-
Spannwerkzeug für Ballenbereifung
Die Erfindung betrifft Spannwerkzeuge.
-
Insbesondere betrifft sie ein Werkzeug zum Zusammenziehen und Spannen
von Schlingen aus WIetallbändern, mit dem Ballen zwecks Sicherung und Verstärkung
umspannt und gebunden werden.
-
Der Hauptgegenstand dieser Erfindung ist der, ein Spanngerät für
Bänder zum Binden von Ballen zu schaffen, das bequemer anzuwenden, in Gang zu setzen
und wegzuräumen ist und das einen größeren Arbeitsbereich als bekannte Werkzeuge
hat.
-
Ein anderer Zweck ist der, ein Werkzeug vom sogenannten Vorschubradtyp
zu schaffen, mit dem die erwünschten hohen Spannungen erreicht werden können, ohne
das Rand zu schwächen und zu verstümmeln, wie es bei früheren Werkzeugen dieser
Art vorgekommen ist.
-
Ein anderer Zweck ist der, ein mit einem Vorschubrad arbeitendes
Spanngerät zu schaffen, das, was Ausnutzung der Kraft des Arbeiters zur Spannung
des Bandes anbetrifft, eine hohe Leistungsfähigkeit aufweist.
-
Ein weiterer Zweck ist der, ein Werkzeug zu schaffen, bei dem der
Spannvorgang so vor sich geht, daß die überlappenden Enden des den Ballen umschlingenden
Bandes zwecks leichter Herstellung von brauchbaren Verbindungen in genauer Übereinstimmung
gehalten werden.
-
Ein anderer Zweck ist der, ein Werkzeug zu schaffen, das einfach,
kräftig und zuverlässig ist
und für die zu erzielende Spannung ein
leichtes Gewicht hat.
-
Andere Zwecke und d Vorzüge werden im folgenden ersichtlich werden.
-
Eine Ausführungsart nach der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. I einen Aufriß, der die Ansicht des Werkzeuges bei seiner Anwendung
darstellt, Fig. 2 eine Ansicht der entgegengesetzten oder hinteren Seite mit einigen
von der Ansicht verdeckten Einrichtungen, die in gestrichelten Linien eingetragen
sind, Fig. 3 eine Ansicht auf das vordere Ende, Fig. 4 einen Schnitt nach den Linien
4-4 in Fig. 3 und Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie 5-5 in Fig. 3.
-
Im allgemeinen umfaßt das Werkzeug ein Hauptgestell A, das auf dem
zu verschnürenden Ballen aufliegt und ein Gestell B für die Spanneinrichtung, das
an das Hauptgestell angelenkt ist und das alle bewegbaren Spanneinrichtungen einschließlich
des vom Arbeiter zu betätigenden Handhebels C trägt.
-
Das Hauptgestell A ist zur Erlangung genügender Steifheit, Einfachheit
und Leichtigkeit aus einem einzigen Gußstück hergestellt. Es hat einen vorderen
Fuß 10, der im wesentlichen im Querschnitt L-förmig gestaltet ist, und einen hinteren
Fuß ii. Diese beiden Füße sind durch eine Leiste 12 mit einem Handgriff 13 verbunden.
Die Lücke zwischen Leiste I2 und Griff I3 ist für das Tragen der Vorrichtung der
Hand des Arbeiters anzupassen oder, wie später beschrieben, für das Aufsetzen des
Werkzeuges oder seine Entfernung vom Werkstück.
-
Der vordere Fuß 10 ist mit einem gezahnten Greifer 14 für däs Bandeisen
versehen, der zwecks leichterer Einstellung als Schraube ausgebildet ist, die in
eine im Fuß vorgesehene Gewindebohrung eingeschraubt wird. Wenn das Gerät während
eines Bindevorgangs gebraucht wird, liegen die beiden Füße und die sie verbindende
Leiste auf einer Fläche des zu umschnürenden Ballens auf.
-
Ein Flansch 15 ragt von der Rückseite des Fußes nach oben oder nach
auswärts vor, und um zusätzliche Stärke und Steifigkeit zu erreichen, ist er mit
der Leiste 12 und dem Handgriff I3 verbunden, wie das aus den Fig. I, 2 und 4 klar
zu erkennen ist. Der obere Teil des Flansches 15 ist teilweise zu einem zylindrischen
Auge I6 vergrößert; für starre Verbindung des Flansches 15 mit dem Hauptgestell
ist eine Rippe 17 vorgesehen.
