DE908116C - Einen Gasdruck erzeugende Ladung zur Betaetigung von durch Gasdruck angetriebenen mechanischen Vorrichtungen - Google Patents

Einen Gasdruck erzeugende Ladung zur Betaetigung von durch Gasdruck angetriebenen mechanischen Vorrichtungen

Info

Publication number
DE908116C
DE908116C DEP3368A DEP0003368A DE908116C DE 908116 C DE908116 C DE 908116C DE P3368 A DEP3368 A DE P3368A DE P0003368 A DEP0003368 A DE P0003368A DE 908116 C DE908116 C DE 908116C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
charge
grains
powder
gas pressure
ignition
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEP3368A
Other languages
English (en)
Inventor
Thomas Thomson
Robert Wark
Edward Whitworth
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Imperial Chemical Industries Ltd
Original Assignee
Imperial Chemical Industries Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Imperial Chemical Industries Ltd filed Critical Imperial Chemical Industries Ltd
Application granted granted Critical
Publication of DE908116C publication Critical patent/DE908116C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06DMEANS FOR GENERATING SMOKE OR MIST; GAS-ATTACK COMPOSITIONS; GENERATION OF GAS FOR BLASTING OR PROPULSION (CHEMICAL PART)
    • C06D5/00Generation of pressure gas, e.g. for blasting cartridges, starting cartridges, rockets
    • C06D5/06Generation of pressure gas, e.g. for blasting cartridges, starting cartridges, rockets by reaction of two or more solids

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Air Bags (AREA)

Description

  • Einen Gasdruck erzeugende Ladung zur Betätigung von durch Gasdruck angetriebenen mechanischen Vorrichtungen Die Erfindung bezieht sich auf Ladungen. wie sie zur Erzeugung eines Gasdruckes dienen, beispielsweise zum Antreiben von mechanischen Vorrichtungen im Gegensatz zu solchen, die zum Antreiben von Geschossen dienen. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf Ladungen, die zum Erzeugen eines Gasdruckes dienen, der beispielsweise zum Antreiben von Startvorrichtungen für Verbrennungskraftmaschinen verwendet wird, bei denen die Bewegung eines Kolbens od. dgl. außerhalb der :Maschine in eine Drehbewegung der Kurbelwelle der Maschine umgewandelt wird.
  • Derartige Ladungen werden in einen Zylinder eingebracht, in dem sich ein Kolben bewegt und wenn derartige Patronen nicht vollkommen und aschenlos verbrennen, verbleiben in dem Zylinder Rückstände, die es erforderlich machen, daß der Starter häufig auseinandergenommen und gereinigt wird. Aus diesem Grunde werden üblicherweise kolloidale Nitrocellulosemassen verwendet, um den Gasdruck zu erzeugen.
  • Es wurde schon eine Gas erzeugende Ladung vorgeschlagen, welche zur Betätigung von mechanischen Vorrichtungen gewisser Art, 1)eispiel.sweise Startvorrichtungen für :Maschinen, geeignet ist, bei denen ein verhältnismäßig leichter in der Längsrichtung und/oder umlaufend sich bewegender Teil in Eingriff mit einem schweren Schwungrad einer Verbrennungskraftmaschine od. dgl.gebracht wird und dieses in umlaufende Bewegungen versetzt. Diese Ladung besteht aus einer im wesentlichen aschefrei, aus sich selbst heraus verbrennenden Masse, wobei entsprechende Zündvorrichtungen vorgesehen sind. Diese Ladung besteht aus mindestens zwei Teilen, von denen der erste direkt durch die Zündmittel gezündet wird und die zusammengepreßt ist, wobei sie langsam einen Gasdruck über mindestens die Zeitdauer von etwa r Sekunde erzeugt, während der zweite Teil dazu dient, rasch Gas zu erzeugen und derart von den Zün,dinitteln getrennt ist, daß eine Zündung verhindert wird, bis eine im wesentlichen vollkommene Verbrennung des ersten Teiles stattgefunden hat. Die üblichen Startervorrichtungen der beschriebenen Art für Maschinen sind jedoch heutzutage derart ausgebildet, daß es nicht notwendig ist, die Zündung .eines wesentlichen Teiles der Ladung der Maschinenstartpatrone zu verzögern, so daß ein größerer `'Wirkungsgrad hinsichtlich der Verwendung der Verbrennungswärme der Ladung erzielt und daß die Ladung in zweckmäßiger Weise angeordnet werden kann.
