DE190074C - - Google Patents

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DE190074C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06CDETONATING OR PRIMING DEVICES; FUSES; CHEMICAL LIGHTERS; PYROPHORIC COMPOSITIONS
    • C06C7/00Non-electric detonators; Blasting caps; Primers
    • C06C7/02Manufacture; Packing

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVIl90074-KLASSE 78 e. GRUPPE
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Zündhütchen, Zündern o. dgl., welche für Handfeuerwaffen und für Kriegsmunition behufs Entzündung derselben verwendet werden; durch dieses Verfahren soll eine bessere Wirkung und eine sichere Entzündung erreicht werden.
Es ist bereits bekannt geworden, den Zündsätzen für Zündhütchen u. dgl. fein gepulvertes Metall, besonders Aluminium, hinzuzusetzen, jedoch geschah dieses nur in der Weise, daß das Aluminiumpulver innig mit den anderen Substanzen gemischt wurde.. Ein derartiges Verfahren läßt sich aber nicht bei knallquecksilberhaltigen Zündsätzen anwenden, da ein inniges Mischen von Aluminiumpulver mit derartigen Knallquecksilberverbindungen höchst gefährlich und teilweise sogar unmöglich ist.
Gemäß vorliegender Erfindung wird der Substanz oder den. Substanzen, welche gewöhnlich zur Herstellung der Zündsätze, von Zündhütchen o. dgl. verwendet werden, ein· Metall, vorzugsweise Aluminium, oder Metalle in fein pulverisierter Form derart zugesetzt, daß das Metall von den Komponenten des Zündsatzes isoliert ist. Bei Zündhütchen oder Zündern, welche knallsaure Salze oder andere empfindliche Zündsätze enthalten, wird, nachdem der Zündsatz gepreßt ist, Schellackfirnis hinzugefügt, welcher das Aluminium oder ein anderes Pulver verteilt enthält und nach dem Trocknen auf, dem Zündsatz einen gleichmäßigen aluminiumhaltigen Überzug bildet.
Für Zündhütchen, welche 0,03 bis 0,04 g knallsaures Salz enthalten, genügt ein Tropfen · Firnis, welcher ein spezifisches Gewicht von 0,84 bis 0,86 besitzt und 10 Prozent Aluminiumpulver enthält. Für größere Zündhütchen oder Zünder werden drei Tropfen des oben genannten Firnisses hinzugefügt. Es soll jedoch stets die Oberfläche des Sprengstoffes mit dem Aluminiumpulver bedeckt sein, wenn der Firnis trocken geworden ist. Die Menge des Aluminiumpulvers, welche dem Firnis zugefügt wird, kann in weiten Grenzen verändert werden, jedoch muß in den knallsauren Salzen genügend Oxydationsmittel, wie z. B. chlorsaures Kalium, im Überschuß vorhanden sein, damit eine vollkommene Verbrennung des Aluminiumpulvers eintritt. Wenn der Firnis in dem Zündhütchen trocken geworden ist, kann derselbe festgepreßt werden, so daß eine vollkommene Überzugsfläche des Aluminiums oder eines anderen metallischen Pulvers an der Oberfläche des Zündsatzes erhalten wird.
Bei Anwendung des Verfahrens für Zünder oder Zündhütchen u. dgl., welche weniger empfindliche Zündsätze enthalten, wie z. B. Schießpulver oder Schießbaumwolle, Nitroglycerinsprengmittel o. dgl., kann das Metallpulver dem Zündsatz ebenfalls auf oben beschriebene Weise hinzugefügt werden. Das Aluminiumpulver ο. dgl. kann aber auch mit dem nicht empfindlichen 'Explosionsmittel mittels Schellacklösungen o. dgl., wie dies weiter unten noch näher beschrieben

Claims (2)