-
Dras Gestell für das Spannwerkzeug ist, wie wohl am deutlichsten
aus Fig. 3 zu erkennen ist, zum Teil in Gestalt einer Kappe B mit einem Paar von
parallelen Flügeln oder Ohren 26 zur Aufnahme eines Gelenkzapfens 27 versehen, durch
den das Hauptgestell und das Gestell für die Spanneinrichtung miteinander gelenkig
verbunden sind. Um für eine bessere Lagerung des Gelenkzapfens 27 im Auge 16 und
für einen bequemen Sitz für eine schraubenförmig gewundene Feder 28 zu sorgen, deren
Zweck sogleich erläutert werden soll, kann eine Lagerbuchse 29 in die Zapfenbohrung
des Auges 1-6 eingesetzt und darin durch eine Stellschraube 30 befestigt werden,
wie aus den Fig. I und 3 -zu erkennen ist.
-
Die Kappe 25 trägt eine drehbare Welle 35, die am vorderen Ende in
einem Rollenlager 36 drehbar ist, dessen Gehäuse durch eine Druckschraube 37 festgeklemmt
ist. Zwischen ihren Enden ist die Welle 35 außerdem in der Rückwand 38 des Auges
25 drehbar gelagert. Innerhalb der Kappe 25 trägt die Welle 35 zwecks gemeinsamer
Drehung ein Vorschub rad 39 für das Bandeisen und außerhalb) der Kappe ein Sperrad
40. Genügende Sicherheit dafür, daß sowohl das Vorschubrad als auch das Sperrad
sich mit der Welle 35 dreht, kann dadurch erreicht werden, daß die Welle dort, wo
sie diese Räder trägt, nicht zylindrisch, sondern vierkantig oder sechskantig ausgeführt
ist, und daß man die Bohrungen in den Rädern dementsprechend d gestaltet, wie aus
den Fig. 3 und 4 zu ersehen ist. Mit der Welle 35 ist außerdem der Spannhebel C
drehbar verbunden. Das vordere Ende des Spannhebels C ist gegabelt, um zwei parallele,
den Handhebel tragende Gabelhälften 45 und 46 zu bilden, die einen solchen Abstand
voneinander haben, daß sie an beiden Seiten des Sperrades 40 liegen, und zwar die
Gabelhälfte 45 zwischen dem Sperrad und der Rückwand 38 der Kappe 25 und die Gabelhälfte
46 gegen die äußere Fläche des Sperrades, wie es in Fig. 3 gezeigt ist. Eine Begrenzungsplatte
47, die am äußeren Ende der waagerechten Erweiterung 48 der Kappe 25 aufrecht angeordnet
ist, schafft ein hinteres drittes Lager für die Welle 35 und dient außerdem als
Widerlager, um den Spannhebel und das Sperrad an Ort und Stelle auf der Welle zu
halten.
-
Eine Schaltklinke 50 liegt in dem Zwischenraum zwischen den Gabelhälften
45 und +6 des Spannhebels und ist durch einen Drehzapfen S 1 mit dem Handhebel verbunden.
Die Schaltklinke 50 hat am inneren Ende einen Zahn 52, der in eine Zahnlücke des
Sperrades 40 eingreift, und eine Verlängerung 53 an der anderen Seite des Zapfens.
