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Heißmangel Die bekannten Heißmangeln sehen eine in einer Mulde verstellbare,
bewickelte Walze vor, wobei die Walze in die Mulde hineinbewegt oder diese letztere
gegen die feststehende Walze angelegt werden kann und die Beheizung wahlweise durch
die Walze oder durch die Mulde erfolgt.
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Die «.L\achtei.le dieser Anordnungen lieben darin, daß :der Bügelweg
nur begrenzt ist und der Bügel-,druck innerhalb dieses auf weniger als iSo° des
Walzenumfanges beschränkten Bügelweges langsam bis zu einem Höchstwert ansteigt,
der auf der Mitte der Weglänge liegt, um dann wieder langsam abzufallen.
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Aus diesen Konstruktionen ergeben sich starke Beschränkungen in der
Leistung, die gleichzeitig noch durch die Art der Beheizung eingeengt wird, die
je nach den verwandten Mitteln außer dem vorgeschriebenen Abfall des mechanischen
Bügeldruckes auch nöch einen Temperaturabfall mit sich bringen. Dies gilt insbesondere
für elektrische und Gasheizungen, während die Dampfheizung eine zumindest verhältnismäßig
gleichmäßige Temperatur sicherstellt.
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Man hat nun versucht, den Bügelweg zu verlängern und den Walzenumfang
voll auszunutzen, indem man an Stelle einer Mulde deren zwei bzw. zwei oder mehr
muldenartige Teile an den Walzenumfang anlegte. An den mechanischen Druckverhältnissen
ist damit indessen nichts Grundsätzliches geändert worden, und die Ausnutzung des
Walzenumfanges ist in nur unbedeutend erweiterten Grenzen möglich und hinsichtlich
einer Vergrößerung des Bügelweges ausnutzbar, da eine Vergrößerung des Walzendurchmessers
an
konstruktiven und wirtschaftlichen Gesichtspunkten scheitert.
Außerdem hat sich gezeigt, daß Heißmangeln mit einer Walze und zwei Mulden nachteilige
Folgen für das Gewebe haben; man hat diesem Nachteil durch Einführen eines Heißluftstromes
zwischen die beiden Mulden zu begegnen versucht.
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Eine wesentlich bessere Lösung besteht in der Verwendung mehrerer
Walzen und ihnen zugeordneten Muliden innerhalb einer Mangel, wodurch einerseits
mehrere Höchstdruckpunkte und anderseits mehrere Zwischen- und Nachverdampfungsstrecken
geschaffen werden können. Derartige Maschinen sind aber umfangreich und kostspielig
und nehmen im übrigen auch nicht genügend Rücksicht auf die technologischen Bedingungen
beim Bügeln, Ida auch hierbei .der Feuchtigkeit keine genügende Möglichkeit gegeben
wird, an andere Flächen. und Feuchtigkeitsträger und insbesondere an die Außenluft
überzugehen.
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Gemäß der Erfindung soll nun die Konstruktion ,der bisherigen Mangeln
unter Verwendung einer Mulde und- einer Walze völlig verlassen werden, und es sollen
an Stelle einer Walze zwei parallel zueinander und waagerecht am Majschinengestell
gelagerte Zylinder vorgesehen werden, von denen -der eine angetrieben ist und über
die ein endloses Band aus Filztuch oid. @dgl. läuft, .das seinerseits durch eine
Spannrolle gespannt werden kann und in seinem unteren Arbeitstrum zwischen zwei
Bügelplatten hirndurchgeführt wind, von denen mindestens eine beheizt ist und mindestens
eine unter Federdruck an dem Filz anliegt.
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Durch eine derartige Vorrichtung kann man den zu bügelnden Stoff auf
gerader Bahn hindurchgeben, und man kann nach Belieben die Länge des Bügelweges
konstruktiv auslegen. Man kann anderseits durch entsprechende ebene oder nicht ebene
Ausbildung der Platten den Druck über den gesamten Verlauf hin gleich stark halten
oder aber ihn in einem kurzen Anfangs- bzw. Endteil verhältnismäDig schnell ansteigen
und damit Bleichbleiben lassen oder nach Belieben verändern. Man hat also mit dieser
Anordnung die Regelung des Bügelvorganges in jeder Hinsicht völlig in der Hand.
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Nach einer weiteren Ausbildung der beschriebenen Vorrichtung empfiehlt
es sich, die untere Bügelplatte am Maschinengestell zu befestigen und zu beheizen,
da an dieser Platte der zu mangelnde Stoff unmittelbar anliegt und der natürliche
Weg der Wärme von unten nasch oben verläuft. Auf Bliese Weise wird also die Feuchtigkeit
aus dem erhitzten Stoff in das umlaufende Filzband übe@-geführt, das nach Verlassen
der Bügelzone, die zwischen den Platten liegt, .die Feuchtigkeit auf langem Wege
über die beiden Zylinderumfänge und den Leertrum hinweg an die Außenluft abgeben
:und sich vor Beginn des neuen Bügelganges völlig erholen. kann.
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Die obere Platte läßt sich @demgemäß durch an sich bekannte Druckmittel
an die untere Platte anlegen, und es ist sowohl für den Bügelvorgang selbst als
auch für die technische Einrichtung von Vorteil, diese Platte nicht zu beheizen,
obwohl dies ohne weiteres in besonderen Fällen möglich ist.
