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Anlage zum Herstellen von Teigwaren Die Erfindung bezieht sich auf
eine Anlage zur Herstellung von Teigwaren, .die in erster Linie für die Verarbeitung
des vollen Kornes -der verschiedenen Getreidearten, vor allem :des vollen Weizenkornes
bzw. seiner Mischung mit anderen Getreidearten, geeignet ,ist. Mit Hilfe der bisher
für die Teigwarenherstellung bekannten Anlagen lassen sich in .der Regel nur -die
üblichen Weizengrieße verarbeiten. Die Verarbeitung von geschrotetem Material ist
unzweckmäßig. Das hat seinem. Grund ,darin, daß bei der Herstellung von Teigwaren
aus vollem Korn, vor allem Weizenkorn, ,das in der Mühle erzeugte Schrotmaterial
bis zu seiner Ankunft in der Teigwarenfabrik und durch -die dort erfolgte Lagerung
den größten Teil seiner wichtigsten Nährstoffe, besonders derjenigen des Keims,
durch Oxydation verloren hat. Andererseits hat sich gezeigt, daß grobkörniger Hartgrieß
in den bisher gebräuchlichen selbsttätigen TeigschIneckenp:ressen in der kurzen,
zur Verarbeitung zur Verfügung stehenden Zeit auch bei Verwendung sehr langer Mischtröge
nicht genügen., von der Mischflüssigkeit durchdrungen wird.
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Die hier aufgezeigten Schwierigkeiten werden in tder Regel zu einer
Teigware führen, in welcher die nicht aufgeschlossenen Körnchen, als weiße Punkte
auftreten. Ein Beseitigen der Nachteile durch Zerkleinern b.zw. Vermahlen des Grießes
zu Mehl läßt sich aus mül.lereitechnischenGründen nicht erreichen. Auch unterliegt
Hartgrießdunst und besonders Hartgrießmehl ,der Luxusqualitäten bei nur kürzzetitiger
Lagerung, das ist Weg von
Mühle zur Verwendungsstelle, durch Belichtung
und Oxydation einer unliebsamen Bleichung.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Anlage zu schaffen,
die unter Beseitigung der geschilderten Schwierigkeiten die Herstellung einrwandfreier
Teigwaren .aus vollem Korn, insbesondere Weizenkorn, ermöglicht und darüber hinaus
den Vorteil eines einfachen Aufbaues und einer übersichtlichen Gesamtanordnung bietet.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Mühle, :der Schleudermischer
und die Presse entweder eine :durch unmittelbaren Zusammenbau erzielte Einheit bilden
oder daß zwischen -diesen Arbeitsmaschinen eine die ununterbrochene Weiterführung
.des Gutes von der einen zur anderen sichernde Verbindung, z. B. durch entsprechende
Leitungen, besteht.
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Die bauliche Durchhi.ldung der erfindungsgemäßen Anlage kann in verschiedener
Art und Weise vorgenommen werden. So kann z. B. eine geeignete Mühle oder Aufschließmaschine
zum Vermahlen .des :groben Gri:eßeo gleich oberhalb der Mischvorrichtung der Presse
vorgesehen sein,, oder die Mühle kann auch auf ebeger Erde gleich neben oder, wenn
xlötig, im Stockwerk unter der Presse aufgestellt werden. In diesem Falle kann das
Mehl bei einer schnell laufenden Mühle durch deren Ventilatorwirkung in. einen Windsichter
über der Pressenmischvorri;chtung in diese eingeblasen werden, Ober aber es wird
bei der Benutzung von. langsam laufenden Quetschmühlen durch ein in geeigneter Weise
auf dem Windsichter sItzendes Sauggebläse In .diesen hineingesaugt. In beiden Fällen
enthält der Windisichter in seinem vorteilhaft zylindrischen Innenraum einen am
Deckel befestigten Filterschlauch. Um ein Verstopfen des Filterschlauches zu verhindern
bzw. sein Reinigen: zu bewirken, wird er von Zeit zu Zeit hochgezogen und wieder
fallengelassen. Das kann mit Hilfe eines Magneten geschehen, der auf dem Deckel
des Windsichters sitzt und in welchen die kolbenartige Verlängerung einer Stange
hineinragt, die mit @doern vorzugsweise metallischen Boden des Filterschlauches
in Verbindung steht. Die Schüttelbewegung des Filters kann auch mechanisch erfolgen.
