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Schaltungsanordnung für Fernschreibleitungen mit absatzweisem Schreibverkehr
in zwei Verkehrsrichtungen In Fernschreibvermittlungs:a,nlagen werden für die Verbindung
der Ämter untereinander oder der Teilnehmer mit den Ämtern verschiedene Leitungsarten
verwendet. Bei den; Teilnehmern unterscheidet man zwischen Orts- und Fernteilnehmern.
Die, Ortsteilnehmer (bis etwa 2o km Entfernung zum Amt) werden gewöhnlich über eine
Einfachstrüm-Ruhestro,mschleife angeschlossen. Für den An.-schluß der Fernteilnehmer
sowie zur Verbindung der Ämter untereinander werden normalerweise Vierdrahtleitungen
verwendet. Ist eine trägerfrequente Ausnutzung der Leitungen unerwünscht oder nicht
möglich, so, stellen die für eine Vierd'rabtleit.ung no@rmaJe;rwe-ise@ benötigten
vier Adern einen hohen Aufwand da,r. Die, Anwendung, von: Duplexschaltungen zur
Herabsetzung des Leitungsaufwandes blieb. wegen der notwendigen und schwierig einzustellenden
Nachbildung bisher auf Anlagen beschränkt, die von geübtem Personal d.au,-rnid'
überwacht werden.
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Bei den bisher bekannten Duplexschaltungen, die! .gleichzeitig in:
beiden Verkehrsrichtungen: arbeiten, entstchen Störungen, bei mangelhafter Na,chbild'ung
im allge;mein;e;n. dadurch, daß die imaginäres Komponente: der Telegrafierimpulse
das eigene Empfangsrelais, in, Bewegung bringt. Wenn. man. daher die Wirkung dieses
imaginären Anteils unschädlich macht, so@ kann man die Na,chb@il,dung
einer
solchen Schastunig durch einen Widerstand vornehmen und` braucht in der Leitung
nur die richtige Stromstärke einzustellen.
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Diese .soggenannte Halbduplexsehaltung kommt mit einer reinen; Gleiehstromnachhild'ung
aus. Jedoch: hat es sich gezeigt, daß, die Einstellung dieser Gleichstromnachbildung
mit Schwierigkeiten verbunden ist und insbesondere beim Schnelleinsatz von Geräten
unbequem ist. Besonders störend im Beitrieb, ist bei derartigen Halbduplexsch-altungeni
mit reiner Gleichstromanachbild'ung die Ableitungsabhängigkeit, ;die dazu zwingt,
die Gleichstromnachbildung zur Verhinderung von, einsgütigen Telegrafieverzerrungen
häufig nachzustellen;.
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Die Erfindung betrifft einet Schaltungsanordnung für Fernschredbleitungen
mit absatzweise erfolgend;em Schreibverkehr in zwei Verkehrsrichtungen und mit fester,
nur aus, Ohmachen Widerständen. bestübender Nachbildung.
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Geimäß der Erfindung üst zur Erzielung eines. möglichst ableitungsunempfindlichen-
Schreibverkehrs das Empfangsrelais unter mindestens tedlwei.ser Unterdrückung des.
Gleichstromes. in den, Relaiswicklungen über B,l.indwiders.tände an die gleichsitromführende
-Übertragungsleitung argekoppelt. Unter Umständen können den Blind'widerständ !en
noch Ohmsehe Widerstände zugeordnet sein. Hierdurch werden: die Nachtetile der bekannten
Duplex- und Haabduplexschattunigen vermieden;.
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Der zur Ankopplung des Empfangsrelais dienende Blindwiderstand kann
als Übertrager oder, da dies dimensionierungsmäßig wie auch preislich günstiger
ist, als Kondensator ausgebildet sein. Die teilweise Unterdrückung des Gleichstromeis
kann durch Parallelschalten eines Ohmschen Widerstanden zu einem Blindwiderstand
erreicht werden.
