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Blitzröhrengerät, insbesondere für photographische Zwecke Zusatz zum
Patent 873 3$8 Im Patent 873 358 wurde ein Blitzröhrengerät beschrieben, das seine
Energie unmittelbar aus dem Energieverteilungsnetz ohne Zwischenschaltung speichernder
:Mittel entnimmt. Das besondere Kennzeichen dieses Gerätes war es, daß eine nur
innerhalb eines gewählten engen Bereiches der Spannungshalbwelle des Netzes ansprechende
Zündvorrichtung und mit der Blitzröhre in Reihe oder in Reihe und parallel geschaltete
Widerstände angeordnet waren. Durch diese Kennzeichen gelang es, die dem Netz entnommenen
und zur Ausstrahlung gebrachten Energien in einer vorbestimmten Dosierung zu entnehmen
und gleichzeitig die nachteiligen Wirkungen der unter Umständen verschieden hohen
Netzwiderstände und Netzspannungen, die eine Veränderung der Lichtausbeute hervorrufen
könnten, herabzumindern. Das Patent 879 511 bringt weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
der im Patent 873 358 beschriebenen Gedanken. Der tragende Gedanke des vorliegenden
Schutzrechtes wird darin gesehen, daß die Vor-und ..,oder Nebenwiderstände in konstante
und nichtkonstante (nichtlineare) Bauelemente unter Einbeziehung des Widerstandswertes
der Zuleitungen einerseits aufgeteilt werden, und andererseits die für die Zündung
maßgebenden Schaltelemente stets nur Zündungen vor, höchstens aber bei dem Spannungsmaximum
der Netzspannung gewährleisten.
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Auch bei Anordnungen gemäß dem vorliegenden Schutzrecht werden die
Löscheigenschaften der Blitzröhre im Zusammenwirken mit den übrigen erfindungsgemäß
geschalteten Komponenten zur Energiedosierung ausgenutzt. Der Erfindungsgedanke
soll nachstehend
an einem Ausführungsbeispiel beschrieben werden,
aus dem erkenntlich wird, däß durch die Festlegung des Zündzeitpunktes innerhalb
eines engen und genau definierten Bereichs der Spannungshalbwelle (vor oder beim
Maximum), durch die Ausnutzung der Löscheigenschaften der Blitzröhre und durch die
Regeleigenschaften der Kombination von linearen und nichtlinearen Widerständen eine
vorbestimmte Energiedosierung ermöglicht wird.
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Wenn vorstehend und auch weiterhin der Ausdruck nichtlinearer Widerstand
benutzt wird, so bezieht sich das auf den in dem Patent 873 358 beschriebenen Widerstand,
d. h. auf die elektrischen und thermischen Eigenschaften des Vor- bzw. Vor- und
Nebenwiderstandes; wobei insbesondere der Nebenwiderstand auch einen negativen Temperaturkoeffizienten
seines Widerstandswertes (entsprechend dem umfassenderen Begriff des nichtlinearen
Widerstandes) , aufweisen kann. Da sich diese Widerstandskombination, wie bereits
gesagt, aus mehreren Gliedern (konstante und nichtkonstante) zusammensetzt, so wird
zu dem konstanten Teil des Widerstandes auch der Wert des Verbindungskabels zwischen
dem Röhrengerät und der Anschlußdose an das Netz hinzugerechnet. Gemäß einer Fortbildung
der vorliegenden Erfindung können die im Gerät enthaltenen obenerwähnten Widerstände
insbesondere dann, wenn sehr hohe Netzleitungswiderstände oder ein notwendig werdendes
längeres Verbindungskabel bei dem Benutzer dieses Gerätes vorliegen, auswechselbar
gestaltet werden, z. B. in Form einer Sicherungspatrone. Durch diese Auswechselbarkeit
in Richtung auf gegebenenfalls kleinere Widerstandswerte ist es möglich, die gewünschten
hohen Lichtausbeuten innerhalb einer Halbwelle der Wechselspannung sicherzustellen.
Andererseits aber können auch die elektrischen und thermischen Eigenschaften des
nichtlinearen Widerstandsteiles so ausgebildet werden, daß beim Vorliegen extrem
kleiner Netzwiderstände (unmittelbarer Anschluß an eine Kraftverteilüngstafel od.
dgl.) eine etwa auftretende, unzulässig hohe Röhrenbelastung durch das Durchschmelzen
dieses leicht ersetzbaren' Widerstandsteiles vermieden wird.
