DE8717C - Schiebersteuerung für Dampfmaschinen mit vom Regulator beeinflufster Expansion - Google Patents

Description

1879.

Klasse 14.

W. HOLDINGHAUSEN in DORTMUND. Schiebersteuerung für Dampfmaschinen mit vom Regulator beeinflußter Expansion.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 29. August 1879 ab.

Der Dampfcylinder hat zwei Schieber α und b für die Dampfeinströmung und zwei Schieber c und d für die Dampfausströmung. Die Schieber liegen so nahe als möglich an den Cylinderenden, damit die schädlichen Räume gering werden. Die Bewegung der vier Schieber erfolgt durch eine zur Cylinderaxe parallel liegende Welle e, welche, von der Schwungradwelle durch zwei gleiche konische Zahnräder in Umdrehung gesetzt wird. Diese Steuerwelle e hat vier Excenter, wovon zwei, / und g, zur Bewegung der Auslafsschieber dienen und fest auf der Welle sitzen. Die beiden anderen, h und i, dienen zur Bewegung der beiden Einlafsschieber und sind auf der Welle mittelst Nuth und Keil verschiebbar befestigt. Die Schieber sind durch die Stangen / / und m m mit den zweiarmigen Hebeln η η und 0 0 verbunden. Diese Hebel tragen an ihren Enden die Stahlröllchen f ρ und q q, welche durch Federn stets gegen die Excenter gedrückt werden. Dreht sich die Welle e und mit ihr die Excenter, so werden die Röllchen zurückgeschoben und dadurch eine Bewegung der Schieber und zugleich ein Oeffnen der Dampfkanäle veranlafst. Die Federn (welche in der Zeichnung nicht zu sehen sind) drücken die Röllchen wieder vor, sobald die Excenter dies gestatten, und veranlassen hierdurch das Schliefsen der Kanäle. Die Bewegung der Ein- und Auslafsschieber erfolgt so, dafs die Ein- und Auslafskanäle schnell geöffnet und schnell geschlossen werden.

Die beiden Einlafsexcenter h und i sind mit dem Regulator durch die beiden Hebel r und s so verbunden, dafs, wenn die Kugeln des Regulators sich heben oder senken, die Excenter auf der Welle hin- und hergeschoben werden. Die Einlafsexcenter haben schraubenförmige Ansätze, welche so construirt sind, dafs sie bei der niedrigsten Stellung des Regulators während eines ganzen Hubes auf die Röllchen wirken, hierdurch also der Einlafskanal durch den betreffenden Schieber während eines ganzen Hubes geöffnet wird, also volle Cylinderfüllung eintritt; bei der höchsten Stellung des Regulators wirkt der schraubenförmige Ansatz nicht mehr auf das Röllchen, oder nur während einer ganz kurzen Zeit, so dafs entweder der Schieber geschlossen bleibt oder nur eine geringe Cylinderfüllung eintritt.

Die Einlafskanäle werden bei jeder Stellung des Regulators, aufser der höchsten, stets ganz geöffnet; eine Drosselung des Dampfes findet nicht statt.

Die Auslafsschieber sind stets während des ganzen Hubes geöffnet.

Die Kanäle der Schieber und des Dampfcylinders sind nach allen Richtungen abgerundet, damit eine sogenannte Dampfvernichtung durch scharfe Ecken und Kanten nicht eintreten kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Die Steuerung durch vier Schieber, wie sie durch beiliegende Zeichnung und Beschreibung in ihrer Wirkung und Zusammensetzung erläutert ist.

   Hierzu I Blatt Zeichnungen.