DE875405C - Verfahren zur Stabilisierung von Reaktionsprodukten von Polymerisaten oder Mischpolymerisaten von konjugierten Dienen mit Schwefeldioxyd, insbesondere gegen die Einwirkung des Lichtes - Google Patents
Verfahren zur Stabilisierung von Reaktionsprodukten von Polymerisaten oder Mischpolymerisaten von konjugierten Dienen mit Schwefeldioxyd, insbesondere gegen die Einwirkung des LichtesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung von Verbindungen, die mindestens einen, gegebenenfalls
kondensierten Aryltkern und mindestens eine, vorzugsweise veresterte Carboxylgruppe,
deren Carbonylsauerstoffatom gegebenenfalls durch Schwefel ersetzt sein kann, besitzen,
sowie von deren Homologen, Derivaten und Salzen als Stabilisatoren für Umsetzungsprodukte von
Polymerisaten oder Mischpolymerisaten konjugierter Diene mit Schwefeldioxyd. Die erhaltenen
Produkte sind insbesondere gegen die Einwirkung des Lichtes stabil.
Beispiele für Polymerisate und Mischpolymerisate konjugierter Diene, die entweder für sich allein
oder in Mischung miteinander als Ausgangsmaterial für die Bildung der erfindungsgemäß zu stabilisierenden
Produkte verwendet werden können, sind Naturkautschuk, Butadienpolymerisate, Polymerisate
des Methylbutadiens, Dimethylbutadiens und Chloroprens, ferner Mischpolymerisate aus
Mischungen dieser Substanzen, und Mischpolymerisate eines oder mehrerer der genannten Monomeren
mit Alkenen, wie z. B. Isobutylen oder mit Vinylverbindungen, wie Styrol, Vinylchlorid,
Vinylester, Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylnitril oder Methacrylnitril.
Die erfindungsgemäß zu stabilisierenden Reaktionsprodukte umfassen auch Produkte, die erhalten
wurden durch gleichzeitige Umsetzung der genannten Polymerisate (oder Mischpolymerisate) von
konjugierten. Dienen und ungesättigten Verbindungen
mit niedrigem Molekulargewicht mit Scbwefeldioxyd. Diese gleichzeitige Umsetzung
kann zu Produkten führen, in denen Polydiene und ungesättigte Komponenten - mit- niedrigem Molekulargewicht
in irgendeiner Weise miteinander verbunden sind, zum Beispiel mit Schwefeldioxyd
als Ouerbindung. Es ist jedoch auch möglich, daß die Polydiene und die Verbindungen mit
ίο niedrigem Molekulargewicht, obschon sie miteinander
umgesetzt wurden, mit dam Schwefeldioxyd je für sich allein reagieren.
Die Verbindungen mit niedrigem Molekulargewicht können Monomere sein oder alber Sub-
IS stanzen, die an sich als Polymerisationsprodukte
mit niedrigem Molekulargewicht betrachtet werden können. Sie können eine oder mehrere ungesättigte
Bindungen enthalten. Die Grenze zwischen hohem und, niedrigem Molekulargewicht wird in dieser
Beschreibung als bei 5000 liegend, angenommen. Eine Gruppe von Verbindungen mit niedrigem
Molekulargewicht, die sich für den vorliegenden Zweck eignen, umfaßt die Alkadiene, z. B. Butadien,
i, 5-Hexadien, usw. Ferner sind Allyl verb indungen,
wie Allylalkohol, Allylchlorid, Allylacetat, Allylcapronat,
Allylisothiocyanat, Allyloleat und insbesondere Diallylverbindungen, z. B. o-Diallylphthalat,
Diallyladipat, speziell geeignet.
Erfindungsgeimäß verwendet man Stabilisatoren,
die aus Verbindungen bestehen, welche mindestens einen, gegebenenfalls kondensierten Arylkern und
mindestens eine, vorzugsweise veresterte Carboxylgruppe enthalten, wobei, das Carbonylsauerstoffatom
dieser Gruppe durch Schwefel substituiert sein kann, sowie Homologe, Derivate oder Salze solcher
Verbindungen.
