DE87308C

DE87308C -

Info

Publication number: DE87308C
Application number: DENDAT87308D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Ein bedeutender Uebelstand der bis jetzt (besonders in Hamburg, Bremen und Berlin) im Gebrauch befindlichen Zeigerdroschken besteht darin, dafs die Polizei niemals sicher ist, ob das Anzeigewerk einer gerade in Benutzung genommenen Droschke wirklich in Thätigkeit oder derjenige einer unbenutzten Droschke auch aufser Thä'tigkeit gesetzt ist (wenngleich dies auch durch die Stellung der Fahne mit der Aufschrift »frei« jedermann erkennbar angezeigt werden soll), da mit der Bethätigung, d. h. dem Aufstellen oder Umlegen der Fahne, nicht unmittelbar die In- oder Aufserbetriebsetzung des Werkes zusammenhängt.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Vorrichtung, welche diesem Uebelstande in einfacher Weise abhelfen soll. Dieser Zweck wird dadurch erreicht, dafs das Umlegen oder Aufstellen der Fahne die In- oder Aufserbetriebsetzung des Werkes in der nachbeschriebenen Weise bedingt.

Auf der Welle w sitzt aufserhalb des Zeigerwerkkastens die Freifahne, innerhalb des Kastens der Daumen v. Gegen den letzteren legt sich ein Stift an, welcher auf dem einen Arm des Hebels u gelagert ist; derselbe Arm dieses Hebels ist mit einer Stange t gelenkig verbunden, welche durch geeignete, an dem Kasten angebrachte Führungen bis in die Nähe der von. dem Zeitmesser bethätigten und das gleichzeitig auch von dem Wegemesser bethätigte Rad C beeinflussende Klinke s geführt ist. Das Ende des anderen Armes von u ist durch eine Zugstange mit dem Hebel r gelenkig verbunden, welcher am Gehäuse drehbar gelagert ist. Gegen diesen Hebel legt sich ein Stift q, welcher an der durch einen auf der Schaltwelle sitzenden Daumen beeinflufsten Gabel ρ sitzt. Die letztere ist mit dem von dem Kolben des Hubvermittlers in Schwingung versetzten Antriebshebel 0 verbunden. '

Wird nun die Fahnenwelle w beim Aufserbetriebsetzen des Zeigerwerkes derart gedreht, dafs die aufsen auf ihr sitzende Fahne die Aufschrift »frei« jedermann erkennen läfst, so wird der Hebel u vermittelst des durch den Daumen -D bei Seite geschobenen Stiftes derart gedreht, dafs sowohl die Stange t die Klinke s ausrückt, als auch der Hebel r vermittelst des Stiftes q die Gabel ρ und mit ihr den Antriebshebel 0 hebt. Der letztere wird hierdurch aufser den Wirkungsbereich des Hubvermittlerkolbens gebracht, so dafs weder der durch die Umdrehung des Wagenrades in Betrieb gesetzte Hubvermittler, noch das die Klinke η bethätigende Rad des Zeitmessers auf die Fahrpreisanzeigevomchtung und die Ueberwachungsvorrichtung einwirken können.

Bei Inbetriebsetzung des Zeigerwerkes, d. h. bei Drehung der Fahnenwelle jj/, derart, dafs die Fahne die Aufschrift »frei« nicht erkennen läfst, wird der Hebel u und mit ihm die Stange t und der Hebel r durch eine an letzterem angreifende Feder m in ihre Ruhelage zurückgebracht, so dafs sowohl wieder die von dem Zeitmesser beeinflufste Klinke s, als auch der von dem Hubvermittler beeinflufste Hebel 0 das vermittelst der Hebel D bezw. F die Anzeige- und Ueberwachungsvorrichtung in Wirkung setzende Rad C bethätigen können.

Aus Vorstehendem ist zu erkennen, da ein Versagen der Vorrichtung ausgeschlossen erscheint, dafs ein mit einer solchen Vorrichtung ausgerüstetes Werk, dessen Fahne die Aufschrift »frei« zeigt, aufser Betrieb, und dafs ein solches, dessen Fahne die Aufschrift »frei« nicht erkennen läfst, wirklich in Betrieb ist.

Claims

Patent-Anspruch:

Eine Einrichtung bei Fahrpreisanzeigern, durch welche die In- und Aufserbetriebsetzung des Zeigerwerkes von der sogen. Fahnenwelle (w) aus erfolgt, gekennzeichnet durch einen auf letzterer sitzenden Daumen v, welcher beim Aufserbetriebsetzen des Werkes unter Vermittelung geeigneter Hebel und Gestänge r, t, u sowohl die die Bewegung des Zeitmessers auf die Fahrpreisanzeige - und Ueberwachungsvorrichtung übertragende Vorrichtung (Klinke s) ausrückt, als auch den durch den Hubvermittler beeinflufsten und die Fahrpreisanzeige- und Ueberwachungsvorrichtung bethätigenden Hebel (o) aufser den Wirkungsbereich des Hubvermittlerkolbens bringt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.