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Schienenfahrzeug, bei dem von zwei .Antriebsmaschinen vier fest im
Rahmen gelagerte Radsätze angetrieben werden Die Erfindung bezieht sich auf ein
Schienenfahrzeug, bei dem von zwei Antriebsmaschinen vier fest im Rahmen @gelagerte
Radsätze angetrieben werden.
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Bei den bekannten Schienenfahrzeugen dieser Art, die beispielsweise
in der Bauart i-D-i mit vorderer und hinterer Bissel Achse ausgeführt werden können
oder bei denen die vordere und hintere Laufachse mit je einer außenliegenden angetriebenen
Achse zu einem Krauss-Helmholtz-Gestell vereinigt sein kann, liegen die vier im
Rahmen festen Radsätze dicht beieinander, so @daß bei einer Anordnung des die Antriebsleistung
auf die anzutreibenden Radsätze übertragenden Wechsel- und Wendegetriebes zwischen
,den Radsätzen der Raum nicht ausreicht, um einen von diesem Getriebe zu den benachbarten
Radsätzen führenden Kardanwellentrieb unterzulbrimgen.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein Schienenfahrzeug,
bei dem von zwei Antriebsmaschinen vier fest im. Rahmen gelagerte Radsätze angetrieben
werden, zu schaffen; ,das ermöglicht, einen .zuverlässigen Antrieb der Radsätze
auch dann ,auszubilden, wenn der Abstand zwischen zwei benachbarten Radsätzen, sehr
klein :ist. Diese Aufgabe wird in erster Linie dadurch gelöst, daß je über einem
innerhalb der vier angetriebenen Radsätze liegenden Radsatz ein Wechsel- und Wendegetriebe
,angeordnet ist, von .dem Getriebestränge zu den diesem Radsatz benachbarten Radsätzen
führen. Somit führt von ,dem über der zweiten Achse angeordneten Getriebe ein.,Getriebestrang
zur
ersten und :dritten Achse, während von dem über der dritten
Achse angeordneten Getriebe ein Getriebestrang zur zweiten und vierten Achse führt.
In Weiterbildung der Erfindung sind die Getriebekästen dieser Getriebe zur Fahrzeuglängsmitte
seitlich derart versetzt, daß die Achsgetrieibe der innenliegenden Radsätze, die
von den von diesen. Getrieben ausgehenden Getriebesträngen angetrieben werden, einander
.diagonal gegenüberliegen. Damit führen idie von den: Getrieben ausgehenden Getriebestränge
für die Radsatzantriebe aneinander vorbei, und die Radsatzäntriebe der inneren Radsätze
liegen einander diagonal gegenüber. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung führt
von jedem Wechsel- und Wendegetriebe zu jedem der beiden benachbarten Radsätze je
ein Getriebestrang, und die Getriebe sowie die Getriebestränge sind so angeordnet,
@daß die Radsätze einzeln unabhängig voneinander angetrieben werden. Eine .besonders
zweckmäßige Ausführungsform ergibt sich, wenn der Boden des Getriebekastens jedes
Wechsel- und Wendegetriebes. oberhalb der Achswelle des Radsatzes, über dem der
Getriebekasten angeordnet ist, eingezogen ist. Damit wird erreicht, daß jeder Getriebekasten
möglichst tief gesetzt, und soweit es das Federspiel zuläßt, möglichst dicht an
den Radsatz herangebracht werden kann, wodurch die Abbeuaung in dien Kardanwellen
!klein wird. Werden in Weiterbildung ider Erfindung die Wechsel- und Wendegetriebe
und die Achsgetriebe der Radsätze so, zueinander angeordnet und aufeinander abgestimmt,
daß die von jenen Getrieben zu den Achsgetrieben führenden. Kardanwellen in einer
Fahrtrichtung gleichen Drehsinn haben, dann gewinnt man den Vorteil, daß die -beiden
inneren angetriebenen Radsätze und .die beiden äußeren angetriebenen Radsätze einschließlich
der Achsgetriebe jeweils gleichgehalten werden können.
