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Vorrichtung zum Regeln der Spannung von aufgewickeltem Material, insbesondere
für Webstühle Die Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen zum Regeln der Spannung
für oder in Verbindung mit Vorrichtungen, in welchen eine biegsame Länge eines Materials,
das vorher auf oder rings um eine Speisetrommel, eine Spule od. dgl. drehbaren Träger
gewickelt worden ist, durch das Anlegen eines Zuges oder einer Spannung an das Material
abgezogen wird.
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Der Zweck der Erfindung besteht darin, Vorrichtungen zum Regeln der
auf .das Material ausgeübten Spannung während des Abziehens von dem Träger zu schaffen,
um diese Spannung auf einem beliebigen gewünschten Wert oder innerhalb vorbestimmter
Wertgrenzen unabhängig von Änderungen der wirkenden Kraft zum Abziehen des Materials
und/oder unabhängig von Änderungen in clem wirksamen Radius der auf oder rings um
einen Träger gewickelten Materialmasse zu halten. Die Erfindung kann während der
Handhabung eines beliebigen biegsamen Materials angewendet werden, das gewöhnlich
in einer auf einen drehbaren Träger aufgewickelten Masse getragen wird. Die Erfindung
kann weiterhin dort verwendet werden, wo Materialien während eines Herstellungsvorganges
um eine Trommel oder um einen Träger gewickelt werden, um ihre Bewegung von einer
Stelle zur anderen zu steuern. Beispiele solcher Materialien sind Textilien in Form
von Fäden, Bändern, Fasern, Lagen od.:dgl., biegsames Metall oder ein Metal.9stoff
in ähnlicher Form, z. B. Tafeln, Streifen, Bändern, Drähte od, d-1., plastische
Stoffe und Papier; die Erfindung ist jedoch nicht auf die Verwendung in Verbindung
mit den vorerwähnten Stoffen begrenzt.
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Wenn es gewünscht wird, während des Abziehens die auf das Material
ausgeübte Spannung
zu steuern, ist es üblich, an den T'rä#ger eine
Bremskraft anzulegen und die Bremskraft im Verhältnis zur Abzugskraft einzustellen,
um die erforderliche Spannung zu erzeugen.
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Die Erfindung befaßt sich daher insbesondere mit Einrichtungen zum
Regelnder Spannung oder des Zuges für Vorrichtungen derjenigen Art, bei denen eine
Bremskraft an einen drehbaren Träger oder an ein Element angelegt wird, um das Abziehen
von Material vermittels äußerer, an .das Material eine Spannung legender Mittel
zu steuern.
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Gemäß der Erfindung ist bei einer Vorrichtung der vorgenannten Art
eine Einrichtung zum Steuern der Spannung vorgesehen, welche eine Bremstrommel od.
dgl. aufweist, die mit dem drehbaren Teil mechanisch derart gekuppelt ist, daß er
mit einer zur Trommel direkt proportionalen 'Geschwindigkeit umläuft, wobei wenigstens
ein Bremsglied an der Trommel od. dgl. unter dem Einfluß von Belastungsmitteln angreift,
welche eine statische Reibung mit einer ausreichenden Bremswirkung schaffen, um
den drehbaren Teil gewöhnlich gegen Drehung festzuhalten, und Einrichtungen, welche
durch Veränderungen in der auf das Material ausgeiibten Spannung gesteuert werden,
um eine Bewegung des Bremsgliedes oder der Bremsglieder in Bezug auf die Bremstrommel
od. dgl. bewirken, ohne die angelegte Bremslast zu beeinflussen, so daß, wenn die
Spannung oberhalb einer eingestellten Grenze ansteigt, die statischen Reibungsbedingungen
wegfallen und durch kinetische Reibungsbedingungen ersetzt werden, wodurch der drehbare
Teil regelbar gedreht werden kann und die Bewegung des Bremsgliedes oder der Bremsglieder
sich in Übereinstimmung mit Spannungsänderungen ändert, so daß die mittlere Spannung
auf das Material im wesentlichen konstant gehalten wird.