Diese Vrlängerung ragt nach außen iiber die Endfläche des Handhebels C hervor, wie
aus den Fig. I, 2, 4 und 5 erkennbar ist, so daß sie bequem durch den Daumen des
Arbeiters nach vorn geschoben werden kann, wenn die Finger den Handgriff I3 umspannen
und die Handfläche gegen das Ende des Spannhebels anliegt. Eine gewundene Feder
54 drückt gegen die Klinke 50, damit ihr Zahn auf die Zähne des Sperrrades 40 einwirkt,
aber dieses normale Zusammen wirken kann durch Vorwärtsstoßen der Verlängerung 53
der Klinke aufgehoben werden. Das Sperrrad 40 wird von einem Paar Sperrklinken 55
und 56 gegen Drehung entgegengesetzt zu der ihm von der antreibenden Klinke erteilten
Drehung zurückgehalten. Die Klinken 55 und 56 sind drehbar auf einem Zapfen 57 angeordnet,
der sich zwischen der inneren Wand 38 und der Begrenzungsplatte 47 der Kappe 25
erstreckt, und jede Klinke ist durch eine gewundene Feder 58 gegen Einfallen in
das Sperrrad40 gesichert. Die Sperrklinke 55 ist um eine halbe Zahnteilung des Sperrades
länger als die Sperrklinke 56, damit, wenn das Rad beim Spannvorgang im Sinn des
Uhrzeigers gedreht wird, die
kürzere Klinke 56 früher in die Sperrstellung
hinter einem Zahn einfällt als die längere Klinke 55, so daß die Verzögerung der
halben Zahnteilung entspricht. Diese Anordnung ergibt eine festere Bindung, weil
bei Zurücknahme des Spannhebels zwischen den Spannbüben das Sperrad und folglich
auch das Vorschnbrad nie mehr als um eine halbe Teilung der Sperradzähne zurückweichen
können.
-
Die Gabelbälfte 45 des Spannhebels ist mit einem gekrümmten Vorsprung
65 und die Gabelhälfte 46 mit einem ähnlichen Vorsprung 66 versehen. Die Vorsprünge
wirkten auf die Klinken 55 und 56 ein, wenn der arbeitende Handhebel sich in der
normalen Stellung befindet, um Be Sperrklillken außer Eingriff mit dem Sperrad 40
zu bringen, wie die Fig. 2 und 5 erkennen lassen.
-
Die Umfangfläche des Vorschubrades 39 ist gezahlt damit sie imstande
ist, das obere der übereinanderliegenden Enden des den Ballen umschlingenden Bandes
zu erfassen und zu verschieben.
-
Diese Zahnung besteht aus kurzen, eng gesetzten geraden Zähnen 67,
die, wie aus Fig. 3 zu sehen ist, zueinander parallel liegen und sich in schräger
Richtung quer über die Umfangfläche des Rades erstrecken. Die schräge Richtung ist
derart, daß, wenn das Vorschubrad beim Spannvorgang im Sinn des Uhrzeigers gedreht
wird, die äußere Kante des oberen Bandes zuerst von einem Zahn, und zwar von seinem
äußeren Ende, erfaßt wird. Darauf erfaßt jeder Zahn bei weiterer Drehung das obere
Band fortschreitend in einer sich sowohl quer als auch längs des Bandes erstreckenden
Richtung. Und bei kleiner Zahnteilung gestattet die schräge Anordnung, daß verschiedene
Zähne im Eingriff sind, um auf das obere Band zusammen einwirken zu können; z. B.
können etwa sieben Zähne des Vorschubrades mit der oberen Fläche des oberen Endes
der Bandschlinge in gemeinsamer Berührung sein. So können kürzere kleinere Zähne
in wirkungsvoller Weise verwendet werden, wodurch die Beanspruchung und das Verschrammen
der Bandoberfläche verringert und ein sanfter, rollender Gang des Vorschubrades
auf dem Band stattfindet. Die schräge Anordnung der Zähne des Vorschubrades übt
nicht nur der Länge nach eine vorwärts gerichtete, spannende Bewiegung auf das obere
Band aus, sondern außerdem einen seitlich nach innen gerichteten Schub, der die
Enden der Schlingen gegen ein Paar Führungszapferi 70 und 7I drückt, die in Löchern
des Hauptgestells einstellbar eingesetzt sind. Falls gewünscht, kann ein ähnlicher
Führungszapfen 72 in ein Loch des Hauptgestells gerade über dem hinteren Fuß 1 1
eingesetzt werden. Dlie sorgfältige Anbringung des Spannwerkzeuges in bezug auf
die übereinanderliegenden Enden der Bandschlinge kann dadurch unterstützt werden,
daß das vordere Ende des Hauptgestells mit einer Leiste 73, die über dem Fuß 10
und das hintere Ende des Hauptgestells mit einer Leiste 74 versehen wird, die iiber
dem hinteren Fuß 1 1 um einen geringen Betrag hervorsteht.