  1. werden wird, gemischt werden, wobei stets das Metall von den Komponenten des Zündsatzes isoliert gehalten wird, zum Zwecke, eine chemische Wirkung des Metalles auf die betreffenden Stoffe zu verhüten. Z. B. kann das Explosionsmittel mit starker Schellacklösung oder anderen Klebesubstanzen angefeuchtet und das Aluminiumpulver ο. dgl. alsdann in Staubform hinzugefügt werden.
    ίο Anstatt die Isolierung durch Anwendung von Schellack zu bewirken, kann man auch eine Lösung von Harz in Alkohol oder von Paraffinwachs in Äther, oder schließlich von Karnaubawachs in Äther anwenden, wobei die Wahl eines derartigen Bindemittels von der Natur des zu behandelnden Explosivstoffes abhängt.
    Falls die explosive Mischung keinen Überschuß an Oxydationsmitteln besitzt, wird chlorsaures Kalium o. dgl. gleichzeitig mit dem Aluminiumpulver hinzugefügt, um eine vollkommene Verbrennung bei der Entzündung des Explosionsmittels zu erhalten. Durch den Zusatz des Schellackfirnisses wird gleichzeitig noch der Vorteil erreicht, daß das Explosionsmittel langsamer verbrennt, während das Aluminiumpulver ο. dgl. eine erhöhte Verbrennungstemperatur bewirkt; es wird somit ein doppelter Effekt erreicht, nämlich eine lange anhaltende und erhöhte Temperatur, welche eine absolut sichere Entzündung gewährleistet.
    Bei den Zündern für Zündhütchen o. dgl. mit einem nicht sehr empfindlichen Zündsatz, welcher gewöhnlich aus Nitroglycerin und gepulverter Kohle besteht, kann die nicht empfindliche Substanz, z. B. die Kohle, durch einen geeigneten Stoff, wie Korkpulver, Sägemehl ο. dgl., ersetzt werden, welcher gründ-Hch mit dem Schellackfirnis oder einer anderen Klebesubstanz angefeuchtet und alsdann mit Aluminium oder einem anderen metallischen Pulver unter Zusatz des nötigen Prozentsatzes von chlorsaurem Kalium gemischt wird, so daß, im Falle das Gemisch trocken geworden ist, ein äußerst leichter körniger und nicht empfindlicher Halbsprengstoff erhalten wird. Die Geschwindigkeit der Verbrennung und die durch die Verbrennung frei werdende Hitze ist je nach dem Mengemrerhältnis von Metallpulver und chlorsaurem Kalium zu dem Korkpulver verschieden; auch die Korngröße des Korkpulvers ist hierauf von Einfluß.
    Für kleine Zünder oder Zündhütchen eignet sich z. B. ein auf folgende Weise hergestelltes Material:
    Ungefähr 8 g Korkpulver, welches durch ein Sieb von 30 Maschen hindurchgeht, weldies aber durch ein Sieb von 90 Maschen zurückgehalten wird, wird mit dickem Schellack gemischt, bis die gesamte Oberfläche des Korkpulvers mit dem Firnis bedeckt ist. Während des Dämpfens mit dem Firnis werden 35,2 g einer Mischung von Aluminiumpulver und chlorsaurem Kalium in fein pulverisierter Form hinzugefügt. Das Ganze wird dann innig gemischt. Die Mischung des Aluminiumpulvers mit dem chlorsrauren Kalium besteht aus 10 Gewichtsteilen des ersteren und 24 Gewichtsteilen chlorsaurem Kalium. Wenn diese Masse trocken geworden ist, wird dieselbe durch ein Sieb von 30 Maschen hindurchgesiebt, worauf das hindurchgefallene Material nochmals durch ein Sieb von 90 Maschen hindurchgesiebt wird. Dasjenige Material, welches nun in dem zuletzt genannten Siebe von 90 Maschen zurückbleibt, besitzt die erforderliche Korngröße. Der in der Substanz enthaltene Kork wirkt wie ein Polster und macht die Substanz gegen Stoß unempfindlich, während die Mischung des Chlorsäuren Kaliums mit dem Aluminium durch den Schellack wasserdicht geschützt ist, so daß dieselbe bei einer weiteren Befeuchtung und einem darauf folgenden Trocknen nicht auswittern kann. Um den Kork besser verbrennbar herzustellen, kann derselbe in einer starken Lösung von chlorsaurem Kalium gekocht und darauf getrocknet werden, ehe derselbe mit Schellack, Aluminium und Kaliumchlorat gemischt wird. Das Metallpulver kann übrigens auch noch in anderer Weise dem Zündsatz zugesetzt werden, ohne daß eine Vermischung mit dem Explosivstoff stattfindet. So kann z. B. der mit Metallpulver präparierte Firnis auf einer oder auf beiden Seiten eines Papierbogens aufgebracht und dieser dann getrocknet werden. Im Falle nur eine Seite des Papierbogens mit dem präparierten oder metallischen Firnis bedeckt ist, wird die andere Seite mit nicht metallischem Firnis vollkommen überzogen. Endlich kann an Stelle des Aluminiumpulvers dünne Aluminiumfolie in Form einer Scheibe für die Zündmasse des Zünders angewendet werden.
    Pate nt-A ν s prüche:
    I. Verfahren zur Herstellung von Zündhütchen, Zündern o. dgl. mit metallhaltigen Zündsätzen, dadurch gekennzeichnet, daß dem Zündsatz ein Metall, vorzugsweise Aluminium, in fein pulverisierter Form, eventuell im Gemisch mit einem Oxydationsmittel, wie chlorsaures Kalium, vermittels eines Schellackfirnisses o. dgl. derart hinzugefügt wird, daß eine chemische Wirkung zwischen dem metallischen Pulver oder der metallischen Pulvermischung und irgend einem Stoffe der explosiblen Korn-
    position in dem Zünder o. dgl. unmöglich gemacht wird.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung von Zündhütchen gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Erzeugung eines nicht, empfindlichen Zündsatzes den gebräuchlichen, für derartige Zündsätze ver
    wendeten sehr empfindlichen Explosivstoffen ein Gemisch aus mit Schellack vermengtem Korkpulver o. dgl., einem Metall, vorzugsweise Aluminium, in fein pulverisierter Form und einem Oxydationsmittel, wie chlorsaures Kalium, zugesetzt wird.
    BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDBUCKEKEl.
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