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Röhrenlampe Für gewisse Zwecke verwendet man zur Betonung architektonischer
Linien Röhrenlampen. Dabei tritt für die Verwendung elektrischer Glühlampen die
Schwierigkeit auf, daß man den gestreckten Leuchtfäden nur eine verhältnismäßig
geringe Länge geben kann, so daß die Herstellung langer Röhrenlampen nur durch Aneinanderreihung
mehrerer Einzellampen geschehen kann. Das ergibt sowohl eine unbequeme Montage als
auch eine Unterbrechung der Lichtlinie.
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Eine bedeutend bessere Lichtwirkung erhält man in bekannter Weise
dadurch, daß man als Strahlungskörper ein Rohr benutzt, welches eine teilweise lichtdurchlässige
und teilweise nach innen reflektierende Wandung besitzt, so daß bei Vorschaltung
einer beliebigen normalen elektrischen Glühlampe vor ein oder beide Enden eines
solchen Strahlrohres die Lichtstrahlung in das Innere des Rohres eintritt und durch
den reflektierenden Belag durch die ganze Länge des Rohres hindurchgeführt wird,
wobei die Durchlässigkeit des Spiegelbelages nach außen hin den Körper in seiner
ganzen Länge durch den Lichtstrom erstrahlen läßt, der durch ihn hindurchgeleitet
wird. Für die Speisung einer derartigen Röhrenlampe ist man nicht auf die Verwendung
von Glühlampen angewiesen, sondern man kann auch jede beliebige sonstige Lichtquelle
verwenden, indem man diese an oder vor dem Ende der Röhre anbringt und vorzugsweise
auch noch hinter der Lichtquelle einen Reflektor anordnet, welcher die von ihm aufgefangene
Strahlung in das Rohr hineinwirft.
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Das Leuchtrohr dieser bekannten Röhrenlampen wird vorzugsweise aus
gut lichtdurchlässigem Glas hergestellt und auf der Innenseite mit einem Silberspiegelbelag
versehen, welcher durch besonders hohes Reflexionsvermögen von etwa 93% ausgezeichnet
ist.
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Diese bekannten Leuchtröhren zeigen aber die unangenehme Erscheinung,
daß sie die stärkste Strahlung an den Stellen, wo sich die Lichtquelle befindet,
aussenden. Dieser Übelstand wird nun erfindungsgemäß dadurch behoben, daß man den
durchscheinenden Silberbelag mit zunehmender Entfernung von der Lichtquelle schwächer
werden läßt, so daß in der Nähe der Lichtquelle, wo die Lichtstärke besonders groß
ist, nur ein kleiner Bruchteil des Lichtes hindurchtreten kann, während am Ende
der Röhrenlampe fast die gesamte noch vorhandene Lichtstrahlung durch die Rohrwandung
hindurchtritt.
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Eine Versilberung, wie sie hiernach für die Röhrenlampe wünschenswert
ist, läßt sich z. B. auf chemischem Wege leicht herstellen, indem man die verschiedenen
Teile des mit dem Silberbelag zu versehenden Rohres je nach der gewünschten Dicke
des Silberbelags längere oder kürzere Zeit in der Versilberungslösung beläßt.
Man
kann Versilberungen von wechselnder Schichtdicke auch durch Verdampfung oder Zerstäubung
ohne Schwierigkeit erzeugen. Nach Herstellung der Versilberung wird die Röhrenlampe
zweckmäßig an ihren beiden Enden durch nicht versilberte, durchsichtige Glasplatten
verschlossen und evakuiert, um den Silberbelag den Einwirkungen der Außenluft zu
entziehen. Der Silberbelag kann auch auf der Außenseite des Rohrs angebracht werden,
wobei derselbe dann zweckmäßig durch einen lichtdurchlässigen Lack o. dgl. geschützt
werden müßte.