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Inder Zeichnung -ist ein. Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine Längsansicht eines Schienenfahrzeuges
gemäß der Erfindung und Fig. ä den Grundriß der Anordnung des Radsatzantriebes.
,des Schienenfahrzeuges gemäß Fig. i, wobei ider Einfachheit halber die beiden Laufachsen
. fortgelassen sind.
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Das Schienenfahrzeug enthält :die vier fest irr nicht gezeichneten
Rahmen gelagerten angetriebenen Radsätze z, 2, 3, 4 sowie die an den Fahrzeugenden
vorgesehenen Laufachsen 5 ,und 6. Die Achswellen der angetriebenen Radsätze sind
mit 7, 8, 9, io bezeichnet. Das Fahrzeug wird von zwei im Rahmen ,gehaltenen Antriebsmaschinen,
z. B.. Brennkraftmaschinen i i und 12, angetrieben. Die Brennkraftmaschine i1 mit
dem Schwungrad 13 treibt mittels der Welle i5 das die Antriebsleistung auf .die
anzutreibenden Radsätze Übertragende Getriebe an. Zunächst führt die Welle 15 zü
der Vorschaltstufe 17, ,etwa einem Zahnrädergetriebe, in dem die Drehzahl der Brennkraftmaschine
i i :auf die für die Pumpenwellen der nachgeschalteten- Turbokreisläufe günstige
Drehzahl erhöht wird. Die Abtriebswelle der Vorschaltstufe 17 treibt auf die Pumpenwellen
zweier parallel geschalteter, als hydraulische Strömungsgetriebe ausgebildeter Turbokreisläufe
i9, i9', die ,als Turbowandler oder als Turbokupplung arbeiten können. Die Turbinen
der beiden Turbokreisläufe ig, i9' treiben ein Nachschaltgetriebe 2,1 an, etwa ein
Zahnrädergetriebe, das ein Schaltgetriebe für mehrere Geschwindigkeitsgangstufen
und ein Wendegetriebe für die Umkehrung der Fahrtrichtung in sich vereinigt. Dabei
sind die einzelnen Getriebestränge für die Geschwindigkeitsgangstufenschaltuna und
für die Umkehrung der Fahrtrichtung voneinander unabhängig. In gleicher Weise treibt
die Brennkraftmaschine 12 mit dem Schwungrad 14 mittels der Welle 16 .die Vorschaltstufe
i8 an: Die Antriebswelle der Vorschaltstufe 18 treibt auf die Pumpenwellen zweier
hydraulischer Turbokreisläufe 2o, :2o', die als Turbowandler oder als Turbokupplungen
arbeiten können. Die Turbinen der beiden Turbokreisläufe 2o, 2o' treiben ein Nachschaltgetriebe
22 an, das ein Schaltgetriebe für mehrere Geschwindigkeitsgangstufen und, ein Wendegetriebe
für die Umkehrung,der Fahrtrichtung in sich vereinigt. Auch hier sind die einzelnen
Getriebestränge für die Geschwindigkeitsgangstufenschaltung und für die Um-'kehrung
der Fahrtrichtung voneinander unabhängig. Die eine aus .dem Getriebekasten des Getriebes
21 ausgehende Welle treibt mittels der Kardanwelle23 Idas Achsgetriebe
2,7 des Radsatzes i ; d.ie von der gegenüberliegenden Seite des Getriebekastens
des Getriebes 2,1 ausgehende Welle treibt mittels der Kardanwelle 24 das Achsgetriebe
29 des Radsatzes 3 an: Das Achsgetriebe 27 enthält das auf der mit.der Kardanwelle
2,3 verbundenen Welle festsitzende Kegelrad 31 und das auf der Achswelle
7 des Radsatzes i festsitzende Kegelrad 32. Das- Achsgetriebe 29 -des. Radsatzes
3 ,enthält das auf der mit der Kardanwelle 24 verbundenen Welle festsitzende Kegelrad
35 und das auf der Achswelle 9 .des. Radsatzes 3 festsitzende Kegelrad 36. Ebenso
treibt die eine aus dem Getriebekasten des Getriebes 22 ausgehende Welle mittels
der Kardanwelle 25 das Achsgetriebe 28 des Radsatzes 2 die auf der gegenüberliegenden
Seite ;des Getriebekastens des Getriebes 22 ausgehende Welle mittels der Kardanwelle
26 das Achsgetriebe 30 .des Rad-Satzes 4 an. Das Achsgetriebe 28 enthält das auf
der mit (der Kardanwelle 25 verbundenen Welle festsitzende Kegelrad 33 und
das auf der Achswelle 8 des Radsatzes. 2 festsitzende Kegelrad 34. Das Achsgetriebe
30 enthält das auf der mit der Kardanwelle 26 verbundenen Welle festsitzende Kegelrad
37 und das auf gier Achswelle ia des Radsatzes q. festsitzende Kegelrad 38. Die
Getriebe 21, 22 und die Achsgetriebe 27, 28; 29, 30 sind so zueinander angeordnet;
daß die Kardanwellen 23, 24, 25, 26 in einer Fahrtrichtung den gleichen Drehsinn
haben. Der Drehsinn ist durch die in Fig.2 eingetragenen Pfeile angegeben.
