DE638694C

DE638694C - Dauerzuendstab

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Publication number: DE638694C
Application number: DEK125617D
Authority: DE
Original assignee: Svenska Tandsticks AB
Current assignee: Swedish Match AB
Priority date: 1931-06-08
Filing date: 1932-05-26
Publication date: 1936-11-21
Also published as: GB404298A; BE389052A; FR738308A; BE391406A; FR748754A; NL43881C; DE648460C; GB409291A; US2093516A; US2015383A

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
21. NOVEMBER 1936

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 78 b GRUPPE

Dauerzündstab

Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. Mai 1932 ab

Die wiederholt entzündbaren Zündstäbe bestehen bekanntlich aus einer brennbaren Grundmasse, in der eine durch Reibung entzündbare Zündmasse, z. B. amorpher Phosphor oder ein wesentlich aus Kaliumchlorat und etwas Schwefel bestehendes Gemisch, verteilt ist, die sich durch Reiben an einer entsprechend präparierten Reibfläche entzünden läßt.

Um nun ein leichtes Entzünden des Zündstabes zu bewirken, ist ein verhältnismäßig beträchtlicher Gehalt an dem die Zündmasse bildenden aktiven Stoff erforderlich, der für das langsame, ruhige Abbrennen und für das leichte Auslöschen durch Blasen ungünstig ist. Vermindert man aber den Gehalt an aktivem Stoff zu weitgehend, so wird wieder die Entzündung erschwert. Zwecks Erleichterung der Entzündung wurde bereits vorgeschlagen, den aktiven Stoff an der Außenfläche der brennbaren Grundmasse anzubringen, doch wird dadurch, abgesehen von anderen Nachteilen, das Auslöschen des brennenden Stabes durch einfaches Ausblasen erschwert.

Gemäß der Erfindung werden diese Nachteile dadurch beseitigt, daß der aktive Stoff in der brennbaren Grundmasse derart ungleichmäßig verteilt ist, daß sich in der Längsrichtung des Zündstabes erstreckende Kernteile bilden, die an aktivem Stoff reicher sind als die diese umgebenden Schichten und praktisch an allen Seiten von Schichten der brennbaren Grundmasse umhüllt sind, die ärmer an oder ganz frei von aktiven Stoffen sind. In dieser Weise ist es möglich, einzelne Stellen des Querschnittes der Grundmasse an aktivem Stoff genügend anzureichern, um ein leichtes Entzünden durch Reiben an der Reibfläche zu sichern.

Diese Wirkungen kommen hauptsächlich dann zur Geltung, wenn die Grundmasse aus einem sublimierbaren Stoff, wie Polymerisations- oder Kondensationsprodukte von Aldehyden, z. B. Hexamethylentetramin oder Paraformaldehyd, insbesondere Metaldehyd, besteht, während der aktive Kern entweder aus amorphem Phosphor mit den aus der Zündholzindustrie bekannten üblichen Zusätzen, wie Antimontrisulfid, oder aus einem Gemisch von Chloraten mit leicht entzündlichen Stoffen, z. B. Schwefel, bestehen kann, die geeignet sind, mit Chloraten ein durch mechanische Einwirkungen entzündbares Gemisch zu ergeben. Zweckmäßiger besteht der aktive Stoff aus Chloraten ohne - derartige Zusätze.

Um die Entflammung der brennbaren Grundmasse zu erleichtern, ist es zweck-

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mäßig, dem aktiven Kern gleichfalls Brennstoff, möglichst einen bei der Flammentemperatur verdampfenden, oder zweckmäßiger sublimierbaren Brennstoff, insbesondere- Metaldehyd, zuzufügen. Für den Kern eignen sich beispielsweise folgende Gemische:

Beispiel ι

20 g amorpher Phosphor, iog Schwefelantimon (schwarz), iog Glaspulver,

3 g Gummi arabicum (pulverisiert), O₁SgNaHCO,,

2 g Kartoffelstärke.

Die Stärke wird verkleistet und mit den übrigen Bestandteilen durchgeknetet und in Stäbchen gepreßt.

Beispiel 2

20 g amorpher Phosphor,

iog Schwefelantimon (schwarz), 10 g Glaspulver,
10 g "Metaldehyd,

3 g Sandarak,

SS Nitrocellulose.

Letztere wird in Aceton gelöst und dient als Bindemittel.

Beispiel 3 6 g Natriumchlorat, 0,4 g Hexachloräthan, 2 g Gaspulver,
1,2 g Paraformaldehyd, . 0,8 g Metaldehyd,
0,15 g Schwefelblume,
i,7 g Acetylcellulose.

Die in Aceton gelöste Acetylcellulose dient als Bindemittel.

