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Zündholz mit einem zumindest aus einer Umhüllung und einem verschiebbar in dieser Umhüllung befindlichen Kern bestehenden
Schaft
Die Erfindung betrifft ein Zündholz mit einem zumindest aus einer Umhüllung und einem verschiebbar in dieser Umhüllung befindlichen Kern bestehenden Schaft.
Zündhölzer mit einem in einer Umhüllung befindlichen, verschiebbaren Schaft sind bekannt. Dabei besteht die Umhüllung aus einem nicht brennbaren Stoff, z. B. aus einem Metall, während der verschiebbare Schaft aus einem brennbaren Material besteht. Ferner kann ein Zündholz üblicher Art sich mit seinem Kopf und nur einem Teil des Schaftes in einer Hülse befinden, an deren Innenseite sich eine Reibfläche befindet. Dadurch wird das Streichholz beim Herausdrücken aus der Hülse gleichzeitig entzündet.
Diese Zündhölzer lassen sich jedoch jeweils nur einmal verwenden, da immer nur ein entflammbarer und ein brennbarer Teil vorgesehensind. Ferner sind sogenannte Zündbänder bekannt, die in einem Behälter angeordnet sind. Dabei lassen sich die Zündbänder mit den üblichen Zündhölzern und der Behälter mit einer Zündholzschachtel vergleichen. Auch diese Zündbänder lassen sich jeweils nur einmal verwenden.
Ziel der Erfindung ist jedoch ein Zündholz, das mehrere Male benutzt werden kann, billig und leicht herzustellen ist und ein gefälliges Äusseres besitzt.
Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass der in der Umhüllung verschiebbare Kern eine An- zahlhinteremander angeordneter Teile aufweist, die je aus einem entflammbaren Zündteil, einem brennbaren Teil und einem unbrennbaren Teil bestehen. Wenn das Zündholz angezündet und der erste Teil verbrannt ist, wird der nächste entflammbare Zündteil aus der Umhüllung herausgedrückt, so dass das Zündholz wieder angezündet werden kann. Der nicht brennbare Teil verhindert, dass die darauffolgenden entflammbaren Zündteile und brennbaren Teile nach Anzünden des Zündholzes entflammen-bzw. verbrennen.
Da die in der Umhüllung befindlichen Kernteile verschiebbar angeordnet sind. können diese Teile von einem Ende der Umhüllung nach dem andern Ende hin verschoben werden, so dass ein brennbarer Kernteil an die Stelle der Umhüllung kommt, an der sich zuvor ein unbrennbarer Teil befand. Es wird dadurch erreicht, dass der Schaft des Zündholzes auch bei mehrfacher Verwendung nicht zu kurz wird.
Die Umhüllung kann erfindungsgemäss aus brennbarem Kunststoff bestehen. Dies ist insofern vorteilhaft, als die brennbaren Teile eine lange Brenndauer haben und daher nur eine geringe Länge aufweisen müssen. Wird die Umhüllung z. B. aus einem schwer brennbaren Kunststoff hergestellt, so wird der Vorteil erreicht, dass das Zündholz eine sehr lange Brenndauer hat, die ein Vielfaches der Brenndauer eines normalen Zündholzes sein kann. So ist es möglich zu erreichen, dass jeder Kernteil zusammen mit einem der Länge dieses Kernteiles entsprechenden Teil der Umhüllung die gleiche oder sogar eine längere Brenndauer als ein normales Zündholz hat. Dadurch wird die Länge des Schaftes eines Zündholzes, das z. B. fünfmal benutzt werden kann, noch ungefähr, zwei Drittel der ursprünglichen Schaftlänge betragen, wenn es zum fünften Mal benutzt wird.
Das erfindungsgemässe Streichholz gestattet somit ohne Vergrösserung seiner Dimensionen eine mehrfacbe Wiederverwendung. Eine Schachtel der erfindungsgemässen Zündhölzer ersetzt mehrere Schachteln mit bisher üblichen Zündhölzern, ohne dass die Herstellung der neuen Zündhölzer schwieriger oder teurer wäre als die der bisher bekannten.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung erläutert, in der beispielsweise eine Ausführungsform des erfindungsgemässen Zündholzes dargestellt ist.
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Dabei zeigt Fig. l einen Längsschnitt eines Zündholzes. das einige Male benutzt werden kann und Fig. 2 einen Längsschnitt eines Zündholzes, das bereits einmal angezündet wurde.
Das in der Zeichnung dargestellte Zündholz weist eine Umhüllung 1 auf, die aus einer kleinen Röhre, Hülse, Pfeife oder einem ähnlichen Hohlgegenstand besteht, der jeden erwünschten Querschnitt, z. B. rund, dreieckig, viereckig, rechtwinkelig, vieleckig, oval usw., haben kann und in an sich für Röhren oder Hülsen bekannter Weise durch Strangpressen, Giessen, Pressen, Spritzen, Ziehen, Rollen, Verleimen, Falten usw. hergestellt werden kann. Als Material dafür können Papier, Holzpulpe, Holzfasern, Holzpuder, Sägemehl, Holzschliff, Papierpulpe, gemahlene Fasern von Flachsabfall, Stroh, Kohlsaat, Blätter, Pflanzenstengel usw. mit einem Bindemittel gebunden, falls nötig mit Paraffin, Fetten.
Harzen oder andern Stoffen gemischt, die in der Zündholzindustrie angewandt werden, um das Brennen des Stieles zu fördern und dem Abfallen des Kopfes und dem Qualmen usw. Einhalt zu tun, verwendet werden. Auch kann als Material für die Umhüllung 1 Celluloseacetat, Polyamid, Polyurethan, Polyäthylen, Polystyren, ein anverwandter Stoff oder ein anderer Kunststoff, der während des Brennens qualmt und/oder Tropfen bildet, verwendet werden. Es wurde nun überraschenderweise gefunden, dass, wenn ein Kern aus brennbarem Material in eine Umhüllung eingeführt wird, die aus einem während des Brennens qualmenden oder tropfenbildenden Kunststoff besteht, diese Umhüllung und dieser Kern zusammen mit einer hellen Flamme ohne Qualm-oder Tropfenbildung brennen.
