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Verfahren und Einrichtung für die Freivorbau-Montage von stählernen
Brücken oder ähnlichen Bauwerken Bei der Montage von stählernen Brücken im Freivorbau
konnten nach dem bisherigen Stand der :Montagetechnik fertig montierte Tragwandteile,
flachliegend oder aufrechtstehend, nur bis zu begrenzten Stegblechhöhen an die Freivorbaustell'e
herangebracht werden. Beim Heranbringen solcher Teile in aufrechter Lage boten diese
Teile dem Winddruck eine große Angriffsfläche, so daß bei größeren Windstärken das
Arbeiten nur mit Einschränkung oder gar nicht möglich war. Außerdem war es dabei
erforderlich, die, Einbauteile seitlich am Vorbaugerät vorbeizuführen, sofern man
nicht das Vorbaugerät mit einem sehr hohen und kostspieligen portalartigen Unterwagen
ausstatten wollte. Das Vorbau:gerüt konnte dann bei einem üblichen Schwenkbereich
von maximal r6o° nur eine verhältnismäßig geringe- Spurweite bekommen, so, daß die
Standsicherheit beim Verfahren des Vorbaugeräts, oft unbefriedigend war und das
Vorbaugerät große QwerverankeTungskräfte in der Arbeitsstellung erforderte. Beim
Heranbringen der Freivorhauteile in liegendem Zustand ergab sich der Nachteil, daß
für das Vorbaugerät ein portalartiger Unterwagen erforderlich wurde, um die nötige
Durchfahrtsöffnung für die Vorbauteile frei zu lassen. Hierdurch ergaben sich schwere
Montagegeräte und damit eine verminderte maximale Vorbaulänge. Außerdem mußten die
Vorbau,teile an der Einbaustelle erst hochgekippt werden, wobei oft zusätzliche
Aussteifungen der Träger nötig wurden.
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War bei sehr großer Trägerhöhe eine Teilung des Stegbleches in der
Längsrichtung erforderlich, so ergaben sich bei der Montage solcher in. der Längsrichtung
geteilten Vorbaustücke- weitere Erschwernisse durch zusätzlich notwendige besondere
Laschen
sowie: zusätzliche Verschraubungs- und-Nietarbeiten in .der Freivorbäuzäne und sämit
ein höherer Rüstungsbedarf und ein höheres Rüstungs= g ewicht.
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Aufgabe der Erfindung- ist .die Schaffung einer Einrichtung für die
Freivotbaumontagle von stählernen Brücken, weiche die bei dem bisherigen-. Vorgehen;
bestehenden Nachteile vermeidet. Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch
gelöst, daß das zum Transport der Freivorbaustücke von einem Vorbereitungsplatz
zur Einbaustelle dienernde Transportgerät seitlich an einem Br@üc@cenhäuptträger
.sich abstützt und auf diesem vierfahrbar -ist. Ein. solches Vorgehen; bietet vor
allem den Vorteil, daß das Heranbringen der Freiv-ärbäustriicke "prak: tisch vollkommen
im Windschätten des bereits fertig montierten Teiles des Brückentragwerkes. erfolgen,
kann. Arbeitsibeschränkungen durch-starken Seitenwind sind damit erheblich-seltener
zu befürchten. Außerdem ist die Spurweite des Vorbaugerüts nicht eingeengt. Man
erzielt daher größtmögliche Standsicherheit des Vorbangeräts beim -Verfahren und
kleine Verankerungskräfte im- Betrieb. Außerdem kann der portalartige Unterwagen.
des Vorbangeräts; entfallen. Die Verschraubungs-und Nietarbeiten, in der Freivorbauzone
sind auf ein Kleinstmaß beschränkt. Der größte Teil dieser Arbeiten kann an einem
an geeigneter Stelle eingerichteten Vormäntagep@latz durchgeführt wenden, und zwar
in erheblich - rationellerer- Weise als früher und mit Aufwand geringerer Kostext.
Schließlich Ist :auch der Bedarf an Rüstzeug und das Gesamtvorbaugewicht der Konstruktion
erheblich herabgesetzt, so da,ß größere Auskragungen.im-Freivorbau als: früher beherrscht
werden können.
