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Furnierzusammensetzmaschine Die Erfindung betrifft eine Maschine,
mit deren Hilfe jeweils zwei Furnierbahnen an ihren Stoßkanten miteinander verleimt
werden, wobei der dazu notwendige Leim in bekannter Weise zu Beginn bzw. während
-des Durchlaufs durch die Maschine auf die Stoßkanten automatisch aufgetragen wird.
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Das Leimauftragen innerhalb der Furnierzusarnmensetzmaschine hat eine
bestimmte Entwicklung gehabt, welche durch folgernde Merkmale gekennzeichnet ist:
Ein Leimbehälter ist unter der Furnierbahn vor -der Transportketten- bzw. Einzugsrollenpartie
angeordnet, wobei eine Leimangabescheibe in diesen Leimbehälter eintaucht und den
Leim unmittelbar an die Furnierstoßkanten abgibt. Die Leimangabescheibe ragt mit
ihrem obersten Wendepunkt mindestens his zur Oberkante des Furniers. Nachteile dieser
Arbeitsweise sind: Sehr ungleichmäßige Leimangabe infolge schlechter Leimmengenregelbarkeit,
Abstreifen des Leimes an die Unterseite des Furniers schon im hochsteigenden Teil
der Leimangabescheibe, hohe Anordnung des Leimbehälters und dadurch erschwerte Zugänglichkeit
desselben beim Überwachen, Füllen usw.
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Von den Nachteilen dieser Bauweise suchte man einige z u beseitigen,
indem man -die Stoßränder der Furnierteile für die Leimangabe zugänglicher machte.
Man vergrößerte den Abstand derselben und führte in den vergrößerten Spalt zwei
schräg gelagerte Leimangabescheiben ein, welche mit Hilfe von an den Stoßkanten
sich abwälzenden kegelstumpfförmigen Leimangabescheiben den Leim übertrugen. Der
.Leimbehälter behielt dabei seine weit nach oben gezogene Lage zum Furnier bei.
Ebenso
bei- der im folgenden beschriebenen Abände-' rung. Hier drückte man die Stoßränder
der beiden Furniere während des Durchlaufs so weit nach unten in Richtung zum Le.imbehäl.ter
durch, .daß die beiden Unterkanten der Stoßränder an dieser Stelle des Durchlaufs
mehr auseinanderstrebten als die beiden Oberkanten. Dadurch sollten die Stoßkanten
für die Leimauftragung zugänglicher werden. Auch führte man Anlagen aus, bei denen
die Höhenlage der beiden Furnierbänder eine verschiedene war, sie somit in verschiedenen
Ebenen mit Leim beaufschlagbar waren. Diese Anlagen erkauften die bessere Zugänglichkeit
.der Stoßkanten durch zwei völlig getrennte Leimbehälter, welche über mehrere teils
in Winkelform zueinander sthende Leimentna@me- und Übertragungsscheiben- mit den
Stoßxanten in Verbindung gebracht wurden. Letzteres empfand man als besonders nachteilig
und suchte wiederum eine direktere Leimangabe durch zwei kegelförmige Leimangabesche.iben
für die beiden Stoßkanten. Dies erforderte wiederum besonders sorgfältige Abdichtungsmittel
im Bereich der oberen Leimangabescheibe und ihrer Behälteraustrittsstelle. Alle
diese Ausweichkonstruktionen verbesserten vielleicht den einen oder anderen der
eingangs angezeigten Mängel, brachten dafür aber neue Erschwernisse funktioneller
und konstruktiver Art, so daß man nun in neuester Zeit neue Wege suchen mußte, um
einer einwandfreien Lösung näher zu kommen.
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Unter weiterer Beibehaltung einer von der Unterseite her in den künstlich
auseinandergehaltenen Spalt zwischen den beiden Stoßkanten hereingreifenden Leimangabescheibe
ließ man die letztere nicht mehr unmittelbar ins Leimbad .eintauchen. sondern versah
sie mit einer weiteren am Umfang der Leimangabescheibe sich abwälzenden Leimentnahmescheibe,
welche mit dem Bad in Berührung kam. Abstreifer hatten für eine brauchbare Leimdosierung
zu sorgen.
