DE886108C

DE886108C - Sport-, insbesondere Skischuh mit Doppelschnuerung

Info

Publication number: DE886108C
Application number: DEW5181A
Authority: DE
Inventors: Piero Mazzorana; Heinrich Wielander
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1951-02-20
Filing date: 1951-02-20
Publication date: 1953-08-10
Also published as: AT179730B

Description

Sport-, insbesondere Skischuh mit Doppelschnürung Die Erfindung bezieht sich auf einen Sport-, insbesondere Skischuh mit Doppelschnürung, der dadurch gekennzeichnet ist, daß er aus einem inneren und einem getrennt hergestellten äußeren Schuh besteht und sowohl der innere wie der äußere Schuh so ausgeführt sind, daß nach Einsetzen des inneren in den äußeren Schuh und Verbindung derselben jeder der beiden Schuhe getrennt zugeschnürt werden kann. Die Art der Herstellung und Vereinigung der beiden Schuhe verfolgt dabei den Zweck, den Halt und die Festlegung des Fußes im Schuh derart zu verbessern, daß jede Bewegung des Fußes im Schuh ausgeschlossen ist, was vor allem für den Skisport besonders vorteilhaft und wichtig ist. Ferner wird durch die Anordnung die Führung des Fußes im Schuh, insbesondere der Fußsohle (Fußgewölbe), durch Anpassung an die natürliche Fußform so verbessert, daß trotz starker Schnürung keine Ermüdung eintritt. Dei den bekannten Ausführungen von Sport-, insbesondere Skischuhen mit Doppelschnürung handelt es sich, abgesehen von denjenigen. Ausführungen, bei denen die Doppelschnürung lediglich durch außen angebrachte Riemen erreicht wird, nur um ein doppeltes Oberleder, also um zwei übereinanderliegende Lappenpaare. Das zusätzliche Oberleder bzw. Lappenpaar ist dabei entweder außen oder innen am normalen, das andere Lappenpaar bildenden Oberleder angenäht. Im übrigen sind diese Schuhe mit doppeltem Oberleder wie die Schuhe mit einfachem Oberleder ausgeführt. Bei diesen bekannten Ausführungen von Doppelschnwrschuhen, sei es mit Riemen oder mit doppeltem Oberleder, wird somit ein verstärkter Druck von oben auf den Fußreihen ausgeübt, also gerade an der Stelle des Fußes, die sich über dem Fußgewölbe befindet. Zwar tritt so eine bessere Festlegung des Fußes im Schuh, jedoch unter unnatürlichen Bedingungen, ein; was eine viel größere Beanspruchung und dadurch (Ermüdung des Fußes mit sich bringt.
Durch die erfindungsgemäße getrennte Anordnung eines Innen- und Außenschuhes und Vereinigung derselben zu einem Doppelschnürschuh ist es möglich, den Innenschuh so auszuführen, daß er dem Fuß im mittleren, dem Fußreihen und dem Fußgewölbe entsprechenden Teil völlig anliegt und daher einen guten Stand und eine vollkommene, der natürlichen Fußform entsprechende Führung gewährleistet. Das Oberleder dieses Innenschuhes besteht dabei zweckmäßig aus einem weichen Leder.
Durch diese Form des Innenschuhes entstehen zwischen dem Oberleder desselben und der Barunterliegenden Sohle Hohlräume, welche durch ein geeignetes Füllmaterial ausgefüllt werden. Hierzu kann z. B. Kork Verwendung finden. Das weiche Oberleder des Innenschuhes wird auf die Sohle aufgeklebt oder genäht und an der Ferse mit einer Verstärkung aus härterem Leder versehen. Der Innenschuh gemäß der )Erfindung besteht aus einer Sohle, einem weichen Oberleder, einer Verstärkung an der Ferse und Füllmaterial zwischen Sohle, Oberleder und Verstärkung.
