DE87512C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der Erfindungsgegenstand soll Jedermann befähigen, aus beliebiger, aber innerhalb bestimmter Grenzen liegender Entfernung jede beliebige Dimension am stehenden Stamme abzulesen.

Die Construction des Baummessers ist aus beiliegender Zeichnung, in welcher Fig. 1 eine seitliche Längsansicht, Fig. 2 eine Draufsicht und Fig. 3 das Fadennetz darstellt, zu ersehen.

Zur Erläuterung wird noch Folgendes beigefügt:

Der Baummesser besteht aus einem mit Mafstheilung versehenen Lineal L, auf dem ein Rahmen R, dessen Fläche senkrecht zur Längsrichtung des Lineals steht, verschiebbar angeordnet ist. Dieser Rahmen R umfafst ein Fadennetz und ist mittelst eines Scharnieres an der auf dem Lineal L gleitenden, durch ein Schräubchen s feststellbaren Hülse h befestigt. Das andere Ende des Lineals trägt ein Ocular O. Zwischen dem Ocular O und dem Fadennetz R ist eine Libelle / derart in die Linealfläche eingelassen, dafs sie im Kreise bewegt werden kann. Das Lineal ist an einer Klemmdülle D befestigt, mittelst welcher es auf ein Stativ gesetzt werden kann.

Das Fadennetz selbst ist derart angeordnet, dafs die Längsfä'den zu beiden Seiten des mit 0 0 bezeichneten mittleren Fadens nach aufwärts convergiren, während die Querfä'den wohl unter einander parallel sind, die Abstände derselben von einander aber nach aufwärts sich verringern. Diese Verjüngung der von den Netzfäden eingeschlossenen Vierecke entspricht der scheinbaren Verjüngung aller Dimensionen von hochgelegenen Gegenständen für den tiefer stehenden Beobachter.

Die Anwendung des Apparates ist folgende: Zur Bestimmung der Mafse eines Baumes wird der Baummesser auf beliebige, selbstverständlich nicht allzu grofse Entfernung vom Baume mittelst der im Kreise verschiebbaren Libelle I horizontal aufgestellt und nach Aufklappen des Rahmens R die Mittellinie 0 0 auf die Mitte des zu messenden Baumes gerichtet. Blickt man nun durch das Ocular O, so wird der zu messende Baum zu beiden Seiten der Mittellinie ο ο im Fadennetz erscheinen und seine Umfangslinie wird die Fäden in bestimmten Punkten schneiden. Will man nun irgend eine Gröfse am Baume bestimmen, z. B. die Höhe des Baumes oder die Stammstärke in irgend welcher Höhe, so wird der Rahmen auf jenen Theilstrich des Mafsstabes auf dem Lineal L eingestellt, welcher der Entfernung des Baumes vom Baummesser entspricht, und hierauf die Ziffer jener Fäden abgelesen, von welchen das Baumbild im Fadennetz an den zu messenden Stellen eingeschlossen erscheint. Die Querfäden geben selbstverständlich die Höhe des Baumes, die Längsfäden dagegen seine Stärke an.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Baummesser zur Bestimmung der Dimensionen eines stehenden Stammes aus beliebiger Entfernung, bestehend aus einem den Entfernungen entsprechend eingetheilten Lineal L mit einem Ocular (O) und einem verschiebbaren Fadennetz (R),- dessen Oeffnungen sich nach aufwärts entsprechend der scheinbaren Verkleinerung hochgelegener Gegenstände verjüngen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.