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Auch hier kaufte man neue Nachteile mit ein: Der einmal an die obere
Leimangabescheibe übertragene Leim fand, wenn nicht laufend und restlos durch die
v orbeistreichenden Furnierstoßkanten weggenommen, nicht mehr den Weg zurück zum
Leimbad, erhärtete an den Scheibenrändern allmählich zu Krusten, welche insbesondere
die mit einer Hohlnut versehene untere Leimentnahmeschei'be allmählich anfüllten
und die Anlage funktionsuntüchtig machten. Häufiges Reinigen der Scheiben wurde
notwendig; dadurch entständen lästige Betriebsstörungen, Ausfall an Produktionsgut,
Arbeitszeit, Mehrverbrauch an Leim, Verschmutzen .der der Leimfuge nahe stehenden
Planflächen :der Furniere, ganz abgesehen von den hohen Herstellungskosten der so
gebauten Anlagen. Ein weiterer Nachteil ist dabei noch die Tatsache, daß der vom
Abstreifer der oberen Leimangabescheibe weggenommene Leim für die Weiterbenutzung
verloren ist, da er nicht mehr in den Leimbehälter zurückfindet.
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Sämtliche oben geschilderten Mängel werden durch die Erfindung behoben
und darüber hinaus eine Reihe weiterer Vorteile erzielt. Das wesentliche kennzeichnende
Merkmal der Erfindung ist ein biegsamer Leimtransportriemen, dessen äußerer Profilteil
nicht breiter als die Stärke der zur Furniereinführung dienenden Zunge ist und so
schmal gehalten werden kann, daß ein Minimum an Stoßkantenabstand zwischen den Furnierteilen
vollauf genügt. Der äußere Profilteil dient zur mittelbaren oder unmittelbaren Aufnahme
.des Leimes aus dem Leimentnahmebehälter sowie zur Weiterleitung und Abgabe desselben
an die Furnierstoßkanten,wahrend die weiter nach innen gelegenen Profilteile zur
Führung des Riemens :dienen können. Der Riemenquerschnitt kann verschiedenartige
Gestalt haben, wobei die einzelnen Querschnittsteile ihrer Aufgabe entsprechend
verschiedene Festigkeit, Biegsamkeit bzw. Härte besitzen können. In der Regel erhalten
die Riemen Gewebeaussteifungen, doch sind auch Riemen .denkbar, welche keinerlei
Gewebeaussteifungen besitzen, also lediglich durch ihre Formgebung bzw. durch Unterschiede
ihrer Elastizität die notwendigen Laufeigenschaften aufweisen.
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Von den verschiedenen Ausführungsmöglichkeiten .sind in der Zeichnung
an Hand der Abb. i bis 14 einige Beispiele dargestellt.
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Abb. i zeigt die Leimangabepartie im Aufriß, Abb. 2 -im Grundriß mit
Blick auf die obere Umlenkrolle ai und die Furniereinführzunge 4. Der Leimtransportriemen
i läuft, von Rolle 2i kommend, über die Rolle 32 sich wendend, mit seinem äußeren
Profilteil 2 in .das Bad 35,ein, nimmt an der Austrittsstelle 38 Leim uus dem Bad
mit, passiert die Abstreifstelle 39, wird dort von dem gegebenenfalls zu reichlich
mitgenommenen Leim befreit und kehrt sodann nach oben an die Leimangabestelle zwischen
den Furnierstoßkanten6 und 7 zurück. Teil49 zeigt die Transportkette und 5o die
ersten Druckrollen der Furniertransportpartie. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
sind Wanne 42, Abstreifer 29, Schwingarm 5 1 und Ausleger 52 für die Stelleinrichtung
34 gemeinsam gelagert an einer senkrechten Haltesäule 53, wobei die Wanne 42 mit
Hilfe einer Höheneinstellspindel 47 auf die richtige Niveaueinstellung des Badinhaltes
35 gebracht wird. Die Stellschraube 48 gestattet ein Festhalten in dieser Stellung.
Mit 34 ist die Stelleinrichtung 34 in, ausgeschwenkter Lage, also bei entspanntem
Leimtransportriemen i gezeichnet. Mit Hilfe der Feder 33 ist eine elastische Spannung
,des Riemens i gewährleistet. Mit Positionen 44 und 45 sind Heiz-und Meßinstrumente
angedeutet, welche auf die Kühl- und Heizflüssigkeit 43 einwirken. Man verwendet
nämlich zum Zusammensetzen von Furtiieren sowohl tierische als auch synthetische
Leime. Die einen werden zum Verleimen erhitzt und warm gehalten, die andern können
kalt angetragen werden. In beiden Fällen geschieht die Einhaltung der Leimtemperatur
am besten mit Hilfe dieses Flüssigkeitsbades 43, welches sich in der Wanne 4-, befindet.
