<Desc/Clms Page number 1>
Zündmasse zur Herstellung von Zündköpfen für elektrische Zünder.
Die Erfindung betrifft eine Zündmasse zur Herstellung von Zündköpfen für elektrische Zünder, besonders für den Gebrauch in Zündköpfen für niedrige Spannung, insbesondere aber die Schaffung einer verbesserten Zündmasse, welche bei der Zündung eine kräftige Flamme erzeugt, selbst wenn flammenbildende Hilfsstoffe in geringer Menge verwendet werden. Ein weiterer Zweck der Erfindung besteht in der Vereinfachung der Herstellung von Zündköpfen für niedrige Spannung, ferner die Schaffung einer Zündmasse, welche bei ihrer Verbrennung nur wenig Gas oder überhaupt kein Gas entwickelt.
Gemäss der Erfindung enthält die für unmittelbare Zündung durch den elektrischen Strom geeignete
Zündmasse in an sich bekannter Weise eine Mischung von fein verteiltem Zirkonmetall mit einem leicht zündbaren Bleisalze eines Nitrophenols. Geeignete Bleisalze sind solche, welche durch einen schwachen
Zündstrom gezündet werden können, beispielsweise mittels eines Stromes von weniger als 0-5 Amp., bei einer Dauer von 50 Millisekunden. Ein solches Bleisalz ist beispielsweise basisches 2-Mono-Blei- nitroresorcinat, aber auch basisches Bleipikrat. Die Teilchen des Zirkonmetalls sollen im Durchmesser nicht grösser als 0-005 mm sein.
Die Erfindung besteht in der Feststellung des Verhältnisses von Zirkonmetall zum Bleisalz.
Kompositionen, die verhältnismässig grössere Zirkonmetallmengen enthalten, geben bei der Zündung eine kräftigere Flamme. Allgemein ist es aber nicht ratsam, mehr als 95% Zirkonmetall zu verwenden, da sonst der Zündstrom zu stark sein muss. Erfindungsgemäss soll die verhältnismässige Menge des Zirkonmetalls in der Mischung zwischen 35% und 95% liegen. So wurden beispielsweise gute Erfolge erzielt, wenn die Masse 50% Zirkonmetall enthält. Um eine Zündmasse zu erhalten, für welche ein schwacher Zündstrom genügt und die dabei eine kräftige Flamme liefert, ist es vorteilhaft, das Zirkonmetall in einer Menge von mindestens 70% zu verwenden.
Das Gemisch aus Zirkonmetall und Bleisalz kann für sich und in loser Form verwendet werden, wobei die Polstüeke und der leitende Brückendraht im Zündsatz untergebracht werden. Es ist aber zweckmässiger, das zündbare Gemisch in Verbindung mit einem geeigneten Klebstoff anzuwenden, wobei um den Brückendraht herum ein Zündkopf gebildet wird.
Die Zündmassen gemäss der Erfindung sind für offene oder geschlossene Zündköpfe gleichartig geeignet. Bei offenen Zündköpfen, in welchen der eigentliche Kopf nicht in einem besonderen Rohr befestigt ist, welches zum Einsetzen in den Detonator dient, ist gewöhnlich eine kräftigere Flamme notwendig als bei geschlossenen Zündköpfen, in welchen der eigentliche Zündkopf mittels Schwefel od. dgl. in einem offenen Rohr aus Papier od. dgl. befestigt wird, wobei die Spitze des Zündkopfes aus der zur Befestigung dienenden Substanz hervorsteht, jedoch durch den Endteil des Rohres noch verdeckt ist. Bei der Herstellung von offenen Zündköpfen ist es daher zweckmässig, das Zirkonmetall in ziemlich hohen Mengen, zweckmässig in einer Menge von 70%, berechnet auf die Gesamtmenge des Gemisches aus Zirkonmetall und Bleisalz, zu verwenden.
Die beschriebenen Zündmassen können in allen üblichen Detonatoren verwendet werden. Da sie jedoch bei der Verbrennung wenig oder überhaupt kein Gas entwickeln und ferner bei der Entzündung eine kräftige Flamme liefern, sind sie besonders für die Verwendung in vollständig geschlossenen und mit Verzögerung wirkenden Detonatoren geeignet, in welchen die Verzögerungsmittel wenig oder überhaupt keine Gase entwickeln. Die in solchen verzögert wirkenden Detonatoren zur Verzögerung verwendeten Substanzen sind in der Regel weniger leicht entzündlieh als die gewöhnlichen verzögert
<Desc/Clms Page number 2>
wirkenden Zündmassen. Es ist aus diesem Grunde vorteilhaft, das Zirkonmetall in verhältnismässig grossen Mengen (mindestens 70%) anzuwenden.
