DE3305428A1 - Zweiwalzenkalender mit beheizten walzen - Google Patents
Zweiwalzenkalender mit beheizten walzenInfo
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Description
P.5787/VSBS Sulzer-Escher Wyss AG, Zürich (Schweiz)
Zweiwalzenkalander mit beheizten Walzen
Die Erfindung betrifft einen Zweiwalzenkalander mit beheizten Walzen zur Druck- und Wärmebehandlung von Warenbahnen
aus Kunststoff und/oder Textil, wie z.B. Faservliesen.
Bei den bekannten Zweiwalzenkalandern dieser Art befinden sich die beheizten Walzen ohne Wärmeisolierung der Raumtemperatur
ausgesetzt, wodurch bedeutende Energieverluste entstehen. Diese Wärmeverluste haben in der Regel, falls
s.ie gleichmässig sind, den Vorteil, dass sie vergleichmässigend auf das Temperaturprofil der Walzen wirken und
dadurch eine gleichmässige Qualität der hergestellten Warenbahn, insbesondere über ihre Breite betrachtet,gewährleisten.
Würde man diese Wärmeverluste unterbinden, so ist die erforderliche Gleichmässigkeit des Temperaturprofils
über die Walzenlänge nicht mehr gegeben.
Die Erfindung hat die Schaffung eines Zweiwalzenkalanders der erwähnten Art zum Ziel, bei welchem bei einer wesentlichen
Verminderung der den Walzen zugeführten Wärmeenergie trotzdem die erforderliche Gleichmässigkeit des Temperaturprofils
über die Länge der Walze erreicht werden kann.
Der erfindungsgemässe Kalander, durch welchen dieses Ziel
erreicht wird, ist dadurch gekennzeichnet, dass beide Walzen
mit seitlichen wegklappbaren wärmeisolierenden Schutzschilden sowie mit an den Walzenenden angeordneten, ebenfalls
wärmeisolierenden Abschlussdeckeln versehen sind, und dass mindestens eine der Walzen mit einer zwischen der Walze und
mindestens einem der Schutzschilde wirksamen Kühlvorrichtung versehen ist, die eine über die Länge der Walze steuerbare,
zum Temperaturausgleich der Walze geeignete Kühlung bewirkt.
Da die erfindungsgemäss vorgesehene Kühlvorrichtung nur ge-10.
ringfügige Temperaturunterschiede auszugleichen hat, ergibt sich im Resultat durch den Einsatz der wärmeisolierenden
Schutzschilde eine bedeutende Wärmeeinsparung.
Vorzugsweise kann die Kühlvorrichtung eine Blasvorrichtung zur Bildung von über die Länge der Walze steuerbaren Luftstrahlen
sein, welcher Luft mit Raumtemperatur oder durch eine Heizvorrichtung aufgewärmte Luft zugeführt werden kann.
Durch diese Massnahme wird eine sehr einfache und in den meisten Fällen ausreichende Kühlvorrichtung erhalten.
Vorzugsweise können die Schutzschilde auf der vom Pressspalt abgewandten Seite der Walze schwenkbar gelagert sein.
Dadurch wird bei einfacher Ausbildung eine optimale Zugänglichkeit der Walzen bei weggeklappten Schutzschilden erhalten.
Dabei kann die Blasvorrichtung ebenfalls auf der vom Press*-
spalt abgewandten Seite der Walze zwischen zwei wegklappbaren Schutzschilden angeordnet sein. Durch diese Massnahme
wird eine lange Strecke erhalten, entlang welcher die Luftstrahlen auf die Oberfläche der Walze im Bereich zwischen
dieser und dem Schutzschild einwirken können, wobei gleichzeitig die Blasvorrichtung optimal zugänglich ist.
Dabei können die Schutzschilde mit Isolierschicht sowie
mit einer der Walze zugewandten Wärmereflektionsfolie versehen
sein. Diese Folie kann vorzugsweise leicht auswechselbar sein.
