DE874760C

DE874760C - Verfahren zur Erzielung gleichmaessiger Faerbungen auf cellulosehaltigen Fasern mit Kuepen- oder Schwefelfarbstoffen

Info

Publication number: DE874760C
Application number: DEC2321D
Authority: DE
Inventors: Walter Dr Paessler; Wilhelm Rothenberger
Original assignee: Cassella Farbwerke Mainkur AG
Current assignee: Cassella Farbwerke Mainkur AG
Priority date: 1944-02-22
Filing date: 1944-02-22
Publication date: 1953-04-27

Description

Verfahren zur Erzielung gleichmäßiger Färbungen auf cellulosehaltigen Fasern mit Küpen- oder Schwefelfarbstoffen In der letzten Zeit sind Verfahren zum gleichmäßigen Färben von cellulosehaltigen Fasern mit Küpen- oder Schwefelfarbstoffen beschrieben worden, nach denen man dem Färbebad zwecks Erzielung der Gleichmäßigkeit der Färbungen Kondensationsverbindungen auf der Grundlage von Polyalkylenpolvaminen zusetzt.
Bei diesen #Terfahren zeigt sich aber der Übelstand, der auch bei den früheren, seit langem im Handel befindlichen Egalisierungsmitteln bekannt ist, daß derartige Zusätze gleichzeitig in erheblichem Maße eine farbstoffzurückhaltende Wirkung ausüben, so daß die Färbeb,äder nur teilweise ausgenutzt werden und unverbrauchter Farbstoff im Färbebad zurückbleibt. Dieser Nachteil läßt sich aber bei Färbungen, die unter Zusatz von Polyalkylenpolvaminverbindungen hergestellt sind, nicht beseitigen, wenn man den Färbebädern nachträglich die im Schrifttum bereits empfohlenen Netzmittel, wie beispielsweise alkylierte Napthalinsulfonsäuren oder Alkoholsulfonate, zusetzt.
Es wurde nun gefunden, daß man jedoch diesem übelstande in weitgehendem Maße abhelfen kann, wenn man den Färbebädern, die Kondensationsverbindungen auf der Grundlage von Polyalkylenpolyaminen enthalten, nachträglich nicht färbende "esch (Y wefelte Abkömmlinge von Phenolen bzw. Metallkomplexsalze derselben zusetzt.
Das Verfahren leistet außerdem beim Ausegalisieren ungleichmäßiger Färbungen gute Dienste. Z, Zunächst kann der Farbstoff von der Färbung in einer Blindküpe, die eine Kondensationsverbindung auf Grundlage von Polyalkylenpolyaminen enthält, abgezogen und dann durch Zusatz eines geschwefelten Phenols weitgehend und gleichmäßig wieder zum Aufziehen gebracht werden.
Unter den genanntenKondensationsverbindungen sind ganz allgemein Verbindungen zu verstehen, deren Molekül den Rest von Polyalkylenpolyaminen einschließlich hydroxylhaltigen Abkömmlingen und Polyalkyleniminen enthalten.
Man erhält nach vorliegendem Verfahren gleichmäßige Färbungen von Küpen- und Schwefelfarbstoffen unter weitgehender Vermeidung von Farbstoffverlusten. Das vorliegende Verfahren stellt daher eine wertvolle Bereicherung der Technik dar. Beispiel i Mercerisierter Baumwollstoff wird mit 0,150/0 seines Gewichts mit Indanthrenbrillantviolett 4R Pulver fein für Färbung (S c h u 1 t z, -Farbstofftabellen 7. Aufl., Bd. II, S. 128) in üblicher Weise, jedoch unter Zusatz von je Liter Flotte 0,4 9 des Umsetzungserzeugnisses eines Polyäthylenp#lyamingemisches, bei dem die bei io mm Druck bis 220' übergehenden Anteile vorher entfernt wurden, mit Aethylenchlorid gefärbt. Setzt man dem Fäxbebad j-e Liter Flotte. 0,4 bis oß g des Schwefelungsproduktes nach, das man gemä3 der Patentschrift 572 361 durch Schwefeln von Phenol in Gegen-#art von Alkalicarbonat erhält, so erzielt man eine volle und gleichmäßige violette Färbung, ohne daß größere Mengen an Farbstoff im Färbebad zurückbleiben.
Führt man das Färbeverfahren unter Zusatz je Liter Flotte von 0,5 bis 2, g des Umsetzungsproduktes von Dichlorhydrin mit Ammoniak (vgl. französische Patentschrift 822 739) oder von o,i bis 0,3 g des Umsetzungsproduktes eines Polyäthylenpolyamingemisches der obengenannten Art mit Monochloraceton durch, so gelangt man beim Nachsetzen von oß g des genannten geschwefelten Phenols je Liter Flotte ebenfalls zu vollen und gleichmäßigen Färbungen unter nahezu völliger Ausnutzung des Färbebades.
In gleicher Weise kann man auch das Färbeverfahren bei Färbungen verbessern, die man auf cellulosehaltigen Fasern unter Verwendung von beispielsweise Indanthrenb laugrün FFB Pulver fein für Färbung (Schultz, Farbstofftabellen, 7. Aufl., Bd. II, S. 1:27) und Indanthrendunkelblau BOA Pulver fein für Färbung (a. a. 0. Nr. 1262) erhält.
Statt des genannten geschwefelten Phenols können mit gleichem Erfolg dessen gemäß Patentschrift 4o6 675 durch Umsetzung mit einem Alkalistilfit erhältlichen Abkömmlinge zur Verwendung kommen. Beispiel 2 Eine unegal ausgefallene Färbung von Indanthrenblaugrün FFB (S c h u 1 t z , Farbstofftabellen, 7. Auf l., Bd. II, S. 127), wird in einer blinden Küpe, die 18 cem Natronlauge 38' B8, 6 g Hydrosulfit konz. Pulver und 0,5 g des in Beispiel i genannten Umsetzungserzeugnisses aus einem Polyäthylenpolyamingemisch und Aethylenchlorid im Liter enthält, '/2 Stunde bei 8o bis go' behandelt. Man setzt nunmehr je Liter oß g des geschwefelten Phenols zu und behandelt noch eine weitere 1/2 Stunde bei absinkender Temperatur.
Hierdurch wird eine vollständig gleichmäßige Färbung erhalten, die in Farbtiefe nur wenig gegen die ursprüngliche Färbung zurücksteht.

Claims

PATENTANSPRUCII: Verfahren zur Erzielung gleichmäßiger Färbungen auf cellulosehaltigen Fasern mit Küpen- oder Schwefelfarbstoffen, dadurch gekennzeichnet ' daß man den Färbebädern, die Kondensationsverbindungen auf der Grundlage von Polyalkylenpolyaminen enthalten, nicht färbende, geschwefelte Abkömmlinge von Phenolen bzw. Metallkomplexverbindungen derselben nachträglich zusetzt.