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Bei Einrichtungen der vorbeschriehenen Art ist das an den Träger gelegte
Drehmoment eine Komponente aus zwei Faktoren: erstens die angelegte Kraft, um das
cMäterial abzuziehen, und zweitens der radiale Abstand zwischen der Stelle, an der
das Material den Umfang der Masse in tangen.tialer Richtung veriäßt, und der Drehachse
des Trägers.
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Um in dem Material eine vorbestimmte Spannung aufrechtzuerhalten,
muß die Bremseinrichtung des Trägers imstande sein, jedwede Änderungen entweder
in der einen oder in beidem Komponenten des angelegten Drehmoments selbsttätig auszugleichen.
Ein derartiger Ausgleich muß so schnell erfolgen, daß er tatsächlich augenblicklich
vor sich geht, insofern als er sofort in Wirkung treten muß, wenn ein Bestreben
zur Änderung. der Spannung vorliegt und bevor diese Spannung von der gewünschten
mittleren Spannung merklich abgewichen ist.
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Ein besonderes Beispiel einer Aufgabe, welche die Erfindung lösen
will, besteht in der Regelung der Spannung in den Kettenfäden eines Webstuhls, bei
dem diese Fäden auf einem drehbaren Träger getragen werden, der als Baum bekannt
ist und von dem sie während des Webvorganges unter Spannung abgezogen werden, wobei
der gewebte Stoff auf eine andere Rolle oder Trommel aufgewickelt wird, die mit
einer vorbestimmten Geschwindigkeit mechanisch angetrieben wird.
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Die Spannung in den Fäden wird durch eine entgegen der Aufwickelkraft
arbeitende Bremsvorrichtung erzeugt, die den Baum gegen Drehung festhält, jedoch
beeinflussen mehrere Faktoren diese Spannung während des Arbeitens. Es sei eine
gegebene Bremskraft auf (den, Baum und eine gegebene Aufwickelkraft angenommen;
dann wird sich die Spannung in den Kettenfäden gemäß dem Durchmesser der Fadenmasse
auf dem Baum ändern. Diese Fäden werden in tangentialer Richtung zum Umfang der
Masse abgezogen; daher wird, je größer der Radius der Masse ist, die Spannung um
So kleiner sein, die erforderlich ist, um den Baum gegen die gegebene Bremskraft
zu drehen. Zusätzlich zu dieser Veränderung ist eine weitere zykIischauftretendehauptsächlicheVeränderung
vorhanden, welche die Spannung des Kettenfadensbeeinflußtunddiedurchdas Öffnenund
Schließen des Webfaches während des Webens verursacht wird, und weiterhin durch
Änderungen, welche durch denAnschlagmechanismus verursacht werden.
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Da bei ,den meisten Textilien die Bruchfestigkeit der Kettenfäden
im wesentlichen konstant ist, ist ersichtlich, daß, falls die Spannung in ihnen
gewöhnlich nahe ihrem Zerreißpunkt gehalten wird, eine Einrichtung vorgesehen sein
muß, die einer Neigung zu Änderungen der Spannung entgegenwirkt, welche sonst die
Bruchfestigkeit überschreiten könnte, und diese Einrichtung muß auf die solche Veränderungen
verursachenden Faktoren genau ansprechen, um sie selbsttätig und tatsächlich augenblicklich
auszugleichen.
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Es sind Einrichtungen entwickelt worden und bekannt, welche den hauptsächlichen
zyklisch auftretenden Veränderungen, z. B. durch das Webfach, entgegenwirken, dennoch
bleibt aber das Problem des selbsttätigen Ausgleichs von Veränderungen bestehen,
das sich aus der allmählichen Änderung im Durchmesser der auf dem Baum befindlichen
Fadenmasse ergibt.