Bei einer besonders einfachen Ausführungsform kann die Blasvorrichtung
ein Gehäuse mit in mindestens einer Reihe angeordneten Düsenöffnungen sein, die einzeln oder gruppenweise
durch Schieber verschliessbar sind. Es versteht sich jedoch, dass diese Blasvorrichtung auch einen länglichen
Spalt aufweisen kann, welcher sich entlang der ganzen Walzenlänge erstreckt und dessen Breite durch geeignete Mittel
nach Bedarf an verschiedenen Stellen veränderlich ist.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung schematisch
dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische seitliche Teilansicht des erfindungsgemässen
Kalanders,
Fig. 2 einen Teilschnitt im wesentlichen nach der Linie II-II in der Figur 1 und
Fig. 3 eine räumliche Darstellung einer möglichen Ausführungsform
der Blasvorrichtung.
In der Figur 1 ist ein Zweiwalzenkalander mit einer oberen Walze 1 und einer unteren Walze 2 dargestellt, wobei die
Stuhlung aus Gründen der Anschaulichkeit weggelassen ist. Beide Walzen sind mit nicht dargestellten,an sich bekannten
Heizvorrichtungen versehen, mit deren Hilfe sie auf eine Temperatur von ca. 160 bis 250 C aufgeheizt werden können.
Zwischen den beiden Walzen 1 und 2 wird im Betrieb eine Warenbahn 3 aus Kunststoff oder Textil, wie z.B. ein Faservlies,
das einer Druck- und Wärmebehandlung unterzogen
L
_ ν _
_ ν _
wird, durchgeführt. Beide Walzen sind mit wärmeisolierenden Schutzschilden 4 versehen, welche eine Isolierschicht,
sowie eine der Walze zugewandte Wärmereflektionsfolie, z.B.
aus Aluminium,aufweisen.
Wie aus der Figur 1 weiter hervorgeht, sind die Schutzschilde 4 auf der vom Pressspalt 5 abgewandten Seite der Walzen
1 bzw. 2 in Scharnieren 6 schwenkbar gelagert. Auf diese Weise ist ein Wegklappen der Schilde 4 aus der Betriebsstellung im Sinne der eingezeichneten Pfeile 6 möglich.
Schliesslich ist noch beim Kalander in der Figur 1 die untere Walze 2 mit einer Blasvorrichtung 8 versehen, welche
in der Figur 3 in grösserem Massstab dargestellt ist. Nach der Darstellung in der Figur 1 kann der Blasvorrichtung 8
Luft von einem Gebläse 10 über eine nach Bedarf einschaltbare Heizvorrichtung 11 und ein Einstellventil 12 zugeführt
werden.
Die Figur 2 zeigt einen Teilschnitt eines Endbereiches der oberen Walze 1 aus der Figur 1. Wie aus der Figur 2 hervorgeht,
hat die Walze 1 ausser dem am Walzenumfang wirkendem Schutzschild 4 noch einen Abschlussdeckel 13. Dieser
Abschlussdeckel befindet sich möglichst nahe an der Stirnfläche der Walze 1 und ist gleich isolierend ausgebildet
wie die Schutzschilde 4. Es versteht sich, dass beide Enden beider Walzen 1 und 2 mit derartigen Abschlussdeckeln
versehen sind.
Nach der Figur 3 enthält die Blasvorrichtung ein Gehäuse 14, mit länglichem Querschnitt, dessen obere Wand Düsenöffnungen
15 aufweist, die in zwei Reihen angeordnet sind. Die Düsenöffnungen 15 sind zur Bildung von Luftstrahlen geeig-0
net, welche gegen die Oberfläche der betreffenden Walze,
d.h. der Walze 2 gerichtet sind. Zum Oeffnen bzw. Verschliessen der Düsenöffnungen ist das Gehäuse mit Schiebern
16 versehen, die z.B. von Hand verstellbar sind und zwar derart, dass nach Bedarf entweder die zugeordneten Oeffnungen
beider Reihen geschlossen sind oder eine Reihe offen oder beide Reihen offen sind. In der Figur 3 sind drei
Schieber 16 eingezeichnet, die nacheinander in den erwähnten Stellungen stehend dargestellt sind.
