DE87244C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, deren Wirkung durch magnetische Kraft erzeugt wird,
wie dies bei Mefsinstrumenten verschiedener Art, wie beispielsweise bei Schiffslogen, Windmessern
und anderen Apparaten, zum Anzeigen der Bewegungsgeschwindigkeit eines sich drehenden
Körpers der Fall ist.
• Erfinder hat ermittelt, dafs eine genauere Wirkungsweise dadurch erreicht werden kann,
dafs man statt der bisher für den Anker verwendeten Metalle (insbesondere Kupfer) hierzu
Manganin (eine Legirung von Kupfer, Mangan und Nickel) benutzt. Die Erfindung bezweckt
ferner eine Verminderung der bei solchen Apparaten gewöhnlich vorhandenen Reibungswirkungen, sowie eine derartige Einrichtung
solcher Apparate, dafs sich ihr Zeiger stets in derselben Richtung bewegt, einerlei ob die
Treibwelle sich vor- oder rückwärts dreht.
Der die vorliegende Erfindung verkörpernde Geschwindigkeitsmesser ist in folgender Weise
eingerichtet: Auf einem Rade-der Welle, deren Drehungsgeschwindigkeit zur Anzeige gebracht
werden soll, befindet sich an der einen Seite eine Anzahl Magnete, zweckmäfsig permanente
Hufeisenmagnete. Parallel dem erwähnten Rade und conaxial zu demselben ist eine Manganinscheibe angeordnet, deren Rand
zwischen den Polen der Magnete sich befindet. Letztere sind in radialer Richtung nach
einwärts gerichtet, oder es kann auch der Rand der Scheibe nach einwärts umgelegt, und
es können alsdann die Magnete nach auswärts gerichtet sein. Indem sich die Scheibe auf
ihrer Achse dreht, wickelt sie eine. Spiralfeder auf, deren eines Ende in der Mitte der Scheibe
befestigt ist, während das andere Ende am Gestell der Maschine festgelegt ist. Indem sich
das Rad dreht, besitzen die Magnete die Neigung, die Scheibe mit herum zu nehmen;
diese dreht sich indessen nur so weit mit, bis diese Wirkung der Magnete durch den Widerstand der Feder ausgeglichen wird, und bleibt
dann so lange stehen, wie die Umdrehungsgeschwindigkeit des Rades dieselbe bleibt. Ein
an der Achse der Scheibe befestigter Zeiger bewegt sich dabei über eine entsprechend eingerichtete
Gradtheilung, welche, entsprechend dem Winkel, um den sich die Scheibe gedreht
hat, die Umdrehungsgeschwindigkeit des Rades angiebt.
Zweckmäfsig verwendet man zwei Spiralfedern, deren Enden dadurch an der Scheibe
befestigt sind, dafs sie durch Schlitze in zwei an derselben Seite befindliche Stifte hindurchgeste'ckt
sind, von denen der eine auf der einen und der andere auf der anderen Seite des Mittelpunktes angeordnet ist. Statt dessen
können die Enden der Federn auch an einer rechteckigen Mutter befestigt sein, die auf dem
entsprechend rechteckig geformten Ende der Achse in deren Längenrichtung frei beweglich
ist. Auf diese Weise wird eine sehr gleichmäfsige Wirkungsweise gesichert, und es kann
die Ablesung durch Temperaturänderungen nur wenig beeinflufst werden, da jede Ausdehnung
oder Zusammenziehung der Federn nur eine Bewegung ihrer Enden in der Längenrichtung
zur Folge hat. Um die Wirkung der Reibung auf die Bewegung der Scheibe möglichst zu
vermindern, ist das Lager für das eine Ende ihrer Achse an der Welle oder am Rade angeordnet,
so dafs dieses Lager sich dreht, während das andere unbeweglich bleibt. Somit
wirkt das eine Lager im Sinne einer Beschleunigung der Bewegung der Scheibe, während
das andere dahin wirkt, diese Bewegung zu vermindern, so dafs sich also beide Wirkungen mehr oder weniger ausgleichen.
Zum Anzeigen der Umdrehungsgeschwindigkeit der Welle, wenn diese sich in umgekehrter
Richtung dreht, dient folgende Einrichtung: Das die Magnete tragende Rad sitzt nicht auf
der Antriebswelle, sondern auf einer besonderen Welle mit am einen Ende aufgekeiltem
Kegelzahnrade, welches entweder mit dem einen oder dem anderen von zwei entsprechenden
Kegelzahnrä'dern in Eingriff tritt, die sich auf einer die Antriebswelle umgebenden
Muffe befinden. In dieser Muffe ist ein schräger Schlitz zur Aufnahme eines an der Treibwelle
hervorstehenden Zapfens vorgesehen. Dreht sich die Treibwelle in der einen Richtung,
dann befindet sich der Zapfen am einen Ende des Schlitzes, so dafs das entsprechende Kegelzahnrad
in Eingriff gelangt; wird aber die ■Umdrehungsrichtung umgekehrt, so bewegt
sich der Zapfen nach dem anderen Ende des Schlitzes, und infolge der schrägen Richtung
des letzteren verschiebt sich die Muffe in der Längenrichtung auf der Welle, rückt das vorerwähnte
Kegelzahnrad aus und bringt das zweite Kegelzahnrad der Muffe in Eingriff, so dafs also die Magnete immer in einer und
derselben Richtung bewegt werden. Gegen die Muffe legt sich eine leichte Feder an, die
eine Drehung der Muffe durch die Reibung verhindert, wenn der Zapfen sich in dem
Schlitze bewegt.