  • So wurden nach vorn ausblasende Ladungen verwendet, welche aus einer Hauptladung bestehen. die eine Anzahl von Preßkörpern aus N itrocellulose enthalten, mit denen Preßkörper aus Nitroglycerin-Nitrocellulose-Sprengpulver vereinigt sind und die mit einem elektrischen Zündkopf versehen sind oder ei.rnein Widerstandsdraht, der in ein leicht zündbares Zündpulver eingebettet ist, um die Ladung zu zünden. Das Nitrogly cer in-N itrocellulose-Pulver läßt sich leichter zünden und brennt rascher ab als das Nitrocellulosepulver und dient dazu, die Zündung auf das letztere zu übertragen. Gemäß einem Vorschlag für eine krafterzeugende lsasse für Maschinenstarter oder allgemein zur Erzeugung von Arbeit, wobei der erzeugte Gasdruck 2199.kg/cm2 nicht überschreitet, besteht die, Ladung aus miteinander gemischten Nitroglycerin enthaltenden Preßkörpern und N itrocellulosepreßkörpern und dem eigentlichen Zündmittel, das durch Schlag oder auf elektrischem Wege gezündet wird.
  • Die N itrocellulosepulver werden durch Behandlung von N itrocellulose m,it einem flüchtigen Lösungsmittel hergestellt, bis eine plastisch: -Masse entsteht, die dann ausgepreßt oder in Form von geformten Gegenständen gewalzt wird. Die Verdampfung des Lösungsmittels aus den so hergestellten geformten Stücken oder aus den daraus hergestellten Stücken wird in dem ?Maße, wie sie fortschreitet, schwieriger, und bevor das Nitrocellulosepulver verarbeitet werden kann, muß es mindestens einige Wochen trocknen. Die vollkommene Entfernung des Lösungsmittels ist jedoch im wesentlichen unmöglich und die Herstellung von zum Antreiben dienenden Pulvermischungen, die durch ein Verfahren hergestellt worden sind, bei denen mit einem fliicliti;",-en Lösungsmittel gearbeitet wird, ist immer mit Schwierigkeiten verbunden hinsichtlich der aufeinanderfolgenden Herstellung von Massen, die genau die gleichen Eigenschaften aufweisen, und durch die Möglichkeit, daß das Produkt in seinen Eigenschaften abweicht, nachdem das Lösungsmittel vertrieben worden ist. So «-eichen Ladungen, die zum Antrieb von Startermaschinell dienen und bei denen die Hauptladung, die die Druckentwicklung im wesentlichen erzeugt, aus einem Antriebspulver besteht, welches unter Verwendung von flüchtigen Lösungsmitteln hergestellt worden ist, hinsichtlich ihrer Druckentwicklungseigenschaften bei der Lagerung voneinander ab und die lange Zeitdauer, welche verstreichen muß, um zu einem Pulver zu gelangen, aus dem Ladungen möglichst gleichmäßiger Eigenschaften hergestellt werden können, stellt einen wesentlichen Nachteil dar.
  • Zweck der Erfindung ist nunmehr. eine Ladung zu erzeugen, «-elche zum Antreiben von Startermaschinen der bekannten Art verwendet werden kann, die die oben angegebenen Nachteile der bisherigen Starterladungen nicht aufweist, und die gleichzeitig in einfacher Weise gehandhabt werden kann und sich in wirksamer Weise anwenden läßt.
