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Zigarette, Zigarre od. dgl. Es ist bekannt, daß eine, Zigarette
oder Zigarre entzündet wird, indem man ihr Ende einer im allgemeinen durch ein Streichholz
hervorgebrachten Flamme nähert; die Verbrennung des Tabaks wird so eingeleitet und
mittels, diejs durch Einsaugen. des Rauches hervorgebrachten Luftstronis gesteigert.
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Es sind bereits Mittel für, das selbsttätige Entzünden einer Zigarette,
besonders, in Kraftfahrzeugen, vorgeschlagen worden; ebenso wurde vorg -,cschlagen,
an einem Ende der Zigarette eine Schicht von durch Reibung, Anfeuchtung oder eine
andere-, physikalische oder chemische Einwirkung entfla,nunbarem Material vorzusehen.
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Nach einem der vorgetschlaggenen Systeme ist am Ende der Zigarette
eine Schicht aus einem Material aufgebracht oder befestigt, das, durch Reiben an
einem präparierten. Papier, wie es bereits für die sogenannten SchNvedenhölzchen
verwendet wird, entflammbar ist, uni das Entzünden der Zigarette zu bewirken.
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Dieses System ist nicht frei von Nachteilen und liefert kein sicheres
Ergebnis. Da die. Verbrennung des Tabaks, sogleich nach Bildung der Flammte an-,
cht werden muß, ist eis nämlich gefar notwendig, Luftzug hervorzubringen; geschieht
dies mit dem Munde, so kann es infolige der eingetleiteten Verbrennung des, Zündmaterials,
unangenehm werden.
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Zugleich ergibt die kurze, Dauer der kleinen Flamme die! Notwendigkeit
schnellen Handelns, das nicht immer möglich ist oder fehlschlagen kann, wodurch
das System versagt.
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Die Erfindung hat eine selbstzündende Zigarette, Zigarre od,. dgl.
zum Gegenstand, bei der das Entzünden ohne die Notwendigkeit eintritt, die Verbrennung
durch
Einsaugen von Luft durch die Ziggrette oder Zigarre anzufachen.
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Die Zigarette -oder Zigarre nach der Erfindung ist daidurchgel-,ennzeidmet,
daß sie an einem Ende zwei stufenweise zur Wirkung kommende Zündmittel trägt, wovon,
das, eine durch Reibung an einer chemisch präpa-,rierten oder unpräp,a#rierten.
Reibfläche eiltflammbar ist und das an!dele clie Verbrennung, auf den Tabak u.berträgt.
Vo#rzugs,-#v#,-##sie sind die beiden als Zundnüttell dienenden Sub-
stanzen
in zwei benachbarten Schichten angeordnet, wovon die eine die reibungisempfindliche:
Substanz enthält, während die andere auf der von ider Reibseite abgekehrten Seite
liegt und aus, einer langsam brennenden Substanz besteht,< kiie durch die reibungsempfindliche
Substanz entzünd-bairist Das erstedar glenannten Zündmittel ist imstande, ei-no
Ideiinie Flamme zu liefern; dies kann mit irgendeinem durch Reiben an einer geeigneten
cheinisch präparierten oder unpräparierten Oberfläche entflamm-baren-Material erreicht
werdien.
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Diese Flamme überträgt die Zündung auf ein langsam verbeennendes Zündmitt-el,
das zw.ischien dem Tabak und dem schnell entzündbaren Mittel eingeschaltet und #so
beschaffen ist, daß es. eine dauerhafte Glut bildet, die dem Benutzer ein bequemes,
An:\#enden idiiesi#r Zündung ermögliriht.
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'Dieses zweite Mittel besteht aus einer langsam ohne Flamme brennenden
beliebigen Substanz..
Dank der großen Auswahl bereits. bekannter, langsam
hrennender Mittel, wie sie z. B. für Zünder verwendet werden, und durch Reibung
entzündbarer Mittel, wie sie -.in der Streichholzerzeugung verwendet werden, kann
die Erfindung in verschiedenen Ausführungsf ormein ver*i-rl-,Iticht werden.
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In der Praxis sind die zahlreichen Ausführungsmöglichkeiten natürlich
durch die Notwendigkeit begrenzt, Stoffe und Reaktionsf oirmeln zu benutzen, die
die angegebenen Erscheinungen ohne Entwicklung von uwmg-enehme--m Geruch oder Geschmack
heirvorbringen.
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Unter den verschiedenen Ausiführungsmöglichkei-ben seien als eilläuterndle
Beispiele, aber ohne jede Beschränkung hierauf, die folgenden angegeben: An deim
Ende der Zigarette oid. dgl. wird erfin,-dungsgemäß, z. BT. durch Leimen, eine kleine
Scheibe aus. einem langsam brermenden Material und darauf eine kleine "Scheibe aus
einem nach Entzünden durch Reibung schnell brennenden Material angebracht.
