DE883653C - Verfahren zur Herstellung von funktionellen Derivaten hochmolekularer Alkohole - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von funktionellen Derivaten hochmolekularer Alkohole

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DE883653C
DE883653C DEB6193D DEB0006193D DE883653C DE 883653 C DE883653 C DE 883653C DE B6193 D DEB6193 D DE B6193D DE B0006193 D DEB0006193 D DE B0006193D DE 883653 C DE883653 C DE 883653C
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DE
Germany
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molecular weight
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high molecular
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oxygen
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Expired
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DEB6193D
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Heinrich Dr Hopff
Rudolf Dr Kern
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BASF SE
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BASF SE
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F8/00Chemical modification by after-treatment

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Emulsifying, Dispersing, Foam-Producing Or Wetting Agents (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von funktionellen Derivaten hochmolekularer Alkohole Es wurde gefunden, daß man funktionelle Derivate von Fettalkoholen erhält, wenn man in Gegenwart von Sauerstoff oder sauerstoffabgebenden Katalysatoren gewonnene Äthylenpolymerisate mit Stoffen umsetzt, die mit Hydroxylgruppen unter Bildung von funktionellen Derivaten zu reagieren vermögen.
  • Die Erfindung beruht auf .der Feststellung, daß bei der Polymerisation von Äthylen oder Gemischen aus überwiegenden Mengen Äthylen in Gegenwart von Sauerstoff oder sauerstoffabgebenden Mitteln vorzugsweise hochmolekulare Alkohole entstehen und daß diese durch an sich bekannte Reaktionen in funktionelle Derivate übergeführt werden können. Die hochmolekularen Alkohole bilden sich offenbar durch Enwirkung der als Polymerisationskataly satoren verwendeten sauerstoffabgebenden Stoffe, insbesondere peroxydischer Verbindungen, oder auch durch Einwirkung des Sauerstoffs selbst, wenn in Gegenwart von Sauerstoff polymerisiert wird. In den Produkten können eine oder mehrere Hydroxylgruppen vorhanden sein. Bei Verwendung von Persulfaten .als Polymerisationskatalysatoren bei der Emulsionspolymerisation entstehen meist zunächst Schwefelsäureester der Alkohole, die .durch Verseifen leicht in die Alkohole selbst übergeführt werden können.
  • Als Verbindungen, die mit Alkoholen unter Bildung funktionellerDerivate reagieren, seien folgende genannt: Säuren, beispielsweise anorganische Säuren, wie Schwefelsäure, Bromwasserstoffsäure, oder auch Derivate solcher Säuren, z. B. Sulfurylchlorid, ferner organische Säuren, wie Mono- oder Folycarbonsäuren, oder ihre funktionellen Derivate, wie Anhydride oder Chloride, ferner Isocyanate, Alkohole, Aldehyde oder Alkylenoxyde. Ebenso kann man in an sich bekannter Weise Acetylen in Gegenwart von starkem Alkali oder von Zink- oder Cadmiumsalzen auf die Polymerisate einwirken lassen, wobei Vinyläther entstehen. Bei Verwendung von, polyfunktionellen Verbindungen, beispielsweise mehrbasischen Säuren oder ihren Derivaten, z. B. Phosgen, Bernsteinsäureanhydrid, Phthalsäureanhydrid, Adipinsäure, Korksäure, Butantetracarbonsäure, oder Polyisocyanaten, wie Hexamethylend,iisocyanat, Toluylendiisocyanat, ferner Butadiendioxyd oder ähnlichen Verbindungen erhält man eine außerordentliche Steigerung des Molekülargewichts der Produkte. Diese Behandlung ist insbesondere bei Polymerisaten mit hohem Polymerisationsgrad von Interesse, weil dadurch der Erweichungspunkt, die mechanische Festigkeit,dieWiderstandsfähigkeit gegenLösungsmittel u. dgl. beträchtlich erhöht werden.
  • Die Umsetzung kann in an sich bekannter Weise erfolgen, z. B. durch einfaches Erhitzen der Gemische, gegebenenfalls auch inGegenwart geeigneter Lösungsmittel und unter azeotröper Entfernung des bei der Reaktion entstehenden Wassers und gegebenenfalls auch unter Zuhilfenahme an sich be- kannter Stof-fe, die solche Umsetzungen begünstigen,-z. B. von starken Säuren bei der Veresterung.
