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Einrichtung zum Scharfeinstellen photographischer Geräte Beim Arbeiten
mit Vergrößerungsapparaten macht die Scharfeinstellung des Bildes Schwierigkeiten.
Bei der hierzu notwendigen Veränderung des Abstandes des. Bildträgers (Negativs)
vom Objektiv des Vergrößerungsapparates verändert sich die Schärfe allmählich. Personen
mit geringem Akkomod:ationsvermögen des Auges können nicht ohne weiteres erkennen,
ob eine Unschärfe auf Mängel des Auges oder der Einstellung des Gerätes zurück-_zuführen
ist. Bei der allmählichem Änderung der Schärfe ist auch der Eintritt des Optimums
nur schwer feststellbar. Der Vergleich, des jeweils sichtbaren. Bildes mit Bildern,
die bei andererEinstellung erzielt worden sind, ist dadurch erschwert, daß letztere
nicht mehr sichtbar sind, sondern nur noch einigermaßen in der Erinnerung haften.
Vielfach stören auch Unschärfen in dem zu vergrößernden Bild selbst die Beurteilung,
obwohl das Gerät bereits richtig eingestellt ist. Endlich fehlen häufig in den zu
vergrößernden Bildern selbst derart scharfe und feine Lnieni, daß an diesen die
Schärfe des vergrößerten Bildes leicht erkannt werden. könnte.
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Diesen Schwierigkeiten versucht man bekanntlich dadurch abzuhelfen,
daß, man beispielsweise - an Stelle des zu vergrößernden Negativs ein für die Beurteilung
der Schärfe geeignetes Testnegativ zunächst
in das Gerät einführt
und es . nach Scharfeinstellüng durch das zu vergrößernde Negativ ersetzt. Dieses.
Verfahren ist zeitraubend und gibt nicht vollständige Gewähr dafür, däß das zu vergrößernde
Negativ im Gerät genau dieselbe Stellung einnimmt und infolgedessen dieselbe Schärfe
zeigt wie das Testnegativ. Außerdem ist auch beim Testnegativ die Schwierigkeit
des. Scharf einstellens nicht beseitigt.
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Nach einer anderen Methode wird das Vergrößerungsgerät mit einer besonderen
Einrichtung zur selbsttätigen Scharfeinstellung versehen, derart, daß die Einstellung
der Entfernung des Bildträgers (Negativs) vom Objektiv selbsttätig, und zwar genau
in dem benötigten Ausmaße verändert wird, wie der Abstand des Objektivs von der
Bildebene, auf welcher die Vergrößerung erscheinen s411, entsprechend dem Maßi der
gewünschten Vergrößerung. Man hat auch schon für die Bestimmung der beiden Entfernungen;
an den Verstellvorrichtungen Skalen angebracht, die so eingeteilt und beziffert
sind, daß bei Einstellung beider Skalen auf gleiche Ziffer vollkommene Scharfeinstellung
vorhanden ist. -Bei diesen beiden letztgenannten Methoden wird die Einstellung nur
dann richtig, wenn ein Objektiv von bestimmter Brennweite verwendet wird. Nun kommt
es aber häufig vor, daß das Objektiv durch ein solches anderer Brennweite ersetzt
werden muß.: Dann stimmen für das. neue Objektiv die Einrichtungen zur Erleichterung
der Scharfeinstellung nicht mehr; oder es müssen mehrere solcher Einrichtungen zur
wahlweisen Verwendung vorhanden sein, und dann, sind wiederum Verwechslungen nicht
ausgeschlossen.
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Bei photographischen Aufnahmekameras verwendet man zur Scharfeinstellung
bereits. eingebaute Entfernungsmesser. Auch bei ihnen ist eine Anpassung des Entfernungsmessers
an die Brennweite des Objektivs nötig. DieseUnvollkommenheitwäre auch dann vorhanden,
wenn versucht würde, einen der bekannten Entfernungsmesser für photographische Vergrößerungsgeräte
zu verwenden, Gemäß der Erfindung ist es gelungen, a11 diese Schwierigkeiten in
verhältnismäßig einfacher Weise zu beseitigen und dabei auch noch besonders rasches,
bequemes und sicheres Arbeiten zu ermöglichen.
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Die Erfindung beruht in der Hauptsache darauf, daß. im Strahlengang
des zum Vergrößerungsgerät gehörenden Objektivs selbst ein Schärfean.zeiger besonderer
Art angewendet wird, im wesentlichen bestehend aus einem etwa in der Ebene des Trägers
des zu vergrößernden Bildes angebrachten Objekt mit LichtdurchläBspalten von so
gewählter Gestalt, daß schon eine geringe Veränderung seines Abstandes-vom Objektiv
eine wesentliche Veränderung der geometrischen- Gestalt unter gleichzeitiger Veränderung
der geometrischen Ähnlichkeit des von ihm in der Projektionsebene entworfenen .Bildes
entsteht.