  • Die auf Nitroglyceringrundlage beruhenden Antriebspulver der sogenannten lösungsmittelfreien Art besitzen nicht die obenerwähnten Nachteile, welche den N itrocellulosepulv ern anhaften. `Fenn in der vorliegenden Beschreibung der Ausdruck lösungsmittelfreie Nitroglycerinantriebspulver gebraucht wird, so werden darunter Pulver verstanden, welche sowohl Nitroglycerin oder andere flüssige Salpetersäureester und Nitrocellulose oder Cellulosenitroacetat oder ein anderes gelatinierbares Cellulosederivat enthalten, wobei die Gelatinierung des Cellulosederivats erfolgt, ohne d'aß ein flüchtiges Lösungsmittel verwendet wird. Derartige lösungsinittelfreie Nitroglycerinpulver können mit oder ohne Verwendung von nicht flüchtigen organischen Verbindungen hergestellt werden, die geeignet sind, die Gelatinierung zu unterstützen und wenn derartige Stoffe verwendet werden, verbleiben sie in dem fertigen Treibstoff.
  • Der zulässigeDruck, welcher in einem Maschinenstarter erzeugt wird, darf etwa 211 kg/cm-' nicht überschreiten und dieser Druck ist wesentlich geringer als derjenige, welcher zum Abfeuern von Geschossen aus Feuerwaffen verwendet wird, wofür bisher hauptsächlich Nitroglycerin-Explosivstoffe <Anwendung fanden. Bei derartigen geringen Drucken, wie sie zum Antrieb von Startermaschinen verwendet werden, brennen gewisse lösungsmittelfreie Nitroglyc-erinpulver unbefriedigend ab, wobei ein außergewöhnlich hoher Absatz von Kohlenstoff erfolgt, während andere zu rasch abbrennen, um in geeigneter ladefähiger Form verwendet werden zu können. Es wurde jedoch gefunden, daß gemäß der Erfindung geeignete Zusammensetzungen gewählt werden können, deren Zusammensetzung durch ihren `'Wärmewert geschätzt werden. Diese Stoffzusammensetzungen besitzen eiir negatives Sauerstoffgleichgewicht, d. h. sie verbrennen nicht zu Kohlendioxyd und Wasser.
  • Gemäß der Erfindung besteht die einen Gasdruck erzugende Patrone zur Betätigung von durch Gasdruck angetriebenen mechanischen Vorrichtungen aus einer vollkommen, d. h. im wesentlichen ohne Aschenrückstand verbrennbaren Ladung, wobei eine nicht verzögerte Zündung mit den eigentlichen Zündmitteln in Berührung steht. Die Ladung besteht aus einer vorher bestimmten Menge an Stücken oder Körnern eines lösungsmittelfreien Nitroglycerins oder einem ähnlichen Antriebspulver mit einem Wärmeerzeugungswert zwischen ,7oo und io5o cal/g (berechnet auf der Grundlage, daß das Wasser flüssig bleibt), wobei die kleinsten Abmessungen der Körner io mm Stärke nicht überschreiten.
  • Die primären Zündmittel bestehen zweckmäßig aus einem elektrischen Zündkopf oder einem Schlagzünder. Da das Nitroglycerinpulver, welches gemäß der Erfindung verwendet wird, sich nicht sehr leicht zünden läßt, wird in der Nähe der eigentlichen Zündmittel eine gewisse Länge eines rasch abbrennenden Zündmittels oder eine mit Schwarzpulver überzogene Scheibe od. dgl. angeordnet, und gewünschtenfalls kann dort auch eine geringe Menge von Körnern eines schneller zündenden Explosivstoffes vorgesehen werden als das Nitroglycerinantriebspulver, um die Zündung des letzteren zu unterstützen. Ein geeignetes Zündsystem besteht aus einem elektrischen Zünder, der von einer kurzen Länge eines Gummirohres umgeben ist, um so die Zündflamme direkt gegen einen auf einer Cellulosescheibe angebrachten Schwarzpulverbelag zu richten. Diese Scheibe ist quer zur Ladung in der Nähe der Unterseite derselben angebracht und gerade oberhalb des Zündkopfes und die rasch zündbaren Körner sind unterhalb derselben oder teilweise unterhalb und teilweise oberhalb derselben angeordnet. Die Funktion dieser Celluloidscheihe besteht darin, die Zündflamme von dem Zündkopf zu den rasch zündbaren Körnern zu übertragen. Diese können zweckmäßig aus einem einfachen Antriebspulver oder aus einem Nitroglycerinantriebspulver bestehen, deren Wärmewert über io5o cal/g liegt. Da der Anteil dieser rasch zündbaren Körper in der Patrone klein ist und ihre Abmessungen ebenfalls verhältnismäßig klein sind, ist es nicht wesentlich, daß diese rascher zündbaren Körner von der lösungsmÜtelfreien Art sind.
