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Streckwerk für Faserbänder aus Jute od. dgl. Diese Erfindung betrifft
das Strecken von Jute und ähnlichem langem Spinngut ohne Anwendung von Nadelstabstrecken.
Insbesondere bezieht sie sich jedoch auf die sogenannten@Durchschlupfstreckwerke
mit Walzen, die eine festeEinzugklemmstelle und eine feste Streckklemmstelle haben
und bei denn das Faserband einer Schlepp- oder Bremswirkung ausgesetzt wird, um
den Durchlauf der schwimmenden Fasern durch das Streckwerk zu regeln, d. h. jener
Fasern, die im Augenblick vollständig zwischen der Einzug- und der Streckklemmstelle
liegen. Diese Schlepp- oder Schlupfwirkung kann auf verschiedene Weise bewirkt werden,
z. B. indem das Faserband von den Streckwalzen gezogen wird, während es eine oder
mehrere Flächen berührt, die mit einer geringeren Geschwindigkeit als die Streckwalzen
laufen; oder indem das Faserband zwischen den Klemmstellen der Einzug- und der Streckwalzen
an einer oder mehreren Stellen nachgiebig erfaßt wird. Beispiele solcher Streckwerke
befinden sich in den englischen Patentschriften q07 671, q.07 690, q.07 707,
509 q.93 und 516 466.
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Bei den gewöhnlichen Streckwerken sind die Klemmstellen der Einzug-
und der Streckwalzen in einem Abstande angeordnet, der von der Länge der Fasern
des zu verziehenden Faserbandes abhängt. Dieser Abstand, der die Streckweite genannt
wird und der sich nicht wesentlich von der Länge des Faseerbandweges unterscheidet,
darf weder so kurz sein, daß der Zug der Streckwalzen einen Bruch von beträchtlich
vielen Fasern verursachen würde,
noch so lang, daß er während des
Zuges der Streckwalzen zum Auseinanderreißen des Faserbandes führen würde.
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Es wurde nun festgestellt, daß es im allgemeinen vorteilhaft ist,
das Faserband der Schlepp- oder Schlupfwirkung über eine Strecke auszusetzen, die
gleich wenigstens einem Viertel der Länge des Faserbandes zwischen den Klemmstellen
der Einzug- und der Streckwalzen ist. Dies wird dadurch erreicht, daß das Faserband
über eine wesentliche Strecke wenigstens teilweise mit einer oder allen von einer
Anzahl Flächen in Berührung gehalten. wird. Bei der praktischen Anwendung dieses
Grundsatzes ergibt sich, daß die Weglänge, die das Faserband zwischen den Klemmstellen
durchläuft, um so viel länger ist als der gerade Abstand zwischen den Klemmstellen,
daß der gerade Abstand beträchtlich verkürzt werden muß.
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Bei dem Streckwerk gemäß der Erfindung wird das Faserband auf seinem
Weg zwischen den Klemmstellen außer Berührung mit den Streckwalzen gehalten, bis
es in die Nähe der Streckwalzenklemmstelle kommt. Es wird von einer oder mehreren
Flächen beeinflußt, von denen wenigstens eine eine sich bewegende Fläche ist, die
auf sie eine Durchschlupfwirkung oder eine Reihe von Durchschlupfwirkungen über
eine Länge von wenigstens einem Viertel der Länge des Faserbandweges ausübt und
die so angeordnet sind, daß sie einen Weg für das Faserband bestimmen, der beträchtlich
länger als die Streckweite oder gerade Abstandslinie zwischen den Klemmstellen ist.
DieserAbstandwird demgemäß so eingestellt"daß er nicht -länger als,drei Viertel
des Faserbandweges ist.
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Bei einer besonders geeigneten Ausführungsform der Erfindung wird
das Faserband einem geregelten Schleppen oder Schlupfen unterworfen, indem es über
die Fläche einer Walze von beträchtlicher Größe geführt wird, die mit einer zwischen
der Geschwindigkeit der Einzugwalzen und der'Streckwalzen liegenden Geschwindigkeit
umläuft. Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, in Verbindung mit dieser großen
Walze eine andere Walze zu verwenden, die nachgiebig dagegen gedrückt wird, so daß
das Faserband erfaßt wird, ohne es gegen den Zug der Streckwalzen festzuhalten.
Der Punkt, an dem das Faserband erfaßt wird, liegt vorzugsweise näher an der Streckwalzenklemmstelle
(am Faserbandweggemessen) als an derEinzugwalzenklemmstelle und kann vorteilhaft
in der Nachbarschaft des Punktes liegen, an dem das Faserband die große Walze verläßt.
