DE885221C - Vorrichtung zum Unterbrechen der Fadenlieferung fuer Lieferwerke an Spinn-, Zwirn- und aehnlichen Textilmaschinen - Google Patents

Description

• Vorrichtung zum Unterbrechen der Fadenlieferung für Lieferwerke an Spinn-, Zwirn- und ähnlichen Textilmaschinen Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung für Lieferwerke an Spinn-, Zwirn- und ähnlichen Textilmaschinen mit zwei unteren Lieferzylindern und einer gemeinsamen Oberwalze zum selbsttätigen Unterbrechen der Fadenlieferung zweifacher Garne bei Fadenbruch durch Entfernen der Oberwalze von den unteren Lieferzylindern.
• Zum selbsttätigen Unterbrechen der Fadenzuführung zweifacher Garne im Falle eines Fadenbruchs sind bei Spinn-, Zwirn- und ähnlichen Textilmaschinen mechanische Vorrichtungen bekannt, durch die beim Ausbleiben der Fadenspannung die Oberwalze vom Lieferzylinder des Lieferwerkes entfernt wird, so daß die Fadenlieferung alsbald aufhört. Bei den bekannten Vorrichtungen wird die auf dem Lieferzylinder aufsitzende Oberwalze im Falle eines Fadenbruchs in der Richtung des Umfanges des Lieferzylinders weg bewegt oder von diesem abgehoben, bis beide Zylinder außer Berührung kommen und der zwischen ihnen hindurchlaufende Faden von dem sich weiterdrehenden Lieferzylinder nicht mehr mitgenommen wird. Für Lieferwerke, die aus zwei Lieferzylindern mit gemeinsamer Oberwalze bestehen (Doppellieferwerke), sind die beschriebenen Vorrichtungen nicht geeignet, weil die drei Zylinder im Raum so angeordnet sind, daß die Oberwalze bei ihrem Wegrollen über einen der beiden Lieferzylinder angehoben werden mü;ßte, wozu bei den bekannten Vorrichtungen keine Kraft zur Verfügung steht.
• Es sind zwar schon Doppellieferwerke bekanntgeworden, bei denen die Druckwalze unterhalb der beiden Lieferzylinder angeordnet ist und lediglich durch die Fadenspannung entgegen ihrem Eigengewicht an die Lieferzylinder gedrückt wird. Bei dieser Anordnung entfernt sich die Druckwalze im Falle eines Fadenbruchs von selbst von den Lieferzylindern, und die Fadenlieferung wird unterbrochen, ohne daß es hierzu einer besonderen Vorrichtung bedarf. Derartige Lieferwerke können aber nur in beschränktem Umfang Verwendung finden, da der Druck der Druckwalze von unten gegen die Lieferzylinder im höchsten Falle gleich der doppelten Fadenspannung, vermindert um den nicht kompensierten Anteil des Gewichtes der Druck--walze, sein kann, so daß er für die Zwirnung stärkerer Garne oder von Garnen mit harter Drehung nicht ausreicht, um ein Durchrutschen der Fäden durch das Lieferwerk zu verhindern. Es wird also in einem solchen Falle zuviel Faden geliefert.
• .Die Erfindung schlägt eine Vorrichtung vor, die für Lieferwerke mit zwei Lieferzylindern und einem gemeinsamen Oberzylinder geeignet ist, aber auch bei einfachen Lieferwerken, d.. h. also solchen mit nur einem Lieferzylinder, verwendet werden kann.
• Die Vorrichtung gemäß der Erfindung ist gekennzeichnet durch zwei Hebel, die, unter der Einwirkung von Federn oder Gewichten stehend, die Oberwalze von: den Lieferzylindern senkrecht zu deren Achsenehene abzuheben bestrebt sind, daran jedoch durch einen unter Fadenspannung stehenden, an seinen beiden Enden drehbar gelagerten, mit den Hebeln in kraftschlüssiger Verbindung stehenden Bügel bei normalem Betrieb gehindert werden. Im Falle eines Fadenbruchs schwingt der Bügel infolge Aufhörens der Fadenspannung aus und gibt dabei die beiden Hebel frei, die dann durch die Kraft einer genügend starken Feder oder eines genügend großen Gewichtes die Oberwalze von den Unterzylindern abheben.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt, und zwar zeigt Abb. i ein aus einer Oberwalze und zwei Lieferzylindern bestehendes Lieferwerk zusammen mit einer Abhebevorrichtung nach der Erfindung für den Oberzylinder im Querschnitt; Abb. 2 zeigt dasselbe in der Stellung, in der die Oberwalze von den Lieferzylindern abgehoben ist; in Abb.3 ist die Draufsicht in Richtung des Pfeiles A in Abb. i oder 2 dargestellt.