  • Die Körner des Nitroglycerinpulv ers mit einem Wärmewert zwischen 700 und io5o cal/g, welche gemäß der Erfindung verwendet werden, können in Form von Stangen vorliegen, so daß eine gewisse Anzahl derselben parallel zueinander in die Patronenhülle eingeführt werden kann oder sie können verhältnismäßig kurz sein, so daß sie einfach in diePatronenhülse eingeschüttet werden. Für diesen Zweck betragen ihre Abmessungen zweckmäßig nicht mehr als die Hälfte des inneren Durchmessers der Patronenhülle. Unter der Bezeichnung Abmessungen wird nicht die Länge jeder beliebigen geraden Linie verstanden, die zwischen zwei Punkten in ein und demselben Korn gezogen werden kann, sondern diejenigen Längen, welche gewöhnlich verwendet werden, um die Größe eines Körpers zu definieren, welcher die Form des Kornes besitzt. Wenn also die Körner kubische Form aufweisen, entsprechen die längsten Abmessungen der Länge einer Seite und nicht der Länge einer Diagonalen.
  • Die Patronenhülle kann zweckmäßig die Form einer Schrotpatrone besitzen und die Enden der Hülle werden durch Umlegen der Wandungsenden über eine Scheibe aus Celluloid oder einem anderen leicht abbrennbaren Stoff gebildet und es sind .in der Nähe des _NIetallbodens entsprechende Isolierungsmittel vorgesehen, wenn die primäre Zündung auf elektrischem Wege erfolgt.
  • Stoffzusammensetzungen, aus denen die Pulverkörner gemäß der Erfindung hergestellt werden können, bestehen beispielsweise aus Nitrocellulose-Nitroglycerin-Gemischen, welche eine genügende Menge eines nicht flüchtigen, nicht explosiven Gelatinierungsmittels enthalten, beispielsweise Diamylphthalat, Diä.thyldiphenylharnstoff oder Dinitrotoluol, oder eines der anderen üblichen Zusatzmittel, um den Wärmewert auf die oben angegebene Zahl zu bringen.
  • Es ist auch vorteilhaft, wenn eine geringe Menge Kaliumnitrat oder eines anderen Mittels zugegen ist, welches bewirkt, daß ein etwaiger nach dem Abbrennen der Ladung zurückbleibender Rückstand nicht sauer reagiert und so einer Korrosion des Metalls der Startvorrichtung begegnet wird.
  • In den folgenden Beispielen sind einige Ausführungsformen der Erfindung angegeben, worauf diese jedoch nicht beschränkt ist. Die Teile sind Gewichtsteile. Beispiel 1 Eine Geschoßhülle ähnlich einem Schrotgeschoß mit einem inneren Durchmesser von etwa 24,Gmm wird mit einer Filzscheibe versehen, die dicht in den Boden der Hülse paßt. Diese Filzscheibe ist mit einem elektrischen Zünder versehen, von dem ein Zuführungsdraht mit dem Messingunterteil der Ladungshülse verbunden ist. Der andere Zuführungsdraht ist durch ein mittleres Loch der Unterseite geführt, so daß beim Abfeuern ein Stromschluß hergestellt werden kann. Der Zünder ist eingehüllt in ein Stück einer schwefelfreien Zündmasse. Die lösungsmittelfreie Nitrocellulosepulverladung besteht aus 21,2 g einfach eingeschütteter Körner oder Pillen, von denen jede etwa 8,4 mm lang ist. Die Zusammensetzung dieses Pulvers besteht aus 36 Teilen Nitroglycerin, 52 Teilen N itrocellulose, 4,75 Teilen Diäthyldiphenylharnstoff, o,25 Teilen eines mineralischen Gelees, z. B. Vaseline, 7 Teilen Diamylphthalat und i Teil Kaliumnitrat. Das Pulver wird durch feuchtes Mischen der Bestandteile mit Ausnahme des mineralischen Gelees und des Kaliumnitrats hergestellt. Diese letzteren werden der feuchten Paste in einer Werner-Pfleiderer-Mischmaschine einverleibt, die Paste. wird heiß gewalzt und die so hergestellten gelatinierten Platten werden bei erhöhter Temperatur ausgepreßt und in Stangenformen gepreßt, wobei diese Stangen zerschnitten werden. Der Wärmewert dieses Pulvers beträgt etwa 85o cal/g, berechnet unter der Annahme, daß das Wasser in flüssiger Form verbleibt. Auf diese in der Hülle befindliche Pulverladung wird eine C.elluloidscheibe gelegt und die Hülle in der üblichen Weise umgefaltet.
