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Scheinwerfer Die Erfindung betrifft einen Scheinwerfer und hat sich
die Aufgabe gestellt, unter m#öglichst vollkommener Ausnutzung der vorhandenen Lichtstärke,
d. h. mit stärkster Leuchtkraft, mit billigen und einfachen Mitteln einen
Blendschutz und gewünschtenfalls auch eine nebeldurchdringende Wirkung zu erzielen.
Die bisher bekannten und vorzugsweise verwendeten Blendschutzeinrichtungen übten
ihre Wirkung stets auf Kosten der Leuchtkraft aus, sei es, daß die Glühbirne mattiert
war oder der Paraboloidspiegel oder wenigstens ein Teil von ihm oder die Abschlußscheibe
geriffelt war, sei es, daß, jalousieartige Blenden vorgeschaltet wurden, bei denen
noch als weiterer und besonders unangenehm sich äußernder Nachteil der Zwang zur
mechanischen Betätigung mit allen ihren Fehlerquellen hinzukam. Die Vielzahl der
zur Lösung dieses Problems schon vorgeschlagenen Vorrichtungen zeigt, daß eine wirklich
befriedigende Einrichtung bisher noch nicht gefunden worden ist.
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Die Erfindung löst nun beide Aufgaben, ohne daß dies auf Kosten der
einen oder anderen. geht, mit sehr einfachen und billigen Mitteln und ohne jede
Mechanik, also auch ohne Zwang zu einem ständig wechselnden Umschalten, so daß die
gewünschte, auf weite Fernsicht eingestellte Scheinwerferwirkung unter voller Ausnutzung
der vorhandenen Leuchtkraft, also mit Klarglasbirne, Klarglasabschlußscheibe und,
hochglanzpoliertem Spiegel ständig da ist und dabei trotzdem jede Blendung
ve,rmieden.wird.-
Dabei gibt sie zusätzlich die Möglichkeit, das'Licht so zu färben, daß'es Nebel
durchdringt, so daß hierfür besondere zusätzliche Scheinwerfer gespart werden können.
Sie geht dabei von einem bekannten, Vorschlag aus, bei dem in der Lichtaustrittsöffnung
hinter der Abschlußscheibe nebeneinanderliegende Glasröhren angeordnet waren-. Dieser
Vorschlag konnte aber keine wirkliche Lösung des Problems bringen, weil bei ihm
die Glasröhren nur ganz kurz waren, und zwar. um die Höhe des üblichen Maßes der
leichten Vorwölbung der Abschlußscheibe, und vor allem weil die Glasröhren einen
gleichbleibenden zylindrischen Querschnitt hatten, so daß bei Draufsicht von vorn
oder in einem leichten Winkel überhaupt keinerlei Blendschutz eintrat, dieser vielmehr
nur 'unter einem starken Seitenwinkel wirksam werden konnte. Infolgedessen ist dieser
Vorschlag auch ohne praktische Verwirklichungund Bedeutung geblieben.
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Die wirkliche Lösung des Problems wird gemäß der Erfindung dadurch
erreicht, daß der freie Lichtdurchtritt durch die Glasröhren unter ihrer lichten
Weite liegt. Dadurch werden die Glasrähren unter jedem Blickwinkel zu einem einwandfreien
Blendschutz, denn jeder aus der Abschlußscheibe austretende Lichtstrahl hat zuvor
irgendwie eine Glaswand dieser Röhren passiert. Aus dieser grund,-legenden Erkenntnis
der Erfindung können die zu ihrer praktischen Verwirklichung angewendeten Mittel
verschieden und zahlreich sein, wobei sich weitere Verbesserungen und Erhöhungen
der gewünschten Wirkungen in der mannigfachsten Ab-
wandlung erreichen lassen.
So können z. B. die Glasröhren selbst Querschnittsverengungen besitzen, wie etwa
nach Art eines Pipettenrohres; die Verengung kann vorn oder hinten liegen; sie kann
auch vorn und hinten liegen und gegebenenfalls auch zu einem ganz verschlossenen
Zustand der Röhren führen. Die Glasröhren können dabei die beliebigsten Querschnitte
haben, also z. , B. statt rund auch eckig sein; sie können mattiert oder
mit Spiegelbelag versehen oder durchbrochen sein. Die zusätzliche Anwendung der
einen oder anderen dieser Maß#nahmen hängt von den ge-wünschten Wirkungen vor allem
mit Rücksicht auf die verschiedensten Anwendungsgebiete ab.
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Ein anderes Mittel zur Verengung, des freien Lichtdurchtritts im Sinne
des Erfindungsgedankens besteht in der Füllung der Glasrähren mit Mitteln, durch
di-, die Blendwirkung des Scheinwerfers aufgehoben wird, wie z. B. mit Magnesiumpulver,
Flimmer- oder -Glitzersplittern aus Glas, Kristall oder anderem geeigneten Material,
auch die vollwandige Ausführung der Glasröhren gehört hierzu,-Bei völlig geschlossenen
Glasröhren können diese auch mitGasen gefüllt sein, die bei Anleuchtung durch das
Scheinwerferlicht entsprechendes Licht ,durchlassen. Diese Mittel können natürlich
auch mit den zuerst genannten Querschnittsverengungen der Glasröhren kombiniert
werden.