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Die Erfindung umfaßt für eine Vorrichtung, z. B. einen Webstuhl, in
welchem Faden oder ein anderes Material von einer Trommel, einem Baum oder einem
anderen- drehbaren Träger oder einem Zuführungsteil abgezogen wird und der auf diesen
Teil ein sich mit dem vorhandenen Radius der angelegten Spannung änderndes Drehmoment
ausübt, -Einrichtungen zum Steuern der Spannung, welche eine Bremstrommel od.,dgl.
umfassen, ferner eine Antriebsverbindung von diesem Zuführungsteil zu der Bremstrommel
od. dgl., wodurch diese veranlaßt wird, mit einer Geschwindigkeit umzulaufen, welche
der dieses Zuführungsteiles direkt proportional ist, ferner wenigstens ein Bremsglied,
das an der Bremstrommel od. dgl. unter einer anfänglich angelegten, genügend großen
Last angreift, um ein Drehen dieses Teiles unter statischen Reibungsbedingungen
zwischen den sich berührenden Bremsflächen zu verhindern, ferner Mittel zum selbsttätigen
Einstellen der an das Bremsglied oder die
Bremsglieder angelegten
Last, um Änderungen des «wirksamen Radius des sich ergebenden, an den Zuführungsteil
angelegten Drehmoments auszugleichen, um so eine vorbestimmte statische Anfangsbremswirkung
oberhalb eines vorbestimmten @M.iniinums zu halten, und Mittel, welche gemäß der
auf das Material ausgeübten Spannung gesteuert werden, so daß beim Erhöhen der Spannung
über eine festgesetzte Grenze eine intermittierende Bewegung dieses Bremsgliedes
oder dieser BremsgliC(Ier in bezug auf die Bremstrommel od. dgl. in solcher Weise
erfolgt, daß, während die angelegte Bremslast unverändert bleibt, eine statische
Reibung in der Bremse während dieser Relativbewegung in NVegfall gelangt und durch
eine kinetische Reibung ersetzt wird. Dadurch kann unter .dem Einfluß des auf den
drehbaren Teil wirkenden Drehmoments dieser Teil sich stufenweise um eine Größe
drehen, welche durch die Größe und/oder die Geschwindigkeit und/oder die Dauer der
diesem Bremsglied oder diesen Bremsgliedern erteilten Bewegung bestimmt ist.
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Bei Anwendung der Erfindung auf einen Webstuhl werden das Breinsglie.d
oder die Bremsglieder so gesteuert, daß bei kinetischen Bremsbedingungen dem Kettenbaum
ermöglicht wird, sich um ein verhältnismäßig kleines Stück vorzugsweise zweimal
ie Schußschlag zu drehen, während er bei statischen Reibungsbedingungen veranlaßt
wird, zwischen jeder Bewegung anzuhalten. Das Anhalten erfolgt zwangsläufig positiv
und tritt abwechselnd an oder nahe der Schlag- und der mittleren Rückwärtsstellung
der Lade ein. Die Größe jeder Bewegung wird durch den Zustand der Kettenspannung
in jedem Augenblick bestimmt und wird selbsttätig erh'ö'ht, falls die Spannung ansteigt
und verringert, falls die Spannung sich verringert.
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Vorzugsweise ist die genannte Einrichtung zum Einstellen der angelegten
Last an das Bremsglied oder die Bremsglieder innerhalb der Antriebsverbindung zwischen
dem drehbaren Teil und der Bremstrommel od. dgl. angeordnet oder mit ihnen verbunden,
wobei die Ausführung derart getroffen ist. daß die Bremslast in Übereinstimmung
mit dem auf den drehbaren Teil ausgeübten Drehmoment geregelt wird, beispielsweise
durch die Anordnung eines Kettenlaufrades oder einer Laufscheibe, welche mit einer
Antriebskette im Eingriff steht und «-elche auf einen beweglich angeordneten Träger
für das Bremsglied oder die Bremsglieder einwirkt, um de angelegte Bremslast zu
verändern.
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Das Bremsglied oder die Bremsglieder können in bezug auf die Bremstrommel
od. dgl. in einer Richtung quer zu ihrer Umdrehungsebene oder zu ihrer Drehrichtung
beweglich sein und können einer Schwingbewegung oder einer intermittierenden oder
pulsierenden Bewegung in einer Richtung unterworfen werden, wobei diese Bewegung
unter der Steuerung von Einrichtungen steht, welche auf 'Veränderungen in der auf
das Material ausgeübten Spannung ansprechen.