Die Bestandteile werden mit dem Bindemittel zu einer plastischen Masse verknetet und zu Stäbchen gepreßt und in dem Körper der aus mit einer Celluloidlösung plastisch gemachten Metaldehyd gepreßten Stab eingelagert oder aber es werden Kern und Mantel mittels einer kombinierten Strangpresse gleichzeitig gepreßt.

Für den Zündstab nach den Beispielen 1 und 2 eignen sich Reibflächen- der nachstehenden Zusammensetzungen:

a) 12 g Natriumchlorat, 3 g Bleiperoxyd, o,6 g Stearinsäure. Die Mischung wird in Platten gepreßt.

b) 20 g Natriumchlorat, 3 g Bleiperoxyd, ι g Acetylcellulose werden mit Aceton streichbar gemacht und auf eine geeignete Fläche, z. B- auf Papier, aufgetragen.

Für den Zündstab, nach Beispiel 3 eignet sich eine Reibfläche folgender Zusammensetzung: 8 g amorpher Phosphor, 2 g Schwefelantimon, 1 .g Braunstein, 1 g Zement, 1 g Tragant.

In der Zeichnung sind mehrere Anordnungsmöglichkeiten des an aktivem Stoff reicheren Kernes im Körper des Zündstabes veranschaulicht.

Abb. ι ist ein Längsschnitt des Zündstabes und

Abb. 2 dessen Querschnitt. Die Abb. 3 bis 8 zeigen Abänderungen im Querschnitt.

Gemäß Abb. 1 und 2 ist der den aktiven Stoff enthaltende Kern 2 in der Gestalt eines axialen Dochtes in der brennbaren Grundmasse ι angeordnet. Gemäß Abb. 3 besitzt der Kern 2 einen linsenförmigen Querschnitt, der bis an die Oberfläche des Mantels 1 reichen kann, doch sind die übrigen Anordnungen bei denen der Kern an allen Seiten von einem gleichmäßig starken Mantel umhüllt ist, bedeutend zweckmäßiger. Gemäß Abb. 4 bildet der Kern 2 eine Ringzone, den die brennbare Grundmasse 1 mantelförmig einhüllt. Auch innerhalb der Ringzone 2 befindet sich eine brennbare Grundmasse 3, die die gleiche als der äußere Mantel oder auch eine verschiedene sein kann. Statt eines einzigen Kernes 2 können, wie Abb. 5 und 6 zeigt, auch deren mehrere in der Grundmasse ι eingebettet sein. Endlich kann man in der Grundmasse 1 des Zündstabes mehrere, z. B. wie Abb. 7 und 8 zeigt, zwei Kerne 2^a und 2^b, eng aneinandergrenzend, einbetten, die abwechselnd einen leicht entzündlichen Stoff bzw. einen Sauerstoffträger als aktiven Körper enthalten. So kann z. B. der eine Kern 2^α den leicht entzündlichen Stoff, z. B. roten Phosphor, und der andere Kern 2^b den Sauerstoffträger, wie Kaliumchlorat, enthalten. Die beiden Kerne können voneinander durch eine indifferente Schicht 4, beispielsweise aus Wasserglas oder Paraffin, getrennt sein. Ein derartiger Zündstab läßt sich an einer beliebigen Reibfläche entzünden, da beim Anreiben die abgeriebenen Teilchen des einen Kernes mit den abgeriebenem Teilchen des anderen Kernes in Berührung treten und das durch Reibung entzündbare Zündgemlsch. bilden.

Claims

Patentansprüche:

i. Dauerzündstab, bestehend aus einer mit geringer Brenngeschwindigkeit ohne wesentliche Ascherückstände verbrennenden organischen Grundmasse und einer Zündmasse, dadurch gekennzeichnet, daß die Zündmasse als ein oder mehrere in der Längsrichtung des Zündstabes sich erstreckende Kernteile ausgebildet ist, die als aktive Stoffe im wesentlichen nur eine der ein Zündgemisch bildenden Komponenten enthalten und die von einer Schicht der brennbaren Grundmasse umhüllt sind.
2. Dauerzündstab nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der den aktiven Stoff enthaltende Kernteil einen axialen Docht bildet.
3. Dauerzündstab nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß der den aktiven Stoff enthaltende Kernteil eine mit der Mantelfläche des Stabes gleichachsige Schicht von ringförmigem Querschnitt bildet.
4. Dauerzündstab nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Grundmasse des Zündstabes mehrere Kerne eingebettet sind, die abwechselnd einen leicht entzündlichen Stoff bzw. einen Sauer stoff träger als aktiven Körper enthalten.
5. Dauerzündstab nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die brennbare Grundmasse des Zündstabes aus einem bei der Flammentemperatur des Zündstabes sublimierenden Stoff besteht.
6. Dauerzündstab nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Zündstab mit einem bei höherer Temperatur als die Grundmasse des Zündstabes schmelzenden oder vergasenden Überzug versehen ist.

Hierzu 1 BJatt Zeichnungen