  • Wenn diese Ladung in einer Startanlage für Flugzeuge, für die sie bestimmt ist, entzündet wird, wird ein mittlerer maximaler Druck von 125 kg/CIn2 entwickelt. Eine mittlere maximale Zugkraft von 135 kg - m erzeugt eine maximale Umfangsgeschwindigkeit von 183 Umläufen pro Minute utid erteilt einem Schwungrad mit einemTrägheitsmoment von 12,63 kg - m2, welches zu einer statischen Zugkraft von .a.1,5 kg - in abgebremst wird, 1,63 Umläufe. Diese Bedingungen entsprechen den Widerständen, welche bei einer Flugzeugmaschine auftreten.
  • Beispiel 2 Eine Ladung wird in der im Beispiel i beschriebenen Weise hergestellt mit der Ausnahme, daß die Pulverladung 34g beträgt und in Form von Stangen mit einem Durchmesser voll 8,i mm und einer Länge von 76 mm hergestellt ist. Wenn diese Ladung in einer Startvorrichtung für Flugzeuge entzündet wird, entwickelt sie einen maximalen Druck von 130,7 kg/cm2, eine mittlere Zugkraft von 141 kg - in und erteilt dieser eine maximale Umfangsgeschwindigkeit von 218 Umläufen pro Minute und dem mit der im .Beispiel i angegebenen Last abgebremsten Schwungrad 2,03 Umdrehuligen. Beispiel 3 Eine Ladung wird in der im Beispiel i angegebenen Weise hergestellt niit der Ausnahme, daß an Stelle der mit einem elektrischen Zünder versehenen Filzscheibe in die Unterseite der Ladung ein Schlagzünder in der bei Jagdpatronen üblichen Weise eingesetzt wird. Ein Stück einer schwefelfreien Zündmasse wird quer über die Zündlöcher der Zünderkammer gelegt. Eine derart aufgebaute Ladung hat im wesentlichen die gleiche L eistung wie die im Beispiel i beschriebene Ladung. Beispiel Eine Ladung wird in der im Beispiel 2 angegebenen '\@'eise hergestellt mit der Ausnahme, daß an Stelle der den elektrischen Zünder tragenden Filzscheibe in der bei jagdschrotpatronen üblichen `"eise in -den Boden der Patrone ein Schlagzünder eingesetzt wird. Quer über die Zündlöcher der Zünderkammer wird ein Stück einer sch-,vefelfreien Zündmasse gelegt. Diese Ladung ergibt die gleiche Leistung wie die im Beispiel 2 beschriebene Patrone.
