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Zündpille als Ztindholzersatz.
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nicht richtig und funktionieren nicht.
Man hat daher als Zündholzersatz dienende Zündpillen, die aus einem Kern aus langsam brennende, zerkleinertem Fasermaterial, wie Holz und aus einer den Kern umschliessenden äusseren Zündmassenhülle bestehen, mit Zugkanälen versehen, damit ein Brennen stattfinden kann. Solche Zündpille die wie Zündholzer in einer Schachtel verwahrt und beim Gebrauch mit einer Haltevorrichtung angefasst werden, besitzen jedoch in zweierlei Hinsicht grosse Nachteile, die ihre Verwendung in der Praxis unmöglich machten. Der eine Nachteil besteht darin, dass die Fabrikation infolge des notwendigen Zugkanales ausserordentlich erschwert ist und die Zündpille teuerer als gewöhnliche Zündhölzer machen, denn das
Zugloch muss beim Überziehen des Kernes mit Zündmasse frei bleiben.
Der andere Nachteil besteht darin, dass die Zündpille beim Verbrennen keinen inneren Halt besitzen und daher keinen äusseren
Druck vertragen, so dass sie zerfallen und nicht mit der Haltevorrichtung festgehalten werden können.
Abgesehen von diesen beiden Nachteilen, brennen solche Zündpille nicht mit ruhiger Flamme : auch die Brenndauer ist zu klein und der Brenndauer eines gewöhnlichen Zündholzes gegenüber zu kurz.
Alle diese Übelstände sind bei der Zündpille gemäss vorliegender Erfindung vermieden, indem der Kern der Zündpille aus einer Mischung besteht, die eine beim Verbrennen ein poröses, kapillar- wirkendes, festes, doch elastisches Skp]ett bildende Substanz enthält, in welcher Substanz der eigentliche
Brennstoff gelagert ist und wobei dieser Kern von einer äusseren Hülle aus Zündmasse vollständig um- schlossen ist. Eine solche Zündpille ergibt folgende Vorteile : 1.
Wird dadurch eine völlig ruhig brennende
Flamme erzeugt ; 2. besitzt der aus einer solchen Mischung hergestellte Kern eine gewisse Elastizität, welche gestattet, die infolge der Erwärmung auftretenden Ausdehnungen in sich selbst zu kompensieren, so dass ein Zersprengen der Hülle nicht mehr auftritt und während des Bzennens ein Skelett bestehen bleibt, welches dem von der Haltevorrichtung ausgeübten Druck widerstehen kann ; 3. gestattet die
Mischung, die Brennzeit des Kernes in einfachster Weise vorauszubestimmen, was auch bei gleich- bleibendem Volumen einer Zündpille für die Herstellung von Wichtigkeit ist. weil für verschiedene
Brennzeiten die gleichen Maschinen für die Herstellung solcher Zündpillen verwendet werden können.
Die Form der Zündpille gemäss Erfindung kann kugelförmig sein, aber auch eiförmig, länglich, rund, würfelförmig, zylindrisch oder blattförmig. Die Proportionen zwischen skelett bildendem : Material und dem eigentlichen Brennmaterial können in weiten Grenzen variieren, so z. B. eine Mischung von
1-10 Teilen Kieselgur und 1 Teil Paraffin, oder 1-10 Teile Kreide plus 1 Teil Zeresin. Als neutrale skelettbildende Substanz mit hauptsächlich aufsaugender Wirkung, die die Fähigkeit hat, flüssige Brenn- masse aus ihrem Inneren nach dem Umfang der Zündpille zu leiten, kann auch Bimsstein, Tonpulver,
Kalk in Betracht kommen.
Für die eigentliche brennbare Substanz des Kernes können feste Bremskörper, die beim Verbrennen nicht schmelzen, wie Kampfer, Zelluloid, Kohle, Torf usw. verwendet werden, aber auch feste, bei erhöhter Temperatur schmelzende Brennstoffe wie Paraffin, Naphtaline, Harze,
Fette, Wachse usw. Ebenfalls kommen flüssige Brennstoffe in Betracht, wie z. B. die flüssigen Derivate des Erdöles, die flüssigen Produkte der Teerdestillation, Alkohol und andere chemische flüssige Brenn- stoffe. Man kann auch gasförmige Brennstoffe verwenden, indem man sie in Verbindung mit solchen Substanzen verwendet, die grosse Mengen Gas absorbieren können, wie z. B. Knochenkohle, Blutkolile,
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Azetylen gelöst enthält.
Dadurch, dass die Zündmasse den Kern vollständig umschliesst, können eine ganze Reihe Brennstoffe zur Verwendung gelangen, die sonst in der Feuerzeugsteehnik nicht gebraucht werden konnten. Bei der Herstellung kann man so vorgehen, dass man eine bestimmte Menge Zündmasse der Brennmasse zusetzt, so dass man aus Brennkörper und Zündstoff einen einheitlichen Körper formt Zweckmässiger ist jedoch das Umgeben des Kernes mit einer Zündmassenschicht. Die Zündmasse ermöglicht, die Zündpille auf irgendeine bekannte Art durch Reibung zur Entzündung zu bringen. Als Zündmasse kommt z.
B. die gewöhnliche Ziindmasse der bekannten Sicherheitszündhölzchen zur Verwendung, oder eine überall entzündbare Zündmasse, ähnlich wie diejenige der Köpfe der Phosphorbzw. Schwefelhölzchen. Das Überziehen des Kernes mit Zündmasse bietet technisch keine Schwierigkeit.
Im Gegensatz zum gewöhnlichen Streichholz, wo das Anbringen der Zündmasse an einer bestimmten Stelle maschinelle Schwierigkeiten bietet, ist das gleichmässige und vollständige Überziehen des Brennkörpers mechanisch und chemisch sehr einfach durchzuführen. Die Mischungsverhältnisse für den Kern sind beliebig. Durch geeignete Wahl der Beimischung kann man eine bestimmte Brenndauer erreichen, was von grosser Wichtigkeit ist. Viele Ziindpillen gemäss Erfindung können in einem kle nen Raum untergebracht werden, u. zw. bedeutend mehr, als im gleichen Raum Streichhölzer untergebracht werden können. Für die Benutzung von Zündpillen gemäss Erfindung werden geeignete Haltevorriehtungen verwendet, die für eine unbeschränkte Anzahl von Zündungen dienen können.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Zündpille, bestehend aus einem mit Ziindmasse überzogenem Brennkern, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern aus einer Mischung besteht, die eine beim Verbrennen ein poröses, kapillarwirkendes, festes, doch elastisches Skelett bildende Substanz enthält, in welcher Substanz der eigentliche Brennstoff gelagert ist.