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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Demontieren von Trägern von Brücken, Hallendächern u. dgl. Tragkonstruktionen sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
In"Baumaschine und Bautechnik", 22, Heft 2/1975, ist im Artikel über Verkehrs- und Leitungsführung bei Brückenerneuerungen wohl ein Abschnitt den Problemen des Brückenabbruches gewidmet ; dieser Artikel befasst sich aber in recht allgemeiner Art nur mit den verschiedenen Möglichkeiten des Abtrennens von Teilen und gibt eine Übersicht über Massen und Kosten des Abbruches verschiedener Brücken im Stadtbereich von Berlin.
Beim Demontieren von Brücken, etwa infolge von Änderungen der Trassenführung von Strassen oder von Eisenbahngeleisen, wurde bisher so vorgegangen, dass die Brücken, jeweils von der Mitte zwischen zwei Auflagen beginnend, in mühevoller Arbeit in kleine Stücke zerlegt wurden, die über den verbleibenden Teil des Trägers weggefahren und einer endgültigen Lagerung, etwa auf Halde bei Betonbrücken, oder einer Wiederverwertung, z. B. Stahlwerk bei eisernen Brücken, zugeführt werden konnten. Weil das Zerkleinern in kleine Stücke sehr mühevoll und zeitraubend war, gingen solche Abbrucharbeiten nur sehr langsam vor sich, d. h. es dauerte sehr lang, bis Brücken nach dieser Art und Weise abgetragen waren. Des weiteren bestand die Gefahr, dass Schäden durch herabfallende Teile entstanden.
Daher mussten unterhalb der Arbeitsstätte Schutzabdeckungen angebracht und später wieder abgebaut werden. Schliesslich war die Arbeit des Zerkleinerns am freien Ende des abzutragenden Brückenteiles, meist in grosser Höhe über dem Boden oder über einem Wasserlauf, mit Gefahren verbunden.
Um diese Nachteile der bisher üblichen Abbrucharten beim Demontieren von Trägern von Brücken, Hallendächern u. dgl. Tragkonstruktionen zu vermeiden, wird erfindungsgemäss vorgeschlagen, dass aus zumindest einem zwischen zwei Auflagern befindlichen Feld des Trägers durch zwei Trennschnitte ein von beiden Auflagern im wesentlichen gleich weit entfernter Teil abgetrennt, unter den Trägern abgesenkt und zu einem der Auflager hin verfahren wird und dass durch jeweils einen weiteren, näher zu diesem Auflager gelegenen Trennschnitt weitere Teile abgetrennt, unter den Trägern abgesenkt und zum genannten Auflager hin verfahren werden.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht erfindungsgemäss aus einem Rahmen, der am einen Ende mit einer Absenkvorrichtung am andern Ende mit Rollen oder Gleitkufen und zwischen den beiden Enden mit weiteren Rollen oder Gleitkufen versehen ist.
Weitere Merkmale der Erfindung werden im folgenden an Hand der Zeichnungen erläutert, welche verschiedene Durchführungsmöglichkeiten des erfindungsgemässen Verfahrens sowie die Vorrichtung zu dessen Durchführung veranschaulichen. Hiebei zeigt Fig. l eine erste Ausübungsart des Verfahrens, Fig. 2 eine abgeänderte Art dieses Verfahrens und Fig. 3 eine zweite Ausübungsart.
Die in Fig. l gezeigte Brücke besteht aus einem durchlaufenden Träger --1--, der auf einem uferseitigen Auflager --2-- und auf mehreren Pfeilern --3-- aufruht.
Zur Demontage dieser Brücke wird eine Transportvorrichtung --4-- auf den Brückenträger gestellt, welche auf Schienen --5-- verfahren oder verschoben werden kann. Die Vorrichtung --4-- besteht aus einem Rahmen --6--, der an einem Ende eine Absenkvorrichtung --7--, etwa zwei Winden oder hydraulische Arbeitszylinder an jeder. Rahmenseite, trägt. Mittels Rollen --8--, Kufen od. dgl. kann der Rahmen auf den Schienen bewegt werden ; hiezu werden vorzugsweise hydraulische Arbeitszylinder oder Elektromotoren (nicht gezeigt) vorgesehen.
Die Rollen oder Kufen sind an dem der Absenkvorrichtung --7-- entgegengesetzten Ende und zwischen den beiden Enden des Rahmens --6-- vorgesehen, sodass das die Absenkeinrichtung --7-- tragende Rahmenende über das Ende der Schienen --5-- vorragen oder auskragen kann. Der Rahmen--6-trägt des weiteren ein Gegengewicht --9-- und ist zur Aussteifung an seiner Oberseite mit zumindest einem Sprengwerk --10-- versehen.