  • Beispiel 5 Eine Ladung wird in der im Beispiel i beschriebenen Weise hergestellt. In diesem Fall ist jedoch der Zündkopf von einem Stück schwefelfreier Zündmasse umgeben und wird eingehüllt von elf kleinen Formzylindern, von denen jeder 6,35 mm lang ist und einen Durchmesser von 5,84 mm aufweist. Diese bestehen aus einem leicht zündbaren glycerinhaltigen Pulver, das ohne Zuhilfenahme eines flüchtigen Lösungsmittels hergestellt worden ist und dessen Wärmewert etwa 120o call'g beträgt. Dieses Pulver besteht aus 45 Teilen \itroglycerin, 52 Teilen Nitrocellulose und 3 Teilen Diäthvldiplienylharnstoff. Etwa 3 g dieses Pulvers werden verwendet. Diese Kombination des Zündkopfes, der Zündmasse und des Pulvers stellen das Zündsystem der Ladung dar.
  • Die Hauptladung, welche auf die Oberseite dieses Zündsystems, aufgebracht wird, besteht aus 18,5 Teilen der im Beispiel i beschriebenen Formkörper, die einfach aufgeschüttet sind. .
  • Wenn diese Ladung unter ähnlichen Bedingungen gezündet wird wie im Beispiel i angegeben, entwickelt sie einen maximalen. Druck von 167 kg/cm2 und eine mittlere Zugkraft von 1554 kg ' m, wodurch der Zündvorrichtung eine maximale Umfangsgeschwindigkeit von 216 Umläufen pro Minute erteilt wird und das abgebremste Schwungrad 1,97 Umläufe ausführt.
  • Beispiel 6 Eine Ladung wird in der im Beispiel 5 angegebenen Weise aufgebaut mit der Ausnahme, daß an Stelle der mit einem elektrischen Zünder ausgestatteten Filzscheibe an der Unterseite der Ladung in der bei Schrotpatronen üblichen Weise ein Aufschlagzünder vorgesehen ist. Quer über die Zündlöcher der Zünderkappe ist ein Stück einer schwefelfreien Zündmasse gelegt. 3 g Zündpulver werden um die Zündmasse herum angeordnet und die Hauptpulverladung wird darauf aufgebracht. Eine derartige Patrone hat eine ähnliche Leistung wie die im Beispiel 5 angegebene Patrone. Beispiel 7 Eine Patrone wird in der im Beispiel 5 angegebenen Weise hergestellt mit der Ausnahme, daß die Hauptpulverladung aus einer Menge von 30 g bestelit, die in Stangenform mit einem Durchmesser von 8,1 mm und einer Länge von 68,5 mm hergestellt und symmetrisch in der Patrone angebracht ist. Eine derartige Ladung besitzt eine ähnliche Leistung wie die im Beispiel 2 beschriebene.
  • Beispiel 8 Eine Patrone wird in der im Bei@spiel6 beschriebenen Weise hergestellt mit der Ausnahme, daß die Hauptpulvermenge 30 g ausmacht und diese in Form von Stangen mit einem Durchmesser von 8,i mm und einer Länge von 68,5 mm hergestellt ist. Die Leistung dieser Patrone ist ähnlich der im Beispiel 4. beschriebenen.
  • Beispiel 9 Eine Ladung wird in der im Beispiel i beschriebenen Weise hergestellt, jedoch ist in diesem Fall der elektrische Zünder in einem Stück Ventilrohr angebracht, wodurch nur die Oberseite des Zündkopfes freiliegt. Elf Formkörper, von denen jeder 6,35 mm lang ist und 5,84 mm im Durchmesser aufweist, die aus einem leicht zündbaren :Nitroglycerin enthaltenden Pulver bestehen, das ohne Verwendung eines flüchtigen Lösungsmittels hergestellt «-orden ist und das einen Wärmewert von etwa i2oo cal/g aufweist, «-erden an der Unterseite der Patrone um den Zündkopf herum angeordnet. Dieses Pulver besteht aus .I5 Teilen Nitroglycerin, 52 Teilen Nitrocellulose und 3 Teilen Diäthyldiphenylharnstoff, wobei 3 g dieser Masse verwendet werden. Eine Celluloidscheibe, die gut in die Patronenhülle einpaßt und die an ihrer Unterseite mit etwa o;13 g von feinkörnigem Schwarzpulver versehen ist, wird auf die Oberseite des Zündkopfes und der Zündladung aufgelegt. Die Hauptladung, welche auf der Oberseite der Celluloidscheibe zu liegen kommt, besteht aus 17,7 g der im Beispiel i erwähnten Formkörper, welche lose eingeschüttet sind.