Die genannten Carboxylgruppen können direkt
oder über eine aliphatische Gruppe an den Kern gebunden sein. Diese Stabilisatoren können verschiedene
gesättigte oder ungesättigte, aliphatische, cycloaliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffreste,
ferner auch polare Gruppen, wie OH, S O3 H, S O, S O2 und Halogene als Substituenten
enthalten. Die Carboxylgruppen können mit aliphatischen
oder aromatischen Allkoholen sowie mit ein- oder mehrwertigen Phenolen verestert sein.
Beispiele für Stabilisatoren gemäß 'der Erfindung sind: Benzoesäure, Nap'htoesäuren, Ester und.
andere Derivate dieser Säuren, wie Phenyl-ohexadecoxybenzoat,
Salicylsäure, Phenylsalicylat, Mono-, Di- oder Triallylphenylsalicykt, Zinkdiisopropylsalicylat,
Calcinm-diisopropylsalicylatjO-Oxyphenoxyessigsäure,
aromatische Dioxycarbonsäuren und deren Ester, aromatische mehrbasische
Carbonsäuren, wie Phthalsäure und Naphthalsäure, Ester dieser Säuren wie Dip'henylphthalat,
Schwefelverbindungen, .wie Thiophthalsäureanhydrid. Im Falle der Salicylate sind auch deren
innere Salze, das heißt die durch Riingschluß zwischen einem zweiwertigen Metall, das an die
Carboxylgruppe gebunden ist und den Sauerstoff der O Η-Gruppe, entstehend, von Bedeutung. Diese
Verbindungen können aus den normalen Salicylaten zweiwertiger Metalle durch Erhitzen erhalten
werden, wobei das entsprechende Phenol und C O2 abgespalten werden.
Die erfindungsgemäßen Stabilisatoren können auch als Mischungen unter sich oder in Mischung
mit anderen: Stabilisatoren, wie Amino- und Iminoverbindungen, verwendet werden. '
Die Stabilisatoren können in verschiedenen Weisen in oder auf den zu stabilisierenden Produkten
angebracht werden. Besonders geeignete Arbeitsweisen sind die, bei denen die zu stabilisierenden
Produktein den Lösungen der Stabilisatoren getränkt und. dann getrocknet werden.
Gegenstand des Patents 861 602 ist ein Verfah
gemäß welchem die zu stabilisierenden Produkte
mit Stabilisatoriösungen behandelt werden, solange sie sich noch in ihrem gequollenen, vom
Herstellungsverfahren herrührenden Zustand befinden. Dieses Verfahren bietet den Vorteil, daß es
sehr wenig Zeit braucht und eine richtige Adhäsion der Stabilisatoren am zu stabilisierenden Material
gewährleistet. In gewissen Fällen kann man die Gefahr der Entfernung der Stabilisatoren beim Auswaschen
weiterhin vermindern, indem man das stabilisierte Produkt erhitzt. Die Temperatur und
Dauer der Erhitzung wird am besten für jeden Fall experimentell bestimmt.
Einige der Stabilisatoren aus der vorliegenden
Gruppe bewirken nicht nur Stabilisierung gegen Licht, sondern auch gegen Wärme.
Die Verbesserung der Lichtbeständigkeit durch die beanspruchten Stabilisatoren wurde unter Verwendung
eines Käutechuk-Schwefeldioxydfadens mit einem Schwefelgehalt von 22 Gewichtsprozent
durch Bestimmung der Zugfestigkeit geprüft. In der nachfolgenden Tabelle ist dies in Prozenten der
Zugfestigkeit eines nicht stabilisierten und nicht dem Licht ausgesetzten Fadens ausgedrückt. Die
Stabilisatoren wurden durch vierstündiges Einweichen des Fadens bei 200 in eine äthylalkoholische
Lösung des Stabilisators, deren Konzentration ebenfalls in der Tabelle angeführt ist, aufgebracht.
Wenn der Faden getränkt wurde, war er nicht mehr gequollen. Nach dem Imprägnieren wurde
der Faden mit 'Alkohol oberflächlich gespült und bei Zimmertemperatur getrocknet. Die Bestrahlung
erfolgte mittels einer 800-W-Hanau-Lampe aus einer Entfernung von 80 cm. ■
Stabilisator
Salicylsäure ....
Phenylsalicylat .
