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Drahthaspel
Es ist bekannt, daß sich im Betrieb der bisher gebräuchlichen,
mit Drahtverarbeitungsmaschninen zusammenwirkenden Drahthaspeln häufig Mängel verschiedener
Art ergeben, die unerwuns chte Betriebsstörungen verursachen. Diese Mängel sind
vor allem darauf zurückzuführen, daß der Haspel trotz konstantem, auf den ablaufenden
Draht wirkenden Zug infolge des schwankenden Widerstandes beim Ablösen des Drahtes
von den um den Haspelkorb meist ungeordnet liegenden Windungen des zu verarbeitenden.
Drahtringes mit ungleich. mäßiger Geschwindigkeit umläuft. Läuft der Haspel bei
erhöhtem Widerstand zu langsam, wobei sich die Drahtwindungen auf dem Haspelkorb
bis zu fester Anlage zusammenziehen, so kann er infolge das zunehmenden Zuges plötzlich
bis zum Vorlauf beschleunigt werden, so daß die sfch dahei vom Ring ablösenden,
größer werdenden Windungen über das Haspelkreuz herunterfallen oder über die Haspelkrone
aufsteigen und unter Schlingenbildung Verwirrung verursachen. Hierbei kann es zum
Drahtriß. oder sogar auch zur Zerstörung des Haspels kommen.
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Um den Vorlauf mit diesen unerwünschten Folgen möglichst zu verhindern,
werden häufig Bremsen angewendet, doch kann durch sie eine der konstanten Abzugsgeschwindigkeit
des Drahtes entsprechende völlig gleichmäßige Umlaufgeschwindigkeit des Haspels.
nicht erzielt werden, weil die Bremsen ebenso wie die hölierei auch die geringere
Gelschwindigkeit herabsetzen.
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Diese Nachteile können auch nicht dadurch beseitigt werden, daß der
Haspelkorb, wie vielfach vorgeschlagen worden ist, spreizbar gemacht und
fest
gegen den Drahtring gepreßt wird. Denn dadurch wird wieder das gleichmäßig leichte
Ablaufen der Windungen von Ring erschwert, weil die Unterschiede im Ablösungswiderstand
durch die Spreizungspressung vergrößert werden.
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Der Haspel nach der Erfindung ermöglich demgegenüber im Vergleich
mit dem Verhalten der bekannten Haspelausführungen einen Betrieb, der nicht nur
frei von den angeführten Nachteilen ist, sondern außerdem weitere Vorzüge aufweist.
Dies wird nach der Erfindung durch eine Ausbildung des Haspels erreicht, bei welcher
der den Haspelkorb lose umgebende Drahtring frei auf dem Haspelkreuz oder Haspelteller
aufliegt und durch leine allseitige Umgrenzung des von ihm eingenommenen Raumes
dafür gesorgt ist, daß weder sich vom Ring ab lösende Drahtwindungen über das Haspelkreuz
abfallen, noch über die Haspelkrone aufsteigen können. Mit dieser erfindungsgemäßen.
Ausführungsweise ist weiter der besondere Vorteil verbunden, daß, wenn der Haspel
z. B. bei abnehmendem Drahtzug vorzulaufen sucht, sich die dabei größer werdenden
Windungen des ablaufenden Drahtes sofort von innen her an. die äußere Begrenzung
anlegen und eine natürliche, sehr weiche Selbstbremsung bewirken. Dadurch wird,
weil ungekehrt bei abnehmender Drehzahl keine Bremsung wie im bekannten Fall auftritt,
eine sehr gleichmäßige, der konstanten Abzugsgeschwindigkeit des Drahtes entsprechende
Durchschnittsgeschwindigkeit des Haspels. eingehalten.
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Während ferner bei den bekannten Haspelarten das Aufsteigen von sich
ablösenden Windungen über die Haspelkrone des Korbes dadurch zu verhindern gesucht
wird, daß man dem Haspelkorb eine beträchtliche Höhe gibt, ist die Bauhöhe des Haspels
nach der Erfindung eine vergleichsweise sehr geringe, weiil das Aufsteigen von Windungen
durch andere, keine bauliche Erhöhung erfordernde Mittel erzielt ist. Dies bedeutet
aber einen für die Bedienung des Haspels wichtigen Vorteil, denn das Auflegen der
schweren Drahtringe auf den Haspel erfordert nunmehr nur ein Anheben von Boden etwa
in Handhöhe, ist also bedeutend erleichtert.