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Der nichtlineare Widerstandsteil, der zweckmäßigerweise eine thermisch
veränderliche Charakteristik besitzt, braucht in seinem Kaltwiderstand nicht immer
groß gegenüber dem Netzleitungswiderstand zu sein. Vorteilhafterweise wird er beim
Vorliegen eines vergleichsweise großen Netzleitungswiderstandes diesem gegenüber
klein sein, wohingegen sein Warmwiderstandswert durch geeignete Bemessung in vergleichbare
Größenordnungen mit dem Netzleitungswiderstand kommen soll; um einen geeigneten
Schutz für die Überlastung der Röhre zu bieten, muß der Warmwiderstand beim Vorliegen
eines kleinen Netzleitungswiderstandes ein Vielfaches dieses Netzwiderstandes oder
seines Kaltwiderstandes erreichen bzw. im Extremfall der Widerstandsdraht durchschmelzen.
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Da es; wie Messungen des Leitungswiderstandes in elektrischen Energieverteilungsnetzen
gezeigt haben, möglich ist, daß auch vergleichsweise hohe Netzwiderstandswerte vorliegen,
ist es im Sinne der Erfindung günstig, die für den Zünd- und Synchronisierungsteil
maßgebenden Schaltelemente so auszubilden, däß die Zündung stets vor, höchstens
bei dem Spannungsmaximum eingeleitet wird. Anderenfalls wird eine für viele photographische
Zwecke nicht mehr ausreichende Lichtmenge von dem Blitzröhrengerät abgegeben.
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Welcher Weg zur praktischen Verwirklichung dieser Erfindungsgedanken
eingeschlagen werden kann, soll in einem Beispiel an Hand der Fig. i und ihrer Schaltung
näher beschrieben werden. Ein besonderes Merkmal dieser Schaltung ist die Ausgestaltung
des Relais im Zündkreis als Schwingrelais.
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Die Arbeitsweise der Schaltelemente i bis 5 ist die gleiche wie im
Patent 873 358, während sich die Funktion der Reihenschaltung des Kontaktpaares
6, 7 mit dem Synchronkontakt 8, der sich an der Kamera befindet, wie folgt erklären
läßt: Der Zündkondensator 9 wird über den Gleichrichter io und die Hoch-` öhmwiderstände
11, 12 mit einer relativ großen Zeitkonstante (R - C; z. B: größer als 1/1o Sekunde)
zur Unterdrückung einer Wiederzündung der Röhre in der dem Zünden nachfolgenden
Spannungshalbwelle aufgeladen; der Kondensator kann sich nur dann über die Primärspule
des Teslatransformators 5 entladen, wenn die Kontakte 6, 7 und 8 gleichzeitig geschlossen
sind. Es sei noch bemerkt, daß dieser Kondensator g größenordnungsmäßig sehr klein
ist und nicht zur Lieferung der Blitzenergie, sondern lediglich zur Lieferung der
Zündenergie dient.
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Es ist an Hand der Fig, i ersichtlich, daß bei willkürlichem Einschalten
des Synchronkontaktes 8 der Kamera der Zündzeitpunkt innerhalb der Netzspannungshalbwellen
nur durch den Zeitpunkt der Kontaktgabe zwischen 6 und 7 bestimmt wird. Im Fall
des Arbeitens der Anordnung wird also der Kontakt 8 zu irgendeinem für die photographische
Aufnahme geeigneten Zeitpunkt eingeschaltet, und die Kontakte 6, 7 schalten bei
jeder Spannungshalbwelle. den für die Blitzlampen vorgewählten richtigen Zündzeitpunkt
aus der Spannungshalbwelle heraus. Während des übrigen nicht gewünschten Teiles
der Spannungshalbwelle sind die Kontakte 6, 7 offen und sperren damit die Zündung.
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Um die Zündung zu genau festgelegten vorbestimmten Zeiten im Verhältnis
zu den Maxima der Spannungshalbwellen zu gewährleisten, muß die Kontaktgabe von
6, 7 zwangsläufig mit -der Netzspannung gekuppelt werden. Das geschieht dadurch,
daß der Kontakt 7 sich auf einem Schwinganker 13 befindet, der durch den Elektromagneten
14 mit Kern 15 zu Schwingungen synchron zur Netzfrequenz angeregt wird.
