DE883959C - Verfahren zur Herstellung von lederartigen, poroesen Stoffen auf Basis von Polyurethanen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von lederartigen, poroesen Stoffen auf Basis von PolyurethanenInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung von lederartigen, porösen Stoffen auf Basis von Polyurethanen Die trfindung bezieht sich atti ein Verfähreti zür Herstellung von lederartigen, porösen elastischen Stoffen auf Basis von Polyurethanen, die wegen ihrer lederartigen Beschaffenheit allen den Verwendungszwecken vorteilhaft zugeführt wer-den können, für welche bisher Naturleder benutzt wurde.
- Die Verarbeitung von weichgemachten, thernioplastischen Kunststoffen, wie z. B. Polyvinylchlorid oder Polyamiden, gegebenenfalls unter Zugabe von Füllstoffen -usw., zu Bahnen oder Folien von lederähnlicher BeschaffenIheit ist an sich bekannt. Diese Erzeugnisse ähneln dem Naturleder vielfac#h, aber nur in bezug auf Weichheit und aufgeprägte Oberflächennarbung. Auch hinsichtlich der Festigkeit stehen derartige Kunstleder in den meisten Fällen hinter dem Naturleder zurück. Ein ganz wesentlicher Nachteil haftet jedoch allen diesen bekannten E rzeügni#ss-eti äli und tititerscheidet siedamit hauptsichlich von dem Naturleder, das ist die fehlende Porosität bzw. Fähigkeit zu atmen, die sich besonders bei Verwendung derartiger lederähnlicher Stoffe als Körperbekleidung, Polstcrüberzüge usw. unangenehm bemerkbar macht.
- Nach dern erfindungsgemäßen Verfahren ist es nunmehr gelungen, einen lederartigen Stoff herzustellen, der ebenso wie das Naturleder porös ist und wie dieses atmet.
- Das neue Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die mit Treibmitteln versehenen Polyurethane, gegebenenfalls unter Zugabe von Weichmachern und Beschleunigern, mit pastenförmigen, weichgestellten, thermoplastischen Kunststoffen auf Basis der Vinylhalogenide gemischt werden und die Mischung gegebenenfalls unter zusätzlicher Erwärmung in Formen oder auf Unterlagen zu Platten,Baihnen,Folieno,d.#dgl. aufgeschäumt wird.
- Hierbei können die Schichten in beliebiger Stätke. aufgebracht und zumAufschäumen gebracht -,verden, wobei durch entsprechende Wahl des Anteils - der -pastenförmigen weichgemachten Polyvinylverbindungen, wie z. B. Polyvinylchlorid, an der Mischung die Porosität des fertigen Erzetig# nisses in dem gewünschten Maße beeinflußt werden kann. Diese Grenzen liegen gemäß der Erfindung bei etwa 30 bis 95'/0 Polyvinylchloridanteil.
- Eine besonders günstige Zusammensetzung erhält man, wenn man gleiche Anteile an schaumfähigein Polytirethankombinationen und weichgemachtem Polyvinylchlorid miteinander verarbeitet.
- Die Verarbeitung selbst 'kann als sogenannte kalte Verarbeitung bei Raumtemperatur erfolgen, soferndie bei der Reälztion der Polyurethankom-ponenten mit den als Treibmittel dienenden Stoffen, wie z. B. wasserhaltigen Füllstoffen, entstehende Reaktionswärme ausreicht, um den Anteil an der pastenförmigen Vinylverbindung genügend zu erwärmen. Gegebenenfalls muß da-her durch Wärmezufuhr der Vorgang des Mischens und Aufschätimens unterstützt werden. Die Mischung wird durch Streichen" Verdüsen crder Spritzen auf eine Unterlage aufgebracht oder in eine Form eingebracht, wo dann die Reaktion vor sich geht.