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Ein weiterer Vorzug des Erfindungsgegenstandes gegenüber den üblichen
Ausführungen ist schließlich aber auch darin begründet, daß der Draht dauernd in
gleicher Höhe und unabhängig von der ständig abnehmenden Höhe des Drahtringes abläuft.
Dies ist naturgemäß deshalb ein Vorteil, weil auch der Einlauf des Drahtes in die
Verarbeitungsmaschine immer in unveränderlicher Höhenlage erfolgt.
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Die Erfindung besteht hiernach darin, daß der Raum für den Drahtring
außer einer Begrenzung durch das Haspelkreuz oder den Haspelteller und Den Haspelkorb
auch eine äußere und eine obere Begrenzung fpr den Drahtring aufweist, wobei die
äußere Begrenzung aus einer am Haspelkreuz oder am Haspelteller angeordneten, zum
Haspelkorb koaxialen Begrenzungswand mit kreisförmigem oberen Rand besteht, vorzugsweise
aus lotrechten Streben, die an ihren freien Enden durch einen Ring verbunden sind,
durch dessen Mittelpunkt die Haspelachse senkrecht zur Ringebene verläuft, und die
obere Begrenzung durch von Haspelkorb ausgehende, deckelartig wirkende Teile gebildet
ist, die in geschlossenem Zustand einen schmalen Spalt für den Drahtdurchtritt frei
lassen, vorzugsweise durch Schlußstücke, die in dem Haspelkorb zurück verschoben
werden können.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung durch ein Ausführungsbeispiel
schematisch in schaubildlicher Darstellung veranschaulicht. Auf dem Haspelkreuz
1 sind die den Haspelkorb bildenden Streben 4 durch die einander kreuzenden Begenstücke
5 und die die iiußere Begrenzung des Raumes für den Drahtring bildenden Streben
2 durch den waagerechten Ring 3 miteinander verbunden. Auf der Haspelachse 6 gleitet
mittels der Muffe 7 das Armkreuz 8, an dessen Enden die tden. vom Draht ring eingenommenen
Raum nach oben begrenzenden Schlußstücke g angelenkt sind. Bei der tiefsten Lage
der Muffe 7 treten die Enden dieser Schluß stücke nicht über ihre Führungen I o
an den Streben 4 des Haspelkorbes vor, so daß der Drahtring un; behindert in den
von Iden Streben 2 und + begrenzten Raum auf das Haspelkreuz gebracht werden kann.
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Die Einbringung des Drahtringes wird hierbei noch besonders durch
die geringe Bauhöhe des ganzen Haspels, und die kuppelartige Ausbildung des Haspelkorbes
erleichtert.
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Nachdem der Drahtring auf das Haspelkreuz aufgelegt ist, wobei zwischen
ihm und den Streben 2 und 4 je noch ein freier Abstand bleibt, wird das Armkreuz.
8 zweckmäßig mittels eines an seiner Achse oberhalb des Haspelkreuzes befestigten
Griffknopfes in die in der Zeichnung strichliert dargestellte Lage hochgezogen.
Dadurch werden die Schlußstücke 9 in den Führungen 10 nach außen gegen den. Ring
3 vorgeschoben, so daß sie den von den Streben 2 und den Streben 4 des Haspelkorhes
abgegrenzten Raum auch. nach oben abschließen. Es bleibt lediglich zwischen den
Enden der Schlußstücke 9 und dem Ring 3 ein schmaler Spalt 11 für den Durchtritt
des vom Drahtring abgezogenen Drahtes. In dieser Stellung haltens die Sch:lußstücke
9 durch ihr Übergewicht das Armkreuz 5 mit der Muffe 7.
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Kommt es innerhalb des Haspels infolge der nicht geordneten Verteilung
der Windungen innerhalb des Drahtringes zur Bildung einer sich zusammenziehenden
Schlinge, so gleitet das verwickelte Drahtstück entlang dem Haspelkorb aufwärts,,
drückt von unten auf die Schlußstücke g und bringt diese dadurch mit dem Armkreuz
8 und der Muffe 7 zum Zurückgleiten in die Offenlage, so daß die Schlinge frei aus
dem Haspel austreten und sich nicht in ihm verfangen und ihn dadurch beschädigen
kann.