  • Die erhaltenen Produkte sind in der vielseitigsten Weise verwendbar. Die aus den Polymerisaten von niedrigerem Polymerisationsgrad, beispiels-%veise solchen mit von 8 Kohlenstöffatomen an aufwärts :bis etwa 18 Kohlenstoffatomen, erhaltenen Erzeugnisse sind für die gleichen Zwecke verwendbar, für die man die aus den entsprechenden Alkoholen hergestellten Derivate verwendet. Beispiels-weise können Polyoxalkylierungsprodu@kte dieser Stoffe als Emülgiermittel, Appreturmittel oder Egalisiermittel verwendet werden. Schwefelsäureester dieser Stoffe besitzen ebenfalls ein ausgezeichnetes Netz-, Emulgier- und Avivagevermögen, insbesondere auf Zellwolle. Man kann auch wachsartige-oder als Schmiermittel geeignete Produkte erzeugen. Die Produkte, die sich von höherpolymerisiertem Äthylen ableiten, besitzen vor allem Bedeutung in der Industrie der plastischen Massen und als Überzugs- und Imprägnierungsmittel. Sie sind vorzügliche Elektroisolierstoffe.
  • Man kann die Produkte auch weiteren Umsetzungen unterwerfen, beispielsweise die Oxalkylierüngspro-dukte an der Hydroxyl,gruppe noch verestern, z. B. mit Schwefelsäure, um die Wasserlöslichkeit zu steigern, oder veräthern.
  • Beispiel s Ein durch Emulsionspolymerisation unter Verwendung von Persulfat als Polymerisationskatalysator erhaltenes Äthylenpolymerisat wird nach Behandlung mit verseifenden Mitteln mit Butanol (bei 19o°) extrahiert. 94,8, Teile des B.utanolextraktes, der ein Molekulargewicht von 474 und einen Hydroxylgehalt von 3,6°/o hat, werden unter Rühren bei Luftabschluß mit 14,6 Teilen Adipinsäure 5 Stunden lang auf 29o° erhitzt. Das Veresterungsprodukt hat wollfettähnliche Beschaffenheit und eignet sich als Salbengrundlage.
  • Beispiele Ein ,durch Emulsionspolymerisation von Äthylen in Gegenwart von Persulfaten erhaltenes Polymerisat wird hydrolysiert. Es hat einen Hydroxylgeha'It von o,85 %. 49o Teile dieses Produktes werden unter Rühren und Rückflußkühlung in 159o Teilen Toluol gelöst und allmählich mit einer Lösung von 16,8 Teilen Hexamethylendiisocyanat in Zoo Teilen versetzt. Nach 2stündigem Kochen wird das Lösungsmittel entfernt. Es verbleibt ein zähes Weichwachs, das etwa o,680/9 Stickstoff enthält. Führt man die Reaktion ohne Lösungsmittel durch Zusammenschmelzen aus, so tritt Viskositätssteigerung ein. Beispiel 3 Zoo Teile eines niedrigmolekularen Polyäthylens mit 3% Sauerstoffgehalt werden mit 2 Teilen Butadienoxyd in einem Druckgefäß 3 Stunden auf 200° erhitzt. Man erhält ein schwach gelbes, hartes Wachs. Beispiel 4 Zoo Teile hochpolymeres Polyäthylen mit 1% Sauerstoffgehalt werden unter Luftabschluß mit 1 Teil Sebacinsäure ro Stunden unter Rühren auf r59° erhitzt. Man erhält nach dem Erkalten ein gelbliches, kunststoffähnliches Erzeuänis.