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Ein besonderer Vorzug der Erfindung liegt darin, daß sich die Einrichtung
aus sehr billig- herzustellenden Einzelteilen zusammensetzt, wobei diese Einzelteile
nun auch unter sich wieder verschieden ausgebildet sein können, z. B. nach den verschie#-denen
schon erwähnten Variationen, so daß sich durch entsprechende Variierung und Kombinierung
wieder entsprechend verschiedene Effekte erreichen .lassen. Hinzu kommt nun als
weiterer bedeutender Vorzug, daß die Einzelteile teils oder insgesamt mit Mitteln
zur beliebigen Färbung des Lichtes ausgestattet werden können, insbesondere also
zur Gelbfärbung zwecks Durchdringung bei Nebel. Dadurch, daß dies teilweise geschehen
kann, kann ein Scheinwerfer geschaffen werden, der ebensogut bei normaler Sicht
wie bei Nebel verwendet werden kann, ohne daß es irgendwelcher Zusatzaggregate oder
einer Veränderung bedarf.
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Idfolgedessen bietet die Erfindung universelle Anwendungsmöglichkeiten
jeder Art: für Autos, Motor- und Fahrräder, Luft- und Seefahrzeuge, für Eisenbahnen,
ebenso aber auch für stationäre Leuchten wie zur Atileuchtung im Freien und in Innenräumen,
also z. B. für Reklamezwecke, Ausstellungshallen, Gebäudeanleuchtungen, Verkehrswege,
Anlagen, Filinscheinwerfer usw. Ein weiterer Vorzug der Erfindung besteht da-rin,
daß alle bereits vorhandenen Scheinwerfer nachträglich damit ausgerüstet werden
können.
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Zur Erzielung einer vollen Auswertung der Erfindung erhalten die Glasröhren
eine erheblich größere Länge, als es bei dem eingangs erwähnten bekannten Vorschlag
der Fall war. Dazu ist die Abschlußscheibe nach der Erfindung sehr stark, vorzugsweise
spitz, vorgewölbt, so. daß diese der Draufsicht keine flache Scheibenfläche darbietet,
wodurch ebenfalls zum Blendschutz beigetragen wird. Vor allem für Scheinwerfer an
Fahrzeugen hat dies noch den Vorteil, daß sich Schnee und Staub u. dgl. nicht so
leicht auf ihnen ansammeln können.
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Die Erfindung ist in den Zeichnungen in, verschiedenen Ausführungsbeispielen
dargestellt. Es zeigt Fig. i einen Scheinwerfer vorzugsweise für Fahrzeuge in Seitenansicht,
Fig. 2 in Vorderansicht, Fig. 3 eine stationäre Deckenleuchte, Fig. 4 bis
9 Querschitte durch verschiedene Röhrenformen.
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Der-Autoscheinwerfer nach Fig. i enthält in bekannter Form den Paraboloidspiegel
i, der innen hochglanzpoliert ist und in seinedi Brennpunkt die Glühbirne 2 aus
Klar- oder Gelbglas aufnimmt. Die -Klarglasabschlußscheibe 3 ist stark vorgewölbt,
so daß ein Glasröhrensatz 4 von erheblicher Länge mittels Schellen 5, 6 aus
Blech oder Polymethacrylsäureester über den Halter 7 an den beiden Seiten
des Scheinwerfergehäuses befestigt werden kann. Die Teile 5 und
7 sind wegen der leicht perspektivischen Ansicht in Fig. i auch ersichtlich.
Ein Teil der Austrittsöffnung bleibt, wie Fig.:2 besonders deutlich erkennen läßt,
in diesem Beispiel von Glasröhren unabgedeckt. Dies soll nur die Mäglichkeit verdeutlichen,
daß, auch in dieser Beziehung
die beliebigsten Variationen angewendet
werden .können. Ebensogut kann auch die ganze Austrittsöffnung mit #Glasröhren bedeckt
sein.
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Verschiedene Röhrenformen sind in Fig. 4 bis 9
dargestellt.
Fig. 4 zeigt eine Röhre mit pipettenartiger Verengung nach vorn, dasselbe kann hinten
sein; Fig. 5 zeigt vorn und hinten die Verengung, Fig. 6 eine andere
Variante, Fig. 7 eine zylindrische Röhre mit eingelegtem Vollglasstab, wofür
auch nur Leuchtstäbe verwendet werden können, Fig. 8
eine allseitig geschlossene
Röhre, die mit Gas gefüllt sein kann, Fig. 9 eine Röhre mit Durchbrechungen.
Die erwähnten Füllmittel- sind nicht besonders dargestellt, weil sie ohne weiteres
vorstellbar sind.
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Der gesamte Glasrährensatz4 kann aus solchen Röhren entweder von einheitlicher
Ausbildung oder auch von unterschiedlichen. Formen kombiniert sein. Der Kern der
Röhren kann z. B. für Gelbfärbung zur Nebeldurchleuchtung vorgesehen sein.
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Fig. 3 zeigt eine Decken- oder Geländeleuchte mit Glühbirne
2 aus Klarglas und hochglanzpoliertem Reflektor i' sowie Abdeckglasglocke
3' aus Klarglas, innerhalb der der Glasröhrensatz 4' aus zum Teil kegelförmig
nach außen sich erweiternden Formen angeordnet ist, die aber innen oder außen oder
beiderseits eine Querschnittsverengung besitzen. oder/und mit Mitteln zur Aufhebung
der Blendwirkung gefüllt sind.