- In einer Weiterbildungdes Erfindungsgedankenswerden auf die Platten, Bahnen oder Folien, vorzugsweise während der Herstellung oder vor Beendigung -der Reaktion,der- Komponenten.,d.h. also, solange der Stoff noch klebende Eigenschaften besitzt, Gewebe oder Geflechte aus Textilstoffen oder Kunststoffen ein- oder beiderseitig aufgebracht. Diese Gewebebahnen verbessern einerseits die Festigkeitseigenschaften des lederartigen porösen Werkstoffes und: geben andererseits den daraus -hergestellten Erzeugnissen ein gefälliges Aussehen.
- Anstatt dessen kann man aber gemäß der Erfindung auch so vorgehen, daß den Platten, Bahnen oder Folien bei der Herstellung eine verfestigende Kerneinlage aus Textil- oder Kunststoffasern in Form von Geweben, Geflechten oder Gittern einverleibt wird. Diese eingebetteten Fasergebilde stellen En Skelett innerhalb der porösen Masse dar, wodurch diese in ihren Festigkeitseigenschaften weiterhin verbessert wird.
- Die Oberfläche der Platten, Bahnen oder Folien 'kann gemäß der Erfindung noch da-durch veredelt wer-den, daß diese in mit Prägungen oder Profilierungen versehenen Formen oder auf mit entsprechender Oberfläche ausgebildeten, gegebenenfalls auch polierten Unterlagen erzeugt werden.
- Eine weitere Abwandlung des erfindungsgemäßen Verfahrens bestelit-darin, daß zwei oder mehr gegebenenfalls mit Gewebebahnen versehene Bahnen oder Folien gleicher oder verschiedener Stärke und mit gleichem oder verschiedenem Gehalt an pastenförmigeni Polyvinylchlorid während .der Herstellung zu einer Platte. oder einem plattenförmigen Körper zusammengeschichtet werden, wobei die Schichtung derart erfolgen kann, daß der Anteil an Polyvinylchloridpaste stufenförmig von der Oberfläche der Platte nach der Mitte hin zunimmt oder abnimmt. Es können natürlich auch alle Schichten gleichen Anteil an Polyvinylc'#hlori-d aufweisen. Andererseits können aber auch die verschiedenen Schichten durch Verleimung miteinander verbunden werden.
- Sofern die Herstellung des Schichtkörpers in einem Arbeitsgang erfolgt, wird zweckmäßig so vorgegangen, daß abwechselnd, ;z. B. in einer Form oder auf einer Unterlage, die einzelnen Schichten mit den jeweils gewunschten Gehalten an Polytirethanen und Polyvinylchlorid, gegebenenfalls unter Zwischenlage von Gewebebähnen, übereinander gegossen, gestrichen oder gespritzt werden, worauf dann-dasGanze untergleichzeitigerWärmezufuhr zum Aufschäumen gebracht wird.
- Die Zerteilung der nach dem Verfahren hergestellten lederartigen Weilkstoffe in -beliebige Zuschnitte erfolgt gemäß der Erfindung bei tiefen Temperaturen, vorzugsweise bei solchen Temperaturen, bei welchen der Stoff seine elastischen Eigenschaften zum größten Teil verloren hat. In .der Praxis werden hierbei Temperaturen von etwa 0' bis etwa -6o' angewandt. Bei diesen Kältegraden ist der Stoff so hart geworden, daß er sich leicht durch Schneideii oder durch spanabhebende Werkzeuge bearbeiten läßt.
- Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren 'hergestellten lederartigen Kombinationswerkstoffe zeichnen sich - durch hohe Verschleißfestigdkeit, geringes Gewicht und vor allen Dingen durch die Fähigkeit zu atmen aus, die durch die Porosität bedingt ist, eine Eigenschaft, die sonst nur das Naturleder 'besitzt. Ferner lassen sich nach -dem Verfahren,durch Variieren der Gehalte der bei-den Kunststoffarten sowie durch die Abstufung der Gehalte in einem mehrschichtigen Körper lederartige Erzeugnisse 'herstellen, die in ihren beson-,deren Eigenschaften dem jeweiligen Verwendungs-,zweck weitgehend angepaßt werden können. So erhält man Z.,B. bei geringem Gehalt an Polyvinylchlorid ein verhältnismäßig lockeres, poröses und leichtes Erzeugnis, während umgekehrt ein hoher Gehalt an Polyvinylchloriid bei entsprechend geringem Gehalt an atifschäurnbaren Polyurethanen ein dichteres, weniger poröses und daher schwereres Produkt bedingt. je nach der gewünschten Beschaffenheit der Oberfläche oder des Kernes eines solchen Schichtstoffes wird man die Gehalte, der beiden Kunststoffarten entsprechend abwägen.