Außerdem hat sich als vorteilhaft herausgestellt, das Faserband über eine ziemlich
große Strecke mit einer Einzugwalze in Berührung zu lassen, nachdem es die Einzugklemmstelle
verlassen hat. Verschiedene andere Wege können beschritten werden, um die Führung
der schwimmenden Fasern während des Streckens zu verbessern. Zum Beispiel kann eine
bzw. können mehrere von den Flächen, die das Faserband beim Durchlaufen des Streckwerks
berührt, vorteilhafterweise aufgerauht oder quer geriffelt sein oder auch eineLauffläche
aus Gummi, Korkverbindungen, Leder oder anderem Material mit Haftwirkung besitzen,
das gewünschtenfalls selbst noch aufgerauht oder geriffelt sein kann. Weiterhin
kann eine oder können mehrere der Führungsflächen mit Flanschen versehen sein, um
dem Faserband eine seitliche Führung zu geben und damit die Breite des Faser= bandes
zu begrenzen. Das `hat den Vorteil der Erzeugung eines gestreckten Faserbandes mit
sauberen, glatten Kanten.
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Es ist nicht wesentlich, daß als Führungsflächen Walzen dienen. Ebensogut
läßt sich auch ein über Führungen laufendes endloses Band verwenden. Außerdem kann
eine oder können mehrere der Führungsflächen stationär sein; aber wenigstens eine
von ihnen muß beweglich sein.
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Das Ausmaß, auf dem das Faserband gezwungen ist, fortgesetzt die bewegliche
Führungsfläche zu berühren, kann in weiten Grenzen schwanken. Wenn diese Fläche
von Walzen gebildet wird, wird das Faserband im allgemeinen gezwungen werden, mit
ihr in, einem Bogen Kontakt zu halten, der einen Winkel von wenigstens 9o°' einschließt.
Der Berührungsbogen kann natürlich beträchtlich größer sein, so z. B. in dem Falle,
wo das Faserband ganz um eine Walze herumlaufen muß.
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Eine Anzahl von Beispielen von Streckwerken gemäß der Erfindung wird
nun im Zusammenhang mit den Zeichnungen beschrieben. In diesen ist Fig. i ein Schnitt
durch ein Streckwerk, bei dem die Hauptschlupfwirkung oder Faserbandführungswirkungdadurch
erreicht ist, daß das Faserband über eine beträchtliche Länge mit je zwei Walzen
in Berührung bleiben muß, die nachgiebig zusammengepreßt werden; Fig. z ein Schnitt
durch ein Streckwerk, bei dem die Hauptschlupfwirkung oder Faserbandführungswirkung
dadurch erreicht ist, daß das Faserband über eine beträchtliche Länge mit einer
Walze in Berührung bleiben muß und in der Nähe des Punktes, wo es diese Walze verläßt,
nachgiebig erfaßt wird; Fig.. z A, a B -und 2 C zeigen abweichende Formen der Durchschlupfvorrichtung,
die in ihrer Wirkung praktisch gleich der in Fig. z gezeigten ist; Fig. 3 ist ein
Schnitt durch ein Streckwerk, bei dem das Faserband mit einer Einzugwalze über eine
beträchtlicheLänge inBerührung bleiben muß; Fig. 3 A und 3 B sind Teilansichten
abweichender Formen der Durchschlupfvorrichtung zur Verwendung bei dem Streckwerk
nach Fig. 3; Fig. 4. ist ein Schnitt durch ein Streckwerk, bei dem das Faserband
vollständig um eine Walze herumlaufen muß; Fig. 5 eine Teilansicht von Fig. q. in
Richtung des Pfeiles V und Fig. 6 ein Schnitt durch ein Streckwerk, bei dem eine
der Faserbandführungsflächen eine stationäre Fläche ist.
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In den verschiedenen Figuren der Zeichnungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen
gleiche Teile. Die Teile des in Fig. i dargestellten Streckwerks sind in einem Ständer
io gelagert, der auf einer Grundplatte i i befestigt ist.
Das Streckwerk
besitzt ein Einzugwalzenpaar 12, 13 und ein Streckwalzenpaar 14, 15. Die Walzen
12 und 14 werden direkt angetrieben, während die Walzen 13 und 15 über das Faserband
S durch Reibung mitgenommen werden.
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Die Einzugwalze 13 wird gegen die Walze 12 von einer Feder 16 angedrückt,
deren Druck durch eine Schraube 17 verstellbar ist. Die Streckwalze 15 wird gegen
die Walze rq. durch ein Gewicht 18 angedrückt, das auf dem Arm 19 eines bei 2o am
Ständer 1o schwenkbar gelagerten Winkelhebels verstellbar sitzt. Jedes Walzenpaar
bildet eine feste Klemmstelle NI oder 1'2, d. h. eine Klemmstelle, bei der
der mögliche Schlupf gering oder nicht Vorhanden ist.