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Zweckmäßig liegt das; Empfangs.reilals mit der Nachbildung in einer
weitere Ohmsche Widerständei enthaltenden Brückenschaltung. Beim Senden wird; das
eigene Empfangsrelais- beispielsweise Tiber ein Hilfsrelais! vom der Leitung abgeschaltet,
jedoch zweckmäßig kürzere; Zeit, als, eine einzige Stromschrittgruppe andauert.
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Die Scha;ltungsanordnunig selbst isst zweckmäßig so bemessen, daß
beim Abschalten, des Empfangsrela,is beim Eigenseiden der Ankopplungskondensator
vorm dem Empfangsrelais, abgetrennt und über einen E.ntladewiderstan:d entladen
wird.
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Gemäß einer besonderen. Ausführungsform der Erfindung wird nicht nur,
der Kopplungskondensator beim Eigensonden lediglich entladen, sondiere durch: umgepoltes
Anschalten an die Brückenwiderstände -umgeladen. Hiermit ist der Vorteil vorbundien,
d'aß beim jeweiligen Wiederanschalteni dies Kopplungskondensators. für das Empfangsrelais
ein I@o;rrel<:tionsimpuls doppelter Amplitude entsteht, d. h. von gleicher Amplitude
wie die Empfangsimpulse.-Es ist nicht unbedingt erforderlich, den Gleichstrom in
der Relaiswicklung völlig zu unterdirücken. Auch eine teilweise Unterdrückung d!esi
Gleichstromes brihgt den; ;gleichen Vorteil der Ableitungsunempfindlichkeit. Die
teilweise Unterdrückung des Gleichstromes in den i Relaiswicklungen wird da,-durch
erzielt, d'aß der Kopplungskondensator; über dein das, Empfangsrellais. an die Übertragungsleitung
angekoppelt ist, durch einen Wndemstand geeigneter Größe überbrückt wird.
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Die Erfindung soll an Hand von drei Ausführungsbeispielen näher erläutert
werden;.
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In der Fig. i ist das Empfangsirelais ER über denn einten Blindwiderstand
darstellehden. Konden@-sator C i an die Gleichstrom führende Leitung Ltg angekoppelt.
Bei ankommenden Telegrafierzeichen lädt sich der Ankopplungskondensator C i entsprechend
den Spannungsabfällen an denn B.rückenwIderständen W i und W 2 um, wobei das polarisierte
Telegr,afenre,lai,si ER durch diese Umladestöße gesteuert wird:. Das Eirgebnis,
ist, d'aß die Verlagerung der Nullinie der Empfangss:tromkurve bei Nibh tübereinistimmen
des Leitungs- und Nachbildwiderstandes sich nicht'auf das Empfangsrelais. auswirkt.
Mit zunehmender Ableitung wird die Empfangsamplitude in deir Relaiswicklung kleiner.
Die Telegrafierzeichen bleiben aber symmetrisch. Die Grenzei der Ableitung ist nur
durch die Empfindlichkeit des verwendeten EmpfangsreIaisi gegeben.
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Der Sendeivorgang ist folgender:. Bei jed'esmaligem Umlegen des Senderelaiskontaktes
sispricht durch einen Kondenisiatorstromstoiß über C 2 das schnell arbeitende Relais
K, das in einer Gleichrichterbrücke liegt, an. Zur Fernhaltung des wegen der fehlenden
Wechselstromnachbildung während des Einschwingvorganges entstehenden Differenzstromes
wird das Empfangsrelais ER durch einen Kontakt k des Hilfsrelais K abgetrennt. Mit
Hilfe des k-Kontaktes wird der Kopplungskondensator C i von dem Empfangsrelais abgeschaltet
und auf einen Parallelwiderstand W3 geschaltet, wodurch er sich entlädt. Beim Zurücklegen
des Kontaktes k, das mindestens bis zum Abklingen des Einschwingvorganges verzögert
ist, lädt sich der Kondensator Ci wieder über das ER-Relais auf den Spannungsabfall,
der an den Brückenwiderständen W i und W 2 herrscht, auf. Hierdurch wird das ER
Relais zwangsweise in die dem Empfangszustand entsprechende Lage gebracht. Damit
wird erreicht, daß z. B. beim Gegenschreiben, falls die Abtrennung des ER-Relais
,gerade in der Zeichenlage erfolgte, das. Relais sogleich wieder in die Trennlage
korrigiert wird.