Bei Zündköpfen, die für derartige Zwecke verwendet werden sollen, kann der Durchmesser der Brückendrähte etwas herabgesetzt werden, um die Notwendigkeit der Verstärkung des Zündstromes zu vermeiden, was erforderlich wäre, wenn das Verhältnis des Zirkonmetalls zum Bleisalz über 70 : 30 erhöht würde.
Bei der Herstellung von Zündköpfen für derartige vollständig geschlossene Vorrichtungen ist es wesentlich, die Anwendung von Gase entwickelnden Hilfsstoffen, z. B. von Kaliumchlorat und Holzkohle enthaltenden Kompositionen, die man bisher bei Detonatoren anderer Art zur Verbesserung der Flammenbildung der Zündköpfe verwendet hat, zu vermeiden. Die mit den Zündmassen gemäss der Erfindung erzielte Flamme ist kräftig genug, um selbst offene Zündkopfe in vollständig geschlossenen und mit Verzögerung wirkenden Detonatoren verwenden zu können. Es sei bemerkt, dass die erwähnten Hilfsstoffe selbst dann unnötig sind, wenn die Zündmassen gemäss der Erfindung in Detonatoren anderer Art verwendet werden, obwohl es auch möglich ist, solche Hilfsstoffe, falls erwünscht, anzuwenden.
Mit der Zündmasse gemäss der Erfindung werden Zündköpfe vorteilhaft in der Weise hergestellt, dass man die Enden der Polstücke und den an diese befestigten Brückendraht in eine Masse eintaucht, welche das Zirkonmetall und das Bleisalz mit Nitrocellulose gemischt enthält. Die Nitrocellulose dient als Klebstoff. Nachdem die Masse getrocknet ist, werden die Zündköpfe mit einer Nitrocelluloselösung od. dgl. überzogen. Gewöhnlich genügt eine einmalige Behandlung mit dieser Lösung. Die Herstellung von Zündköpfen gemäss der Erfindung bedeutet eine Vereinfachung in Vergleich zu dem bisherigen Verfahren, gemäss welchem die Zündköpfe mit Nitrocelluloseverbindungen od. dgl. in der Regel dreimal nacheinander behandelt werden mussten und dabei der Zusatz eines Gemisches aus Kaliumchlorat und Holzkohle erforderlich war.
Beispiel 1 : Es wird ein offener Zündkopf mit Gummipfropfen verwendet. Die Enden der Polstücke und der verbindende Brückendraht werden in folgende Suspension eingetaucht : Ein Gemisch von 70 Teilen Zirkonmetallpulver und 30 Teilen 2-Mono-Bleinitroresoreinat suspendiert in einer solchen Menge einer 5%igen Lösung von Nitrocellulose in handelsüblichem Amylacetat, dass eine cremeartige Mischung entsteht. Die Masse wird dann auf dem Brückendraht aufgetrocknet, in eine Kollodiumlösung getaucht, um den Zündkopf wasserbeständig zu machen, wieder getrocknet und dann in bekannter Weise fertiggestellt. Die Stärke des Zündstromes beträgt 0-50 Amp.
Beispiel 2 : Zur Verwendung gelangt ein geschlossener Zündkopf jener Art, bei welchem der Zündkopf nach dem Tauchen und Trocknen mit Schwefel in ein offenes Papierrohr eingeklebt wird. Die Enden der Polstücke wurden mit dem verbindenden Brückendraht in eine Suspension eines Gemisches von 50 Teilen ZirkonmetaIIpulver und 50 Teilen 2-Mono-BIeinitroresoreinat in einer genügenden Menge einer 50% igen Losung von Nitrocellulose in handelsüblichen Amylacetat, um eine cremeartige Masse zu liefern, eingetaucht. Die Umhüllung wurde getrocknet, wasserdicht gemacht, nochmals
EMI2.1
PATENT-ANSPRÜCHE :
1.
Zündmasse zur Herstellung von Zündköpfen für elektrische Zünder, enthaltend ein Gemisch von Zirkonmetall und eines Bleisalzes eines Nitrophenols, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge des Zirkonmetalls auf die Gesamtmenge der Zündmasse berechnet, zwischen 35 % und 95% liegt.