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Zwischen dem Einzugwalzenpaar 12, 13 und dem Streckwalzenpaar 1.4,
15 befindet sich ein weiteres Walzenpaar 21, 22. Die Walze 21 wird direkt angetrieben,
während die Walze 22 von ihr durch Reibung über das Faserband mitgenommen wird.
Durch eine Feder 23, die über einen am Ständer 1o auf :einem Bolzen 25 schwenkbar
gelagerten Winkelhebel 24 wirkt, wird die Walze 22 nachgiebig gegen die Walze 21
angedrückt. Der Federzug 23 ist einstellbar und kann in jeder eingestellten Lage
durch ein Paar ilfuttern 26 fixiert werden.
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Zwecks Erzeichens der notwendigen Streckung werden die Streckwalzen
14 und 15 beträchtlich schneller gedreht als die Einzugwalzen 12 und 13. Die dazwischenliegenden
Walzen 2r und 22, die keine feste Klemmstelle bilden und die dazu dienen, die Fasern
während des Streckens zu führen, werden vorteilhaft etwas schneller als die Einzugwalzen
angetrieben.
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Das Faserband wird durch eine Führung 27 zu der und durch die Einzugklemmstelle
Ni hindurch eingeführt. Es läuft um die Führungswalzen 21 und 22 sowie durch eine
Führung 28 hindurch zu der und durch die Streckklemmstelle N2 hindurch.
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Die Führungswalzen 21 und 22 werden verhältnismäßig leicht aneinandergedrückt,
so daß jede Faser, die von ihnen erfaßt ist und nicht durch die stärker belasteten
Einzugwalzen gehalten wird, von ihnen nicht entgegen dem Streckzug der Streckwalzen
festgehalten wird. Bei kurzen Fasern, die weder von den Einzug walzen noch von den
Streckwalzen erfaßt sind, besteht die @Teigung, ausgerissen zu Everden, d. h. von
den benachbarten längeren Fasern, die schon von den Streckwalzen erfaßt sind, unkontrollierter"veise
schnell vorwärts gezogen zu werden. Dieser Neigung wird entgegengewirkt durch den
Schlupf, der durch die Führungswal.zen auf solche kurzen Fasern ausgeübt wird. Eine
ähnliche Verzögerung wird durch die Reibung zwischen dem Faserband und dem Oberflächenteil
der Einzugwalze 12 erzeugt, gegen den es anliegt, sowie durch die Reibung zwischen
dem Faserband und den Flächenteilender Walzen 21 und 22, gegen die es anliegt. Das
Faserband legt sich nur sehr leicht gegen die Führung28, die daher beim Führen der
Fasern eine unbedeutende Rolle spielt.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich, wird das Faserband vom Zeitpunkt des Austritts
aus der Klemmstelle der Einzugwalzen an fast ununterbrochen mit einer Führungsfläche
in Berührung gehalten, bis es schließlich die Führungswalzen verläßt.
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Es ist außerdem ersichtlich, daß die Streckweite, d. h. die gerade
Entfernung zwischen den Klemmstellen Illi und N2, beträchtlich kürzer als der Weg
ist, den das Faserband von einer Klemmstelle zur anderen durchlaufen muß.
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Die Länge -des Faserbandweges darf die durchschnittliche Länge der
längeren Fasern des Faserbandes nicht wesentlich überschreiten, da sonst die Gefahr
des Auseinanderreißens unter dem Zug der Streckwalzen eintreten würde; andererseits
darf sie nicht wesentlich kürzer sein als die Länge der längeren Fasern, da sonst
zuviel Faserbrüche durch den Zug der Streckwalzen infolge der durch die Einzugwalzen
12 und 13 gebildeten festen Klemmstellen auftreten würden.
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Die Streckweite der Streckwerke von üblichen Spinnmaschinen für jutefaserbänder,
d. h. der Abstand zwischen den Klemmstellen, beträgt ungefähr 2.4 cm. Bei Anwendung
des in Fig. i dargestellten Streckwerks einer Jutespinnmaschine würde daher der
Weg des Faserbandes etwa 24 cm lang gemacht tverden, und der geradlinige Abstand
der Klemmstellen Ni und N2 würde dann ungefähr 13,6 cm betragen, was bedeutend
weniger als drei Viertel des Faserbandweges ist. .