• In den Abbildungen bedeuten r die Oberwalze, 2 und 3 die beiden Lieferzylinder. Zwei zum Abheben der Oberwalze i dienende Hebel 4 und 5 sind um die gemeinsame Achse 6 drehbar und als zweiarmige Hebel ausgebildet. An den freien Armen dieser Hebel sind Gewichte-7 und 8 angebracht, die die Hebel in der Richtung der Abhebebewegüng zu drehen suchen. 9 ist ein unter Fadenspannung stehender Bügel, dessen Enden bei io und I I drehbar gelagert sind, und der durch die Spannung des Lieferfadens 12 in der in Abb. i gezeichneten Stellung gehalten wird, in der er auf der Nase 13 des Hebels ¢ aufliegt. Die kraftschlüssige Verbindung zwischen Hebel 9 und Hebel 4 wird durch die Nase 14 am Bügel 9 hergestellt, an der der Hebel 4. mit kleinem Hebelarm bezüglich des Bügels 9 und mit großem Hebelarm bezüglich des Hebels 4. angreift. Die Anordnung ist demnach so getroffen, daß die verhältnismäßig geringe Spannung des Fadens 12 über den Bügel 9 den Hebel 4 entgegen der Wirkung der Gewichte 7 und 8 in der in Abb. i gezeichneten Stellung hält.
• Bei dem Erfindungsbeispiel ist die Oberwalze i als ohne Achslagerung auf den Lieferzylindern 2 und 3 ruhend angenommen. Der Hebel 4 berührt die Oberwalze i in der Arbeitsstellung (Abb. i) nicht. Sobald infolge Fadenbruchs die Vorrichtung in die Abhebestellung gemäß Abb.2 übergeht, fassen die an den Hebeln ¢ und 5 angebrachten Greifer 15 und 16 die Oberwalze i an ihrem äußeren Umfang und heben sie hoch. Hierbei wird der Bügel 9 nach oben geschwenkt, wobei seine Lagerstellen 1o und 1i die Ausschwenkbewegung der Hebel 4 und 5 begrenzen.
• 17 und z8 sind an den Hebeln seitlich angebrachte muldenförmige Vorsprünge, in denen die Oberwalze nach ihrem Abheben von den Lieferzylindern abgelegt werden kann.
• Wie leicht ersichtlich, können die gewichtsbelasteten Enden der beiden Hebel 4 und 5 in AbänderungdesAusführungsbeispiels auch zusammenlaufen, wodurch an Stelle der beiden Gewichte 7 und 8 nur noch ein einziges Gewicht erforderlich wird und also aus den beiden Hebeln ein sich gabelförmig teilender einfacher Hebel entsteht.
• In Abb. 3 ist noch dieAnreihung weiterer Lieferwerke mit ihren Abhebevorrichtungen angedeutet, deren einzelne Oberwalzen 1a und ib auf den durchgehenden Lieferzylindern 2 und 3 aufsitzen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRU CHE: i. Vorrichtung für Lieferwerke an Spinn-, Zwirn- und ähnlichen Textilmaschinen mit zwei Lieferzylindern und einer gemeinsamen Oberwalze zum selbsttätigen Unterbrechen der Fadenlieferung zweifacher Garne bei Fadenbruch durch Entfernen der Oberwalze von den beiden Lieferzylindern, gekennzeichnet durch zwei Hebel (4 und 5), die, unter der Einwirkung von- Federn oder Gewichten (7 und 8) stehend," die Oberwalze (i) von den Lieferzylindern (2 und 3) senkrecht zu deren Achsenebene abzuheben bestrebt sind, daran jedoch ,durch einen unter Fadenspannung stehenden, an seinen beiden Enden (1o und "i i)= drehbar gelagerten, mit den Hebeln in kraftschlüssiger Verbindung stehenden Bügel (9) bei normalem Betrieb gehindert werden. a. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerstellen des Bügels (9) eine Begrenzung der Ausschwenkbewegung der Hebel bilden. 3. Vorrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen sich gabelförmig teilenden einzigen Hebel. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 101 445, 653 985; schweizerische Patentschrift Nr. 130 386.