DE1141444B

DE1141444B - Verfahren zum Herstellen von Kunstwildlederstuecken

Info

Publication number: DE1141444B
Application number: DEN11762A
Authority: DE
Inventors: Julien Lachiche
Original assignee: Novacel SA
Current assignee: Novacel SA
Priority date: 1955-01-31
Filing date: 1956-01-27
Publication date: 1962-12-20

Description

Verfahren zum Herstellen von Kunstwildlederstücken Es ist bekannt, ein aus Holzteilchen und einem harzbildenden Bindemittel bestehendes Gemisch in Formen unter Anwendung von Wärme und Druck zu Tafeln zu verpressen, die eine hohe Festigkeit besitzen und keinen Verwerfungen unterworfen sind.
Es ist weiterhin bekannt, Kunstschwamm dadurch herzustellen, daß ein Gemisch von Viskose mit schmelzbaren oder wasserlöslichen Stoffen und gegebenenfalls auch Faserstoffen der Einwirkung von Wasserdampf ausgesetzt wird.
Ferner ist ein Verfahren zum Herstellen von geformten Kunstschwammassen bekannt, bei dem eine aus Viskose, porenbildenden Salzen und Fasern bestehende Masse geformt und koaguliert wird, wobei die Schwammasse während der Koagulation kontinuierlich durch ein Rohr hindurchgepreßt wird, das am Eintrittsende kühl gehalten und am Austrittsende erhitzt wird. Auf Grund des Gleitens der Schwammrohlinge an der heißen Wandung des Rohres kann den Rohlingen eine schwach aufgerauhte Oberfläche oder ihrer Oberfläche ein wildlederartiges Gefüge gegeben werden.
Es ist weiterhin bekannt, lederartige poröse Stoffe auf der Basis von Polyurethanen herzustellen, wobei die in Form von Platten, Bahnen oder Folien erhaltenen Erzeugnisse an ihrer Oberfläche veredelt werden, indem die Platten in mit Prägungen oder Profilierungen versehenen Formen oder auf mit entsprechender Oberfläche ausgebildeten Unterlagen erzeugt werden.
Schließlich ist es bekannt, schwammförmige oder zellige Kautschukwaren dadurch herzustellen, daß eine verschäumte, wässerige Dispersion von Kautschuk oder ähnlichem Material auf einer oben offenen Unterlage oder in einer oben offenen Form erstarren gelassen oder verfestigt wird, der verfestigte Schaum einem Druck, welcher durch eine durchlochte Oberfläche ausgeübt wird, unterworfen und in dem so zusammengedrückten Zustand vulkanisiert wird.
Demgegenüber bezieht sich die Erfindung auf die Herstellung von Kunstwildlederstücken auf Kunstschwammgrundlage aus regenerierter Cellulose.
Bisher wurde Kunstwildleder auf Kunstschwammgrundlage aus regenerierter Cellulose in der Weise hergestellt, daß ein breiiges Gemisch von Viskose, löslichen Kristallen und unorientierten Fasern zu einer fortlaufenden dünnen Schicht ausgewalzt wird, die gegebenenfalls mit einer Einlage eines Verstärkungsgewebes versehen wird, dann die ausgewalzte Schicht, nachdem in ihre Oberfläche ein Narbenmuster aufgepreßt ist, koaguliert, fertigbehandelt, ge- trocknet und in Stücke geschnitten wird. Dieses bekannte Verfahren hat den Nachteil, daß das Auswalzen des Breies eine Orientierung der in ihm enthaltenen Fasern hervorruft, so daß die erzeugten Kunstwildlederstücke ein geschichtetes Gefüge aufweisen und bei ihrer Verarbeitung oder im Gebrauch der aus ihnen hergestellten Gegenstände die Neigung haben, längs parallel zu den Oberflächen verlaufenden Zonen zu reißen oder zu spalten bzw. ein Ablösen der Schicht von dem Verstärkungsgewebe zu verursachen.
Zweck der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zum Herstellen von Kunstwildlederstücken auf Kunstschwammgrundlage aus regenerierter Cellulose, welches den vorstehend genannten, dem bekannten Verfahren anhaftenden Nachteil einer Orientierung der Verstärkungsfasern und die sich daraus ergebende Neigung zum Spalten des Erzeugnisses behebt.
Gemäß der Erfindung wird in eine Schicht aus einer an sich bekannten, aus Viskose, löslichen Kristallen und unorientierten Fasern bestehenden Kunstschwammasse, mit oder ohne Zuordnung eines Verstärkungsgewebes, in einer an sich bekannten zweiteiligen, mit Prägemuster versehenen Form durch den beim Schließen der Form entstehenden Druck ein tiefes Relief eingepreßt und aus dem Preßling in üblicher Weise das Fertigprodukt hergestellt.
Die Verwendung einer Reihe von Formen in zweckentsprechender Vereinignng gestattet die Durchführung einer halbkontinuierlichen Arbeitsweise.
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann in verschiedener Weise abgeändert werden. So können z. B. bei Verwendung eines Verstärkungsgewebes die beiden mit ihm vereinigten Breischichten verschiedene Dicke haben und mittels geeigneter Pigmente in verschiedenartiger Weise gefärbt werden.
Nach dem Pressen der Kunstschwammasse in den Formen wird die Masse durch Wärmeeinwirkung (beispielsweise durch Erhitzen der Formen in einer Heizkammer oder durch elektrische Erhitzung) koaguliert. Es können auch Formen verwendet werden, deren Teile mit Einrichtungen zum Durchlassen von Flüssigkeit versehen sind und beispielsweise in Bäder aus neutraler oder saurer Lauge für die Koagulation eintauchen.
Die koagulierten Stücke werden aus den Formen herausgenommen, fixiert, gewaschen, gegebenenfalls gebleicht, eingefettet, plastifiziert und dann getrocknet.
Der zur Anwendung kommende Brei besteht beispielsweise aus nichtgereifter Viscose hoher Viscosi- tät, die verhältnismäßig reich an Schwefelxanthogenat ist, im Gemisch mit feinen Kristallen von Natriumsulfat und Fasern aus Hanf oder Flachs.

Claims

PATENTANSPRUCH Verfahren zum Herstellen von Kunstwildlederstücken auf Kunstschwammgrundlage aus regenerierter Cellulose, dadurch gekennzeichnet, daß in eine Schicht aus einer an sich bekannten, aus Viscose, löslichen Kristallen und unorientierten Fasern bestehenden Kunstschwammasse, mit oder ohne Zuordnung eines Verstärkungsgewebes, in einer an sich bekannten zweiteiligen, mit Prägemuster versehenen Form durch den beim Schließen der Form entstehenden Druck ein tiefes Relief eingepreßt und aus dem Preßling in üblicher Weise das Fertigprodukt hergestellt wird. ~~~~~~~ In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 435 487, 594 437, 866 846, 883 959; USA.-Patentschrift Nr. 2719 328.