-
Der Spannhebel ist so gekrümmt daß er in seiner normalen Stellung,
wie in ausgezogenen Linien in den Fig. I und 2 dargestellt ist, im wesentlichen
parallel zu dem Handgriff des Hauptgestells mit seinem unteren oder inneren Rand
auf einer gekrümmten Oberfläche 75 an der oberen vorderen Ecke des Handgriffs aufliegt.
In dieser Stellung sind die untere Seite des Handgriffs und der obere Rand des Spannhebels
um einen Betrag voneinander entfernt, welcher der rechten Hand des Packers gestattet,
das Werkzeug zu ergreifen, mit den Fingern den Handgriff und mit der Handfläche
den Spannhebel zu umfassen und einen beträchtlichen quetschenden Druck auf den Spannhebel
auszuüben, um ihn auf die gekrümmte Oberfläche 75 in eine Stellung zu pressen, die
mit strichpunktierten Linien in den Fig. I und 2 angedeutet ist. Diese Schwingbewegung
dreht den ganzen Rahmen der Spanneinrichtung und alle von ihm getragenen Teile im
Sinn des Uhrzeigers gegen die Windungen der Feder 28, um das Vorschubrad vom vorderen
Hauptgestell wegzubewegen und das Werkzeug für das Einlegen der sich überlappenden
Enden der den Ballen umfassenden Schlinge zu öffnen. Das folgende Nachlassen dieses
Drucks gestattet der Schraubenfeder 28 den Rahmen der Spanneinrichtung wieder in
eine dem Uhrzeigersinn entgegengesetzte Richtung zu drehen, um das Vorschubrad gegen
den Fuß 10 zurückzubewegen und die dazwischengeschobenen Bandenden festzuklemmen.
-
Zusammenfassung der Wirkungsweise Kurz zusammengefaßt, ist die Wirkungsweise
der Vorrichtung die folgende: Der Packer umwindet den zu umschlingenden Ballen mit
einer Schlinge S eines biegsamen Stahlbandes, das einem geeigneten Vorrad, z. B.
einem Haspel, entnommen wird. Neben dem vom Band umschlungenen Ballen stehend, hält
der Packer mit seiner linken Hand die beiden übereinanderliegenden Enden S' und
S". Wenn dann, mit der rechten Hand die Vorrichtung haltend, ein genügend kräftiger
Druck zwischen dem von den Fingern umfaßten Handgriff 13 und dem von der Handfläche
umfaßten oberen Ende des Spannhebels C ausgeübt wird, um den Rahmen mit der Spanneinrichtung
im Uhrzeigersinn, wie in Fig. I dargestellt, um die Gelenkverbindung27 mit dem Hauptgestell
zu schwenken und das Vorschubrad anzuheben und die Vorrichtung zu öffnen, legt er
die Vorrichtung seitlich an die Bandschlinge. Die überlappenden Enden S'und und
S" der Schlinge werden zwischen das Vorschubrad 39 und den Spannsockel im Fuß 10
gelegt und in die Vorrichtung bis an die Führungsbolzen 70 und 7I zurückgeschoben.
-
Die Schlinge kann entweder über oder unter den hinteren Fuß gezogen
werden, wie die Umstände des Schnürvorgangs es ratsam erscheinen lassen.
-
Wenn die \i7'orrichtung und die Enden der Bandschlinge auf diese Weise
in Verbindung gebracht worden sind, läßt der Packer mit dem kräftigen Druck auf
den Spannhebel C nach, worauf die Schrauhenfeder 28 den Rahmen B der Spanneinrichtung
entgegengesetzt dem Drehsinn des Uhrzeigers dreht, wie in Fig. 1 dargestellt, worauf
das Vorschubrad das obere Ende S" des Bandes erfaßt
und das untere
Ende des Bandes gegen den Spannsockel 14 preßt und auf diese Weise die Vorrichtung
für die Einleitung des Spannvorgangs schließt.