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Bei besonderen Leitunigsverhältnissen reicht der beim Zurücklegen
.dets, k-Kotaktes entstehende Kondensatorladeimpuls nicht aus, um das `ER-Reila;is
in die denn Leitungszustand entsprechende Lage umzusteuern. Um. aber eine einsdeutige
Lage des Ernpfangs.relais,anlcers entsprechend dien Stromzuständen auf der, Leitung
zu gewährleisten, ist, wie die Fi:g. 2i zeigt, ein weiterer k-Kontakt vorgesehen,
durch den der, den Blindiwi@derstand bildende Kopplungs.konid'ensator C nicht nur
bei Erregung dies K-Relais entladene, isondern durch umgepoltes Anschalten an die
Brückenwiderstände umgeladen wird. Beim Zurücklegen der k-Kontakte und Wiederumladendes
I%'-ondensators C über d!as Empfa.ngsrelais BR eatisteh:t dann ein, Korre!ktionis
impuls
doppelter Amp:litud!e, also von gleicher Amplitude, wiei sie; die Empfangsimpulse
aufweisen,.
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Durch die Einführung des zweiten h-Kontaktes wird. :selbst bei ungünstigen
Leitun:gsverhältnisseln ein einwandfreies Umlegen des Empfangs;reda:is#-anker's
gewährleistet, so daß auch die Schaltkriterien, z.. B. das Schlußzeichenkriterium,
in oinwandfreier Weise übertragen werden können.
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Die bisher gebrachten Ausführungsbeispiel-p zeigten eine, völlige
Uniterdirückung des. Gleichstromes in: den Relaiswicklungen.
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Das folgende Ausführungsbeispiel (Fig. 3) zeigt eine Schaltungsanordnung,
bei der lediglich eine teilweise Unberd'rückung des Gleichstromes in: den Relaiswicklungen
angewendet wird'. Für das Verständnis der Schaltung uniweisentliche Teile sind hierbei
fortgelassene worden.
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Die Schaltung nach: Fig.3 unterscheidet sich von dein zuvor gebrachten
Aus.führungsbeispiellen dadurch, daß: dem Kopplungslso@nden;sa,to@r C ein Ohmscher
Widerstand W parallel geschaltet ist. Das Empfangsrelais ER ist also, nicht nu;r,
impulsmäßig, so@nd@.rn auch. galvanisch an, die Gleichstrom führende, Leitung angekoppelt.
Durch die Überbriickung des Ankopplungskondensators, wird: daher ein Teil des Gleichstromes
in der Relaiswicklung belassen. Dieser Gleichstrom wird so @ groß gewählt, daß eine
einwandfreie Steuerung dies Relais durch die, übertragenen Schaltkriterien längerer
Dauer, z. B. Schlußzeichenkriterium, sichergestellt ist. Die eigentlichen kurzen,
T'eleigrafierimpulse dagegen werden mit etwa vierfacher Amp:lftud'e impulsmäßig
über den Kopplungskondensator C auf die Rela,is.-wicklung übertragen. Auf diese
Weise! ist eine Halbduplexschaltung entstanden, mit festem gleichstrommäßigem Zusammenhang
der beiden Stationen, :die trotzdem in weiten Grenzen ableitungsunempfindlich ist.
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Es ist ohne weiteres klar, d':a,ß die beschriebenen und' dargestellten
Schaltungen mit vollständiger i,zw. teilweiser Unterdrückung des: Gleichstromes
in den Relaiiswicklunagen sowohl mit Doppelstrom als auch mit Einfachstrom betrieben
werden kö:nncn.