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Das Transportgerät kann vorteilhaft nach. - der-Art einer Hängelaufkatze
ausgebildet und mittels Laufrädern auf einer an einem. Hanzpttu-ä@ des Bauwerks
festgelegten Laufschiene verfahrbar sein bei gleichzeitigem Abstützen mittels Druckrollen
von der Seite her gegen den: Steg. oder .den- unteren Flansch des B@rückenhaup.tträge.rs._
Der Transportwagen kann einen eigenen Antrieb für Vor- und Rückwärtsfahrt erhalten,
der zweckrräßg 'auf dem Wagen selbst untergebracht und mit Vorteilnach der Art eines
-Treibscheibentriebes ausgebildet ist, indem die von einem unbewegten., über den
gesamten Fahrbereich des Wa:gens"sich erstreckenden und -an beiden Enden
festgehaltenen Seil umsohlungenen Treibrollen sich auf -diesem Seil abwälzen. Das
mit den Treibrollen des Wagens zusammenarbeitende und für die gesamte Länge des
Bauwerks bemessene Seil ist dabei zweckmäßig an dem einen, und zwar vorzugsweise
an dem der Freivorbaustelle entgegengesetzten. Ende auf eine Vorratstrommel aufgewickelt,
die mittels einer Winde festgehalten und bedarfeweise bewegbar ist. Das andere Seilende
wird an dem letztem. Stück des fertig montierten Teils, des Bauwerks federnd Schließlich
kann die für das ordnungs--gemäße Anliegen des Seils an den Treitbrollen des Wagens
erforderliche Seilspannung durch eine -selbsttätige Spannvorrichtung erzielt werden..
In: der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.
Es zeigti Fig. i das Schemabild der Freivorbau-Montage einer Brücke nach der Erfindung,
Fig. 2 die- Seitenansicht einer Ausführungsform des Transportgeräts für die Freivorbaustücke,
Fig. 3 eine Draufsicht, teilweisse im Schnitt nach Linie III-III der Fig. 4, - Fig.
4 eine Ansicht in Richtung des: Pfeiles A in Fig. 3.
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-- Die Fig. i zeigt einen Abschnitt aus der Frei-:vorbau-Montage einer
stählernen Brücke. Der als Voll-wandträger ausgebildete Brücke.nihauptträger i liegt
am Anfang der Brücke auf dem Wiederlager 2 ,und ferner :auf einem Stützpfeiler 3
auf. Die weitere Montage erfolgt dadurch, daß einzielne Vorbaustücke .4a,,.4 nacheinander
an dem Ende des B,rückenhauptträgers. festgelegt und im Zuge des Fortschreitens
der Montage auch die entsprechenden Querversteifungen 5 (vgl. Fig. 2) eingebaut
werden. Zu diesem Zweck dient ein an der Freivorbaus telle aufgestelltes, Vorbangerät
6, welches in der Brückenlängsrichtung um ein geeignetes Stück hin und her fahrbar
und außerdem schwenkbar ausgebildet ist. Am Anfang der Brücke ist auf dem ..Ufer
stehend ein weiteres, nach der Art eines Derrik-Kranes ausgebildetes Hebezeug 7
vorgesehen. Seine Aufgab- ist es, die auf diem hier eingerichteten Vormontageplatz
zusammenmontierten Vorbaustücke einem besonderen Transportgerät 8 zu übergeben,
welches die Vorbaustücke zu der Freivorbaustelle bringt. Dieses Transportgerät wird
von einem besonderen Wagen gebildet, der auf dem fertig montierten Teil der- Brücke
(Brückenlängsträger i) zwischen dem Brückenanfang und der Freivorbaustelle hin und
her vierfahrbar ist. In Fig. i ist die eine Endstellung des Transportwagens $ arn_
Voa_rnlontageplatz.. im Arbeitsbereich des Hebezeuges 7 (Lage 8') und die zweite
Endstellung an der Freivorbaust@lle im Arbeitsbereich des -Vorbaugeräts.-6 <Lage
8") angedeutet. Ein Freivorbaustück_ 4.9- ist -.gemäß Fig. i bereits am Brückenhauptträger.
i festgelegt, und es. dient bereits zur Unterstützung des Vorbaugeräts 6, während
ein zweites Freibauvorstück 4b soeben von .dem Transporterät 8_ entnommen und, -durch
das Vorbau@gerät an- die . Einbaustelle herangebracht wird:. _ .