Dieser Innenschuh ist nun so ausgeführt, daß seine Sohle die Brandsohle, sein Oberleder die Fütterung und seine Verstärkung die Fersenverstärkung des fertigen Schuhes bilden. Das Oberleder des Innenschuhes ist oben offen und in üblicher Weise zuschnürbar.
Die Verbindung des Innenschuhes mit dem Außenschuh kann in beliebiger Weise, z. B. durch Nähen oder Kleben, erfolgen, wobei lediglich zu beachten ist, daß der obere Teil des Oberleders des Innenschuhes frei bleiben muß, um.-seine Zuschnürung getrennt von der des Außenschuhes zu ermöglichen.
Der Außenschuh kann in üblicher Weise hergestellt werden und besteht aus einer Laufsohle, unter Umständen einer Zwischensohle und dem Oberleder.
Die Erfindung ermöglicht ferner eine Ausführungsform eines Sport-, insbesondere Skischuhes, bei dem der Innenschuh aus Leder und der Außenschuh aus Gummi oder ähnlichem Material besteht. In diesem Falle kann. die Vereinigung des Oberteiles des Außenschuhes mit seiner Laufsohle und des Innenschuhes mit dem 'Außenschuh in einem Arbeitsgang durch Kleben bzw. Vulkanisieren erfolgen, wodurch eine billige Serienherstellung ermöglicht wird.
In der Zeichnung sind beispielsweise schematisch und teilweise im Schnitt zwei Ausführungsformen der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. i die erste Ausführungsform im Längsschnitt, Fig.2 den Innenschuh der ersten Ausführungsform in perspektivischer Ansicht, Fig.3 die zweite Ausführungsform im Längsschnitt, Fig. 4 den Innenschuh der zweiten Ausführungsform in Seitenansicht und Fig. 5 den Schnitt nach Linie co-b in Fig. 4. Bei der ersten Ausführungsform. gemäß Fig. i und 2 besteht der Innenschuh aus einer Sohle i, einem Oberleder 2 aus weichem Leder oder Stoff, welches aus einem Stück besteht, und aus einer Verstärkung 3 an der Ferse. Die oberen, freien Lappen 4 des Oberleders sind verstärkt und weisen Schnürlöcher auf. Das Oberleder 2 weist eine der natürlichen Fußform angepaßte Gestalt auf; dadurch entstehen Hohlräume zwischen der Sohle i, dem Oberleder 2 und der Verstärkung 3, welche durch Füllmaterial 5 ausgefüllt sind. Der untere Rand der Verstärkung 3 reicht bis an die Unterseite der Sohle i, so daß das Füllmaterial allseitig eingeschlossen ist. @B!ei dieser Ausführungsform (Fig. i und 2) reicht das Oberleder 2 nur bis zum Beginn des Vorderfußes. Es (2) kann aber auch nach vorn verlängert sein.
Der Innenschuh gemäß Fig. 2 ist in den aus der Laufsohle 6 mit einer hier nicht gezeichneten Zwischensohle und dem Oberleder? bestehen-den Außenschuh eingesetzt und darin durch Verkleben oder Vernähen der Sohle i und der Verstärkung 3 an dem Oberleder 7 und der Sohle 6 befestigt. Dabei muß jedoch das Oberleder 2 des Innenschuhes so weit frei bleiben, daß es getrennt vom Oberleder 7 zugeschnürt werden kann.
Bei der zweiten Ausführungsform gemäß Fig. 3 bis 5 ist das Oberleder 2a des Innenschuhes nach vorn verlängert und in Mokassinform ausgeführt. Außerdem ist das Oberleder des Innenschuhes mit einer Schutzzunge 2b versehen. Die Fig. 4 zeigt ferner, daß die Verstärkung 3 auch kürzer sein kann. Wenn das Oberleder 7a des Außenschuhes, wie in Fig. 3 dargestellt, aus Gummi oder ähnlichem elastischem Material hergestellt ist, kann es auch mit seinem oberen Teil 7b gut am Fuß geschlossen werden, ohne die Bewegungen des Fußes beim Gehen oder Skilaufen zu behindern, was bekanntlich bei Skischuhen aus Leder nicht möglich ist, da die Zuschnürung bis oben die Fußbewegung behindert und leicht Schmerzen verursacht.