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Die Bewegung des Bremsgliedes oder der Bremsglieder in bezug auf die
Bremstrommel od. dgl. kann durch eine Fühlhebeleinrichtung gesteuert werden, die
durch Bewegen eines Aufbauteiles für das drehbare Glied geregelt wird.
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Die Einrichtung zur Vornahme der Bewegung des Bremsgliedes oder der
Bremsglieder in Übereinstimmung mit Veränderungen der Spannung können einstellbare
Lastglieder umfassen, z. B. ein Gewicht, das so angeordnet ist, d'aß die durch die
Steuereinrichtung bewirkte Spannung eingestellt und aufrechterhalten bleiben kann.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Bremstrommel od. dgl.
mit einer am Umfang verlaufenden -Nut versehen, und ein Bremsglied in Form einer
tangential angeordneten Reibstange, die um ihre Achse drehbar angeordnet ist, ist
vorgesehen und arbeitet mit dieser Nut zusammen.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt.
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Fig. i ist eine Seitenansicht, welche eine Ausführungsform einer Einrichtung
zum Regeln der Spannung gemäß der Erfindung wiedergibt, und Fi.g. -2 ist eine Endansicht
nach Fig. i, teilweise im Schnitt.
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Zur Durchführung der Erfindung nach der Ausführungsform und insbesondere
in ihrer Anwendung auf eine Abgabesteuerung bzw. Steuerung einer Kette eines Webstuhls
ist die Regeleinrichtung für die Spannung in der Form eines einheitlichen Teiles
vorgesehen, welcher an einem Webstuhl durch Lagerarme oder Ständer befestigt werden
kann. Dieser einheitliche Teil umfaßt ein Fundament i. das mit einem sich nach aufwärts
erstreckenden festen Gestellteil 2 verbunden ist, der einen Teil des Webstuhls bilden
kann, einen unteren Rahmen 3, der an einem biegsamen Blatt d. schwenkbar getragen
wird und das drehbare Element, z. B. den Baum 5, trägt, «-elches von einer rohrförmigen
Welle 6 getragen wird, die eine Antriebskurbel 6« aufweist; die Kette A wird von
.dem Baum über einen Streichbaum 7 geführt.
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Die Einrichtung zum Regeln der Spannung umfaßt eine am Umfang genutete
Bremstrommel 8 od. dgl., welche mit der Welle 6 mechanisch verbunden ist, um sich
auf diese Weise mit einer Geschwindigkeit zu drehen, die der der Welle 6 direkt
proportional ist, was z. B. mittels einer Kette g erfolgen kann, die in ein Kettenrad
io auf der Welle 6 und in ein Kettenrad i i auf einer die genutete Breinstrommel8
tragenden Welle eingreift. Eine Rolle 12, welche mit Stellmitteln 13 versehen ist,
ist vorgesehen, um eine Lose in der Kette aufzunehmen. Ein Bremsglied 1.4 in der
Form einer Reibstange ist drehbar in einem bei 16 angelenlzten Träger 15 angeordnet,
und die Reibstange ist mit Bezug auf die genutete Trommel 8 in tangentialer Richtung
angeordnet. Der Träger 15 wird mittels einer einstellbaren Feder 17 belastet, um
eine vorbestimmte Anfangsbremslast anzulegen. Zum Zweck des Regelns der Anfangsbelastung
der Bremse in Übereinstimmung mit Veränderungen des Durchmessers des auf dein Baum
15 befindlichen :Materials ist ein Kettenlaufrad 18 vorgesehen, welches in die Kette
g eingreift, und diese
Kettenrad ist auf einem Hebel i9 angeordnet,
der mit dem Träger 15 schwenkbar verbunden und mit Stehmitteln 2o versehen ist,
welche an einem Anschlag 2i auf dem Träger:i5 angreifen; die Ausführung ist so getroffen,
da.ß .die anfängliche Vorbelastung der Bremse gemäß der Spannung in der Kette 9r
geregelt wird, die ihrerseits von dem auf die Welle 6 ausgeübten Drehmoment abhängt,
das sich zu jedem Zeitpunkt aus der Spannung in der Kette A und dem Radius der Kette
von ihrer Achse auf dem Baum 5 ergibt. Wenn sich Naher der Durchmesser der Kette
auf dem Baum verkleinert, wird die Belastung der Bremse proportional verkleinert.
