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Dauerzündstab.
Die wiederholt entzündbaren Zündstäbe bestehen bekanntlich aus einer brennbaren Grund- masse, in der Stoffe (z. B. amorpher Phosphor oder ein wesentlich aus Kaliumchlorat und etwas Schwefel bestehendes Gemisch) verteilt sind, die sich durch Reiben an einer entsprechend präparierten Reibfläche entzünden lässt. Um nun ein leichtes Entzünden des Zündstabes zu bewirken, ist ein verhältnis- mässig beträchtlicher Gehalt an die Zündung hervorrufenden aktivem Stoff erforderlich, der für das langsame, ruhige Abbrennen und für das leichte Auslöschen durch Blasen ungünstig ist. Vermindert man aber den Gehalt an aktivem Stoff zu weitgehend, so wird wieder die Entzündung erschwert.
Zwecks Erleichterung der Entzündung wurde bereits vorgeschlagen, den aktiven Stoff an der Aussenfläche der brennbaren Grundmasse anzubringen, doch wird dadurch, abgesehen von andern Nachteilen, das Auslöschen des brennenden Stabes durch einfaches Ausblasen erschwert.
Gemäss der Erfindung werden diese Nachteile dadurch beseitigt, dass der aktive Stoff in der brennbaren Grundmasse derart eingebettet ist, dass sich in der Längsrichtung des Zündstabes erstreckende Kernteile bilden, die an aktivem Stoff reich sind und praktisch an allen Seiten von Schichten der brennbaren Grundmasse umhüllt sind, die arm an oder ganz frei von aktiven Stoffen sind. In dieser Weise ist es möglich, einzelne Stellen des Querschnittes der Grundmasse an aktivem Stoff genügend anzureichern, um ein leichtes Entzünden durch Reiben an der Reibfläche zu sichern. Diese Wirkungen kommen hauptsächlich dann zur Geltung, wenn die Grundmasse aus einem leicht vergasenden und langsam brennenden Stoff, wie Polymerisations-oder Kondensationsprodukte von Aldehyden, welche unter 2600 C vergasen, insbesonders aus Metaldehyd besteht.
Der aktive Kern enthält entweder amorphen Phosphor mit den aus der Zündholzindustrie bekannten üblichen Zusätzen, wie Antimontrisulfid oder Chlorate mit leicht entzündlichen Stoffen, z. B. Schwefel, die geeignet sind, mit Chloraten ein durch mechanische Einwirkungen entzündbares Gemisch zu ergeben.
Um die Entflammung der brennbaren Grundmasse zu erleichtern, ist es zweckmässig, dem aktiven Kern gleichfalls Brennstoff, möglichst einen unter 260 C verdampfenden oder zweckmässiger sublimierbaren Brennstoff, insbesondere Metaldehyd zuzufügen. Für den Kern eignen sich beispielsweise folgende Gemische :
Beispiel 1. 20 amorphen Phosphor, 10 Schwefelantimon (schwarz), 10 g Glaspulver, 3 g Gummiarabikum, pulverisiert, 0'5 g Natriumbicarbonat, 2 g Kartoffelstärke.
Die Stärke wird verkleistert und mit den übrigen Bestandteilen durchgeknetet, in Stäbchen gepresst und getrocknet.
Beispiel 2.20 g amorphen Phosphor, 10 < j'Schwefelantimon (schwarz), 10 g Glaspulver, 10 g Metaldehyd, 3 g Sandarak, 5 g Nitrocellulose, letztere wird in Aceton gelöst und dient als Bindemittel.
Beispiel 3.6 g Natriumchlorat, 0'4 g Hexachloräthan, 2 g Glaspulver, 1'2 g Paraformaldehyd, 0. 8 g Metaldehyd, 0'15 g Schwefelblumen, 1'7 g Acetylcellulose.
Die in Aceton gelöste Acetylcellulose dient als Bindemittel.
Die Bestandteile werden mit dem Bindemittel zu einer plastischen Masse verknetet und zu Stäbchen gepresst und in dem Körper des aus 13% Celluloid und 87% Metaldehyd bestehenden Stabes eingelagert oder aber es werden Kern und Mantel mittels einer kombinierten Strangpresse gleichzeitig gepresst.
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In der Zeichnung sind mehrere Anordnungsmöglichkeiten des an aktiven Stoff reicheren Kernes im Körper des Zündstabes veranschaulicht.
Fig. 1 ist ein Längsschnitt des Zündstabes und Fig. 2 dessen Querschnitt. Die Fig. 3-6 zeigen Varianten im Querschnitt.
Gemäss Fig. 1 und 2 ist der den aktiven Stoff enthaltende Kern 2 in der Gestalt eines axialen Dochtes in der brennbaren Grundmasse 1 angeordnet. Gemäss Fig. 2 besitzt der Kern 2 einen linsenförmigen Querschnitt, der bis an die Oberfläche des Mantels 1 reichen kann, doch sind die übrigen Anordnungen bei denen der Kern an allen Seiten von einem gleichmässig starken Mantel umhüllt ist, bedeutend zweckmässiger. Gemäss Fig. 4 bildet der Kern 2 eine Ringzone, den die brennbare Grundmasse 1 mantelförmig einhüllt. Auch innerhalb der Ringzone 2 befindet sieh eine brennbare Grundmasse 3, die die gleiche als der äussere Mantel oder auch eine verschiedene sein kann. Statt eines einzigen Kernes 2 können, wie Fig. 5 und 6 zeigt, auch deren mehrere in der Grundmasse 1 eingebettet sein.
Es ist zweckmässig, den Zündstab mit einem Überzug aus einem bei höherer Temperatur als die Grundmasse schmelzenden oder vergasenden Stoff, beispielsweise aus Celluloseestern, Leim oder Cellophan zu versehen, der die Flamme auf das brennende Ende des Stabes beschränkt.
Für den Zündstab nach den Beispielen 1 und 2 eignen sich Reibflächen der nachstehenden Zusammensetzungen :
EMI2.1
gepresst. b) 20 g Natriumchlorat, 3 g Bleiperoxyd, 1 g Acetylcellulose werden mit Aceton streiehbar gemacht und auf eine geeignete Fläche, z. B, auf Papier aufgetragen.
Für den Zündstab nach Beispiel 3 eignet sich eine Reibfläche folgender Zusammensetzung :
8 g amorpher Phosphor, 2 g Schwefelantimon, 1 g Braunstein, l g Zement, 1 g Traganth.
PATENT-ANSPRÜCHE : l. Dauerzündstab, in dessen brennbarer Grundmasse durch Reibung entzündbare aktive Stoffe einverleibt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die aktiven Stoffe in Kernteilen enthalten sind, die sieh in der Längsrichtung des Zündstabes erstrecken und von einer die Kernteile umgebenden Masse eingehüllt sind, die der Hauptmenge nach aus langsam brennenden unter 260 C vergasenden Stoffen besteht und ganz frei von oder ärmer an aktiven Stoffen ist als die Kernteile.