DE873650C - Verfahren zur Abscheidung von Hemicellulosen aus Abfallaugen der Zellstoffveredlung - Google Patents
Verfahren zur Abscheidung von Hemicellulosen aus Abfallaugen der ZellstoffveredlungInfo
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- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
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- D21C11/0042—Fractionating or concentration of spent liquors by special methods
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C09D129/00—Coating compositions based on homopolymers or copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by an alcohol, ether, aldehydo, ketonic, acetal, or ketal radical; Coating compositions based on hydrolysed polymers of esters of unsaturated alcohols with saturated carboxylic acids; Coating compositions based on derivatives of such polymers
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Description
Es ist bekannt, daß (bei der Behandlung pentosan- bzw. hemicellulosehaltiger Naturstoffe mit 1- bis
io°/oiger Natronlauge pentosan- bzw. hemicellulosehaltige
alkalische Lösungen anfallen. Vor der Laugebehandlung entfernt man meistens durch
geeignete Maßnahmen andere im Ausgangsmaterial enthaltene Stoffe, wie Pektin, Lignin usw.; durch
solche Vorbehandlungen, hauptsächlich Holzaufschlüsse, erhält man mehr oder weniger hemicellulosehaltige
Zellstoffe. Zur Entfernung der Hemicellulosen hieraus behandelt man üblicherweise mit
einer 1- bis io°/oigen Lauge, man veredelt den
Zellstoff.
Es hat nicht an Bemühungen gefehlt, aus den so anfallenden hemicellulosehaltigen Laugen die Hemicellulosen
zu entfernen und die Laugen zurückzugewinnen. Nach den Angaben der Literatur werden Hemicellulosen aus den alkalischen Lösungen
durch Zugabe von Kupfersalzlösungen, durch Zusetzen von Säure, meist aber durch Versetzen
mit Methylalkohol oder Aceton, gegebenenfalls unter gleichzeitigemAnsäurenj-'bei Raumtemperatur
ausgefällt. Durch Oxydationsmittel, wie Halogene, können dann noch mitgefällte Verunreinigungen
entfernt werden.
Bei der Fällung der Hemicellulosen mit organischen Lösungsmitteln in bekannter Weise sind die
Niederschläge sehr voluminös und lassen sich infolge ihrer schleimigen Beschaffenheit nur schwer
filtrieren. Die Produkte verhornen sehr leicht beim
Trocknen,' wenn man nicht besondere Maßnahmen
trifft. Wegen der schleimigen Beschaffenheit der Niederschläge stößt die technische Gewinnung von
Hemioellulösen aus den alkalischen hemicellulose-
und noch gegebenenfalls cellulosehaltigen Abfalllaugen der Zellstoffveredlungsindustrie auf beinahe
unüberwindliche Schwierigkeiten. Lediglich die Ausfällung von Xylan mittels wasserlöslicher
organischer Lösungsmittel ist beschrieben.
ίο Für die Verwertung von Abfallaugen der Zellstoffveredlungsindustrie
und von Mercerisierungslaugen wurden weiter noch folgende Verfahren
vorgeschlagen: Die Wiederbrauehbarmachung durch Dialyse und bzw. ader Elektrodialyse, Eindampfen
und Verbrennen, Elektrolyse, Oxydation der gelösten Bestandteile, gegebenenfalls in Gegenwart
von Katalysatoren, Bildung von Niederschlagen,
die gelöste Stoffe mitreißen, und schließlich Regenerierung mittels Calcium-, Barium- oder Strontiumoxyd.
Nach diesen Verfahren gelingt es zwar, die Laugen mehr ader weniger rein >zu regenerieren1;
die Hemicellulose wird aber nicht gewonnen.
Es wurde nun gefunden, daß man die technischen hemicellulosehaltigen Lösungen einfach und wirt-
schaftlich unter Gewinnung der Hemicellulose und Regenerierung der Laugen aufarbeiten kann, wenn
man die Hemicellulose mit einem mit den Laugen mischbaren Gemisch von z;wei organischen Lösungsmitteln
ausfällt. Von diesen Lösungsmitteln muß das eine wasserlöslich bzw. laugen'löslich und mit
dem anderen Lösungsmittel mischbar sein und außerdem unter ioo° sieden. Beispielsweise seien
Methylalkohol, Äthylalkohol, Isopropylalkohol oder Aceton genannt. Das andere Lösungsmittel soll in
Wasser oder Lauge unlöslich ader schwerlöslich sein, sich aber in einem Gemisch von Wasser bzw.
Lauge und dem ersten Lösungsmittel lösen und
einen höheren Siedepunkt als das erste Lösungsmittel
.besitzen. Es kommen ζ. B. Butyl- oder Amylalkohol
oder höhere Ketone in Frage. Das Mengenverhältnis der beiden organischen Lösungsmittel
kann in weiten Grenzen schwanken, doch muß das Verhältnis des Lösungsmittelgemisches zu der
hemicellulosehaltigen Lösung so bemessen sein, daß beim Mischen keine zweite Phase entsteht. Die
Fällung kann bei Raumtemperatur ader bei erhöhter Temperatur bis einschließlich dem Siedepunkt'des
leichter flüchtigen Lösungsmittelserfolgen. Auf diese Weise gelingt es, -aus den Abfallaugen
der ZellstoffveredlungsIndustrie die Hemicellulosen
in leicht filtrieribarer Form abzuscheiden. Außerdem
kann man noch die Lauge und die organischen Lösungsmittel in einfacher Weise voneinander
- trennen und wiederverwenden.