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Vorzugsweise wird zu diesem Zweck ein Objekt mit einem schmalen Spalt
gewählt, dessen Ränder in verschiedenem Abstand vom Objektiv sich befinden, und
zwar derart, daß; in, der Längsrichtung des Spaltes gemessen, zunächst der eine
Schlitzrand, dann der ändere Schlitzrand den: größeren Abstand vom Objektiv, der
ihm gegenüberstehende andere Schlitzrand jedoch den kleineren Abstand vom Objektiv
aufweist. I@ann zeigt die Projektion eines beispielsweise geradlinigen Schlitzes,
wenn der Schlitz noch zu großen Abstand vom Objektiv hat, eine Verlagerung des-
Projektionsbildes der einen Schlitzstrecke nach der einen, der anderen Schlitzstrecke
nach der anderen Seite des Schlitzes, während bei zu geringem Abstand des Schlitzes
vom Objektiv die Verlagerungen umgekehrt liegen. Bei richtigem Abstand verlaufen
jedoch die Teilbilder des Schlitzes in einer geraden:, gemeinsamen Fluchtlinie.
- r Zur Erläuterung des, Wesens der Erfindung ist in der Zeichnung eins Ausführungsbeispiel
dargestellt und im nachstehenden eingehender beschrieben.
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Fig. z ist eine ganz schematische Darstellung eines Vergrößerungsgerätes
bekannter Art; Fig. 2 zeigt für eine Ausführungsform des, im Strahlengang desVergrößerungsapparates
anzuwendenden Prüfobjekts dessen wesentliche Einzelteile in starker Vergrößerung
mit der Deutlichkeit wegen übertrieben großem Abstand voneinander; Fig. 3, 4, 5
zeigen die Projektionsbilder des Prüfobjekts bei zu großem bzw. zu kleinem bzw.
richtigem Objektabstand.
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Bei dem an sich bekannten Gerät mach Fig. r ist über einer Grundplatte
ä der Tragarm b für das eigentliche optische Gerät an einer Säule c einstellbar
entsprechend der gewünschten Vergrößerung.
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Zur Scharfeinstellung kann der Abstand des Objektivs d von der Ebene
e des zu vergrößernden Negativs in der optischen Achse f des. Gerätes verändert
werden.
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Zum Durchleuchten des in einem aus dem Gerät -herausnehmbaren Negativhalters
g liegenden Negativs. dient eine Lampe h und ein Kondensor i.
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Gemäß der Erfindung ist etwa in der Negativebene e ein Prüfobjekt
anzuwenden, dessen Beschaffenheit aus: Fig. 2 erkennbar ist.
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Es besteht im wesentlichen aus vier Platten m, n, o und p, .die unter
sich gleich sein können. Die Platten in und o liegen in gemeinsamer Ebene, ebenso
die Platten n und p, und zwar .so; daß ein durchgehender schmaler Schlitz k gebildet
wird, der in der Ebene q verläuft. Die Platteng in, o einerseits und n,
p andererseits sind in geeigneter Entfernung r
voneinander angeordnet
und beispielsweise durch "2bständstücke in ihrer gegenseitigen Lage voneinander
gehalten.
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Der Schlitz k ist in zwei Strecken s und t unterteilt.
In der Schlitzstrecke s bildet die Platte wi den einen, die Plätte n den anderen
Schlitzrand. Die Schlitzränder liegen also nicht in gleicher Höhe. Ebenso bilden
in der anderen Schlitzstrecke t die Platte o den einen, die Platte p den anderen
Schlitzrand.
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Die Gebrauchslage des beschriebenen Prüfobjekts zur Negativebene e
ist ,so gewählt, daß bei Scharfeinstellung die Negativebene e in der in Fig. 2 angedeuteten
Ebene u liegt.
Ist das Prüfobjekt in der Gebrauchsstellung angebracht,
dann treten die von Lampe 1c und Kondensor i bewirkten Lichtstrahlen: durch den
Schlitz, im ,wesentlichen entlang der Ebene q hindurch und werden vom Objektiv
d auf die Grundplatte a als Schlitzbild geworfen.