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ein Querschlitz --11-- hergestellt, welcher den Träger-l-in zwei Teile teilt. Sodann wird die Transportvorrichtung --4-- herangebracht und die Absenkvorrichtung--7--z.
B. zwei hydraulische Arbeitszylinder - werden mit dem vom Schlitz --11-- zum zunächstliegenden Auflager führenden Teil des Trägers --1-- verbunden. Die Verbindungsstellen sind mit --12-- bezeichnet und befinden sich an den Seitenwänden des Trägers --1--. Die Arbeitszylinder sind am Rah-
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men --6-- soweit aussen angeordnet, dass ihre Kolbenstangen zu beiden Seiten des Trägers-l- verlaufen.
Nach dem Verbinden der Kolbenstangen mit dem Träger --1-- wird ein zweiter durchgehender Querschlitz --13-- hergestellt, womit ein Abschnitt --14-- vom Träger --1-- völlig abgetrennt ist. Der Abschnitt --14-- wird vertikal abgesenkt und kann unmittelbar in einen Last- kahn --15-- gebracht und abtransportiert werden. Andernfalls wird nach entsprechend tiefem Absenken des Abschnittes --14-- die Vorrichtung --4-- zum Pfeiler --3-- hin verschoben und der Abschnitt --14-- wird nahe dem Pfeiler-3-- abgesenkt, wie die Pfeile in Fig. 1 andeuten.
An dieser Stelle kann der Abschnitt --14-- gefahrlos weiter zerkleinert oder zerlegt werden.
Nach dem Entfernen des ersten Abschnittes --14-- werden in derselben Weise wie schon beschrieben, weitere Abschnitte--14', 14"-usw. erfasst, abgetrennt, abgesenkt und verfahren, um an von der Brücke entfernten Stellen zerlegt oder zerkleinert werden zu können.
Zur Erzielung einer rascheren Arbeit kann über dem in Fig. l linken Pfeiler --3-- ebenfalls eine Vorrichtung --4-- aufgestellt werden, welche in der gleichen Weise wie die andere, schon beschriebene Vorrichtung --4-- arbeitet. Ein gleichlaufendes Arbeiten der beiden Vorrichtungen ist nicht erforderlich; es ist aber vorteilhaft, wenn die zwei Vorrichtungen --4-- abwechselnd jeweils einen Abschnitt --14-- zu dem ihnen zunächstliegenden Pfeiler fördern.
Eine andere Arbeitsweise ist an Hand der Fig. 2 veranschaulicht.
Auf den Schienen --5--, die sich von dem in Fig. 2 mittleren Pfeiler zu beiden Seiten weg erstrecken, sind zwei Vorrichtungen --4-- vorgesehen. Es werden jeweils zwei Abschnit-
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Pfeiler abgesetzt (Pfeile in Fig. 2).
Die Grösse der Abschnitte--14, 14', 14''-usw. wird so gewählt, dass die jeweils gleichzeitig zu transportierenden Abschnitte-14, 14', 14''-gleiches Gewicht haben, sodass der über dem mittleren Pfeiler --3-- verbleibende Teil des Trägers --1-- im Gleichgewicht bleibt.
Zusätzlich kann der Pfeiler --3-- durch Auflagen, Stützen od. dgl., in Fig. 2 mit--15-bezeich- net, versteift werden, um ein Schrägstellen oder Kippen des verbleibenden Trägerteiles zu vermeiden.
Fig. 3 bezieht sich auf eine weitere Möglichkeit der Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens.
Bei zwei benachbarten Pfeilern --3-- werden die Schienen --5-- für jeweils eine Vorrichtung --4-- aufgelegt und die Vorrichtungen --4-- werden an das zwischen den Pfeilern liegende Brückenfeld herangefahren. Die Absenkvorrichtungen --7-- werden an den Stellen--12--, wie schon beschrieben, befestigt und sodann werden die Schlitze --11-- hergestellt. Damit ist ein verhältnismässig grosser oder langer Abschnitt --14--, welcher fast der ganzen Länge des Brückenfeldes entspricht, vom Träger-l-gelöst und kann mit Hilfe der Absenkvorrichtungen --7-auf den Boden herabgelassen werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Demontieren von Trägern von Brücken, Hallendächern u. dgl. Tragkonstruktionen, dadurch gekennzeichnet, dass aus zumindest einem zwischen zwei Auflagern befindlichen Feld des Trägers durch zwei Trennschnitte ein von beiden Auflagern im wesentlichen gleich weit entfernter Teil abgetrennt, unter den Träger abgesenkt und zu einem der Auflager hin verfahren wird und dass durch jeweils einen weiteren, näher zu diesem Auflager gelegenen Trennschnitt weitere Teile abgetrennt, unter den Träger abgesenkt und zum genannten Auflager hin verfahren werden.