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Wie Versuche gezeigt haben, ist es technisch ausführbar, bei geeigneter
Ausbildung dieses Schwingkontaktsystems eine Kontaktgabe zwischen 6 und 7 während
eines sehr kleinen Zeitintervalles; z. B. 0,5 bis 2 Millisekunden, und eine gewünschte
Phasenverschiebung des Zündzeitpunktes --gegenüber dem Spannungsmaximum mit größter
Regelmäßigkeit zu erzeugen.
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Die Anordnung 6, 7 ist vorteilhaft wie folgt ausgebildet: Eine Blattfeder
16 ist an der Stelle 17 fest oder in ihrer Klemmlänge verstellbar gelagert. -An
ihr
ist ein Weicheisenan1 er 13 befestigt. Dieser Anker 13 schwingt in Richtung auf
den Luftspalt des Magnetkerns 15. Die Schwingkontakte 6, 7 selbst besitzen bekannte
Ausführung, vorzugsweise aus Wolfram- oder Silberlegierungen. Hinter der Haltefeder
18 des Gegenkontaktes 6 ist eine Abstützung fg angeordnet, die das Ausschwingen
der Feder 18 als Anschlag begrenzt. Diese Abstützplatte ist vorzugsweise mit einer
gegen die Feder 18 gerichteten Vorspannung eingebaut. Ähnlich der Abstützung fg
kann auch auf der anderen Seite der Blattfeder 18 eine Abstützung angeordnet werden,
die ein Schwingen des Kontaktes 6 in Richtung auf den Luftspalt verhindert und damit
zur prellungsfreien und zeitgerechten Kontaktgabe an den Kontakten 6, 7 beiträgt.
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Zur Einstellung der Phasenlage der Gesamtschwingkontakteinrichtung
im Verhältnis zur Netzspannung dient ein Wechselstromwiderstand 2o, der beispielsweise
auch als ein reiner wirkwiderständ ausgebildet sein kann. Wenn dieser Widerstand
regelbar ist, kann die gewünschte Phasenlage des Stromes in der Magnetspule 14 im
Verhältnis zur Netzspannung beliebig eingestellt werden. Es ist aber auch möglich,
die Wicklung der Magnetspule 1:1 so auszuführen, daß ihr Wirkwiderstandsanteil und
ihr induktiver Widerstandsanteil (Blindwiderstand) das zur Phasenabstimmung gewünschte
Verhältnis bereits aufweisen. Bei dieser Anordnung kann dann die Regelfähigkeit
neben den weiter unten beschriebenen Möglichkeiten durch Änderungen des Luftspaltes
herbeigeführt werden.
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I?urch Erregung der Magnetspule 14, die durch eine Steckverbindung
oder einen besonderen, nicht gezeichneten Schalter mit der Netzwechselspannung verbunden
sein kann, schwingt das System 7, 13, 16. Der Anker 13 schwingt dabei im Rhythmus
der doppelten Frequenz der Netzwechselspannung, und zwar in sogenannten erzwungenen
Schwingungen. Dabei ist das Kontaktpaar 6, 7 nur in seiner Ruhelage, die im -"-orliegenden
Fall mit einem Umkehrpunkt der Schwingungen zusammenfällt, geschlossen, während
es auf dem größten Teil des Schwingweges geöffnet bleibt.
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Die erwähnte Haltefeder 18 des Kontaktes 6 und die ihr zugeordnete
Abstützplatte fg dienen zur Herstellung einer weitgehend prellungsfreien Kontaktgabe
und eines so bemessenen Kontaktdruckes an den Kontakten 6, 7, daß der Zündzeitpunkt
praktisch unabhängig von Lageänderungen des Blitzgerätes und äußeren Erschütterungen
des Schwingungssystems 13, 16 ist. Mit 21 ist eine Feinsicherung bezeichnet, auf
deren Bedeutung später noch eingegangen wird.
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Um die Phasenlage im Verhältnis zur Netzspannung zu bestimmen, bei
der das Kontaktpaar 6, 7 geschlossen ist, ist es notwendig, den zeitlichen Verlauf
der erregenden Kraft bzw. ihrer Phasenverschiebung gegenüber dem Schwingweg einerseits
und der Netzspannung andererseits festzulegen. Das Schwingsystem 13, 16 muß nämlich
nicht, wie zunächst angenommen werden' könnte, in seiner Eigenfrequenz auf Resonanz
mit der erregenden Wechselspannung abgestimmt sein. j Eingehende Untersuchungen
und Messungen ergaben, daß im eingeschwungenen Zustand, um den es sich, da das Gerät
vor der Aufnahme eingeschaltet wird, stets handelt, der Anker 13 zunächst um einen
festen Betrag, der dem Magnetfluß proportional ist, aus der unerregten Ruhelage
heraus ausgeschwenkt wird und dann im eingeschwungenen Zustand um diese neue Ruhelage
eine annähernd sinusförmig verlaufende Schwingbewegung mit einer Amplitude ausführt,
die wiederum dem erregenden Fluß proportional ist.
