DE134222C - - Google Patents

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DE134222C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06CDETONATING OR PRIMING DEVICES; FUSES; CHEMICAL LIGHTERS; PYROPHORIC COMPOSITIONS
    • C06C15/00Pyrophoric compositions; Flints

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Cigarettes, Filters, And Manufacturing Of Filters (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
KLASSE 7Sd
Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von Reibezündbändern oder Zündblättchen aus eigens zu diesem Zwecke präparirter Nitrocellulose.
Durch diese Neuerung werden die bei Reibezündbändern sonst gebräuchlichen, unentbehrlichen Einlagen bezw. Stoffschichten, wie Papier, Gewebe, Docht, Leinwand, welche erst durch Imprägnirung brennbar bezw. wasserdicht gemacht werden müssen, vollständig beseitigt.
Aufserdem gestattet dieselbe die Verwendung giftfreier (also gelben Phosphor nicht enthaltender) Zündpillen.
Für die Herstellung derartiger Zündbänder und Blättchen würde sich rohe, d. h. nicht präparirte Trinitrocellulose durchaus nicht eignen, da diese selbst im comprimirten. Zustande äufserst flüchtig, mit hoher gelber Flamme und eigenartigem Rauschen abbrennt.
Durch den Zusatz gewisser, die Nitrocellulose auflösender Stoffe, wie Kampher, Naphtalin, soll nun einerseits die Verbrennung verlangsamt und andererseits ein absolut ruhiges, sanftes Abbrennen erzielt werden, ohne dafs dadurch die leichte Entzündlichkeit der Nitrocellulose beeinflufst wird, was daraus hervorgeht, dafs die Verbrennungswärme des in äufserst geringer Menge aufgetragenen Reibezündstoffes hinreicht, um die Entflammung des Bandes herbeizuführen.
Für die zweckentsprechende Präparirung der Nitrocellulose kommen aufser Kampher und Naphtalin hauptsächlich Harze, wie Kolophonium, Schellack, Bernstein u. s. w., in Betracht.
Kampher und Naphtalin werden der Nitrocellulose beigemischt, wenn aus derselben Bänder hergestellt werden sollen, und zwar sind die Gewichtsmengen so zu wählen, dafs der Kampher vorherrscht.
Das Naphtalin neben dem Kampher dient einestheils dazu, die Verbrennung der Nitrocellulose zu verlangsamen, anderntheils dazu, den intensiven Geruch des Kamphers zu dämpfen. Aufserdem können der Lösung noch einige Tropfen Nitrobenzol und Moschuslösung zugefügt werden. Durch den Zusatz des ersteren wird das Band elastisch und erhält eine rauhe, für das Festhaften der Zündmasse sehr geeignete Oberfläche.
Der Moschuszusatz dagegen dient nur zum Parfümiren der Bänder, sowie zur völligen Beseitigung des Kamphergeruchs.
Statt Moschus können natürlich für diesen Zweck auch andere aromatisch riechende Stoffe verwendet werden.
Die Herstellung derartiger Zündbänder und Blättchen wird in der Weise vorgenommen, dafs man zunächst eine Mischung von Schwefeläther mit absolutem Alkohol herstellt, in welcher Kampher, Naphtalin, Nitrobenzol und Moschus aufgelöst werden.
Hierauf wird sorgfältig hergestellte, getrocknete, lockere Trinitrocellulose (Collodiumwolle) in ein luftdicht verschliefsbares Gefäfs gebracht und diese mit obiger Lösung so lange beträufelt, bis die Collodiumwolle gesättigt ist; alsdann wird das Gefäfs verschlossen.
Nach ungefähr 8 bis 10 Stunden hat der Inhalt des Gefäfses sich in eine derbe, teig-
artige Masse (Gelatine) verwandelt, die zu beliebig dicken Streifen behufs Herstellung von Zündbändern bezw. Blättchen ausgewalzt und in einem mit Heizung und Ventilation versehenen Räume getrocknet wird.
Statt der erwähnten Zusätze von Kampher, Naphtalin und Moschus können, falls eine besondere Geschmeidigkeit der Zündbänder nicht erforderlich ist, auch Harze, wie Bernstein, Benzoe, Kolophonium und Schellack Anwendung finden, welche, nach vorbeschriebenen Verfahren behandelt, mit der Nitrocellulose ebenfalls in Lösung gehen.
Auf die so erhaltenen Bänder wird nun eine Zündmasse, aus einer Mischung von rothem Phosphor, chlorsaurem Kali und Glasmehl bestehend, vermittelst einer Maschine in äufserst geringer Menge tuscheartig als Pillen aufgetragen, welche nach völligem Trocknen, zum Schütze gegen zu leichte Entzündlichkeit bezw. Nässe mit einem Collodiumüberzug versehen werden.
Die oben genannten Harze kommen besonders für die Herstellung von Zündblättchen in Betracht, da bei letzteren eine so grofse Elasticität wie bei Bändern nicht erforderlich ist.
Am besten eignen sich für diesen Zweck Schellack und Kolophonium, weniger dagegen Bernstein und Benzoeharz, da letztgenannte Stoffe beim Verbrennen schwammige Kohle zurücklassen, die auf die Nitrocellulose .schädlich einwirkt.
Zündblättchen, aus mit Harzen präparirter Nitrocellulose hergestellt, verbrennen mit ebenso ruhiger und anhaltender Flamme wie die genannten Bänder und können ebenfalls so angefertigt werden, dafs deren Verbrennung entweder gar keinen oder einen feinen aromalischen Geruch hinterläfst.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Zündbändern oder Zündblättchen, dadurch gekennzeichnet, dafs mit einer Lösung von Kampher und Naphtalin in Aetheralköhol behandelte und dadurch in eine teigartige Masse verwandelte Nitrocellulose vermittelst Walzens in die Form von Bändern oder Blättchen gebracht wird, worauf diese nach dem Trocknen in bekannter Weise mit Zündpillen versehen werden..
2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dafs an Stelle von Kampher und Naphtalin Harze, wie Kolophonium und Schellack, verwendet werden, um die Masse insbesondere zur Herstellung von Zündblättchen geeignet zu machen.
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