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Schmuckstücke aus goldfarbenen Legierungen Die Erfindung bezieht sich
auf Schmuckstücke, die ganz oder zum Teil aus goldfarbenen Legierungen mit 33 bis
6o % Gold, io bis 55'10, Kupfer und o,5 bis 25'10 Zink bestehen und gegebenenfalls
noch zusätzliche Bestandteile, wie Silber oder Metalle der Platingruppe, enthalten
können.
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Schmuckstücke, die ganz oder zum Teil aus solchen Legierungen bestehen,
zeigen mitunter den Nachteil, daß sie einer plötzlichen Zerstörung anheimfallen.
Diese Zerstörungen werden in manchen Fällen durch äußere Einflüsse, z..B. Einwirkung
von korrodierenden Agenzien, z. B. von Schweiß, ausgelöst. Sie dürften auf das Auftreten
von Spannungen zurückzuführen sein, die auf Spannungskorrosionen beruhen.
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Eingehende Untersuchungen und Versuche haben gezeigt, daß man derartige
Zerstörungen verhüten kann, wenn man die Schmuckstücke aus Legierungen der angegebenen
Art herstellt, die unedle Metalle in Mengen von o, i bis 51/o, vorzugsweise 0,3
bis 31/o, enthalten, die die Eigenschaft haben, in die edelmetallhaltigen Mischkristalle
nicht oder nicht vollständig einzutreten. Als solche Schutzmetalle kommen Eisen,
Kobalt und Vanadium in Frage.
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Die Wirkung der Schutzmetalle dürfte vermutlich darauf zurückzuführen
sein, daß sie in Form feinster Teilchen (Kristalle) zwischen den edelmetallhaltigen
Mischkristallen eingelagert und hierdurch befähigt werden, die schädlichen Spannungen
aufzunehmen bzw. zu beheben.
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Die .erfindungsgemäßen Schmuckstücke können aus Legierungen bestehen,
die außer 33 bis 6o % Gold, io bis 55% Kupfer und o,5 bis 25'/& Zink
sowie
o,i bis 50% eines oder mehrerer Schutzmetalle Silber in Mengen zwischen i und 30%
und zur Erhöhung ihres Adels Platin, Palladium und/oder Rhodium in Mengen von i
bis i5% enthalten. Außerdem können die Legierungen einen Gehalt von Iridium als
kornverfeinerndes Metall in i % der Gesamtlegierung nicht übersteigenden Mengen
aufweisen.
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Zur Herstellung goldarmer Legierungen wird man z. B. von 33 oder 35
Teilen Gold ausgehen, einen höheren Prozentsatz von z. B. Kupfer einführen und:
die zusätzlichen Metalle so bemessen, . daß insgesamt ioo Teile erreicht werden.
Eine gut geeignete goldarme Legierung hat z. B. folgende Zusammensetzung:
33,3 Teile Gold, |
39,0 - Kupfer, |
i8,5 - Zink, |
8,2 - Silber, |
i,o - Eisen. |
Zur Herstellung von goldreicheren Legierungen wird man von z. B. 55 bis 6o Teilen
Gold ausgehen und diesen entsprechend geringe Mengen von Kupfer usw. zusetzen. Die
Mengen der Weißmetalle, wie Silber -oder Palladium, sind so zu bemessen, daß die
Legierungen noch goldfarben sind. Die Spannungskorrosionen verhütenden Metalle können
als, solche zulegiert werden oder auch in Form von Vorlegierungen z. B. mit Zink
oder mit Gold.
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Die Schutzwirkung der unedlen Metalle dürfte sich wie folgt erklären:
Wenn z. B. Schmuckstücke aus einer Legierung aus Gold, Kupfer und Zink hergestellt
werden, in die zur Veredelung z. B. Eisen in Form einer Eisen-Zink-Vorlegierung
eingeführt wurde, so wird das Zink in die Gold@Kupfer-Mischkristalle einwandern,
während das Eisen im Zustand feinster Verteilung zwischen den edelmetallhaltigen
Mischkristallen verbleibt. Hierbei besteht gegebenenfalls die Möglichkeit, daß das
Eisen mit anderen anwesenden Metallen, z. B. mit geringen Mengen von Zink, Legierungen
eingeht. Bei dem Aufbau von Schmuckstücken aus Legierungen, die z. B. Gold, Kupfer,
Zink, Silber und Palladium enthalten, dürften sich ähnliche Vorgänge abspielen,
indem die Edelmetalle mit Legierungsbestandteilen, wie Kupfer und Zink, Mischkristalle
bilden, während das Schutzmetall z. B. für sich oder vielleicht auch in Legierungen
mit anderen Metallen die Legierung durchsetzt, indem es sich zwischen die edelmetallhaltigen
Mischkristalle einlagert. Äußere Einflüsse, die wie z. B. Schweiß befähigt sind,
die gefährlichen Spannungen auszulösen, dürften bei erfindungsgemäßen Schmuckstücken
so wirken, däß sie auf die feinsten Teilchen des Schutzmetalls, vielleicht unter
Lösung von Spuren davon, einwirken, wodurch verhindert wird, daß die Edelmetallegierung
selbst von diesen Einflüssen betroffen wird.
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Es hat sich auch in manchen Fällen als. vorteilhaft erwiesen, die
Schmuckstücke auf höhere Temperaturen zu - erhitzen, sie dann abzukühlen bzw. abzuschrecken
und sie schließlich durch Erhitzen auf geeignete Temperaturen anzulassen. Beim Erhitzen
dürfte eine mehr oder weniger weitgehende Lösung der Schutzmetalle erfolgen, während
beim Abkühlen und Anlassen eine Wiederausscheidung oder teilweise Wiederausscheidung
der Schutzmetalle, wahrscheinlich im Zustand besonders feiner und gleichmäßiger
Verteilung stattfindet.
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Die Erfindung eignet sich zur Herstellung von Schmuckstücken der verschiedensten
Art, wie Ringe, insbesondere Trauringe, Armbänder, Halsbänder, Uhrgehäuse, Brillen,
Lorgnons, Operngläser, Zigarettendosen, Bleistiften, Schreibfedern oder Bestandteilen
solcher Schmuckstücke. Die Erfindung ist auch zur Herstellung von Schmuckstücken
aus dublierten Waren geeignet.
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Die bei den verschiedenen Legierungen und daraus hergestellten Schmuckstücken
auftretenden Spannungskorrosionen bzw. die erfindungsgemäß durch Zugabe von einem
oder mehreren Schutzmetallen erzielbaren Wirkungen können in einfachster Weise dadurch
ermittelt oder kontrolliert werden, daß man geeignete Gebilde, z. B. in Stabform,
kalt biegt, hierdurch eine gewisse Spannung erzeugt und den gebogenen Stab in geeignete
Flüssigkeiten, z. B. Ferrichloridlösungen, einführt. Hierbei treten in längeren
oder kürzeren Zeiträumen Zerstörungen z. B. durch Zerspringen auf. Die Dauer bis
zum Zerspringen gibt einen Maßstab für die Widerstandsfähigkeit der Legierung gegen
die zerstörenden Wirkungen von Spannungskorrosionen beim gewöhnlichen Gebrauch der
daraus hergestellten Schmuckstücke.