- Das Hauptverwendungsgebiet der nach dem Verfahren hergestellten neuen lederartigen Werlkstoffe sind alle die Gebrauchsgegenstände, die bisher aus Naturleder 'hergestellt werden, wie z. B. Handtaschen, Aktentaschen, Koffer, Polsterüberzüge, Pferdesättel und -geschirr, sowie alle Arten von Bekleidungsgegenständen u. dgl.
- Beispiel Aus 6o Teilen Polyvinylchlorid und 4o Teilen eines Weichmachers, wie z. B. Trikresylphosphat oder Dioctylphthalat, wird eine Paste zubereitet. 5oTeile dieser Paste werden mit 5oTeilen einer durch Zusatz von wasserhaltigen Füllstoffen aufschäumbar gernachten Polyuretihanikombination gemischt, in eine Form gefüllt und durch äußere Wärmezuführ zum Schäumen gebracht.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von lederartigen porösen Stoffen auf Basis von Polyurüthanen, ,dadurch gekennzeichnet, daß die mit Treibmitteln versehenen Polyurethane, gegebenenfalls unter Zugabe von Weichmachern und Beschleunigern, mit pastenförmigen, weichgemachten, thermoplastiscIen Kunststoffen auf Basis der Vinylhalogenide gemischt werden und die Mischung, gegebenenfalls unter zusätzlicher Erwärmung, in Formen oder auf Unterlagen zu Platten, Bahnen, Folien od. dgl. aufgeschäumt wird. :2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet daß der Anteil der pastenförmigen, weichgemachten Polyvinylverhindung, wie z. B. Polyvi,nylchlorid, 30 bis 95'10, z. B. 5,oll/o der Mischung beträgt. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Platten, Bahnen oder Folien, vorzugsweise während der Herstellun,g oder vor Beendigung der Reaktion, Gewebe aus Textil- oder Kunststoffasern ein-oder beiderseitig aufgebracht werden. 4. VerfAren nach Anspruch i und :2, dadurch gekennz eic#Imet, daß den Platten, Bahnen oder Folien bei der Herstellung eine verfestigende Kerneinlage aus Textil- oder Kunststoffasern in Form von Geweben, Geflechten oder Gittern einverlei,bt wird. 5. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten, Bahnen oder Folien in mit Prägungen oder Profilierungen verschenen Formen oder auf mit entsprechender Oberfläche versehenen, gegebenenfalls auch polierten Unterlagen erzeugt wer-den. 6. Verfahren zur Zerteilung der lederartigen, porösen Stoffe gemäß Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerteilung bei tiefen Temperaturen, vorzugsweise bei solchen Temperaturen erfolgt, bei welchen der Stoff seine elastischen Eigenschaften zum größten Teil verloren hat. 7. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch eichnet, daß zwei oder mehr gebenengekennz ge falls mit Gewebebahnen versehene Kunststoffbahnen oder -folien gleicher oder verschiedener Stärke mit gleichem oder verschiedenem Gehalt an pastenförmigem Polyvinylchlorid während der Herstellung zu einer Platte oder plattenähnlichen räumlichen Gebilden zusammengeschichtet werden, derart, daß vorzugsweise der Anteil an Polyvinylchlorid stufenförmig von der Oberfläche nach der Plattenmitte hin zu- oder abnimmt.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
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DE883959C true DE883959C (de) | 1953-07-23 |
Family
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DEM8091A Expired DE883959C (de) | 1951-01-03 | 1951-01-03 | Verfahren zur Herstellung von lederartigen, poroesen Stoffen auf Basis von Polyurethanen |
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DE (1) | DE883959C (de) |
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- 1951-01-03 DE DEM8091A patent/DE883959C/de not_active Expired
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