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Die Untersuchung zeigte weiterhin, daß schon zwischen dem erregenden
Kraftfluß und der Netzspannung ein Phasenverschiebungswinkel (dem Betrage nach zwischen
o und go°) vorliegt. Seine exakte Größe ist z. B. von dem Verhältnis der Selbstinduktion
zum Wirkwiderstand im Stromkreis der Magnetspule 14 abhängig, muß also berücksichtigt
werden.
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Dabei ist naturgemäß der Phasenverschiebungswinkel klein, d. h. etwa
Null, wenn der Widerstand sehr groß gegenüber der Selbstinduktion ist, während im
umgekehrten Fall der Winkel nur wenig kleiner als go" sein wird.
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In Fig. 2 sind die einzelnen Phasenverschiebungsverhältnisse näher
dargestellt worden, und zwar in ihrem zeitlichen Ablauf entsprechend den für das
Ausführungsbeispiel angenommenen Phasenlagen. Im einzelnen bedeuten die Kurven:
51 = Netzwechselspannung UN mit der Frequenz wN, 52 = magnetischer Kraftfluß
0 mit der Frequenz wN, 53 = das Quadrat des magnetischen Kraftflusses (0'2), das
proportional dem Verlauf der Wechselkraft ist, 54. = Schwingweg des Kontaktes 7.
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Die Phasenverschiebung zwischen dem magnetischen Kraftfluß (P und
der erregenden Wechselspannung 51 ist dabei zu q.5° gewählt, was etwa den gewünschten
Bedingungen beim Blitzröhrengerät entspricht. Es ist auch angedeutet, daß zwischen
dem Schwingweg 54. des Kontaktes 7 und der erregenden Kraft 53 eine Phasenverschiebung
besteht, die im vorliegenden Fall jedoch durch die besonderen Konstruktionsbedingungen
klein gemacht wird, um das Gerät besonders einfach zu gestalten.
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Um die notwendigen Bedingungen mechanischer Art im Schwingungssystem
13, 16 genauer zu erkennen, sind die an sich üblichen Darstellungen in Fig. 3 und
q, aufgezeichnet worden. Fig. 3 zeigt dabei die Amplitude einer erzwungenen Schwingung,
wie sie bei der Anordnung nach Fig. 1 vorliegt, als Funktion des Verhältnisses der
erregenden Frequenz zur Eigenfrequenz der Kontaktfeder 7, während in Fig. q. die
Phasenverschiebung zwischen dem Schwingweg und der erregenden Wechselkraft als Funktion
der gleichen Veränderlichen angegeben sind. Dabei sind diese Funktionen für verschiedene
Dämpfungsv erhältnisse angegeben, die gekennzeichnet sind durch die unterschiedlichen
Werte für den Parameter K. Da das Zustandekommen dieser Kurven als bekannt vorausgesetzt
werden kann, brauchen hier nur die für den vorliegenden Erfindungsgedanken wichtigen
Schlußfolgerungen gezogen zu werden.
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An und für sich könnte man bei der Betrachtung der Kurvendarstellungen
von Fig.3 und 4 geneigt
sein, die Erregerfrequenz als veränderlich
anzunehmen. Im vorliegenden Fall ist jedoch die Erregerfrequenz konstant, nämlich
gleich der doppelten Netzfrequenz (2 - wN), und es besteht die Möglichkeit, konstruktiv
durch Änderung von Masse und Federkraft, d. h: mit Bezug auf Fig. I, der Werte der
Teile =3 und 16 die Eigenfrequenz in weiten Grenzen willkürlich zu verändern. Dies
ist eines der möglichen Mittel, die Phasenlage zwischen Schwingweg und der erregenden
Wechselkraft und -damit den Zündzeitpunkt innerhalb des Wechselspannungsverlaufes
zu verschieben.
