<Desc/Clms Page number 1>
Zündpatrone Die Zündpairone ist für die Granatwerfermunitionbekanntlich jener Teil der Ladungsreihe, welcher das Verbrennen der Treibladung durch eine Flamme einleitet. Der Hülsenteil der Patrone wird gleich der
EMI1.1
hergestellthülse, die Übertragung des Zündstrahles auf die Teilladung der Treibladung zu ermöglichen.
Der Erfindungsgegenstand unterscheidet sich dadurch von der ursprünglichen Art, dass die Patronenhülse aus einer leicht brennbaren Kunststoffmasse besteht, deren Grundbestandteil die Nitrocellulose ist, und dass die Füllung der Patrone aus einem auf gleicher Basis aufgebauten Blättchenpulver besteht.
Hiebei stellt das Cellulosenitrat mit etwa 110/0 Stickstoffgehalt, dem gegen 40% Kampfer als Weichmacher beigemengt wurde, unter dem Namen Celluloid, eines der bekanntesten Erzeugnisse dar. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Cellulosetri-und Cellulosedinitrat nach dem bekannten Mischungsver- hältnis, mit Hilfe von Lösungsmitteln wie Alkohol und Äther, zu gelatinieren und durch Zugabe von Stabilisatoren z. B. Diphenylamin in eine andere Richtung auszubauen, wodurch man wieder die Masse, aus der das rauchlose Blättchen-Schiesspulver hergestellt wird, enthält.
Wegen der nachschrumpfenden Eigenschaften dieser Masse, während des Trockenvorganges, werden die Formteile des Erfindungsgegenstandes, wie Patronenhülse, Bodenteil und Deckel, vorteilhafterweise aus Halbfabrikaten, wie Rohren und Bändern herausgearbeitet, und danach durch ein acetonhaltiges131nde- mittelmiteinander verbunden. Dieser Klebevorgang lässt sich dadurch verbessern, wenn im Lösungsmittel, wie Aceton, Alkohol, Äther, jeweils noch soviel Gewichtsperzent von der gleichartigen Verarbeitungmasse aufgelöst wird, bis eine ölige Konsistenz erreicht ist.
Die einzelnen Formteile des Erfindungsgegenstandes können aber auch zweckmässig direkt aus solchen Massen gefertigt werden, in denen das Nitroglycerin als Gelatinator aufscheint, wobei es gleichzeitig die Rolle eines schwer flüchtigen Lösungsmittels übernommen hat, welches neben der Nitrocellulose im Gemisch verbleibt.
Nach diesem bekannten Verfahren werden der Rohmasse, eine wasserfeuchte Adhäsionsmischung der Nitrocellulose mit Nitroglycerin, noch Stabilisatoren und andere Zusätze beigemengt, bevor das Gemisch geknetet, auf geheizten Walzen gelatiniert, schliesslich in die endgültige Form gebracht wird.
Ein anschliessender Trockenprozess entfernt den noch im Produkt verbliebenen Restgehalt von 2 bis 4% Wasser.
Der wesentliche Vorteil dieser homartigen thermoplastischen Masse besteht noch darin, dass sich die Abmessungen solcher Erzeugnisse, im Gegensatz zu den nachschrumpfenden Lösungsmittelmassen nicht mehr wesentlich ändern, wodurch die Möglichkeit gegeben ist, die Teile des Erfindungsgegenstandes gleich in die bestimmte Form zu pressen.
Eine, auf diese Art hergestellte Zündpatrone hat den Vorteil, dass sich infolge ihrer Brennbarkeit, ein mit Zündlöchern ausgebildeter Patronenhalter an der Granatwerfermunition erübrigt, wodurch der Ausstossvorgang, wie es insbesondere der schussweitensteigemde Zusatzantrieb vorsieht, im Zusammenwirken mit dem als anfängliches Dichtungsglied bestimmten Düseneinsatz, wesentlich vereinfacht wird.
In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsformen der Zündpatronen gemäss vorliegender Erfindung dargestellt. Es zeigt : Fig. l einen Längsschnitt durch die Zündpatrone mitmetallenerZündhülse, Fig. 2 einen Längsschnitt durch den unteren Teil der Zündpatrone aus einer brennbaren Kunststoffmasse, in grösserem Massstab, Fig. 3 eine Ausnehmungsform im Treibladungspulver.