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Die anfängliche Vorbelastung der Bremse ist derart gewählt, daß bei
statischen Reibungsbedingungen zwischen der Reibstange 14 und der Bremstrommel 8
die Bremskraft oberhalb eines vorbestimmten minimalen Wertes gehalten wird, der
ausreicht, um den Baum gegen Drehung festzuhalten. Falls die Reibstange gedreht
wird, so daß sie sich relativ zur Bremstrommel 8 in einer Richtung quer zu ihrer
Ebene bewegt, so daß die Bremslast nicht geändert wird, gelangen die statischen
Reibungsbedingungen in Wegfall und werden durch eine kinetische Reibung ersetzt,
welche die Bremswirkung verkleinert und dadurch ein Drehen des Baumes 5 gestattet.
Um Veränderungen der Spannung in der Kette A auszugleichen, sind durch diese Änderungen
gesteuerte Einrichtungen vorgesehen, um eine stufenweise Bewegung der Reibstange
14 in bezug auf die Bremstrommel 8 vorzunehmen, wobei die Geschwindigkeit und/oder
die Größe und/oder die Dauer sich in Übereinstimmung mit den Spannungsänderungen
in der Kette verändern. Zu diesem Zweck ist die Reibstange 14 an einem Ende mit
einem an ihr befestigten, sich seitlich von ihr erstreckenden Hebelarm 22 versehen,
und -das äußere Ende dieses Hebelarmes 22 ist durch eine zweckentsprechende Universalkupplung
mit einem Lenker 23 verbunden, der an seinem unteren Ende mit einem Zäpfen 24 versehen
ist, welcher sich in eine längliche Öffnung in einem Hebel 25 von dreieckförmiger
Gestalt erstreckt, wie dargestellt, und der Zapfen 24 greift in die innere Dreiecksausbildung
des HebeW25 mit einem gewissen Leerlauf ein. Der Hebel 25 ist auf einer Gegenwelle
26 angeordnet, welche mit einer geeigneten Frequenz verschwenkt wird, die von einem
zweckentsprechenden Teil des Webstuhls, z. B. der Ladenstelze, -durch eine Verbindungsstange
27 abgeleitet wird, die an einem Arm 28 angelenkt ist, der auf der Gegenwelle 2.6
befestigt ist; daher werden ,der Reibstange14 intermittierende Schwingbewegungen
erteilt, und die Amplitude dieser Bewegungen hängt von dem Abstand des Zapfens 24
von der Achse der Gegenwelle 2,6 ab.
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Eine Veränderung in der Amplitude der Bewegungen, die der Reibstange-
14 in Abhängigkeit von Spannungsänderungen in .der Kette A erteilt werden, wird
dadurch erhalten, daß das andere Ende des Lenkers 23 mittels einer Stange 29 mit
dem unteren Ende eines Fühlhebels 30 verbunden ist, der bei 31 schwenkbar
angeordnet und mit einer Rolle 3e versehen ist, die mit einer benachbarten Fläche
des Schwenkrahmens 3 in Berührung steht. Der Hebel 30 ist mit einem Arm 30a
versehen, der ein Gewicht 33 trägt, das längs des Armes 30a einstellbar ist. Die
in der Kette A aufrechtzuerhaltende Spannung wird durch die Lage und die Größe des
Gewichtes 33 auf dem Arm 30a geregelt.