-
Nun nimmt der Packer die Lose in der den Ballen umfassende Schlinge
und spannt die Schlinge dadurch fest um den Ballen, daß er den Spannhebel C um einen
Winkel herumschwenkt, der den Stellungen entspricht, die durch die ausgezogenen
und die gestrichelten Linien angedeutet sind. Wie aus Fig. I zu ersehen ist, verursacht
jeder entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn oder nach vorn gerichtete Hub des Spannhebels
C, die Schaltklinke 50 untätig über die Zähne des Sperrades 40 hinwegzugleiten,
wobei eine Rückdrehung des Sperrades durch die Sperrklinken 55 und 56 verhindert
wird. Auf dem rückwärts oder im Uhrzeigersinn gerichteben Hub arbeitet jedoch die
Schaltklinke 50 wirksam mit einem Zahn des Sperrades 40 zusammen, und dieses Rad
sowie das Vorschubrad 39 werden im Sinn des Uhrzeigers gedreht, wie in Fig. I zu
sehen ist. Diese Drehung des Vorschubrades veranlaßt, daß das obere EndeS" der Schlinge
in bezug auf das untereEnde 5' gleitend vorgeschoben wird, und daldas letzte durch
den ortsfesten Greifer 14 im Fuß 10 gegen Vtrschiebung gesichert ist, kann die Schlinge
des Bandes S mit jeder beliebigen Spannung zusammengezogen werden. Während des Spannvorgangs
drückt die Wirkung der schräg gestellten Zähne des Vorschubrades die Bandenden gegen
die Führungsbolzen 70 und 7I und hält sie in der Vorrichtung richtig übereinanderliegend
zurück. Dies charakteristische Merkmal ist t wichtig, weil nach der Spannung die
Enden der Bandschlinge in üblicher Weise mit Hilfe einer Art von Siegel oder Verschlußhülse
verbunden werden. Die Herstellung der wirksamsten Verbindungen wird verhindert,
wenn die Schlingenenden nicht sauber übereinandergelegt oder ausgerichtet sind.
Wenn die gewünschte Spannung erreicht worden ist, werden die übereinandergelegten
Enden der Schlinge an der vorderen Seite der Vorrichtung in zweckmäßiger Weise dauerhaft
miteinander verbunden. Die Vorrichtung kann dann entfernt werden.
-
Beim Entfernen der Vorrichtung stößt der Packer zuerst nach vorn
gegen die Verlängerung 53 der Schaltklinke 50, um ihren Zahn 52 aus den Zähnen des
Schaltrades 40 auszurücken. Wenn beim letzten Spannhub der Spannhebel C nicht bis
zur Berührung mit der gekrümmten Oberfläche 75 am Hauptgestell zurückgeführt worden
ist, kann er nun in die in Fig. I und 2 in ausgezogenen Linien gezeichnete Stellung
zurückgeführt werden. Aber ob der Spannhebel C beim letzten Spannhub in dieser normalen
Stellung verblieben ist oder ob er in die Stellung nach Freigabe der Schaltklinke
zurückgeführt worden ist, wie vorstehend beschrieben, - so bringt das Zusammenarbeiten
der Nockens und 66 an den vorderen Enden der Gabelhälften 45 und 46 mit den Sperrklinken
55 und 56 diese Klinken außer Eingriff mit dem Schaltrad 40. Infolgedessen kann
die Befreiung des Schaltrades von der Schaltklinke das Schaltrad und damit auch
das Vorschubrad für die Rückwärtsdrehung freigeben. Auch dies ist ein wichtiger
Umstand, weil gewöhnlich, wenn die Vorrichtung entfernt werden soll, die Bandschlinge
unter beträchtlicher Spannung steht und die Zähne des Vorschubrades in die Oberfläche
des oberen Endes der Bandschlinge in einem gewissen Ausmaß eingeschnitten haben.
D'ie Folge davon ist, daß die Spannung der Bandschlinge einen starken, nach rückwärts
gerichteten Zug auf die Zähne des Vorschubrades ausübt und daß, wenn das Vorschubrad
sich nicht in umgekehrter Richtung drehen kann, die Schwierigkeit der Befreiung
des Vorschubrades von dem Band nicht nur vermehrt wird, sondern daß auch, wenn die
Lösung ausgeführt wird, die Zähne die Oberfläche des Bandes zerreißen und verderben
und das Band dadurch schwächen. Diese Schwierigkeit wird durch Befreiung des Vorschubrades
für die Rückwärts drehung, wie vorstehend beschrieben, überwunden, weil, wenn auf
diese Weise freigegeben, die Spannung in der Bandschlinge das Vorschubrad genügend
rückwärts dreht, um seine Zähne von der Spannung in der Schlinge zu befreien, so
daß das Vorschubrad sehr leicht von der Schlinge ohne Gefahr für das Band und für
die Zähne gelöst werden kann.