Dadurch wird bei der Herstellung von Zündhölzern der beschriebenen Sorte der Vorteil erreicht, dass man in der Wahl des Materials für die Umhüllung nicht an Stoffe gebunden ist, die an sich mit einer hellen Flamme brennen, dass man jedoch je nach den Eigenschaften, die mandem herzustellenden Zündholz geben will, die günstigsten Stoffe wählen kann. Dabei ist man in dieser Hinsicht gleichfalls frei in der Wahl der Farbstoffe, die man an die zu verwendenden Kunststoffe hinzufügen will, um diesen Kunststoffen die erwünschte Farbe zu erteilen, in der Wahl der gegebenenfalls zu verwendenden Weichmacher für diese Kunststoffe usw. Die obenerwähnten Stoffe können gegebenenfalls mit Sauerstoff abgebenden Stoffen, wie z. B. Kaliumchlorat, Braunstein usw., gemischt werden.
Diesen Stoffen können Imprägniermittel, wie z. B. Borax, Phosphorsäure oder Ammoniumphosphat hinzugefügt werden. Als Bindemittel kann Leim, Stärke usw. verwendet werden, denen Füllstoffe, wie z. B.
Zinkoxyd, Glasmehl, Kreide, Gips, Asbestpuder, Holzkohle usw. hinzugefügt sind.
Es ist zu bemerken, dass im obenstehenden Text nur einige Beispiele von brauchbaren Stoffen erwähnt wurden. Im allgemeinen kann man sagen, dass jeder Stoff, aus dem mit oder ohne Beigabe von Binde-, Imprägnier-und Füllmitteln eine brennbare Hülse gebildet werden kann, zur Herstellung der Umhüllung des erfindungsgemässen Zündholzes verwendbar ist.
In der Umhüllung 1 befinden sich mehrere Kernteile 2,3 und 4, von denen die Teile 2 aus einer Zündmasse bestehen. Die Teile 3 bestehen aus feinverteiltem vegetabilischem Material oder einer Mischung solcher Materialien, welche durch ein oder mehrere Bindemittel gebunden ist. Im allgemeinen können für die Kernteile 3 dieselben Materialien, die oben für die Umhüllung 1 genannt wurden, benutzt werden. Die Teile 4 bestehen aus unbrennbarem Material. Die Kernteile 2,3 und 4 sind verschiebbar in der Hülse 1 angebracht. Wenn das Zündholz angezündet ist, verbrennt der erste brennbare Teil 3 und der entsprechende Hülsenteil, bis der unbrennbare Teil 4 erreicht wird. Dann erlischt das Zündholz. Selbst- verständlich kann man das Zündholz auch eher ausblasen.
Wenn man das Zündholz ein zweites oder nächstes Mal anzünden will, drückt man auf das Ende der Hülse l, die aus falt-oder plättbarem Material besteht, bis der Kern soweit nach vorne geschoben ist, dass der erste unbrennbare Teil aus der Umhüllung herausfällt und der zweite oder nächste entflammbare Zündteil aus der Umhüllung ausragt. Danach kann das Zündholz wieder gebraucht werden. Vorzugsweise besteht die Umhüllung 1 aus durchscheinendem oder durchsichtigem Material, so dass stets festgestellt werden kann, wie oft das Zündholz noch zu gebrauchen ist.
Da man an die Kernteile 3, 4, insbesondere was deren Festigkeit anbelangt, im allgemeinen nicht die Anforderungen zu stellen braucht, die an die Umhüllung gestellt werden, wird man dafür meistens möglichst billige Werkstoffe verwenden, die ausser mit Bindemitteln ebenfalls mit Imprägnier-oder Füllmitteln und andern in der Zündholzindustrie üblichen Beigaben versehen sind, um ein besseres Brennen zu fördern und dem Qualmen und Abfallen des Kopfes usw. vorzubeugen.
Da die Kernteile 3 aus feinverteiltenStoffen hergestellt werden, können bei ihrer Herstellung in einfacher Weise aromatische, leuchtende, luftreinigende, reflektierende Stoffe. Farbstoffe u. dgl. hinzugefügt werden. Falls erwünscht, können diese Stoffe auch nach der Herstellung dieser Kernteile darin oder darauf angebracht werden. So können z. B. den Kernteilen feingemahlene Tabakblätter oderTabaksten- gel hinzugefügt werden, wodurch der unangenehme, die zu entzündende Zigarre oder Zigarette verderbende Nebengeruch beim Brennen der Zündhölzer in Fortfall kommt und durch Tabakgeruch ersetzt wird.
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Ferner kann Chlorophyll, Parfum usw. den Kernteilen zugefügt werden.
Auch können der Umhüllung und/ oder den Kernteilen Stoffe beigegeben werden, die beim Brennen des Zündholzes der Flamme eine Farbe erteilen, die beim Brennen des Zündholzes wechseln kann. Hiezu kann z. B. Strontiumnitrat verwendet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Zündholz mit einem zumindest aus einer Umhüllung und einem verschiebbar in dieser Umhüllung befindlichen Kern bestehenden Schaft, dadurch gekennzeichnet, dass der verschiebbare Kern eine Anzahl hintereinander angeordneter Teile (2,3, 4) aufweist, die je aus einem entflammbaren Zündteil (2), einem brennbaren Teil (3) und einem unbrennbaren Teil (4) bestehen.