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
ein topfförmig ausgebildeter Deckel b, von grösserer Dicke, eingeklebt sind.
Die Patronenhülse a kann aber auch die Form eines am Stirnende geschlossenen Rohres haben, dessen vordere Seite, entsprechend des ersten Ausführungsbelspieles, durch den eingeklebten Deckel b abgeschlossen ist, wobei sich seine Klebetiefe nach der Länge des leicht konisch ausgebildeten Zapfens h richtet, welcher einerseits als kurze Haltevorrichtung für die Zündpatrone, und anderseits als Auflagefläche dient.
Infolge dieser Formgebung des Deckels b ergibt sich eine doppelte Wandstärke für den oberen Teil der Patronenhülse a, wodurch anderseits wieder unterschiedliche Abbrenngeschwindigkeiten an dem aus einer brennbaren Kunststoffmasse gefertigten Erfindungsgegenstand erzielt werden.
Gemäss der Erfindung fahrt nun eine mit Zündlöchern e versehene metallene Zündhssise d durch die Mittelachse der Zündpatrone, wobei die aus dem Bodenteil j herausragende Seite als Bund ausgebildet ist, und eine zur Aufnahme eines Zündhütchens g dienende erweiterte Ausnehmung afreist, während das aus dem Deckel b der Patronenhülse herausragende Ende der kleinen Röhre, ein rohmletförmiges Gegenstück aufweist, um dieZündhülse d mit dem Zündhütchen g noch während des Abbrennvergangeskurzzeitig festzuhalten.
Die Abdeckscheibe o hält den Zündverstärker i im Bereich des Zündhütchens g und verhindert gleichzeitig eine Vermengung des Schwarzpulvers mit dem der Zündhülse d umgebenden Blättchenpulver m. Der offene Teil der Zündhülse d ist durch den Abschlusspfropfen f, verschlossen.
Bei dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel kann die Patronenhülse a, zusammen mit dem Dekkel b, gleich der Ausführungsform wie in Fig. 1 dargestellt, gestaltet sein, während der Bodenteil j etwas verstärkt gegenüber der Wandung der Patronenhülse a aufscheint, um die eingeklebte kurze Zündhülse s, die hier erfindungsgemäss aus derselben brennbaren Kunststoffmasse wie der übrige Patronenkörper besteht, besser aufzunehmen. Die kurze Zündhülse s weist eine zylindrische Ausnehmung zur Aufnahme der Zündkapsel r auf, so dass die Spitze von dem zentrisch liegenden und konisch ausgebildeten Amboss n, entsprechend der Tiefe der aufsitzenden ringförmigen Einlage t, in die Zündmasse eingetaucht wird, die auf der gegenüberliegenden Seite durch eine Abdeckfolie p abgedeckt ist.
Am Fusse des Ambosses n führen axial
EMI2.2
sparung, welche wieder zur Aufnahme des Zündverstärkers i dient, und durch eine Abdeckscheibe o gegen- über dem umlagernden Blättchenpulver m, abgedeckt ist.
Wie aus den Fig. 1 und Fig. 2 hervorgeht, kann die Patronenhülse a Rillen c aufweisen, wodurch einerseits die Abbrenngeschwiadigkeit der Patronenhülse weiter beschleunigt, und anderseits die Möglichkeit geschaffen wird, die Teilladungen der Treibladung k selbsthemmend aufzustecken.
In Fig. 3 ist ein Ausfütmmgsbeispiel des Erfindungsgegenstandes, welches dermassen einen Treibladungshalter erübrigt, dargestellt. Die Treibladung k kann beispielsweise aus vier Teilladungen oder Bündel von Treibladungspulver in Form von Scheiben oder quadratischen Blättern bestehen. In ihrem Mittelpunkt befindet sich ein kreisrundes Loch, welches erfindungsgemäss mehrere radiale Ausnehmungen l aufweist, wodurch Segmente u gebildet werden, deren Durchmesser etwas kleiner als der von der Patrone ist, so dass die Segmente u in die Rillen c der Patronenhülse a einrasten.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Zündpatrone, dadmch gekennzeichnet, dass die Patronenhülse (a) aus einer leicht brennbaren Kunststoffmasse besteht, deren Grundbestandteil die Nitrocellulose ist, und dass die Füllung der Patrone aus einem auf gleicher Basis aufgebauten Bläitchenpulver besteht.