-
Sobald das Vorschubrad von allen Klinken, die darauf einwirken, freigegeben
ist, kann der Packer durch kräftigen Druck mit seiner rechten Hand den Spannhebel
auf die als Stützpunkt dienende Oberfläche 75 drücken, um den Rahmen B für die Spanneinrichtung
zu schwenken und so das Vorschubrad zwecks Lösen der Vorrichtung von der Bandschleife
vom Fuß 10 genügend abzuheben, so daß sie abgenommen werden kann. Nach der Zusammenfügung
der sich überlappenden Schlingenenden kann das Band, falls die Schleife auf die
vorbestimmte Länge zugeschnitten worden ist, soweit es nicht für das gespannte Band
und für das Verschlußstück erforderlich ist, in irgendeiner zweckmäßigen Weise entfernt
werden, entweder durch Abschneiden hinter dem Verschlußstück oder, falls das Band
von einem größeren Vorrat, z. B. einem Bandhaspel, entnommen worden ist, durch Abtrennen
von diesem Haspel.
-
Früher ist es z. B. notwendig oder wenigstens wünschenswert gewesen,
die Höhe des ortsfesten Spannsockels für jeden Unterschied von ungefähr 0,1 mm in
der Dicke des Bandes einzustellen. So waren bei einem Spielraum in der Banddicke
zwischen etwa 0,4 und o,g mm vier Einstellungen des Spannsockels notwendig, um ein
zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. Die verbesserte Vorrichtung kann bei einem
Spielraum in der Dicke des Bandes zwischen etwa 0,4 und o,g mm ohne jede Neueinstellung
angepaßt werden.
-
Einer der sehr wichtigen Vorteile der verbesserten Morrichtung besteht
darin, daß der Packer mit seiner rechten Hand die Vorrichtung halten und zum Werkstück
bringen kann, dann durch einfaches Zusammendrücken des Spannhebels und des Handgriffs
die Lücke zwischen dem Vorschubrad und dem Spannsockel für die Aufnahme der überlappenden
Enden der Schlinge öffnen kann, und darauf, durch einfaches Nachlassen des Preßdruckes
das
Schließen der Vorrichtung bewirkt, so daß das Vorschubrad das
obere Ende des Bandes erfaßt und es gegen das untere Ende des Bandes und dieses
gegen den Spannsockel preßt und dabei die Vorrichtung für den Spannvorgang herrichtet.
So bleibt die linke Hand des Packers frei, um die Enden der Bandschlinge in der
richtigen überlappenden Lage zu halten und sie in den Raum zwischen Vorschubrad
und Spannsockel einzuführen. In gleicher Weise zieht am Schluß des Bindevorgangs
ein Druck mit der rechten Hand des Packers zusammen mit einem Druck des Daumens
gegen die Verlängerung 53 der Schaltklinke alle Klinken zurück, macht das Spannrad
frei und öffnet die Vorrichtung, sodaß sie leicht und ohne Gefahr für die Bindung
entfernt werden kann.
