DE721033C - Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern aus Mischungen von Polyvinylchlorid bzw. seinen Mischpolymerisaten und Schwefel - Google Patents

Description

• Verfahren -zur Herstellung, von Formkörpern aus Mischungen von. Polyvinylchlorid - bzw. seinen Mischpolymerisaten und Schwefel -Das Spritzen und Ziehen von Formkörpern, wie Fäden, Röhrenoder Folien; durch thermoplastische Verformung von -Polyvinylchlorid und polyvinylchloridhaltigen Mischpolymerisaten bereitet nicht unerhebliche Schwierigkeiten, weil Pölyvinylchlorid und seine Mischpolymerisate selbst bei, Erwärmen bis nahe an die Zersetzungstemperatur noch außerordentlich zäh und höchviscos bleiben, so daß die unter sehr hohen Drucken und mit entsprechend starken - Maschinen durchgeführt werden 'kann. Aus diesem Grunde .ist es üblich, den Polyvinylchloridmassen entweder geringe Mengen Weichmacher oder niedrig schmelzende Gleitmittel, wie Wachsalkohole, Fette; Harze u. dgl., zuzusetzen; um dadurch ein leichteres Fließen der Massen in der Hitze zu erreichen. Bei Verwendung derartiger Zuschläge- :zeigt sich jedoch, daß fast immer die mechanischen Eigenschaften oder die Wärmebieständigkeit der Fertigartikel gegenüber solchen aus reinem Polyvinylchlorid verschlechtert sind.
• Wie nun gefunden wurde, ist eine Plastifiziereng von Polyvinylchlo.rid in der Wärme ohne Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften sowie der Wärmebeständigkeit der daraus. hergestellten Formkörper zu erreichen, wenn man dem Pölyvinylchlorid vor der Verarbeitung kleine Mengen elementaren Schwefel. zusetzt. Bei gezogenen Artikeln, wie Fäden, Rohren oder Folien, erhält man mit Schwefelzusatz sogar wesentlich höhere Festigkeiten ,als bei der Verarbeitung der Mässen ohne Schwefelzusatz. Es. ist zwar schon. bekannt; Polyvinylchlorid durch Zusatz von Schwefelalkalien öder auch Alkalien und freiem Schwefel zu härten- Von dieser Arbeitsweise unterscheidet sich das vorliegende Verfahren jedoch grundsätzlich; weil hier keine Härtung, sondern vielmehr eine Plastifiziierung des Polyvinylchlorids angestrebt wird;y die das Verspritzen und Ziehen von Polk vinylchlorid erleichtern soll. Es empfiehlt s'idll; deshalb auch bei Verarbeitung von Emulsions polymerisaten, die unter Umständen noch größere Mengen von Emulgatoren, wie Seife u. dgl., enthalten können, die Produkte weitgehend von diesen alkalisch reagierenden Bestandteilen zu reinigen, weil sonst unter Umständen ,an Stellte einer Plastifizierung eine Härtung der Massen in der Presse reintreten kann und dadurch der angestrebte Zweck in das Gegenteil verkehrt wird..
• Es ist ,auch schon bekannt, aus Polyvinylchlorid ebonitartige harte Massen, die wie Horn bearbeitet werden können, herzustellen; u. a. können solche ebonitartigen Mässen durch Erhitzen einer gleichmäßigen Mischung von Polyvinylchlorid mit io% Schwefel während 2 Stunden auf i 5o' erhalten werden. Beim Verfahren gemäß der Erfindung werden zur Plastifizierung und besseren Verarbeitbarkeit des. Polyvinylchlorids nicht mehr als 50/0 Schwefel zugesetzt und die Masse sogleich verformt. Durch diesen geringen Schwefelzusatz von nicht über 5010 wird die Formbarkeit und das Fließen des Polyvinylchlorids .erleichtert, so daß sich diese geringen Mengen an Schwefel als Weichmacher auswirken, während bei längerem Erhitzen des Polyvinylchlorids mit io% Schwefel harte, zähe und in der Hitze wenig plastische Massenentstehen. ' Beispiel i 95 Täüe Polyvinylchlorid und 5 Teile ''_lloidaler Schwefel werden in einer Kugel-:#hüle vermahlen oder auf der Walze ver-,gNAcht, worauf die Masse bei 16o bis i 8o' `#äf der Presse zu Formkörpern verarbeitet wird. Bei Herstellung von gezogenen Stäben, Fäden, Bändern u. dgl. werden bei zwei- bis dreifachem und höherem Verzug Festigkeiben von 2o kg/mm2 erzielt, wohingegen reines Polyvinylchlorid unter gleichen Bedingungen, ohne Schwefelzusatz verarbeitet, Fäden ergibt, die Festigkeiten von 12 bis i q. kg/mm2 besitzen.
• Beispiel 2 9.8 Teile eines Mischpolymerisates aus 8o Teilen Polyvhiylchlorid und 2o Teilen Acryls,äurem@ethylester werden mit 2 Teilen Schwefelblüte gemischt und wie oben verarbeitet. Man erzielt auch hier ein wesentlich besseres Fließen der Masse in der Form und somit bei gleichen Drucken eine _Leistungssteigerung der Presse gegenüber der Verarbeitung von reinem Mischpolymerisat:

Claims (1)

1. PATI'sNTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus Mischungen von Polyvinylchlorid bzw. seinen Mischpolymerisaten und Schwefel auf thermoplastischem Wege, dadurch- gekennzeichnet, daß nicht mehr als 5 % Schwefel, bezogen auf die Gesamtmasse der Polymerisafie, angewandt werden.