Im Betrieb des Kalanders befinden sich die Schutzschilde in der dargestellten Stellung. Dadurch wird die Wärmeabgabe
der Walze an die Umgebung ausser an der Arbeitsstelle im Bereich der Warenbahn 3 stark reduziert. Unvermeidliche Ungleichmässigkeiten
der Oberflächentemperatur der Walzen können durch Einstellung der Schieber 16 der Blasvorrichtung
8 ausgeglichen werden. Durch das Ventil 12 kann die Menge dieser Luft, durch die Heizvorrichtung 11 ihre Temperatur
eingestellt werden. Die grösste Kühlwirkung wird erhalten, wenn das Ventil 12 offen und die Heizvorrichtung
11 abgestellt ist. Durch Drosselung des Ventiles 12 oder 0 durch Beheizung der zugeführten Luft kann ihre Kühlwirkung
vermindert werden.
Die in den Spalt 17 zwischen den Schutzschildern 4 und der Walze 2 einströmende Luft bewegt sich zur Warenbahn 3, in
deren Bereich die Spalte 17 enden. Da die Kühlwirkung in erster Reihe auf der Seite der Walze erforderlich ist, die
sich zum Pressspalt 5 bewegt, kann es zweckmässig sein, auf der in Bewegungsrichtung der Warenbahn 3 nach dem Pressspalt
5 befindlichen Seite den Spalt 17 zwischen dem Schutzschild 4 und der Walze 2 durch eine Abschlussleiste 18 ab-0
zuschliessen. Die Luftströmung ist dann hauptsächlich auf den linken Spalt 17 der Walze 2 konzentriert, wobei gleichzeitig
eine weitere vorteilhafte Wirkung erzielt werden kann.
Die im Spalt 17 erhitzte Luft, die im Sinne des Pfeiles 20 gegen die Bahn 3 gerichtet ist, kann in vorteilhafter Weise
zur Vorwärmung der Bahn 3 vor dem Pressspalt dienen, sodass im Pressspalt 5 unter sonst gleichen Bedingungen eine
geringere Wärmezufuhr erforderlich ist. Daher kann z.B. die Temperatur der Walze niedriger sein, was zu weiterer Energieeinsparung
führt.
Claims (6)
- Patentansprüche_!). Zweiwalzenkalander mit beheizten Walzen zur Druck- und Wärmebehandlung von Warenbahnen aus Kunststoff und/oder Textil, wie z.B. Faservliesen, dadurch gekennzeichnet, dass beide Walzen (1, 2) mit seitlichen wegklappbaren wärmeisolierenden Schutzschilden (4) sowie mit an den Walzenenden angeordneten, ebenfalls wärmeisolierenden Abschlussdeckeln (13) versehen sind, und dass mindestens eine der Walzen (1, 2) mit einer zwischen der Walze (2) und mindestens einem der Schutzschilde (4) wirksamen Kühlvorrichtung (8) versehen ist, die eine über die Länge der Walze (2) steuerbare, zum Temperaturausgleich der Walze (2) geeignete Kühlung bewirkt.
- 2. Kalander nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlvorrichtung (8) eine Blasvorrichtung (14) zur BiI-dung von über die Länge der Walze steuerbaren Luftstrahlen (15') ist, welcher Luft mit Raumtemperatur oder durch eine Heizvorrichtung (11) aufgewärmte Luft zugeführt werden kann.
- 3. Kalander nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschilde (4) auf der vom Pressspalt (5) abgewandten Seite der Walze schwenkbar (6) gelagert sind.
- 4. Kalander nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Blasvorrichtung (14) auf der vom Pressspalt (5) abgewandten Seite der Walze (2) zwischen zwei wegklappbaren Schutzschilden (4) angeordnet ist.
- 5. Kalander nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die (4) mit einer Isolierschicht sowie miteiner der Walze zugewandten Wärmereflektionsfolie versehen sind.
- 6. Kalander nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Blasvorrichtung (14) ein Gehäuse mit in mindestens einer Reihe angeordneten Düsenöffnungen (15) aufweist, die einzeln oder gruppenweise durch Schieber (16) verschliessbar sind.
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