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Verfahren zur Herstellung von Rauenkorpern.
Die künstliche Erzeugung von Rauch für die Tarnung von Truppenbewegungen usw. und zu Signalzwecken bzw. für den Gaskrieg hat im Weltkrieg praktische Bedeutung erlangt.
Seitdem hat die Herstellung von Reiz-oder Giftstoffen erzeugenden Rauchkörpern für die Prüfung von Atmungsgeräten und insbesondere für die Schädlingsbekämpfung grosse Bedeutung erlangt. Als brauchbarste Methode zur Erzeugung von Rauch musste sich die Entzündung eines brennbaren Gemisches ergeben, das in Hülsen eingefüllt, leicht zu dosieren und handhaben war. Als solche Gemische sind bekannt :
1. die Berger-Mischung, ein Gemisch von Zinkstaub, Kieselgur und Tetrachlorkohlenstoff ;
2. durch Leim, Pech, Harze usw. abgeschwächte Schwarzpulverarten. Vgl. Hanslian, Der Chemische Krieg, 2.
Aufl. 1927, S. 338 ff. An gleicher Stelle sind auch mehr oder weniger umständliche Verfahren zur gleichen Raucherzeugung angeführt, die meistens durch Verwendung von Druck Chloride zerstäuben, wobei letztere in Verbindung mit Ammoniak gebracht Chlorammon-Nebel bilden. Vergleicht man die von Hanslian a. a. O. S. 332 gebrachte Zusammenstellung der jeweiligen Totalverbergungskraft, so erhellt, dass, wenn man vom Phosphor wegen seiner geringen Brauchbarkeit in der Verwendung absicht, der geeignetste Stoff Ammoniumchlorid ist. Es liegt nahe, Chlorammonium durch Entzünden brennbarer Gemische, deren Hauptbestandteil Ammoniumchlorid ist, zur Verdampfung zu bringen. Seit langem sind brennbare Gemische aus Ammoniumchlorid, Harzen und Kaliumchlorat als Sauerstoffträger bekannt ; z.
B. eine Mischung bestehend aus ungefähr 45 % Ammonium.
Chlorid, 45 % Kalium-Chlorat, 10 /o Harz oder Wachs. Praktisch ist es nicht möglich, eines der oben erwähnten Ammoniumchlorid-Gemische in Hülsen zu füllen. Der beim Abbrennen entstehende Ammoniumchloridrauch schliesst den Luftzutritt zur Verbrennungsstelle ab, die organische Substanz wird nur verkohlt und nicht verbrannt. Die Verkohlungsrückstände versperren den entstehenden Verbrennungsgasen den Weg und der Druck bringt die Hülse zum Reissen.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Rauchkörpern, das die oben angegebenen Nachteile überwindet. Gemäss der Erfindung werden den bekannten Gemischen mit Ammoniumchlorid-Grundlage einige Prozent organischer Metallsalze, die bei ihrer Verbrennung bzw. Zersetzung leicht schmelzende Metalloxyde bzw. Carbonate bilden, zugesetzt. Dadurch werden beim Abbrennen der Rauchkörper die Verbrennungsrückstände soweit aufgelockert, dass der Rauch bzw. die Gase ungehindert entweichen können. Ausser der Möglichkeit, die Mischung in Hülsen zu pressen, ist es auch möglich,. Presslinge anzufertigen und diese in Hülsen oder ähnliche Umhüllungen einzusetzen. Das Entzünden dieser in Hülsen gepresster Mischungen bzw. eingesetzten Presslingen kann auf die verschiedenste Art erfolgen z.
B. durch geeignete Zündhölzer, durch Reibzündung, oder bei Körpern, die z. B. geworfen werden sollen, durch Reisszündung.
Beispiel : 40. 7 % Ammoniumchlorid 45-2"/0 Kaliumchlorat 4-7 % Natriumoxalat
9-4 % Montanwachs
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Das angeführte Natriumoxalat kann auch, eventuell unter geringer Veränderung des mengenmässigen Zusatzes ersetzt werden durch Kalium-oder Natriumsalze der Ameisensäure, Phtalsäure oder der Weinsäure u. a., wobei das wesentliche darin besteht, dass organische Metallsalze zugesetzt werden, die bei ihrer Verbrennung bzw. Zersetzung leicht schmelzende Metalloxyde, bzw. Carbonate bilden. Rauchmenge und Brenngeschwindigkeit lassen sieh durch Änderung der Bestandteile in weitesten Grenzen variieren.
Soll farbiger Rauch oder Reiz-oder Giftstoffe enthaltender Rauch erzeugt werden, so kommen beispielsweise zu der vorgenannten Mischung folgende Zusätze in Betracht : für farbigen Rauch 10-0"/o Rhodamin B für roten Rauch, je nach gewünschter Intensität, für Reizstoff 10-20"/o Trioxymethylen, je nach gewünschter Intensität, und für Giftstoffe enthaltenden Rauch 10-20 % Chlorpikrin, je nach gewünschter Intensität.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Rauchkörpern, dadurch gekennzeichnet, dass der in gepresster Form in Hülsen befindlichen Ladung, bestehend aus Ammoniumchlorid, Kohlenstoffträgern, wie Schellack oder Schellack-Ersatzstoffe und Sauerstoff abgebenden Substanzen, wie Kaliumchlorat, Kali11mperchlorat oder Ammoniumnitrat, ein geringer Prozentsatz organischer Metallsalze zugesetzt wird, die bei ihrer Verbrennung bzw. Zersetzung leicht schmelzende Metalloxyde, bzw. Carbonate bilden.