Bei den verwendeten Lösungsmitteln brauchen nicht chemische Individuen vorzuliegen; man kann
auch Lösungsmittelgemische mit dem angegebenen Verhalten gegenüber Wasser bzw.- Lauge nehmen
und sie analog der für zwei Lösungsmittel beschriebenen
Methode anwenden.
Die Wirkung eines den oben angegebenen Bedingungen entsprechenden Gemisches von zwei
"- Lösungsmitteln, beispielsweise von Methylalkohol und Bütylälkohol, auf die Beschaffenheit des Niederschlags
und. seine Filtrienbarkeit ergibt sich aus der
folgenden Tabelle:
iaumteile | Butyl- alkohol |
Absitz | Höhe | Filtrierbarkeit | - | |
zeit in Min. |
des | kaum filtrierbar | schwer filtrierbar | |||
1,2 | 21 | Nieder schlags in % |
- | filtrierbar | ||
Abfall lauge |
Methyl alkohol |
2,2 | 21 | 98 | gut filtrierbar | |
IO | IO | 4,3 | 21 | 95 | sehr gut filtrierbar | |
IO | 3 | 6,5 | 21 | 90 | - | |
IO | 3,7 | 9-5 | 21 | 80 | - | |
IO | 4,3 | 13 | 21 | 78 | ||
IO | 5 | 19.7 | 1-5 | 55 | ||
IO | 7 | 23 | - 15 | 20 | ||
IO | 7,2 | IO | 20 | |||
IO | 8,6. | 15 | ||||
IO | 8,8 | |||||
Proben derselben Abfallauge der Zellstoffveredlungsindustrie wurden in verschiedenem Verhältnis
mit Methylalkohol und Butylalkohol bei 50° in
gleich weiten Gefäßen versetzt. Nach dem Absitzen
des Niederschlags wurde durch vorsichtiges Abgießen die Flüssigkeitshöhe bei allen. Proben gleich
hoch eingestellt. Die Niederschläge wurden aufgerührt und nach einiger Zeit die Höhe der Niederschläge
gemessen.
Gegenüber einer Absitzhöhe von 98% bei der
Verwendung von Methanol allein können mit Gemischen von Methylalkohol und -Butylalkohol
wesentlich geringere Absitzhöhen von etwa 20 bis 50% und, infolgedessen auch besser filtrierbare
Niederschläge erzielt wenden. '
Der weitere Vorteil des neuen Verfahrens liegt in der Möglichkeit der einfachen Aufarbeitung der
nach dem Entfernen der Hemicellulose verbleibenden Mutterlauge. Es ist nur nötig, die verhältnismäßig
geringe Menge des wasserlöslichen Lösungsmittels abzudestillieren, worauf die zurückbleibende
Flüssigkeit zwei Schichten bildet, die sich nun in
bekannter Weise mechanisch trennen lassen; eine Destillation entfällt also. Die obere Schicht besteht
dabei aus dem wasserunlöslichen Lösungsmittel, die untere aus Lauge. Das abgetrennte organische
Lösungsmittel kann wieder für weitere Fällungen verwendet werden. In der Lauge kann gegebenenfalls noch eine ganz geringe Menge des schwerlöslichen
Lösungsmittels gelöst sein. In der Regel stören diese geringen Mengen eine weitere Verwendung
der Lauge nicht; erforderlichenfalls können sie durch Destillation entfernt werden. Geht
man von einer hemicellulosehaltigen ioVoigen Lauge aus, so enthält in allen Fällen die verbleibende
hemicellulose- und praktisch lösungsmittelfreie
Lauge noch 8 bis 9% Alkali.
Außer der Hemicellulose und den zu ihrer Aus^
fällung verwendeten Lösungsmitteln hat man also noch 80 bis 90% des. Alkalis der hemicellulosehaltigen
Ausgangslauge zurückgewonnen.
Gegenüber der bisher üblichen Ausfällung von Hemicellulosen unter Anwendung von mindestens
ι Teil Alkohol auf ι Teil Veredlungslauge bietet
das neue Verfahren, bei dem nur noch die Anwendüng geringerer Mengen des wasser- bzw. laugenlöslichen
Lösungsmittels erforderlich ist, außer den bereits genannten Vorteilen den weiteren Vorteil
einer wesentlichen Energie- (Dampf-) Ersparnis, da man nun nicht mehr auf ι Teil Veredlungslauge
ίο mindestens ι Teil Alkohol, sondern nur geringere
Mengen des wasser- bzw. laugenlöslichen Lösungsmittels abidestillieren muß.