Bei, .der Sauganordnung kann der Windsichter am besten durch ein Zellenrad fortlaufend
entleert werden. Letzteres kann gleichzeitig mit der Speiseschnecke des Schleuderrn.ischers
angetrieben werden.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung :der in der Zeichnungdargestellten Ausführungsbeispiele. Hierbei zeigen
Abb..i und 2. Ansichten verschiedener Anlagen; Abb. 3 und 4 veranschaulichen Schnitte
durch verschiedene Windsichter, während Abb. 5 einen Querschnitt in der Ebene A-B
durch das Zellenrad, in: Pfeilrichtung gemäß Abb. 4 gesehen, wiedergibt.
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Bei der Ausführungsform gemäß Abb. i sitzt auf der Presse i der Schleudermischer
2, über dem sich die Mühle 3 befindet, die über eine. Förderschnecke 4 dass aus
dem Zulauftrschter 5 eines Grieß- oder Getrei:desslos zufließende Gut erhält. Es
ist hier eine geschlossene Anlage vorhanden, die zu einer Einheit zusammengefaßt
ist. Es werden, also diejenigen wichtigen Bestandteile des Gutes, z. B. des Getreidekornes,
-die :durch :den Luftsauerstoff in kürzerer oder längerer Zeit nach dem Vermahlen
oxydieren und ,dadurch ihren für die Ernährung unschätzbaren Wert verlieren, infolge
:der unmittelbaren Verarbeitung möglichst ungeschädigt erhalten.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. 2 sitzt die Mühle 3 neben der Presse
i auf dem Boden und ist mit dem Schleudermischer 2, über einen Windsichter 6 verbunden,,
zu :dem von der Mühle 3 eine Leitung 7 führt. Der Windsichter 6 besteht, wie Abb.
3 erkennen läßt, @ aus einem Gehäuse 8 mit .der Einlaßleitung g. In, :diesem Gehäuse
ist der Filtersack io vorgesehen, der an, seinem oberen Ende mit einer Platte I
i fest verbunden ist, die segmentförmige Öffnungen 12 aufweist. Auf dieser Platte
sitzt beispielsweise ein Magnet 13, in dem das kolbenartige Ende 14 einer Stange
1-5 axial verschiebbar sitzt, die mit der vorzugsweise aus Metall bestehenden Bodenplatte
16 :des. Filtersackes in Verbindung steht. Von dieser Bodenplatte 16 führt eine
Stange 17 nach unten, die verschiebbar in einem Lager 18 sitzt. Der Magnet 13 kann
z. B. durch eine nicht dargestellte umlaufende Welle, die mit Schleifkontakten versehen
ist, betätigt werden und zieht dann über die Stange 15 den Bodendes Filtersackes
an, der nach dem Abschalten ,des Magneten wieder nach unten: fällt. Dadurch findet
ein Reinigen des Filtersackes io statt.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. ¢ sitzt über dem Windsichter 6,
der entsprechend Abb. 3 ausgebildet ist, noch ein Elektrosauger 19, der von einem
Motor 2o angetrieben wird. Die Luft wird wieder über die Leitung 9 in den Windsichter
eingebracht und verläßt den Elektrosauger über die Leitung 21. Das Entleeren ödes
Wi:ndsichters erfolgt über ein Zellenrad 22, das- über ein, Getriebe 23 angetrieben.
wird.
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In .der dargestellteg und beschriebenen Anlage kann sowohl grobkörniger
Grieß als auch volles Weizenkorn verarbeitet werden. Im letzteren Falle muß lediglich
die Mühle von geeigneter Bauart, z. B. als Hammermühle, ausgebildet sein. Die Weizenkörner
werden, wie vor dem Mahlprozeß üblich, gereinigt und: geschält :der Mühle, z. B,
von einem Silo aus, durch eine regelbare Vorrichtung, z. B. ein Zellenrad, eine
Förderschnecke u. dgl., zugeführt.