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Nun, ist die zunächst überraschende Erscheinung vorhanden, daß, falls
das Prüfobjekt (Fig. a) nicht in der Stellung liegt, bei welcher die gewünschte
Bildschärfe vorhanden ist, sondern höher, ein Schlitzbild entsprechend Fig. 3 in
der Projektionsebene (Grundplatte a) entsteht, wenn das Prüfobjekt jedoch tiefer,
d. h. näher beim Objektiv d liegt, ein Bild etwa entsprechend Fig. q. entsteht.
Wird jedoch durch entsprechende Einstellung z. B. des Objektivs d genau die in Fig.
2 angedeutete richtige Lage zu der Ebene 2c hergestellt, welche die beste Scharfeinstellung
ergibt, dann rücken die beiden,Teilbilder (Fig. 3 bzw. 4) zusammen und, liegen schließlich
in einer Flucht gemäßi Fig. 5.
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Das geometrische Bild des Prüfobjekts oder des Spaltes verändert sich
also in so auffallender Weise, daß es jedermann leicht möglich ist, das, Bild gemäß
Fg.5 und damit genaue Scharfeinstellung zu erreichen, und Gewähr geboten ist, daß,
wenn das Negativ an Stelle des Prüfobjekts tritt und dadurch seine photographische
Schicht in. die Ebene u gebracht wird, eine scharf vergrößerte Wiedergabe erzielt
wird.
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Die als Ausführungsbeispiel gezeigte Ausbildung des Prüfobjekts ist
durchaus nicht die einzige, in welcher die Erfindung verwirklicht werden. kann.
So könnte z. B. das Objekt statt, aus vier auch aus weniger oder aus mehr Platterf
aufgebaut sein. Der Lichtdurchtrittsspalt k könnte- statt aus nur zwei Strecken
s, t auch aus mehreren Strecken bestehen. Die Spaltränder brauchen nicht vollständig
außerhalb der scharf einzustellenden Ebene 2c zu liegen und ausschließlich aus solchen
Spaltistrecken zu bestehen, deren beide Spaltränder in. verschiedener Entfernung
vom Objektiv liegen, sondern bei einem oder mehreren Teilen des Spaltes könnten
die zueinander gehörigen Spaltränder auch in gleicher, vorzugsweise der Scharfeinstellungsebene
u liegen, beispielsweise die beiden Endstrecken des Spaltes.
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Statt eines einzigen; geraden Spaltes könnten auch deren mehrere verwendet
werden, gegebenenfalls zu besonderen geometrischen Figuren zusammengestellt. Es
wäre an sich. auch möglich, wenn auch weniger vorteilhaft, an Stelle der durch Spalten
durchtretenden Lichtstreifen Schattenbilder von entsprechend angeordneten Stäben
oder Rändern: zu benutzen.
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Statt daß die Spaltränder oder Kanten streckenweise in verschiedenen
Abständen vom Objektiv jedoch einander parallel liegen, könnten sie auch windschief
zueinander verlaufen, so daß, sie am, einen Ende kleineren, am anderen Ende größeren
Abstand vom Objektiv, bzw. umgekehrt, haben: und durch die Scharfeinstellun:gsebene
hindurch verlaufen..
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Je nachdem wird das auf die Bildebene projizierte Büld eine andere
Gestalt zeigen als die in: Fig. 3 bis 5 dargestellte. Wichtig ist jedoch, daß, diese
Gestalt sich schon bei kleiner Änderung des Objektabstandes wesentlich verändert
und nicht bloß mehr oder weniger unscharf ausfällt.
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Der Einfachheit halber ist bisher die Erfindung nur in ihrer Anwendung
auf ein photographisches Vergrößerungsgerät betrachtet worden. Sie ist jedoch keineswegs
nur bei solchen Geräten verwendbar, sondern auch bei Projektionsapparaten jeglicher
Art und bei Bildwerfern für Vorführungszwecke.
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Auch für photographische Aufnahmen läßt sie seich anwenden, wenn das
Prüfobjekt zusammen mit einer es durchleuchtendenLichtquelle für die Zwecke der
Scharfeinatellung an die Steile gebracht. wird, wo sich nachher der zu belichtende
photographische Schichtträger, Platte, Film od. dgl., befindet.
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Blei Projektoren wird jedoch die Einrichtung und Handhabung besonders
einfach, wenn das. Prüfobjekt im Negativträger bzw. in dem Träger für das zu projizierende
Bild angeordnet wird, und zwar bei herausnehmbaren und zu diesem Zweck entsprechend
geführten Negativ-, oder Bildträgern in einer Randpartie des Bildträgers und in
solcher Lage, daß der Durchtrittsschlitz des Prüfobjekts bzw. seine Verlängerung
die optische Achse des Gerätes schneidet.