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Falls die Last auf dem Arm 30a, der durch die Rolle 3v gegen den Schwenkrahmen
3 arbeitet, die auf den Rahmen 3 zufolge der Spannung in der Kette A ausgeübte Gegenkraft
nicht mehr ausgleicht, wird das untere Ende des Fühlhebels 3.o in einer Stellung
angeordnet, in welcher der Zapfen 224 auf dem mit dem Hebel 3o durch die Stange
29 verbundenen Lenker 23 in einer solchen Entfernung von .der Achse der Gegenwelle
2,6 angeordnet ist, daß die Leerlaufbewegung zwischen dem Zapfen 24 und der dreieckigen
Innenform des Hebels 25 eine solche ist, daß der Reibstange 14 keine Bewegung erteilt
wird. Bei Arbeitsbedingungen, bei denen die Spannung in der Kette A ansteigt, bewegt
sich der schwenkbar angeordnete Rahmen 3 gegen den festen Rahmen .2 und bewirkt
unter Ausüben eines Druckes auf die Rolle 32, daß der _Fühlhebel 30 sich
im Uhrzeigersinn dreht, so daß der Zapfen 24 gegen das freie Ende des Hebels z5
verschoben wird, und in Übereinstimmung mit der Größe dieser Verschiebung greift
der Hebel @:5 an dem Zapfen @2@4 an, um der Reibstange 14 Schwingbewegungen zu übertragen,
wobei die Amplitude dieser Bewegungen von dem Abstand des Zapfens 24 von der Achse
der Gegenwelle 2,6 abhängt. Daher wird, je größer der Spannungsanstieg in .der Kette
A ist, desto größer die Amplitude der Bewegungen der Reibstange J4 sein, und umgekehrt.
Wie oben ausgeführt, bringt die Bewegung der Reibstange 14 in bezug auf die Bremstrommel
8 die statische Reibung in Wegfall, und die nachfolgende Verkleinerung der Reibwirkung
gestattet eine gesteuerte Freigabe des Baumes 5 in Stufen von kleiner Größe, die
je Schußschlag mit einem positiven Stop zwischen jeder Bewegung zweimal stattfindet,
und diese Unterbrechungen sind eindeutig positiv und treten abwechselnd an oder
nahe der Schlagstellung und der -mittleren rückwärtigen Stellung der Lade auf. Die
Größe jeder Bewegung wird durch die Spannung der Kette in dem Augenblick bestimmt
und wird selbsttätig erhöht, wenn die Spannung ansteigt, und verkleinert, wenn die
Spannung sinkt.
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Um die hauptsächlichen zyklischen Änderungen in der Kettenspannung
auszugleichen, ist die Fühlhebeleinrichtung wie folgt angeordnet. Der Schwenkzapfen
31 des Hebels 3o wird von einem Winkelhebel 34 getragen, der bei 35 an einem auf
dem Rahmenteil 2 angeordneten Lagerarm 2a angelenkt ist. Der sich waagerecht erstredcend:e
Arm des Hebels 34 ist mittels einer Stange 36 mit einem geschlitzten Hebel 37 verbunden,
der fest auf der Gegenwelle 26 angeordnet ist, und die Verbindung der Stange 36
mit dem Hebel -37 ist mit Bezug auf ihren Abstand von der
Achse
der Gegenwelle 26 einstellbar. Diese Art der Anordnung :des Fühlhebelaufbaues
gewährleistet, daß die Hinundherbewegung des Schwenkrahmens 3 in Synchronismus mit
dem Webstuhl, der die hauptsächlichen zyklischen Spannungsänderungen ausgleicht,
den von dem Rahmen 3 auf die Rolle 32 unter dem Einfluß der Spannung in der Kette
_d ausgeübten Druck nicht beeinflußt und daher keine Störung in der selbsttätigen
Aufrechterhaltung der vorgeschriebenen konstanten mittleren Spannung verursacht.