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Die Scheibchen mit der Aufgabe langsamer Verbreitmung, d. h.
mit, der Wirkung eines, Zünders, weilden dadurch hergestellt, daß eine dünne Unt-.#lage
aus fliammenlos brennbarem Papier oder Gewebe (Zigarettenpapier, Zünderpapier, Flachs-
oder Hanfgewebe und andere) mit eii Suspension- der nachfolgend angegebenen Substanzen
in Gummiarabikum, das zuvor bei einer Temperatur von 5,o' C zu siruplartiger
Konsistenz in Wasser aufgelöst wurde, Überzogen - wird: Xali,uinrih#lorat,
Kaliumchromat, Dextrin, HolzkohlenpuJver, Paraffin.
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Dein Gummi werden geeignete Konservierungsmittel, z. B. Formaldehyd,
zugesetzt, und die suspendieren Stoffe werden fein gemahlen und gemischt.
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Die MenglenverhäJtni#s,ste hängen von der gewünschten Verbrennungsgeischwindigkeit
und von der Dicke der Schicht ab, und haben in der Praxis keinen kritischen Wert.
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-.Unter den verschiedenen Verhältnissen, die gute Ergebnisse geliefert
haben, sei das folgende angegeben: 5 bis 8 g Y.,eiumch-lorat, i
g Kaliumchromat, ,5 g Dextrin, 4 9 Holzkohlenpulver, 2
g Paraff in. Nach Wunsch können #sich verflüchtigende, Substanzen, wie Myrrhe
und Weihrauch, hinzugefügt wer-den, die sich eignen, Gerüche zu neutralisieren oder
Aromen hervorzübringen, wie Bleiazetat, Würzstoffe u. dgl., oder die Mischung wohlriechend
zu machen.
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Die durch Reibung zu entzündenden Scheibchen bostehen ausdünnem Gewebe:
oder Papier, we.rden auf einer geeigneten Unterlage geformt und tragen eine #dünne
Schicht einer als Reibtingszünder dienenden Substanz.
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Wie bereits. gesagt, könnten die schon für die Streichholzerzeugung
bekannten Phos-phorpasten odesr phosphorhaltigen Pasten allein oder in Verbindung
mit oxydierenden Reagenzien verwendet werden; diese können entweder von schnell
wirkender Art -Stein, wie oder von mäßig wirkender Art, wie Mi!nium, Braunstein,
Bleinitrat, gegebenenfadls# mit Zusatz chemisch inaktiveu# aber zur Reibungsierhöhung
brauchbarer Substanzen, wie Bimsstein, Fossilienstaub, Kieselerde und anderen. 1\T#kfi
iln der- S«i#ieichhollzerzeug#ting bekannten Rezepten kann. hierbei auch Pho,sp#hor'sesqu,isuIfid
angewendet werden.
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In der Praxis sind 4urch Geruchs,- und Geschmacksf reiheit aus6gezeichnete
Ergebnisse durch eine, einfache Mischung von Kaliumchlomt und Kaliumchromat erzielt
worden, die in feinpulverisiertem Zustand zu einer lauwarmen sirup-,artigen Lösung
von Gummiarabikum hinzugefügt und zu einer sehr dünnen Schicht verstrichen werden.
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- Auch in diesem FaJ1 sind die Mengenverhältnisse der Stoffe
nicht kritisch; es kann das normale Verhältnis, vOn 5o bis 55 Teilen Kalintnehlorat
auf 3 bis 7 Teile Kaliumchromat oder von io Teilen Kaliumchlorat auf
i Teil Kaliumchromat angewendet werden.
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Praktisch werden zwei aufeinandergelegte Blätter vorbereitet und aus
der Doppelschicht die Scheiben geschnitten, die an dem Zigarettenende angebracht
werden sollen; das letztere geschieht mittels Gunimiarabikums, das zu einer sehr
kleinen Menge Kaliumchlorat hinzugefügt wurde.
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Auf den Zigaretten- oder Zigarrenbehälter wird natürlich die
wohlbekannte Spezialpaste'aus rotem Phosphor, Antimonsulfid, Braunstein, Eisenoxyd.,
mit Leim oder Gummi als Bindernittel, als Überzug aufgebracht, damit di6
_ Zigarette oder Zigarre daran durch Reiben entzündet werden, kann.
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Selbstverständlich faHen alle möglichen Varian- ii :en der angegebenen
Ausführungsformen, auch soweit
sie nicht ausdrücklich beschrieben,
worden sind, in den Bereich der Erfindung.