  • Wenn diese Ladung in der Startvorrichtung eine. Flugzeuges, für die sie 4-,stimmt ist, entzündet wird, entwickelt sie einen mittleren maximalen Druck von 133 kg/cm-', eine mittlere maximale Zugkraft von 13o kg - m, erzeugt eine maximale Umfangsgeschwindigkeit von 196 Umläufen pro Minute und erteilt einem Schwungrad mit einem Trägheitsmoment von 12,63 kg - m2, welches zu einer statischen Zugkraft von 41,5 kg - m abgebremst ist. 1,67 Umläufe. Diese Bedingungen entsprechen den bei einer Flugzeugmaschine auftretenden. Beispiel io Eine Patronenladung wird in der im Beispiel9 angegebenen Weise hergestellt. In diesem Fall werden jedoch 5 g Zündpulv erformkörper verwendet und von diesen werden 39 unterhalb der mit Schwarzpulver belegten Celluloidscheibe angebracht und 2 g darüber. Die Hauptladung, bestehend wie im Beispiel n aus 2o,5 g der Formkörper, wird einfach auf die Oberseite der Zündpulverformkörper geschüttet, die oberhalb der Celluloidscheibe angebracht sind.
  • Wenn diese Ladung in einer Flugzeugstartvorrichtung entzündet wird, wird ein mittlerer maximaler Druck von 127 kg/cm2, eine mittlere maximale Zugkraft von 223 kg - m entwickelt und eine maximale Umlaufgeschwindigkeit von 25& Umläufen pro Minute erteilt, und einem Schwungrad mit einem Trägheitsmoment von i6,i kg. m2, .das zu einer statischen Zugkraft von .48 kg - m abgebremst ist, werden 2,66 Umläufe erteilt.
  • Beispiel ii Eine Ladung wird in der im Beispiel 9 angegebenen Weise aufgebaut, jedoch in diesem Fall besteht die Hauptpulverladung aus einer Menge von 309 und sie liegt in Stangenform mit einem Durchmesser von 8,i mm und einer Länge von 68,5 mm vor. Diese Stangen sind symmetrisch in der Ladung angeordnet. Der Aufbau der Ladung ist ähnlich der gemäß Beispiel 2.
  • Lösungsmittelfreie Nitroglycerinantriebspulver sind allgemein bekannt und wenn sie als Antriebs-Ladung für ein Geschoß enthaltende Patronen verwendet werden, sind diese Pulver derart zusammen gesetzt, daß sie einen Wärmewert aufweisen, der mehr als io5o cal/g beträgt. Die Erfindung bezieht sich nicht auf ein lösungsmittelfreies Nitrog'lycerinpulver mit einem Wärmewert zwischen 700 und 1050 cal/g, sondern sie bezieht sich vielmehr auf derartige Pulver, die in einer Ladung untergebracht sind, die kein Gesc'hoß aufweist, vielmehr als Mittel dient, um einen Gasdruck zu erzeugen.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Einen Gasdruck erzeugende Ladung zur Betätigung von durch Gasdruck angetriebenen mechanischen Vorrichtungen, bestehend aus einer vollkommen, d. h. im wesentlichen aschelos verbrennenden Ladung, welche sich in unverzögerter Zündberührung mit den primären Zündmitteln befindet und die mindestens eine vorherbestimmte Menge von Körnern aus lösungsmittelfreiem Nitroglycerin oder einem ähnlichen Antriebspulver enthält, welches einen Wärmewert zwischen ,7oo und io5o cal/g aufweist, berechnet auf der Grundlage, daß das Wasser flüssig bleibt, wobei die geringste Abmessung der Körner nicht über io mm liegt.
  2. 2. Ladung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Körner des lösungsmittelfreien Nitroglycerins mit einem Wärmewert zwischen 700 und io5o cal/g eine größte Abmessung von nicht über der Hälfte des inneren Durchmessers der Patronenhülse aufweisen.