Die Fig. 5 veranschaulicht, wie das aus einem Stück bestehende weiche Oberleder 2a des Innenschuhes nach der natürlichen Fußform gearbeitet ist und nach dem Zuschnüren dem Fuß völlig anliegt. Beim Zuschnüren dieses Oberleders 2a'bzw.2 erfolgt nicht bloß ein Druck auf den Fußreihen von oben, sondern dieses Oberleder 211 bzw. 2 liegt dem Fuß so an, daß es wie eine den Fußreihen und das Fußgewölbe vollständig umwickelnde Binde wirkt. Es (2a bzw. 2) kann andererseits infolge der Füllungen 5 auch nicht nach unten gedrückt werden.
An Stelle von weichem Leder kann das Teil :2 bzw. 211 des Innenschuhes z. B. auch aus einem elastischen Stoff bestehen.
Ebenso wie in Fig. 4 kann auch der Innenschuh nach Fig. 2 mit einer eigenen Schutzzunge versehen sein, die seitlich an einem der Lappen 4 angenäht ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Sport-, insbesondere Skischuh mit Doppelschnürung, dadurch gekennzeichnet, daß ein getrennt hergestellter Innenschuh in einem Außenschuh angeordnet ist, wobei der Innenschuh aus einer Sohle (i), einem zweckmIßigerweise weichen Oberleder (2), einer Fersenverstärkung (3) und Füllmaterial (5) und das Oberleder (2) aus einem Stück, wenigstens im Bereich des Fußreihens und der Fußwölbung, nach der natürlichen Fußform gearbeitet ist und die dadurch entstehenden Hohlräume zwischen Sohle (i), Oberleder (2) und Verstärkung (3) durch ein Füllmaterial (5) ausgefüllt sind, worauf dieser Innenschuh in einem in üblicher Weise hergestellten, aus Oberleder (7) und Laufsohle (6) unter Umständen mit Zwischensohlen bestehenden Außenschuh eingesetzt und mit diesem durch Vernähen und bzw. oder Verkleben so verbunden ist, daß das Oberleder (2) des Innenschuhes für die selbständige Zuschnürung frei bleibt.
2. Schuh nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohle des Innenschuhes die Brandsohle und die Fersenverstärkung des Innenschuhes die FersenverstIrkung des fertigen Schuhes bildet.
3. Schuh nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteil des Innenschuhes aus einem Stück bestellt, das nach der Schnürung dem Fuß völlig anliegt.
4. Schuh nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteil des Innenschuhes vorn geschlossen, beispielsweise in Mokassinform ausgeführt ,ist.
5. Schuh nach Anspruch i bis 4, .dadurch gekennzeichnet, @daß das Oberteil des Innenschuhes nur bis zum Beginn des Vorderfußes reicht.
6. Schuh nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß auch das Oberteil des Innenschuhes eine eigene Schutzzunge aufweist.
7. Schuh nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fersenverstärkung des Innenschuhes bis an den unteren Rand der Sohle des Innenschuhes reicht und so das zwischen Sohle, Oberteil und Verstärkung eingelegte Füllmaterial allseitig eingeschlossen ist. B. Schuh nach Anspruch i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteil des Außenschuhes aus Gummi oder ähnlichem Material hergestellt ist und mit dem Innenschuh und der Laufsohle in einem Arbeitsgang durch Verkleben: und bzw. oder Vulkanisieren verbunden ist. g. Schuh nach Anspruch i bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Rand des aus Gummi oder ähnlichem Material hergestellten Oberteils des Außenschuhes so elastisch ist, daß er bis oben fest zugeschnürt werden kann. Angezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschrift Nr. 266 88o.