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Aus Fig. 4 ergibt sich, daß die Eigenfrequenz des Systems 13, 16 größer
oder kleiner als der vorstehend genannte Wert (2 - wN): ist, je nachdem,
ob die Phasenverschiebung weniger oder mehr als go° beträgt. Da diese go°; wie üblich,
in Winkeleinheiten der erregenden Wechselkraft angegeben sind und da diese die Frequenz
(2 # wN) haben, müssen die gö° im vorliegenden Fall nur mit jeweils der Hälfte,
d. h. also mit 45°, bezogen auf die Netzfrequenz, bewertet werden. Dies ist dann
besonders wichtig bei der Wahl der technischen Daten des Schwingungssystems, wenn
die Größe der Phasenverschiebung und damit der Zündzeitpunkt' durch die Abmessungen
des Schwingungssystems festgelegt werden sollen.
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Aus Fig. q. ist weiter zu erkennen, daß eine Abstimmung der Eigenfrequenz
des Systems 13, 16 auf Resonanz mit der Erregerfrequenz bei schwacher Dämpfung (K
klein) sehr unzweckmäßig wäre, da dann bereits kleinere Schwankungen der Netzfrequenz
zu starken Änderungen des Zündzeitpunktes führen würden.
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Aus Fig.4 wird überdies ersichtlich, daß für die Größe der Phasenverschiebung
zwischen erregender Wechselkraft und Schwingweg auch die Dämpfung des Systems maßgebend
ist. Werden keine besonderen Maßnahmen bei der Ausführung einer Schaltung gemäß
Fig. z getroffen, so hat das Schwingsystem zwangsläufig eineLuft-und eine Wirbelstromdämpfung.
Zusätzliche bekannte und verstärkende Dämpfungsmaßnahmen, beispielsweise durch Zusatzfedern,
durch Einlagerung in Öl oder durch Einführung einer besonderen Wirbelstromdämpfung,
können, falls notwendig, getroffen werden.
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Es zeigt sich nach alledem, daß die nachfolgenden Konstruktionsmerkmale,
die systematisch aufeinander abgestimmt sein sollen, für die Wahl eines gewünschten
Zündzeitpunktes maßgebend sind: z. Das Verhältnis von Selbstinduktion L zum rein
ohmischen Widerstand R im Schaltweg der Magnetspule 14; 2. die Eigenfrequenz des
Schwingungssystems 13, 16, bestimmt durch Federkonstante und Masse des Schwingankers
sowie Eigenmasse der Feder; 3. die Dämpfung des Schwingungssystems 13, 16. Die Veränderung;
Festlegung oder entsprechende Auswahl der drei genannten Möglichkeiten bilden einen
Teil der vorliegenden Erfindung: Für die Veränderung der drei erwähnten Größen stehen
folgende Möglichkeiten zur Verfügung: a) Die Wicklungsdaten der Magnetspulen; b)
die Größe des Vorwiderstandes, also ohmischer, induktiver, kapazitiver öder gemischter
Vorwiderstände; ferner die Einführung einer Spannungsteilerschaltung, die nicht
nur rein ohmisch, sondern auch kapazitiv oder gemischt sein kann, für die Speisespannung
des aus Magnetspule und Vorwiderstand bestehenden Stromkreises; c) die Wahl derMaterialsorten,
Materialdicke, Breite und Länge der Blattfedern 16 und 18, der Masse des Ankers
13 sowie der. Vorspannung der Feder 15.
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Besonders einfach im Sinne der vorliegenden Erfindung läßt sich die
Eiinklemmlänge der Blattfeder 16 verstellen.
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Es ist also im Rahmen der Erfindung eine Vielzahl von Möglichkeiten
vorhanden, um den Zündzeitpunkt zu beeinflussen.
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Ein konstruktiv einfacher und billig auszuführender Weg ist in Fortbildung
der vorliegenden Erfindung dadurch gegeben, daß man die Dämpfung des Schwingungssystems
13, 16 relativ klein hält, entsprechend etwa K = =.6i, und die Eigenfrequenz des
Systems um etwa 50 °/o größer macht als die Frequenz der erregenden Wechselkraft
(hier doppelte Netzfrequenz). Damit würde erreicht, däß praktisch keine Phasenverschiebung
besteht. Es ergibt sich aus Fig. 4, daß unter diesen Bedingungen die Phasenverschiebung
tatsächlich kleiner ist als ro°; dagegen bei der Umstellung auf den Maßstab der
Netzfrequenz kleiner als 5°. Um die für einen einwandfreien Betrieb des Blitzgerätes
gewünschte Phasenverschiebung von 45°, bezogen auf die Netzfrequenz, zu erzielen,
braucht dann nur noch das Verhältnis der Selbstinduktion der Magnetspule 14 zu dem
Wirkwiderstand, beispielsweise von 2o, auf einen bestimmten Betrag eingestellt zu
werden.