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Das Faserband wird über mehr als die Hälfte seines gesamten Weges
der Durchschlupf- oder Faserführungswirkung der Walzen 21 und 22 ausgesetzt.
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Das Streckweile gemäß Fig. 2 besitzt ein Einzugwalzenpaar 12, 13 und
ein 14, 15, die denen der Fig. r entsprechen, nur daß -die Einzugwalzen nicht über
den Streckwalzen, sondern hinter diesen liegen.
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Hier sind zwischen den Einzug- und den Streckwalzen zwei Zwischenwalzen
30 und 31 angeordnet. Sie haben dieselbe Funktion wie die Rollen 21 und 22
in Fig. 1. In diesem Falle hat das Faserband S jedoch nur mit der direkt angetriebenen
Walze 30 längeren Kontakt. Die Andrückwalze 31 wirkt mit der Walze 30 zusammen,
indem sie das Faserband nachgiebig in der Nähe der Stelle erfaßt, wo das Faserband
die Walze 30 verläßt. Das Faserband hat nach dem Durchlaufen der Klemmstelle
Ni nur kurz Berührung mit der Einzugwalze 13, so daß die Führung fast ganz durch
das Umlaufen des Faserbandes um die Walze 30 erreicht wird.
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Hier ist der Abstand der Klemmstellen wieder beträchtlich kürzer als
der Weg des Faserbandes. Er beträgt tatsächlich etwas weniger als 6o '/o der Länge-des
Fasierbandweges.
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Auch ist die Länge der Strecke, auf der das Faserband während des
Streckens der Faserführung unterworfen wird, beträchtlich, nämlich ungefähr die
halbe Länge des Faserbandweges.
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,Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, die Oberfläche einer
oder beider Faserbandführungswalzen aufzurauhen oder diese Flächen mit einem Material,
wie z. B. Gummi, Korkzusammensetzungen,
Leder oder anderen Stoffen
mit Haftwirkung, zu überziehen. Beispielsweise könnte auf die Walze 30 eine
Gummi-, Kork- oder Lederlauffläche aufgebracht sein. In -Abweichung davon könnte
sie auch, wie in Fig.2A dargestellt, mit einem endlosen Band 32 aus Gummi od. dgl.
versehen sein, das durch eine Rolle 33 gespannt wird, die an einem auf einem Bolzen
35 schwenkbar gelagerten, gewichtsbelasteten Arm 34 sitzt.
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Die Anordnung in Fig. 2 A weicht anderseits von der in Fig. 2 nur
insoweit ab, als die Einzugwalzen r2 und 13 senkrecht übereinander angeördnet sind
und die Faserbandführung 27 umgedreht ist.
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Eine andere Anordnung, bei der eine ausgedehnte Faserbandführungsfläche
anders als durch eine Walze gebildet wird, ist in Fig. 2B dar-' gestellt, wo die
Walze 3o der Fig.2 durch eine Anzahl von Walzen 36 bis 39 ersetzt ist, um die ein
endloses Band 4o herumläuft. Die unterste Walze 39 wird durch einen gewichtsbelasteten
Arm 41 beschwert, um das Band in Spannung zu halten. Die zwei Seitenwalzen 37 und
38 werden direkt angetrieben. Das Band 4o bildet so eine Bahn für das Faserband,
die ungefähr der in Fig.2 durch die Walze 30 gebildeten Bahn entspricht.
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Noch eine weitere Anordnung der gleichen Art ist in Fig. 2 C dargestellt.
Hier ist ein endloses Band 42- vorgesehen, das über ein glattes, mit Flanschen versehenes
und mit Bolzen 44 am Ständer ro befestigtes Führungsglied 43 läuft. Das Band 42
wird von einer direkt angetriebenen Walze 45 angetrieben und von einer Spannrolle
46 angespannt, die an einem bei 48 am Ständer zo schwenkbar gelagerten, gewichtsbelasteten
Arm 47 gelagert ist.
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Bei den bisher beschriebenen Anordnungen, bei denen das Faserband
nach Austritt aus der Klemmstelle N1 der Einzug-walzen mit einer Einzugwalze in
Berührung bleibt, ist die Länge dieser Berührungsfläche verhältnismäßig kurz.
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Fig.3 zeigt eine Anordnung, bei der die Berührungsfläche mit der direkt
angetriebenen Einzugwalze 1.2 verhältnismäßig lang gehalten ist und zum gewünschten
Zwecke der Faserführung sehr wesentlich beiträgt. Ein Walzenpaar 30, 3 1
bildet die Hauptfaserbandführung. Diese Walzen entsprechen den in Fig. 2 dargestellten
Walzen, jedoch ist die Walze 30 kleiner als die in Fig. 2. Die Gesamtlänge
der Berührungsfläche zwischen dem Faserband und einer beweglichen Führungsfläche
nach dem Austritt aus der Klemmstelle NI der Einzugwalzen beträgt etwa 6o % des
Faserbandweges.