-
Andere wichtige Eigenschaften dieser Vorrichtung sind die, daß ein
geringes Maß von Kraft seitens des Packers notwendig ist, während die Lose in der
Bandschlinge beseitigt wird und bis das wirkliche Zusammenziehen der Schlinge beginnt,
und daß die Klemmwirkung, die von dem Vorschubrad auf das untere Ende der Schlinge
ausgeübt wird, das Festhalten in dem Maße vermehrt, wie die Spannung in der Schleife
zunimmt. Diese Resultate werden erreicht, weil, wenn der Packer mit der Pressung
nachläßt, welche die Vorrichtung für die Aufnahme der Enden der Schlinge öffnete,
wie vorstehend erläutert, die Einwirkung der Feder 28 nur ausreichend zu sein braucht,
um zu veranlassen, daß das Vorschubrad das obere Ende der Bandschleife leicht erfaßt
und dabei das untere Ende der Band schlinge nur leicht auf den Spannsockel im Fuß
der Vorrichtung preßt. Weil nur die Lose von der den Ballen umspannenden Baudschlinge
zu beseitigen und keine wesentliche Spannung auszuüben ist, kann das untere Ende
der Bandschlinge durch den Spannsockel in wirksamer Weise festgeklemmt werden, und
das obere Ende der Bandschlinge kann mittels des Vorschubrades schnell darüber gleiten
bei einem nur geringen Preßdruck, der durch die Feder ausgeübt wird. Aber das Verhältnis
zwischen der Achse des Gelenkzapfens 27, um welche die Kappe 25 schwingt, und der
Achse der Welle 35, um welche sich das rschubrad dreht (d. h. der Winkel zwischen
einem Lot durch die Achse des Gelenkzapfens 27 und einer Linie, die zwischen der
Achse des Gelenkzapfens 27 und der Achse des Vorschubrades 39 gezogen ist), ist
dergestalt, daß, wenn die Bandschlinge um den Ballen verkürzt worden ist, und eine
weitere Schwenkung des Spannhebels C in wirksamer Weise beginnt, die den Ballen
umfassende Schlinge zu spannen, die Rückwirkung des oberen Endes der Bandschlinge
dazu neigt, diesen Winkel zu verringern, so daß, in dem Maße wie die Spannung zunimmt,
die Oberfläche des Spannrades sich dem Fuß der Vorrichtung mehr nähert und infolge
davon die beiden Enden der Bandschlinge dazwischen fest zusammenkneift und dadurch
veranlaßt, daß sowohl die Zähne des Spannsockels als auch die des Vorschubrades
tiefer in die Enden der Bandschlinge eingreifen, wodurch die Fähigkeit der Vorrichtung
zum Spannen der Schlinge vermehrt wird.
-
Wenn es gewünscht wird, und insbesondere wenn eine besonders hohe
Spannung der Schlinge erwünscht ist, können bessere Ergebnisse dadurch erzielt werden,
daß die Oberfläche des Spannsockels von der vorderen Ecke nach unten abgeschrägt
wird, so daß seine äußere Ecke höher ist als seine hintere Ecke und dadurch das
Band zuerst angreift, wie in Fig. 3 gezeigt ist. Bei Erzeugung ziemlich hoher Spannungen
besteht die Neigung für das vordere Ende der Vorrichtung, so abgedrängt zu werden,
daß die Wellen 27 und 35 nicht länger parallel zum vorderen Fuß 10 sind, sondern
von ihren inneren Enden nach dem Fuß hin etwas abweichen. Diese Abweichung kann
einer Verschiebung oder Biegung des Flansches 15 oder der Welle des Vorschubrades
oder des Fußes 10 oder einer Kombination derartiger Verdrehungen zuzuschreiben sein.
Die Wirkung würde die sein, daß, wenn die obere Fläche des Spannsockels anfangs
parallel zur Umfangfläche Ides Vorschlubrades war, diese Abweichung die äußere Kante
des Spannrades veranlassen würde, eine geringere Pressung auf die Enden des Bandes
auszuüben als die innere Kante.
-
Solch eine Wirkung kann sich bei hoher Spannung in eine Streckung
der inneren oder hinteren Kante des oberen Endes der Bandschlinge relativ zur vor
deren oder äußeren Kante auswirken und das obere Band veranlassen, sich in einem
derartigen Ausmaß zu wölben, daß es nicht länger mit dem unteren Ende der Schlinge
zusammen paßt und sich nicht für eine gute Verbindung eignet. Jedoch durch Abschrägen
der wirksamen Oberfläche des Spannsockels nach unten hin und nach hinten, wie vorstehend
erläutert ist (vorzugsweise durch schräge Anordnung des Schraubenloches, in das
der Sockel eingeschraubt ist) und durch Abdrängen des Rahmens, um die Wellen 27
und 35 ZU veranlassen, in bezug auf den Fuß eine schräge Lage einzunehmen, ergibt
sich die Herstellung einer parallelen Lage zwischen der Angriffsfläche des Klemmsockels
oder des Bandspann sockels und dem Umfang des Vorschubrades, so daß, statt die Berührung
des Vorschubrades mit dem oberen Band zu verringern und den Rahmen durch starke
Spannung zu verziehen oder zu verdrehen, gerade das Gegenteil eintritt und ein größerer
Teil der Breite des Vorschubrades wirksam wird bei einer gleichmäßigen Verteilung
des Drucks über die Bandbreite und bei geringerer Neigung, die hintere Kante gegenüber
der vorderen zu strecken.