  • Beispiel 5 130 Teile eines durch Emulsionspolymerisation erzeugten Äthylenpolymerisats, das in Butanol bei 8o° löslich ist und wollfettähnliche Beschaffenheit besitzt, werden bei 2o° mit Zoo Teilen konzentrierter Schwefelsäure (Monohydrat) unter gutem Rühren sulfoniert. Nach 3 Stunden wird das Gemisch auf Eis .gegeben und mit 75 Teilen Butanol versetzt. Die sich abtrennende Oberschicht wird mit Natronlauge neutralisiert, nachdem sie vorher durch Umsalzen aus Wasser vom Rest der überschüssigen Schwefelsäure befreit wurde. Das neutralisierte Produkt wird dann eingedampft. Man erhält eine weiche, pastenähnliche Masse von ausgezeichnetem Wasch- und, Netzvermögen. Insbesondere zeigt dieses Erzeugnis einen Avivageeffekt auf Zellwolle und Viskosestrang, -der dem von handelsüblichen Fettalkoholsulfonaten, die unter Verwendung von natürlichen oder durch Fettsäurehydrierung gewonnenen Fettalkoholen hergestellt sind, zum Teil überlegen ist. Beispiel 6 Ein durch Emulsionspolymerisation erzeugtes Äthylenpolymerisat vom Molekulargewicht 219o wird mit der doppelten Menge einer 48%igen Bromwasserstoffsäure 9 Stunden unter Rüc.kflußkühlung gekocht.
  • Das Reaktionsprodukt wird mit Wasser elektrolytfrei gewaschen und getrocknet. Das entstandene Bromid ist ein wachsartiger Stoff vom Schmelzpunkt 95 bis ioo°. Es ist in siedendem Toluol und Xylol und in Tetrahydrofuran löslich. Der Bromgehalt beträgt 3,6%. Beispiel ? i kg eines mittels Kaliumpersulfat als Polymerisationskatalysator in wäßriger Emulsion in alkalischem Medium hergestellten Äthylenpolymerisats, das nach Hydrolyse 0,85% Hydroxylgehalt und ein Molekul.argewicht von 2ooo hat, wird mit .Io g .gepulvertem Natriumhydroxyd versetzt und unter Druck bei 120 bis 13o° mit 2 kg Äthylenoxyd umgesetzt. Das Reaktionsprodukt ist wasserlöslich -und besitzt starkes Emulgiervermögen. Wird es mit einer größeren Menge eines Fettes oder Öls versetzt, so erhält man beim Verrühren mit Wasser Emulsionen vom Typ Wasser in Öl, die bis zu 95° beständig sind. Ist dagegen in diesen Mischungen der Gehalt an dem Oxäthylierungsprodukt größer, so bilden sich Ö1-in-Wasser-Emulsionen.
  • Wird das Oxäthylierungsprodukt bei 23o° mit i 1/o Hexamethylendiisocyanat umgesetzt, so wird es wasserunlöslich. Es läßt sich zu Folien auswalzen und eignet sich zur Herstellung von plastischen Massen.
  • Beispiel 8 5o Teile eines bei iooo Atm. unter Benutzung von Sauerstoff als Katalysator in Abwesenheit von Verdünnungsmitteln hergestellten Äthylenpolymerisats, das o,i5o/o Sauerstoff enthält, werden mit 4. Teilen Kaliumhydroxydpulver und bei i 5o° unter gutem Rühren im Verlauf mehrerer Stunden mit 3oo Teilen Äthylenoxy d versetzt. =Ulan erhält ein Oxalkylierungsprodukt, das sich als Emulgator eignet.
  • Man kann auch zur Oxalkylierung nur Zoo Teile Äthylenoxyd verwenden. Durch Umsetzung des Reaktionsproduktes mit Monohydrat, also Überführung in denSchwefelsäureester, wird die-Mrasserlöslichkeit erhöht.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von funktionellen Derivaten hochmolekularer Alkohole, dadurch gekennzeichnet, daß man in Gegenwart von Sauerstoff oder sauerstoffabgebenden Katalysatoren gewonnene Äthylenpolymerisate mit Stoffen umsetzt"die mit Hydroxylgruppen unter Bildung von funktionellen Derivaten zu reagieren vermögen.
DEB6193D 1943-06-20 1943-06-20 Verfahren zur Herstellung von funktionellen Derivaten hochmolekularer Alkohole Expired DE883653C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2911321A (en) * 1955-02-19 1959-11-03 Kalle & Co Ag Polyterephthalic acid ester laminated foils
US3160621A (en) * 1955-02-08 1964-12-08 Eastman Kodak Co Emulsifiable waxes from polyethylene

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3160621A (en) * 1955-02-08 1964-12-08 Eastman Kodak Co Emulsifiable waxes from polyethylene
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