Erforderlichenfalls lassen sich zum Heizen und Kühlen der Flüssigkeit, zum Regeln
und Messen der Temperatur die entsprechenden Geräte ein- oder anbauen, gegebenenfalls
ist auch eine Einrichtung zweckmäßig (Übereich), durch welche das Niveau
der
Kühl- und Heizflüssigkeit gewährleistet ist. Trennwand 4o hält Leimaustrittsstelle
38 und zurückfließenden Abstreifleim 54 auseinander. Sie berührt den Grund des Behälters
nicht ganz bzw. läßt nahe dcs Grundes eine oder mehrere Öffnungen 58 frei. Dadurch
ist ein Ausgleich der Spiegelhöhe des Leimes diesseits und jenseits der Trennwand
möglich und ist doch Gewähr gegeben, daß vom Riemen mitgenommene Holzteilchen, welche
am Abstreifer sich sammeln und von dort ins Bad gelangen könren, nicht mehr an die
Leimentnahmestelle Eine Abdeckung des Behälters an der Seite des hinlaufenden Riementrums
ist von Nutzen. Es ist ohne weiteres möglich, dem Leimtransportrielnen i verschiedenartige
Querschnitte zu erteilen. Der gebräuchlichste Querschnitt ist in Abb. 3 a dar-Während
der in der Bewegungsebene liegende Profilteil 14 mit der den Leim transportierenden
Partie 2 hier ohne Gewebeverstärkung, also als relativ nachgiebigerer Teil dargestellt
ist und nur der senkrecht oder ungefähr senkrecht zu seiner Bewegungsebene stehende
Profilteil 12 eine Gewebeverstärkung 13 aufweist, hat der Querschnitt nach Abb.
3 b in beiden Profilschenkeln @ewebeverstärkungen 15 und 16. Die Rollen 21 und 32
liegen bei 8 (Abb. 3 a) an. Sie haben je eine nutenförmige Ausdrehung, in welche
die Profilteile 55, ohne im Grund der Nut aufzustehen, eingelassen und geführt sind.
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Eine weitere Form des Leimtransportriemens i ist dargestellt in Abb.
q., und zwar T-förmig unter io. Hier übernimmt der senkrecht zur Bewegungsebene
stehende Profilteil 12 selbst die Führung des Riemens, unterstützt durch die beiden
kegelförmigen Aufnahmeflächen. Wichtig ist, daß die Fläche 17 der verschiedenen
Profile einen gewissen Mindestabstand i 8 von der Unterkante der Furnierteile i9
und 2o hat, um die Leimangabe ausschließlich auf die Stoßkanten 6 und 7 der Furnierteile
sicherzustellen.
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In Abb. 5 ist das einfachste Profil in Rechteckform ii gezeigt. Selbstverständlich
können die Profile nach Abb. q. und 5 auch teilweise oder vollständige Gewebeverstärkungen
bekommen.
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Um dem Leimtransportriernen Gelegenheit zu geben, sich mit seiner
leimführenden Außenkante 2 möglichst genau an die Furnierstoßkanten 6 und 7 anzulegen,
ohne an die Planflächen der beiden Furnierstreifen i9 und -2o Leim anzugeben, würde
nach Abb.6 der Einbau von zwei oder mehr oberen Umlenkrollen 22, 23 usw. vorgeschlagen,
welche, durch Führungsschienen 24. und dergleichen unterstützt, dem Leimtransportriemen
eine solide Geradfiilirung vermitteln. Daß gelegentlich eine Einführrolle 25 die
Funktion einer der oberen Umlenkrollen übernehmen kann, ist ohne weiteres denkbar.