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Um jedweder Neigung zu einer fehlerhaften Arbeitsweise des Fühlhebels
30 entgegenzuwirken, ist dieser Hebel 30 mit einem Arm 43 versehen,
dessen äußeres Ende mit einer nach unten geführten Stange 44 schwenkbar verbunden
ist, deren unteres Ende durch einen Lenker .15 mit einem Ansatz 4.7 an dem oberen
Teil des Hebels 25 verbunden ist. Die Stange 4.4 ist an ihrem unteren Ende mit einer
Dämpfungsplatte 46 versehen, die zwischen festen Platten .18 mit Zwischenschaltung
von Reibpolstern 49 angeordnet ist, die durch eine Stellfeder 5@o belastet sind.
Diese Dämpfungseinrichtung dient weiterhin dazu, jedwede vorhandene Reaktions-oder
.Dauerbeanspruchung auf die Kette bei Stillstand des Webstuhls zu verhindern.
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Eine Bewegung des Schwenkrahmens 3 entgegengesetzt. dem Uhrzei.gersinn
wird mittels eines Anschlages 51 auf einem festen Rahmenteil 52 begrenzt. Eine Verlängerung
15Q an, :dem Träger 15 kann vorgesehen sein, um erforderlichenfalls ein Lösen der
Bremse von Hand zu bewirken, während, um ein Drehen des Baumes 5 zum anfänglichen
Einstellen der Kette A zu bewirken, ein Handrad 38 auf einer Welle 39 angeordnet
ist, die an ihrem unteren Ende ein Kegelrad 4o aufweist, das durch axiale Bewegung
:der Welle 39 gegen die Wirkung einer Feder 412 mit einem Kegelrad 41 in Eingriff
kommen kann, das mit der Bremstrommel 8 verbunden ist.
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Der Zweck der veränderlichen Anfangsvorbelastung der Bremse unter
dem Einfluß des KettenlaufraJes 18 ist der, die statische Anfangsreibung der Bremse
innerhalb eines zweckentsprechenden Bereiches zu halten, innerhalb welchem die kinetische
Bremssteuerung voll wirksam ist, um eine vorbestimmte Spannung aufrechtzuerhalten.
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Es ist ersichtlich, daß die Erfindung nicht auf das besondere v orbeschriebene
Ausführungsbeispiel beschränkt ist. Beispielsweise kann bei Anwendung der Erfindung
auf andere Maschinen als Webstühle gemäß vorstehender Beschreibung der drehbare
Teil, mit dem die Spannungsregeleinrichtung verbunden ist, eine Speisetrommel oder
Spule oder eine Rolle umfassen, um welche das Material beim Durchlauf von einer
Stelle zu einer anderen schleifenförmig herumgelegt ist oder bei welcher das Material
z. B. mittels einer Klemmrolle in reibender Berührung gehalten wird, und bei den
letztgenannten Ausführungen ist es nicht notwendig, die Bremse für eine beliebig
gegebene Spannung vorher veränderlich varzubelasten. Weiterhin können die Einrichtungen
zum Regelnder Spannung mit Bewegungen einer Anordnung für eine .Aufnahmespule oder
einer Scheibe gekuppelt sein oder durch sie gesteuert werden, über welche das Material
läuft oder durch elektrische, hydraulische oder andere empfindliche Abfühleinrichtungen
gesteuert werden.
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Eine veränderliche Vorbelastung der Bremse gemäß den Veränderungen
im Durchmesser des Materials auf dem Baum oder einem anderen drehbaren Teil kann
auch auf eine andere zweckentsprechende Weise erfolgen. Weiterhin kann die Bremse
beliebig ausgeführt sein, welche ein Bremsglied oder Bremsglieder aufweist, die
mit einer Reibungstrommel od. dgl. zusammenarbeiten und in bezug auf diese in solcher
Weise beweglich sind, daß sie keinen Einfluß auf die angelegte Bremslast haben.
Weiterhin kann :die Reibstange, anstatt sie durch eine Schwingbewegung zu steuern,
stufenweise in einer Richtung bewegt werden, beispielsweise durch ein Klinkenrad
und eine einfach oder doppelt wirkende Klinke. Zwei oder mehrere Einheiten, welche
die Ketten unter verschiedenen Spannungen steuern, können zusammen verwendet werden.