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Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel für ein nasch Art einer Hängebahnlaufkatze
ausgebildetes Transportgerät B. Dieses Gerät ist an der Außenseite eines Brückenhauptträgens
i angeordnet und kann, entlang dem Brüfikenhauptträger i bewegt werden. Zu diesem
Zweck dienen Laufrollen 9, die auf einer am Brückenhauptträger i festgelegten Laufschiene
io geführt sind. Um zu verhindern, daß die Laufrallen 9 aus derLaufschiene io herausspringen
können, sind Sicherheitsrollen i i vorgesehen,. Mit seinem unteren Ende stützt sich
das Transportgerät 8 über Stützrollen. 12 gegen den Unterflansch 13 des. Brückenhauptträgers
i ab. Zur Aufnahme der Transportstücke (Freivorbaustück 4) sind maulartige Vorrichtungen
14a, 14b vorgesehen,
mit welchen zweckmäßig noch besondere, nicht
unmittelbar den Gegenstand der Erfindung bildende und daher in der Zeichnung nicht
dargestellte Festhalteglieder verbunden sein können. Zum Hinundherfahren des Transportgeräts
8 dient ein eigener Antrieb, welcher auf dem Transportgerät selbst untergebracht
ist. Er besteht aus einem Antriebsm0tOr 15, einem Schneckengetriebe 16 und einem
Zahnrädertrieb 17, durch den bei laufendem Motor zwei in einem Abstand voneinander
angeordnete Sätze von Antriebsrollen 18 gleichsinnig und mit gleicher Geschwindigkeit
gedreht werden. Die Antriebsseilrollen 18 werden in der bei sog. Treibscheibentrieben
bekannten Art von einem Seil ig umschlungen., welches selbst unibewegt und mit seinem
einen Ende 2o mittels eines geeignet ausgebildeten Haltegliedes 21 federnd am Ende
des zuletzt montierten Freiv orbaust.ücks 49 des Brückenhauptträgers i festgelegt
ist, während das andere Ende des Seils ig .auf .eine Vorratstrominel 22 aufgewickelt
ist, die mittels einer Seilwinde 2,3
festgehalten oder nach Bedarf bewegt
werden kann. Kurz vor der Vorratstrommel :22 ist eine selbsttätige, vorzugsweise
durch Gewichtsbelastung wirkende Seilspannvorrichtung 24 vorgesehen, durch welche
stets ein zuverlässiges Aufliegen des Seils auf .den, An.triebsseilrollen 18 gewährleistet
ist. Wenn die Antriebsseilrollen 18 in der einen oder anderen Richtung gedreht werden,
wälzen sie sich auf dem Seil 19 ab, wodurch das Transportgerät 8 in der einen
oder anderen Richtung verschoben wird.
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Das Transportgerät 8 kann natürlich entsprechend den jeweiligen Verhältnissen
auch in andererWeise ausgebildet sein. So, kann beispielsweise auch eine zweispurige
Führung vorgesehen sein, oder das Gerät kann nach-der Art eines Förd;erbahnwagens
mit Friktions-oder Verzahnungsantrieb ausgestaltet sein. Grundsätzlich wäre auch
der bei Seilbahnen übliche Antrieb mittels eines endlosen, an beiden Enden der Förderstrecke
umgelenkten Seils denkbar, doch hat der vorher beschriebene Antrieb, der mit einem
feststehenden Seil arbeitet, den Vorteil, daß dieses Seil nur die Länge der maximalen
Förderstrecke aufzuweisen braucht und daß die Förderstrecke entsprechend dem Fortschreiten
der Freivorbaumontage auf einfache Weise durch Vorverlegen. des Haltegliedes 2i
den jeweiligen Verhältnisren a:ngepaßt werden kann.