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Fig. 3 A unterscheidet sich von Fig. 3 insofern, als sowohl die Einzugwalze
12 als auch die Führungswalze 30 Flansche 50 haben. Diese Flansche
50 sind insofern von Wichtigkeit, als sie verhindern, daß das Faserband unzulässig
auseinandergeht, und indem sie ihm glatte Ränder oder Kanten geben, wodurch das
Garn, das am Ende aus dem Faserband gesponnen wird, glatter und weniger faserig
ist, als es sonst sein würde. Die zwischen den Flanschen und dem raserband auftretende
Reibung trägt auch zur Faserführung während des Streckens bei.
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Fig. 3 B unterscheidet sich von Fig. 3 A insofern, als die Walze
30 sowohl Querriffelung 51 als auch Flansche 5o besitzt. Die angedrückte
Führungswalze 3 r besitzt ebenfalls Querriffelung 5 r. Diese Riffelung dient zum
Steigern des Erfassens des Faserbandes und zumVerbessern derFaserführung.
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Fig. 4 und 5 zeigen eine Anordnung, bei der den Einzugwalzen keine
Aufgabe bezüglich der Faserbandführung zugedacht ist, sondern bei der das Faserband
einer sehr langgestreckten Berührung mit der zwischengeschalteten Faserbandführungswalze
30 unterworfen wird. Diese Walze 30 ist breiter als die in den anderen Figuren
dargestellten, damit das Faserband vollständig um sie herumgeführtiverden kann.DieEinzugwalzen
sind gegenüber den Streckwalzen seitlich angeordnet, damit das von der Walze
30 ablaufende Faserband von dem auflaufenden Faserband freikommt. Die angedrückte
Walze 31 legt sich auf das: Faserband, nachdem dieses richtig um die Walze
30 herumgelaufen ist; aber sie könnte auch so angeordnet sein, daß sie auf das Faserband
drückt, wenn dieses gerade die Walze 30 erreicht hat oder auch gerade, ehe
es die Walze verläßt.
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Diese Anordnung ergibt ein Streckwerk mit einem Faserbandweg, der
viel länger als die Streckweite ist. In der Tat beträgt die Streckweite nur 40%
des Faserbandweges. Auch ist die Strecke, auf der das Faserband während des Streckens
der Faserbandführung unterworfen wird, ungefähr 6o '/o der Länge des Yaserbandweges.
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Fig. 6 zeigt ein Streckwerk, bei dem eine der Flächen, die zum Führen
der Fasern dienen, eine stationäre Fläche ist. Wie ersichtlich, braucht das Faserband
S die angedrückte Einzugwalze 13 nur auf einer verhältnismäßig kurzen Strecke
zu berühren und läuft dann über die gebogene Fläche einer feststehenden Brustplatte
53. Mit dieser Fläche wird über eine verhältnismäßig große Strecke Kontakt - gehalten.
Nach Verlassen der Brustplatte läuft das Faserband zwischen einem Führungswalzenpaar
54, 55, dessen eine Walze 54 direkt angetrieben, während die andere Walze 55 durch
das Gewicht 56 nachgiebig dagegen gedrückt wird. Das Faserband hält nur kurz mit
jeder der Walzen 54 und 55 Kontakt.
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Der geradlinige Abstand zwischen den Klemmstellen beträgt ungefähr
6o 1/o der Länge des Faserbandweges, und das Faserband wird auf ungefähr 6o '/o
seines Weges der Faserführung unterworfen.
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Die Oberfläche der Brustplatte 53 soll so glatt wie möglich gehalten
werden und kann vorteilhaft von Flanschen 57 eingefaßt sein.
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Wie dargelegt, muß die Länge des Faserbandweges der Länge der Fasern
des zu verarbeitenden Faserbandes angepaBt sein. Wenn eins der Streckwerke in einer
Vorspinnmaschine vorgesehen werden soll, wird ein längerer Faserbandweg vorgesehen,
als wenn es in eine Feinspinnmaschine eingebaut wird. ,
Die Streckwalzen
können nicht als Durchschlupfvorrichtung wirken, und das Faserband wird, wie in
der Zeichnung dargestellt, mit diesen Walzen außer Berührung gehalten, bis es in
unmittelbare Nähe der Klemmstelle der Streckwalzen gelangt.