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Die Erfindung ist an einem Ausführungsbeispiel auf der beigefügten
Zeichnung veranschaulicht, welche eine gemäß der Erfindung eingerichtete Röhrenlampe,
wesentlich schematisch, in einem Längsschnitt veranschaulicht, die - abgesehen von
der Abstufung des Metallbelages - sich von bekannten derartigen Röhrenbeleuchtungen
nicht wesentlich unterscheidet.
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Mit a ist die Lichtquelle bezeichnet, welche ungefähr im Brennpunkt
des Reflektors b angeordnet ist, der dem einen Ende der Glasröhre c vorgelagert
ist. Die Glasröhre ist nach der Darstellung der Zeichnung auf ihrer Außenseite mit
einem Silberspiegelbelag versehen, dessen Dichte erfindungsgemäß von dem dem Reflektor
zugekehrten Ende d nach dem entgegengesetzten Ende e abfällt. Da die das Rohr durchsetzenden
Lichtstrahlen natürlich nicht ganz parallel zueinander sind, erleiden sie innerhalb
des Rohres eine mehr oder weniger häufige Reflexion. Bei jeder dieser Reflexionen
wird ein Teil des Lichtes von der Silberschicht hindurchgelassen und ein Teil reflektiert.
Bei d, wo die Silberschicht sehr dicht ist, wird prozentual nur sehr wenig Licht
hindurchgelassen und der größere Teil nach e hin reflektiert. Hier wird im Gegensatz
zu dem Vorgang an dem mit d bezeichneten Röhrenende durch die viel dünnere Silberschicht
prozentual fast alles auftreffende Licht durchgelassen und nur wenig reflektiert.
Da in der Zone der Röhre, in welcher der Silberbelag am dichtesten ist, auch die
Leuchtdichte am größten ist und die letztere zugleich mit der Dichte des Silberbelages
nach dem Röhrenendee hin abnimmt, so ist die Leuchtkraft der Röhre in allen ihren
Teilen ungefähr gleich groß.
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Das Rohr c ist an dem vom Licht abgewandten Ende durch einen durchsichtigen
Deckel, z. B. eine Glasplatte f, verschlossen. Auch dieser kann gewünschtenfalls
stark versilbert sein, wie dies auf der Zeichnung durch eine ausgezogene Linie neben
dem Deckel f angedeutet ist, um die auf ihn fallenden Strahlen wieder in die Röhre
zurückzuwerfen und für die Leuchtkraft derselben nutzbar zu machen. Die Röhre könnte
auch an demjenigen Ende, an welchem sich der Reflektor b befindet, durch eine Glasscheibe
verschlossen sdin, so daß sie möglichst vollkommen gegen Eindringen von Staub geschützt
ist und gewünschtenfalls auch evakuiert werden kann.
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Man kann dann auch den Reflektor b innerhalb des luftdicht abgeschlossenen
Röhrenraumes anbringen, wodurch die Haltbarkeit des Silberspiegels erhöht wird.
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Die Verluste, welche bei der neuen Röhrenlampe durch Reflexion auftreten,
werden reichlich dadurch aufgewogen, daß Glühlampen von großer Lichtstärke bedeutend
wirtschaftlicher sowohl im Betriebe als auch in den Anschaffungskosten sind als
Glühlampen von kleinerer Lichtstärke.
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Die neue Röhrenlampe bietet gegenüber den bekannten Röhrenlampen auch
noch den Vorteil, daß sie ein sehr gefälliges Aussehen besitzt, welches sie ihrem
Silberglanz verdankt, besonders, wenn man durch Mattierung des Glases den Eindruck
von Mattsilber hervorruft.
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Eine besonders vorteilhafte Anwendung kann die neue Röhrenlampe für
die Beleuchtung von Wegschranken finden. Hier kann die Strahlungsröhre ohne weiteres
am Schrankenbaum befestigt werden, und die Lampe kann unabhängig davon auf dem Erdboden
montiert werden, auch kann eine gewöhnliche Petroleumlampe für die Beleuchtung Anwendung
finden, wodurch Unabhängigkeit von allen zentral bedienten Lichtanlagen erzielt
wird, die gerade bei Wegschranken unter Umständen erwünscht sein kann.