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Es ist `nichtig, den Leimtransportriemen i in größeren Zeitabständen
auswechseln zu können. Zu diesem Zweck kann nach Abb.7 die Achse der oberen Umlenkrolle
21 (bzw. die Achsen) aus ihrer waager;@chten Stellung in die Schräglage 56 @cbr
acht werden, wodurch der Riemen für die Entrahme nach unten freigelegt wird. Es
ist auch möglich, bei entsprechender Abwandlung beide Lagerseiten derselben Achse
so weit nach unten absenkbar zu machen, daß derselbe Zweck erreicht wird. Eine andere
Möglichkeit, den Riemen auszuwechseln, zeigen die Abb. 8 und 9, erstere die zweiteilige
obere Umlenkrolle 27 und 28 mit quer geteilter Achse 26 und eingelegtem Riemen 9,
letztere mit auseinandergezogenen Rollenteilen. Hier liegt der Riemen nun ganz frei
und kann nach unten weggezogen werden. Es sind selbstverständlich auch noch andere
Konstruktionen denkbar, den Riemen leicht abnehmbar zu machen, z. B. einseitige
Lagerung der oberen und unteren Umlenkrollen 21 bzw. 32. Die gezeigten Beispiele
stellen nur einige der durchführbaren Möglichkeiten des Erfindungsgedankens dar.
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In den Abb. ioa und iob ist der Leimabstreifer 29 dargestellt in Ausführung
mit der Abstreiffeineinstellung 3o für die Anlage an dem zu seiner Bewegungsrichtung,senkrecht
stehenden Profilteil 12 des Leimtransportriemens i. Diese Feineinstellung bleibt
bei einem einmal eingebauten Riemen praktisch immer bestehen, während die Abstreiffeineinstellung
31 auch hin und wieder während des Betriebes verstellt wird, und zwar dann, wenn
von geringsten Furilierstärl;,:n nach größten Furnierstärken mit entsprechend größerem
Leimbedarf umgestellt wird, und umgekehrt. Teil 31 gestattet eine Feinregulierung
der an der Profilaußenkante 2 mitgenommenen Leimmenge. Auch hier sind andere Ausführungsmöglichkeiten
denkbar, während in Abb. ioa und iob nur eine derselben gezeigt ist. Nach Entnahme
des Leirnbe-hälter s 36 kann die Kühl- und Heizflüssigkeit der Wanne ,42 nach Heranführen
an den Leilnübertragungsriemen i zu dessen Reinigung nach Beendigung der Arbeit
Verwendung finden.
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Abb. i i bringt die Wanne 4.2 mit Anbaugeräten und Stellschraube q.8
im Grundr i13 und strichpunktiert in ausgeschwenkter Stellung.
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Ein;. Weiterentwicklung des Erfindungsgedankens ist dargestellt in
den Abb. 12 und 13. Hier hat der Leimbehälter 46 die Gestalt eines Schwiminers erhalten.
Er ist in der Wanne .f2, im Gegensatz zu den vorigen Beispielen, nicht fest aufgesetzt,
sondern ruht auf der Kühl- und Heizflüssigkeitq.3d. Das Eigengewicht des Lehnbehälters
ist darauf abgestimmt, daß bei vollem Leiminhalt ebenso wie bei Zwischenfüllung
oder in fast entleertem Zustand der Leimspiegel räumlich gesehen immer dieselbe
absolute Höhenlage einnimmt. Hier ist es also erstmals möglich, vorn Beginn der
Verleimung"d. h. bei gefülltem Leimbehälter, an bis zum praktisch leergearbeiteten
Leihbehälter auf eine Nachste1-iung des Leimabstreifers zu verzichten. Der Leimbehälter
stellt sich automatisch auf die richtige Spiegelhöhe von selbst ein. Die mit Nummer
57 gezeigten Füße des Leimbehälters laufen im Flüssigkeitsraum der Wanne q.a, in
den Ecken geführt. Sie werden zweckmäßig als Hohlkörper ausgebild°t und bieten dadurch,
wenn sie oben .geschlossen und unten geöffnet sind, die Möglichkeit, die Schwimmlage
des Leiinbeiiältersinfolge des dadurch entstehenden zusätzlichen Auftriebs günstig
zu b.-einflussen.
Wie oben erwähnt, ist der Leimbehälter, sowohl
starr auf die Wanne aufgesetzt als auch als Schwimmer ausgebildet, an seiner Grundfläche
so schmal wie möglich gehalten (s. Abb. 14, Teil 37). Hier ist erkennbar, wie die
Gestalt des Leimbehälters der Gestalt des Riemens angepaßt ist.