DE883645C

DE883645C - Verfahren zum Verbessern der Eigenschaften von Polystyrol

Info

Publication number: DE883645C
Application number: DEB7249D
Authority: DE
Inventors: August Dr Kling
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1944-08-06
Filing date: 1944-08-06
Publication date: 1953-07-20

Description

Verfahren zum Verbessern der Eigenschaften von Polystyrol Polystyrol und Mischpolymerisate aus Styrol sind zur Herstellung der verschiedensten Formkörper nach dem Spritzgußverfahren in großem Maße in Gebrauch. Ein Mangel der hergestellten Formkörper ist ihre zu große Sprödigkeit. Die Massen besitzen nur eine geringe Schlagbiegefestigkeit. Versuche, durch Zugabe von Weichmachern die Sprödigkeit zu beseitigen und die Zähigkeit des Materials zu verbessern, blieben bisher erfolglos. Es tritt kein dauerhafter Gelzustand zwischen Polystyrol und Weichmacher ein. Die Weichmacher treten beim Lagern aus der Masse aus und die Formkörper zeigen schon nach kurzer Lagerzeit starke Schrumpfungserscheinungen. Es wurde nun gefunden, daß sehr gute Ergebnisse erzielt werden, wenn man dem Gemisch aus Polystyrol oder Styrolmischpolymerisat und Weichmacher noch einen dritten Bestandteil, nämlich ein mit den Styrolpolymerisaten verträgliches, weiches, elastisch dehnbares Polymerisat, zusetzt, dem gewissermaßen die Rolle eines Vermittlers zukommt. Es soll den Weichmacher festhalten, eine gute Verträglichkeit mit Polystyrol vermitteln und so die Ausbildung eines dauerhaften Gelzustandes ermöglichen. Als sehr gut geeignet hierfür haben sich erwiesen Mischpolymerisate aus Butadien mit Fumarsäureestern oder mit Acrylsäureestern, Methacrylsäureestern, Vinylmethylketon oder Dimethylvinyläthinylcarbinol. Ebenfalls gute Eignung zeigen Polyacrylester sowiePolymethacrylsäureester selbst.
Das Polystyrol, der Weichmacher und der weitere Zusatzstoff der erwähnten Art können nach den üblichen Arbeitsverfahren, z. B. auf der Mischwalze, homogenisiert werden. Die Masse läßt sich nach dem Spritzgußverfähren vorzüglich verarbeiten: Vorteilhaft ist es, zuerst aus dem Weichmacher und dem weiteren Zusatzstoff, z. B. in einem Kneter oder durch Zusatz des Weichmachers zu der Dispersion des Zusatzstoffs, eine homogene Masse herzustellen.
Im letzteren Fall erhält man beim Ausfällen sofort ein homogenes Gemisch, z. B. aus Phthalsäurefettalkoholester (Fettalkohol aus Vorlauffettsäure der Paraffinoxydation) und dem Mischpolymerisat aus Butadien und Fumarsäurediäthylester. Diese Gemische lassen sich besonders leicht in Polystyrol homogen einarbeiten.
Die so weichgemachten Polystyrolmassen besitzen eine stark verbesserte Schlagbiegefestigkeit und zeigen nicht mehr den Nachteil der großen Sprödigkeit. Auch als Lackrohstoffe sind sie geeignet. Beispiel i 8o Teile Polystyrol werden mit einer Mischung aus io Teilen Phthalsäurevorlauffettalkoholester und io Teilen eines Mischpolymerisats aus Butadien und Dimethylvinyläthinylcarbinol bei i2o bis i6o° auf der Mischwalze homogen verarbeitet. Die erhaltene Masse eignet sich sehr gut zur Verarbeitung in der Spritzgußmaschine. Prüfstäbe daraus zeigen eine Schlagbiegefestigkeit von 35 kg/cm2 gegenüber 2.5 kg/cm2 bei nicht weichgemachtem Polystyrol, Beispiele 8o Teile Polystyrol werden mit einer Mischung aus io Teilen Triäthylenglykolvorlauffettsäureester und io Teilen eines Mischpolymerisats aus Butadien und Acrylsäureäthylester bei erhöhter Temperatur zu einer homogenen Masse verarbeitet. Diese eignet sich sehr gut zur Verarbeitung in der Spritzgußmaschine. Sie weist eine Schlagbiegefestigkeit von etwa 35 kg/cm2 auf.
Beispiel 3 8o Teile eines Mischpolymerisats aus 5o Teilen Styrol, 25 Teilen Acrylnitril und 25 Teilen Vinylcarbazol werden mit 2o Teilen eines Gemisches aus 2 Teilen eines Mischpolymerisats aus Butadien und Fumarsäurediäthylester und i Teil Phthalsäurediäthylhexanolester bei erhöhter Temperatur homogen verarbeitet. Die Masse läßt sich sehr gut in der Spritzgußmaschine verarbeiten; sie zeigt eine Schlagbiegefestigkeit von etwa 7o kg/cm2 gegenüber etwa 35 kg/em2 des weichmacherfreien Mischpolymerisats. Beispiel 4 8o Teile des im Beispiel 3 angeführten Mischpolymerisats werden mit io Teilen Thiodibuttersäurevörlauffettalkoholester und io Teilen eines Mischpolymerisats aus Butadien und Acrylnitril bei erhöhter Temperatur homogen verarbeitet, Formkörper aus dieser Masse zeigen eine Schlagbiegefestigkeit von etwa 75 kg/cm2.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren. zum Verbessern der Eigemischa,ften von Po@lys.tyrod oder StyroImi,schpodymerisaten, dadurch da,ß nebeln Weichmachern der gebräuchlichen Art noch ein: mit den Styrolpolymenisiatenv verträgliches, weiches, elastisch dehnbares Polymerisat als Vermittler hinzugefügt wird. Angezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschrift, Nr. 155 r27.