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Eine noch bessere Wirkung kann dadurch erzielt werden, wenn man die
bewegliche Druckplatte in ihrer senkrecht zur Arbeitsrichtung liegenden Ausdehnung
in zwei oder mehrere Teile, d. h. also vorzugsweise eine Haupt- und eine oder mehrere
Nebenplatten unterteilt. Auf diese Weise beherrscht man- die Druckverhältnisse insbesondere
bei großen Längen der Arbeitszone besser und gibt hierbei dem Stoff Gelegenheit,
die in ihm aufgespeicherte und zur Verdampfung gebrachte Feuchtigkeit zum Teil bereits
zwischen den Platten an die Außenluft abzugeben. Die einzelnen Platten können dabei
j e nach den Gegebenheiten fest, einstellbar oder federnd gelagert sein, wobei auch
die Höhe oder Federkraft möglichst einstellbar sein soll.
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Insbesondere empfiehlt es sidh, bei der geschriebenen Verwendung mehrerer
in Bügelrichtung nebeneinanderliegender Platten die untere Platte nur im mittleren
Teil 'zu beheizen, wie dies ähnlich bereits vorher beschrieben war, an diese beheizte
und fest im Maschinengestell gelagerte untere Platte aber zwei weitere uribeheizte
Nebenplatten anschließen zu lassen, von denen die eine in Arbeitsrichtung vor und
die andere hinter der Hauptplatte liegt. Man kann dann die darüberliegende Druckplatte,-
die sich federnd von oben gegen den Filz und die- Hauptplatte anlegt, auf den Bereich
ider Hauptplatte im wesentlichen beschränken und erhält auf diese Weise eine Vorzone
und eine Nachzone, in welchen der Filz an die Nebenplatten angelegt werden kann.
Zweckmäßig ist es, diese Nebenplatten jeweils mit einer an ihren freien Kanten vorgesehenen
schrägen Ein- bzw. Auslauffläche für das Gut zu versehen.
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Ein wesentlicher Punkt an Heißmangeikonstruktionen ist, wie bereits
angedeutet, die Entfernung der dampfförmigen Feudhtigkeit. Hierfür bietet die vorbesclhriebene
Konstruktion weiterhin insofern besondere Möglichkeiten, als man einerseits einen
oder beide Zylinder mit Durchbrechungen ausstatten und an ein Unterdrucknetz, z.
B. die Sangseite eines Ventilators, anschließen kann. Man kann eine tderartige Absaugvorrichtung,
insbesondere nach der letztbeschriebenen Vorrichtung, auch oberhalb jeder der Nebenplatten
vorsehen. Bei Verwendung der Zylinder als Absaugorgane ist darauf zu achten, daß
die Feuchtigkeit nicht in den Zylindern kondensiert und darin verbleibt. Um dies
zu verhindern, ist es ratsam, Entleerungsvorrichtungen, z. B. in Form von Kondensatentleerungsrohren,
vorzusehen. Weitere Absaugvorrichtungen lassen sich auch an den übrigen freien Stellen
des umlaufenden Filzbandes anordnen.
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In der Zeichnung ist eine als Beispiel anzusehende Konstruktion gemäß
der Erfindung irr Schema wiedergegeben.
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Am Maschinengestell i ist eine untere Bügelplatte 2 starr befestigt.
über ihre Oberfläche gleitet ein Filzband- 3, das über einen angetriebenen Zylinder
4 und einen Umlenkzylinder 5 geführt ist.
Die Spannung und der Lauf
des Bandes sind durch einen Spannzylinder 6 einstellbar, der mittels zweier Stellräder
7 und Spindeln 8 verschoben werden kann. In Arbeitsrichtung 9 gesehen liegt vor
der Hauptplatte 2 eine zur Vortrocknung und Aufwärmung des Stoffes dienende, unmittelbar
mit der Hauptplatte mechanisch und wärmeleitend verbundene V orplatte i o sowie
dahinter eine entsprechende Nachplatte i i, die zur Durchführung einer Nachtrocknung
dient. Die der Hauptplatte gegenübergelegene Gegenplatte 12 steht über nicht gezeichnete
Vorrichtungen unter dem Einfluß zweier Federn 13, Der Antrieb wird über einen Elektromotor
14, einen Antrieb 15, eine Kette 16, ein Antriebszahnrad 17 und einen mit dem Antriebszylinder
fest verbundenen Zahnkranz 18 vorgenommen. Der Zylinder ist mit seinem Stutzen i9
an eine Absaugleit,urng 2o angeschlossen, mit der auch je ein halbzylinderfärmiger
Absaugstutzen 21 und 22 oberhalb der Mitte der Vor- bzw. Nachtrockenpratte io bzw.
ii verbunden ist. Die einzige beheizte Platte isst die Hauptplatte 2, es können
aber auch zusätzliche Heizvorrichtungen an der Vor- bzw. Naehtrockenplatte vorgesehen
werden. Die Heißmangel wird vervollständigt durch einen Aufgabetisch 23 sowie einen
Abnahmetisch 24 und ein Blechgehäuse 25, das die gesamte Vorrichtung als Schutz
gegen Verschmutzung und zur Verhiniderung des Austretens von Dämpfen abdeckt. Dieses
Blechgehäuse weist eine Einlaufschürze 26 auf. Der Durchgang rdes Gutes wind durch
besondere Ein- bzw. Auslaufflächen 27 und 28 an der Vor- i o bzw. der Nachtrockenplatte
i i erleichtert.