Beispiel ι
10 Gewichtsteile einer technischen hemicellulosehaltigen
Abfallauge der Zellstoffveredlungsindustrie, die ungefähr 10 0A* Natronlauge und 2°/o
Hemicellulose enthält, werden bei 550 mit 5 Gewichtsteilen
Methylalkohol und 5 Gewichtsteilen
so Butylalkohol vermischt. Nach Absitzen der ausgefällten
Hemicellulose wird der Niederschlag abfiltriert, mit Methylalkohol oder Aceton gewaschen
und getrocknet. Man erhält 2 Gewichtsteile Hemicellulose.
Aus dem Filtrat wird der Methylalkohol abdestilliert. Der Butylalkohol scheidet sich von der
Lauge, wird mechanisch abgetrennt und für weitere Fällungen verwendet. In der Lauge ist noch ungefähr
V30 an Butanol gelöst. Diese geringen Reste kann man bei 920 als azeotropes Gemisch mit
Wasser aus der Lauge noch abdestillieren. Die verbleibende hemicellulose- und lösungsmittelfreie
Lauge enthält noch 8 bis 9%> NaOH, das sind 80 bis 90 %>
der Ausgangslauge.
10 Gewichtsteile einer alkalischen Xylanlösung, die man aus Skelettsubstanz nach der von
E. S chmi d t und Mitarbeitern (Cellulosechemie XI,
S. 55) beschriebenen Weise durch Behandlung mit 5%iger Natronlauge erhalten hat, werden bei 50°
mit 5 Gewichtsteilen Methylalkohol und 5 Gewichtsteilen Butylalkohol vermischt. Nach Absitzen
des ausgefällten Xylans wird der Niederschlag at>filtriert,
mit Methylalkohol oder Aceton gewaschen und getrocknet.
Aus dem Filtrat wird der Methylalkohol abdestilliert. Der Butylalkohol scheidet sich von der
Lauge und wird, mechanisch getrennt. Die verbleibende hemicellulose- und lösungsmittelfreie
Lauge enthält noch 4 bis 4,5% NaOH, das sind 80 bis 90% der Ausgangslauge.
100 Gewichtsteile hemicellulosehaltige Abfalllauge der Zellstoffveredlung mit einem Gehalt von
10% Alkali und 1,5 °/o Hemicellulose werden mit
83 Gewichtsteilen Methylalkohol und 70 Gewichtsteilen Amylalkohol versetzt und am Rückflußkühler
bis zum Sieden erhitzt. Der nach dem Sieden schnell sich absetzende Niederschlag wird filtriert
und mit Methylalkohol oder Aceton gewaschen und getrocknet. Man erhält 1V2 Gewichtsteile Hemicellulose.
Aus der Mutterlauge wird der Methylalkohol abdestilliert. Der Amylalkohol scheidet sich dann ab.
Er wind, mechanisch abgetrennt und für weitere Fällungen benutzt. Die Lauge enthält nur noch
geringe Spuren Amylalkohol (etwa V250); ihr Alkaligehalt beträgt 8 bis 9%. Somit sind 80 bis 90%
an Alkali wiedergewonnen.
100 Gewichtsteile hemicellulosehaltige Abfalllauge mit einem Gehalt von io%>
Alkali und 2% Hemicellulose werden bei 500 mit 70 Gewichtsteilen Methylalkohol und 25 Gewichtsteilen Butylalkohol
und ioGewichtsteilen Amylalkohol versetzt.
Die ausgefällte Hemicellulose wird filtriert, gewaschen und getrocknet. Ausbeute 2 Gewichtsteile.
Der Methylalkohol wird von der Mutterlauge abdestilliert und das sich abscheidende Gemisch von
Butyl- und Amylalkohol für weitere Fällungen verwendet. Die restliche Lauge enthält noch 80 bis
90°/o des Alkalis der ursprünglichen Lösung.
Claims (1)
- P AT E NTA N S P R U C H:Verfahren zur Abscheidung von Hemicellulosen aus Abfallaugen der Zellstoffveredlung durch Fällen mittels organischer Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß als Fällungsmittel ein mit den Laugen mischbares Gemisch von zwei organischen Lösungsmitteln oder -gemischen verwendet wird, von dem eine Komponente in Wasser und, verdünntem Alkali löslich ist und unter ioo° siedet, die andere Komponente in Wasser oder Lauge allein unlöslich oder schwerlöslich ist und höher siedet als die in Wasser und verdünnten Alkalien lösliche Komponente.© 5860 4.53
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL64604D NL64604C (de) | 1943-03-14 | ||
FR956281D FR956281A (de) | 1943-03-14 | ||
DEF2685D DE873650C (de) | 1943-03-14 | 1943-03-14 | Verfahren zur Abscheidung von Hemicellulosen aus Abfallaugen der Zellstoffveredlung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEF2685D DE873650C (de) | 1943-03-14 | 1943-03-14 | Verfahren zur Abscheidung von Hemicellulosen aus Abfallaugen der Zellstoffveredlung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE873650C true DE873650C (de) | 1953-04-16 |
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ID=7083401
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JPS5249056B2 (de) * | 1971-12-15 | 1977-12-14 |
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1943
- 1943-03-14 DE DEF2685D patent/DE873650C/de not_active Expired
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Publication number | Publication date |
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