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Das Getriebe 21 liegt über der Achswelle des Radsatzes 2, das Getriebe
22 über der Achswelle 9 des Radsatzes 3. Im Boden jedes Getriebekastens
der
Getriebe 21 und 22 ist im Bereich der Achswelle 8 bzw. 9 eine Einpolterung 44 vorgesehen,
die ermöglicht, die Getriebekästen, soweit es das Federspiel zuläßt, dicht an die
Achswelle heranzusetzen. Die Einpolterung 44 ist so angeordnet, daß sie zwischen
zwei von den Zahnrädern 45, 46 einerseits und 47, 48 andererseits .gebildeten Radebenen
zu liegen kommt. Wie besonders Fig. 2 erkennen läßt, sind die Getriebekästen der
Getriebeei und 22 zur Fährzeuglängsmitte seitlich gegeneinander versetzt, so daß
die die inneren Radsätze 2, 3 antreibenden Kardanwellen 24, 25 aneinander vorbeiführen
und das Achsgetriebe 28 des Radsatzes 2 dem Achsgetriebe 29 des Radsatzes 3 diagonal
gegenüberliegt. Ebenso ist .aus Fig. 2 ersichtlich, daß das über dem Radsatz 2 angeordnete
Getriebe 21 die Radsätze i und 3, das über dem Radsatz 3 angeordnete Getriebe 22
die Radsätze 2 und .I antreibt.
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In Fi,g. i ist zur Vervollständigung die mit der Laufachse 6 verbundene
Deichsel 39 eines Krauss-Drehgestelles mit dem Drehzapfen 4o und die mit der Laufachse
5 verbundene Deichsel 41 eines Krauss-Drehgestelles mit dem Drehzapfen 42 eingezeichnet.
Anstatt die Laufachsen 5 und 6 in ein Krauss-Drehgestell einzubeziehen, könnten
diese Laufachsen ebensogut in bekannter Weise als Bissel Achsen ausgeführt sein.
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In dein Getriebe 24 kann statt der beiden parallel geschalteten hydraulischen
Turbokreisläufe i9, 1g' auch jeweils für jede Geschwindigkeitsgangstufe ein besonders
abgestimmter Turbowandler vorgesehen sein.
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Statt die vier Radsätze einzeln unabhängig voneinander anzutreiben,
könnten auch zwei Radsätze zwangsläufig miteinander verbunden sein. In diesem Fall
würde die Kardanwelle 23 fortfallen. An ihre Stelle würde die in Fig. 2 gestrichelt
eingetragene Kardanwelle 43 treten, die eine Verlängerung der hardan"velle 2.I darstellt.
Ein voneinander unabhängiger Einzelantrieb der vier Radsätze wäre dann nicht mehr
vorhanden. In diesem Fall würde für zwei Radsätze ein hydraulischer Turbokreislauf
genügen, der die Leistung für zwei Radsätze übertragen inüßte.