Phenylsalicylat .
Zink-Düsopropylsalicylat
Konzentration
der
Lösung
Lösung
I
I
I
Zugfestigkeit in %
(Blindvers = iod)
nach Bestrahlung -während
ο Std. I 17 Std. I 34 Std.
100
100
100
100
100
100
100
100
63
79
87
96
87
96
82
47
75
75
67
Ein Kautschuk-Schwefeldioxydfaden mit einem Schwefelgehalt von 22%, der nicht mehr gequollen
war, wurde vier Stunden bei 780 in einer Lösung von 5% Phenylsalicylat und 1 %>
Hexamethylentetramin in Äthylalkohol eingeweicht. Der Einfluß der Bestrahlung aui die Zugfestigkeit wurde
geprüft, während außerdem ein Vergleich gemacht wurde zwischen einem nach der Imprägnierung vor
der Bestrahlung ausgewaschenen und einem nicht ausgewaschenen Faden. Das Auswaschen erfolgte
mit einer o,4°/oigen Seifenlösung während 4Stunden
bei 6o°. Die Bestrahlung erfolgte mit dem ultravioletten Licht von zwei 125-W-PbiHps-HP-soo-Lampen
ohne Glasbirnen, die in 55 cm Abstand von dem zu prüfenden Material angebracht waren.
Bestrahlung in Stunden | O | 17 | 34 |
Ohne Stabilisator | 100 100 100 |
46 91 86 |
35 80 70 |
Stabilisiert, ungewaschen Stabilisiert, gewaschen |
Dieses Beispiel zeigt die thermostabilisierende
Wirkung der erfindunigsgemäß verwendeten Stabilisatoren.
Das zu stabilisierende Material war das gleiche wie in den Beispielen 1 und 2. Es wurde in
gleicher Weise getränkt wie in diesen Beispielen angegeben, wobei die in der folgenden Tabelle angeführten
Stabilisatorlösungen, verwendet wurden. Nach dem Trocknen bei Zimmertemperatur wurde
das Material 2 Stunden auf 1250 erhitzt. Die Stabilität wurde an Hand der 'bekn Erhitzen abgespaltenen
SO2-Menge bestimmt. Diese Menge wird in der Tabelle in Prozenten der S O2-Menge,
die aus einem nicht stabilisierten Faden unter den gleichen Bedingungen abgespalten werden würde,
angegeben.
Stabilisator und Lösungskonzentration
Zink-Diisopropylsalicylat, 20J0
Calcium-Diisopropylsalicylat, 2% · · ·
Calcium-Diisopropylsalicylat, 1% +
Thioharnstoff, i°/u
Abgespaltenes SO2
100
80
85
80
85
29
Die durch Verbindungen, die mindestens einen, gegebenenfalls kondensierten Arylkern und, mindestens
eine, vorzugsweise veresterte Carboxylgruppe, deren Carbonylsauerstoff gegebenenfalls
durch Schwefel ersetzt sein kann, besitzen sowie von- deren Homologen, Derivaten und Salzen stabilisierten
Umsetzungsprodukte von Polymerisaten oder Mischpolymerisaten konjugierter Diene mit
Schwefeldioxyd, die insbesondere geigen die Einwirkung des Lichtes beständig sind, finden Verwendung
für die Herstellung von Fäden, Fasern, Geweben, Bändern, Filmen, und ähnlichen Produkten.
Claims (2)
1. Verwendung von Verbindungen, die mindestens einen, gegebenenfalls kondensierten
Arylkern und mindestens eine, vorzugsweise veresterte Carboxylgruppe, deren Carbonylsauerstoffatom
gegebenenfalls durch Schwefel ersetzt sein kann, besitzen sowie von deren Homologen, Derivaten und Saken als Stabilisatoren
für Umsetzunigsprodukte von Polymerisaten ader Mischpolymerisaten konjugierter
Diene mit Schwefeldioxyd.
2. Verwendung von Salicylsäure oder deren Derivaten, deren Phenylsalicylat als Stabilisatoren
für die im Anspruch 1 genannten Umsetzungsprodukte von Polymerisaten oder Mischpolymerisaten
konjugierter Diene mit Schwefeldioxyd.
© 5101 4.
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