrom, Zink, Kadmium, Magnesium, Zinn und
Beryllium genannt. Auch hieraus war nicht zu entnehmen, daß gerade und nur Zink
und Kadmium in wesentlich größeren Mengen mit Palladium und gegebenenfalls Silberlegierungen
gelbe Farbe ergeben werden. Beispiele i. Eine Legierung aus 48 Gewichtsprozent Zink
und 52 Gewichtsprozent Palladium besitzt eine sehr schöne gelbe Farbe. -2. Eine
Legierung, bestehend aus 42 Gewichtsprozent Zink, 26 Gewichtsprozent Palladium und
32 Gewichtsprozent Silbe, besitzt eine mattgelbe Farbe. Diese Legierung kann z.
B. für Schmuckstücke verwendet werden.
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3. Eine Legierung, bestehend aus 2o Gewichtsprozent Palladium, 3i-
Gewichtsprozent Silber und 49 Gewichtsprozent Kadmium, ist von angenehmer blaßgelber
Farbe.
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4. Eine Legierung, bestehend aus 40 Gewichtsprozent Kadmium, 15 Gewichtsprozent
Palladium und 4o Gewichtsprozent Silber sowie 5 Gewichtsprozent Gold, ist Maßgelb
und gut verformbar. Bemerl-enswert ist, daß der Zusatz eines gelben Metalls die
Legierung blasser macht.