  3. 3. Ladung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Körner des lösungsmittelfreien Nitroglycerins mit einem Wärmewert zwischen 700 und io5o cal/g in Stangenform vorliegen und in die Patronenhülse derart eingelegt sind, daß jedes Element etwa parallel zur Achse der Hülse liegt. d.
  4. Ladung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Ladung mit einem Zündsystem ausgestattet ist, welches aus Körnern: von Nitroglycerin besteht, die leichter zündbar sind als die Körner der lösungsmittelfreien Antriebsladung mit einem Wärmewert zwischen 700 und io5o cal/g, wobei noch ein primäres Zündmittel vorgesehen ist.
  5. 5. Ladung nach Anspruch 4, dadurch gekennrzeichnet, daß das. Zündsystem eine Celluloidscheibe enthält, die mindestens teilweise mit Schwarzpulver belegt ist, wobei die Flamme der primären Zündmittel direkt gegen den Schwarzpulverbelag gerichtet ist und die Celluloidscheibe derart angeordnet ist, daß sie die Zündflamme auf die Körner des rasch zündbaren Pulvers überträgt.
DEP3368A 1939-10-06 1949-06-30 Einen Gasdruck erzeugende Ladung zur Betaetigung von durch Gasdruck angetriebenen mechanischen Vorrichtungen Expired DE908116C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB908116X 1939-10-06

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE908116C true DE908116C (de) 1954-04-01

Family

ID=10687819

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEP3368A Expired DE908116C (de) 1939-10-06 1949-06-30 Einen Gasdruck erzeugende Ladung zur Betaetigung von durch Gasdruck angetriebenen mechanischen Vorrichtungen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE908116C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0665824A1 (de) * 1992-10-13 1995-08-09 CIOFFE, Anthony Treibstoff - und Sprengstoffzusammensetzung und Verfahren zu ihrer Herstellung

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0665824A1 (de) * 1992-10-13 1995-08-09 CIOFFE, Anthony Treibstoff - und Sprengstoffzusammensetzung und Verfahren zu ihrer Herstellung
EP0665824A4 (de) * 1992-10-13 1997-01-22 Anthony Cioffe Treibstoff - und Sprengstoffzusammensetzung und Verfahren zu ihrer Herstellung.

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2245510B2 (de) Explosive Treibmasse
DE3707694C2 (de)
DE1646330A1 (de) Zuenderloser Explosivkoerper
DE1951006A1 (de) Patrone fuer Feuerwaffen
DE1109577B (de) Brennstoffladung fuer eine Vorrichtung zur Gaserzeugung
DE2637848A1 (de) Zuender fuer einen raketenmotor
CH622232A5 (de)
DE2733700C2 (de) Übungsgefechtskopf für Artillerieraketen
DE908116C (de) Einen Gasdruck erzeugende Ladung zur Betaetigung von durch Gasdruck angetriebenen mechanischen Vorrichtungen
DE1578234A1 (de) Elektrisches Gewehr und dafuer geeignete Munition
DE949726C (de) Kraftgas erzeugende Ladung
DE1924626C3 (de) Zündvorrichtung für Treibladungen
DE3048941C2 (de)
DE4204318A1 (de) Treibladungsmodul
DE2852174C2 (de)
DE2101418A1 (de) Zunder mit einem mit einer Treibla dung in Berührung stehenden elektrisch lei tenden Film
DE941473C (de) Zuendmittel
DE2852173C1 (de) Treibmittelkoerper fuer huelsenlose Munition fuer UEbungszwecke und Verfahren zu seiner Herstellung
DE669007C (de) Sprenggeschoss mit Zuendung durch abbrennenden Leuchtsatz
DE1942207A1 (de) Zeitzuenderladung
AT11186B (de) Neuerung in Knallpräparaten.
DE1428657C (de) Nebelwurfkörper
DE91591C (de)
AT153228B (de) Verfahren zur Herstellung von Patronen zum Anlassen von Explosionsmotoren und für andere Verwendungszwecke.
AT215863B (de) Zündpatrone