Fig. ι zeigt im mittleren Längenschnitt einen nach vorliegender Erfindung eingerichteten
Geschwindigkeitsmesser, welch' letzterer in Fig. 2 im Querschnitt nach X-X der Fig. ι
und in Fig. 3 in der die rechte Seite des Apparates veranschaulichenden Draufsicht dargestellt
ist. Fig. 4 ist eine Schnittansicht, Fig. 5 eine linksseitige und Fig. 6 eine rechtsseitige
Ansicht einer Einzelheit. Fig. 7 und 8 veranschaulichen zwei etwas geänderte Einrichtungen
der Feder.
α bezeichnet die Antriebsscheibe der Welle.al.
Der an letzterer befindliche Zapfen a1 bewegt
sich in einem schrägen Schlitze der Muffe b, an deren Enden sich die Kegelzahnräder b1 b1
befinden. Von diesen, steht entweder das eine oder das andere mit dem Zahnrade c der
Welle c1 in Eingriff.
An den (in Fig. 3 fortgelassenen) Federn d sind Reibungsbacken dl angebracht, die durch
Anlage gegen die Muffe b verhindern, dafs diese durch die blofse Reibung von der Welle α1
mitgenommen wird, und die somit die Wirkung des Zapfens et2- dahin sichern, dafs dieser durch
seine Anlage gegen den schrägen Schlitz das eine oder das andere Zahnrad b1 b1 mit dem
Rade c in Eingriff bringt. Die Welle c1 trägt'
ein Rad e, an welchem die Hufeisenmagnete e1
befestigt sind, und zwar zweckmäfsig, wie in der Zeichnung ersichtlich, in der Weise, dafs
abwechselnd der Nord- und dann der Südpol dem Rade am nächsten liegt, / bezeichnet
eine aus Manganin (eine geeignete Legirung ist eine solche von 84 pCt. Kupfer, 12 pCt. Mangan
und 4 pCt. Nickel) bestehende Scheibe. Bei einem Apparate, der zum Messen geringerer
Geschwindigkeiten dienen soll, empfiehlt es sich, die Manganinscheibe mit einem dünnen
Kupferniederschlag zu versehen, da hierdurch die magnetische Einwirkung begünstigt wird,
während Temperaturänderungen geringeren Einflufs haben als bei einer durchweg aus
Kupfer bestehenden Scheibe. Die Scheibe f sitzt auf der Welle/1, welche aufserdem auch
einen Zeigerf'2 trägt und in den Lagern g g1
untergebracht ist. Von letzteren ist das Lager g am Gestell des Apparates und das Lager g1
an der Welle c1 befestigt. h h1 bezeichnen
zwei Spiralfedern; je eines ihrer Enden ist an der WeIIe-/1 dadurch befestigt, dafs es zwischen
dieser und einer bei hB daran angeschraubten Platte /i2 eingeklemmt ist, während die anderen
Enden beider Federn an einer Console ft4 des Gestells bei /t5 festgeschraubt sind.
Die wirksame Länge der Feder h wird durch eine Regelungsvorrichtung, ähnlich den bei
Uhren gebräuchlichen, geregelt. Diese Vorrichtung besteht aus einem Armej (Fig. 1, 4
und 6), der mit seinem geschlitzten Ende die Feder umfafst und der an einer Platte j1 angebracht
ist. Letztere kann man mittelst eines durch einen Schlitz js des Zifferblattes hindurchragenden
Zapfens/2 stellen, k bezeichnet einen federnden Arm, gegen den der Zeiger/2 trifft,
wenn er in seine Nullstellung gelangt.
Statt der weiter oben erwähnten Federn h h1
kann man auch Federn der in Fig. 7 und 8 gezeigten Ausführungsform verwenden. Bei
diesen Federn ist das eine Ende am Gestell des Apparates befestigt, während jedes von den
anderen Enden durch einen Schlitz eines der beiden an der Scheibe/ befestigten Stifte//
(Fig. 7) hindurchgesteckt oder an einer rechteckigen Mutter m befestigt ist, die auf dem
entsprechend rechteckig geformten Ende der Welle/1 sitzt (Fig. 8).
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:i. Geschwindigkeitsmesser, gekennzeichnet durch eine Anzahl Hufeisenmagnete, welche,von der zu messenden Welle in Umdrehung versetzt, die von ihnen eingeschlossene, am besten aus Manganin hergestellte Scheibe so lange zu drehen suchen, bis Gleichgewicht mit der von ihr gespannten Feder eintritt.Bei dem unter Anspruch ι gekennzeichneten Geschwindigkeitsmesser eine solche Einrichtung des einen Lagers der Scheibenachse, dafs sich dieses zugleich mit den Magneten dreht.Bei dem unter Anspruch ι gekennzeichneten Geschwindigkeitsmesser die Verwendung des bekannten Doppelkegelgetriebes, um den Sinn der. Scheibendrehung unabhängig von dem der Welle zu machen.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE87244C true DE87244C (de) |
Family
ID=359232
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT87244D Active DE87244C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE87244C (de) |
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- DE DENDAT87244D patent/DE87244C/de active Active
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