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Im Sinne der oben angegebenen Dimensionierung wird die Eigenfrequenz
des Systems 13, 16 bei vorgewählter bzw. gegebener Dämpfung so hoch gelegt, daß
die im allgemeinen verwendeten Netzfrequenzen von q.o bis 6o Hz mit ihren üblicherweise
auftretenden Schwankungen ohne nachteiligen Einfluß auf den Zündzeitpunkt bleiben.
Diese im Rahmen der Erfindung durchgeführte Dimensionierung ist besonders wichtig,
da erfahrungsgemäß, wenn Netze mit Wasserkraftwerken vorliegen, dort sehr störende
Frequenzschwankungen auftreten können.
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Die Anordnung des Schwingkontaktes gemäß der Erfindung hat den besonderen
Vorteil, daß der Zündzeitpunkt annähernd unabhängig von Schwankungen des Effektivwertes
der speisenden Netzspannung ist. Eine höhere Spannung bewirkt nämlich nur eine mehr
oder weniger weite Verschiebung der Nullage des Schwingkontaktes; die Kontaktschließung,
d. h. aber die entscheidende Funktion der Kontakte, findet immer an ein und demselben
Umkehrpunkt des Schwingweges statt.
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Es sei noch erwähnt, daß das Einführen einer genügend großen, oben
schon erwähnten Federvorspannung in der Ruhelage an den Kontakten 6, 7 die Möglichkeit
ergibt, das Schwingrelais weitgehend lage- und stoßunempfindlich zu machen --und
damit selbst im rauhen Betrieb die Konstanz des Zündzeitpunktes sicherzustellen.
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Ein weiterer Vorteil der Anordnung zeigt sich bei Anschluß der Schaltung
nach Fig. i an eine Gleichcpannungsqu
#-lle, da dann im Zündkreis
die Kontaktanordnung 8 und 6, 7 beibehalten werden kann. Das Kontaktpaar 6, 7 ist
in der Ruhelage geschlossen und behindert daher nicht die Zündung der Blitzröhre
durch den Synchronkontakt. Für diesen Gleichstromanschluß muß eine Unterbrechung
in der Stromzuführung zur Magnetspule vorgesehen werden, was z. B. durch Herausnehmen
der auswechselbaren Feinsicherung 21, die gleichzeitig einen Schutz der Magnetwicklung
bei unbedachtem Anschluß an ein Gleichspannungslichtnetz darstellt, erfolgen kann.
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Sollte der Anschluß des Gerätes versehentlich einmal an ein Gleichspannungsnetz
erfolgen und die Feinsicherung 21 dabei nicht herausgenommen sein, so wirkt die
besonders vorteilhafte beschriebene Anordnung des Schwingkontaktes 13, 16 in diesem
Fall als automatischer Schutzschalter. Der dann mit Gleichstrom erregte Magnet 14.,
15 zieht den Anker 13 um einen festen Betrag aus seiner Ruhelage heraus, wobei die
Kontakte 6, 7 unterbrochen werden. Dadurch ist das Zünden der Blitzröhre unmöglich
gemacht und ein weiterer Schutz für die Blitzröhre gegeben.
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Für den Gebrauch des Gerätes an einem Gleichstromverteilungsnetz muß
der Vorwiderstand -2 gegen einen für Gleichstrom besonders dimensionierten Widerstand
und oder einen Zeitabschalter, z. B. nach Art eines Sicherungsautomaten, bzw. einen
Energieabschalter ausgetauscht werden.
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Diese Maßnahme ist nicht unbedingt erforderlich, wenn die erwähnte
Gleichspannungsquelle ein batteriegespeistes Zusatzgerät mit dem üblichen Energiespeicherkondensator
in bekannter Schaltung darstellt. Durch diese Ausgestaltung wird das hier beschriebene
Netzblitzgerät zu einem vom Netz unabhängig tragbaren Blitzröhrengerät ergänzt,
denn es ist damit auch an die üblichen tragbaren Batterien anschließbar.
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Während der Erfindungsgedanke ausführlich an Hand eines Schwingkontaktes
und der periodischen Betätigung der Kontakte beschrieben wurde, muß je-
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darauf hingewiesen werden, daß im Sinne der vorliegenden Erfindung auch ein polarisiertes
Schwingrelais, ein Synchronmotor oder andere periodisch betätigte Steuerelemente
Anwendung finden können.
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Weitere Ausführungs- und Anwendungsmöglichkeiten liegen im Bereich
der Erfindung.