DE2732724C2

DE2732724C2 - Vorrichtung zur Nachbehandlung eines extrusionswarmen Kunststoff plattenstranges

Info

Publication number: DE2732724C2
Application number: DE2732724A
Authority: DE
Inventors: Wilhelm 5205 St Augustin Hinterkeuser
Original assignee: Reifenhaeuser GmbH and Co KG Maschinenenfabrik
Current assignee: Reifenhaeuser GmbH and Co KG Maschinenenfabrik
Priority date: 1977-07-20
Filing date: 1977-07-20
Publication date: 1979-06-28
Also published as: DE2732724B1

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Nachbehandlung eines aus einer Stiangpreßdüse austretenden extrusionsw armen Kunststoffplattenstranßes, bestehend aus einem stationären Walzenstuhl mit einer Einlaufwalze und einer Einlaufgegenwalze und aus einem um die Achse der Einlaufwalze schwenkbaren Walzengestell mit einer Behandlungswalze, wobei die Behandlungsv-alze unter Zwischenschaltung des Kunststoffplattenstranges gegen die EinlaufWiilze führbar ist und die Einlaufwalze sowie die BehandlüngsWälze Kühl- und/oder Heizeinrichtungen eiufweisen.

Bei der Nachbehandlung Von cxtrusbnswarmen Kunststoffplattensträngen entstellen häufig Oberflächenfehler, die in der Praxis als Rattermaiken bezeichnet werden. Um diese Rattermarken zu vermeiden, ist es bekannt (DE-OS 2316082), den zwischen Einlaufwalze und Einlaufgegenwalze behandelten sowie anschließend über die Behandlungswalze geführten Kunststoffplattenstrang anschließend noch durch einen Walzenspalt zwischen zwei Quetschwalzen zu führen, die ebenfalls Kühl- und/oder Heizeinrichtungen aufweisen können. Zwischen den Quetschwalzen erfährt der Kunststoffplattenstrang eine Feinhehandlung zur Beseitigung von Oberflächenfehlern. Eine Kühlung bzw. Beheizung der verschiedenen Walzen ist deswegen notwendig, weil die Oberflächengüte des herzustellenden Kunststoffplattenstranges wesentlich von der Temperatur abhängt, die der Kunststoffplattenstrang während der Bearbeitung besitzt. Bei der bekannten Vorrichtung nach der DE-OS 2 316 082 ist das nachgeordnete Quetschwalzenpaar in einigem Abstand vom Einlaufwalzenpaar angeordnet. Unabhängig davon, wie groß dieser Abstand ist, durchläuft der Kunststoffplattenstrang dabei eine Strecke, auf der seine Temperatur nicht kontrollierbar ist. Durch äußere Einflüsse kann die Temperatur des Kunststoffplattenstranges so verändert werden, daß die Behandlung mit dem nachgeordneten Quetschwalzenpaar nicht zu dem gewünschten Ergebnis führt.

Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine gattungsgemäße Vorrichtung so weiter auszubilden, daß die Temperatur de:, Kunststoffplattenstranges während der Nachbehandlung stets kontrollierbar ist und daß dementsprechend Oberflächenfehler mit Sicherheit vermieden werden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Behandlungswalze zumindest eine Behandlungsgegenwalze zugeordnet ist, die in Auslegern des schwenkbaren Walzengestells angeordnet ist, und sich zwischen der Strangpreßdüse und der Einlaufwalze an der Seite des Kunststoffplattenstranges, die mit der Behandlungsgegenwalze in Kontakt kommt, eine ebene Kühl- und/oder Heizeinrichtung befindet.

Eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß die Behandlungsgegenwalze bzw. die Behandlungsgegenwalzen in bezug auf den Abstand zur Behandlungswalze verstellbar ist bzw. verstellbar sind.

Die Gestaltung der ebenen Kühl- und/oder Heizeinrichtung ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung grundsätzlich beliebig. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform besteht sie aus zueinander parallelen Roststäben, die von einem Kühl- und/oder Heizmedium durchströmbar sind. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die ebene Kühl- und/oder Heizeinrichtung aus zueinander parallelen Walzen aufzubauen, die von einem Kühl- und/oder Heizmedium durchströmbar sind. In der Ausführungsform mit unterer Einlaufwalze und oberer Einlaufgegenwalze, empfiehlt die Erfindung die ebene Kühl- und/oder Heizeinrichtung als Auflager für den Kunststoffplattenstrang auszubilden.

Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung Oberflächenfehler in Form von Rattermarken am behandelten Kunststoffplattenstrang mit Sicherheit vermieden werden können. Dazu ist es lediglich erforderlich^ die Behandiungsgegenwalze einerseits, die ebene Kühl- und Temperiereinfichtung andererseits in bezug auf ihre Kühl- und/oder Temperierfunktion entsprechend einzustellen, wobei die Betriebsparameter sowie Werkstoff und Plattendicke zu berücksichtigen sind.

Dazu ist die Behandlungsgegenwalze mit einer Kühl- und/oder Temperatureinrichtung versehen, die unabhängig von der Kühl- und/oder Temperatureinrichtung der Einlaufwalze bzw. der Behandlungswalze steuerbar oder regelbar sind. Handelt es sich um besonders dicke Kunststoffplatten, so kann es zweckmäßig sein, die Behandlungsgegenwalze oder die Behandlungsgegenwalzen in der beschriebenen Weise zusätzlich verstellbar zu machen. Jedenfalls gelingt es durch Einstellung der bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung betriebsmäßig verstellbaren Parameter mit Sicherheit, die beschriebenen Rattermarken zu vermeiden. Darüber hinaus kann durch Einstellung der Behandlungsgegenwalze oder Umschlingungswinkel des Kunststoffplattenstranges an der Einlaufwalze bzw. an der Behandlungswalze bzw. an der Behandlungsgegenwalze in weiten Grenzen variiert werden, womit außerdem und von selbst die Behandlungsparameter in bezug auf den Wärmeübergang einstellbar werden.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführuftgsbeispie! darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen

Fig. 1-4 Seitenansichten der erfindungsgemäßen Vorrichtung in unterschiedlichen Funktionsstellungen.

Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung dient zur Behandlung eines Kunststoffplattenstranges K, und zwar vorzugsweise eines aus einer Strangpreßdüse austretenden Kunststoffplattenstranges K. Aus diesem Grunde ist in den Figuren die Strangpreßdüse 1 einer Kunststoffschneckenstrangpresse 2 angedeutet, die sich unmittelbar vor der Vorrichtung befindet und mit dieser integriert sein kann. Die Vorrichtung ist ausgerüstet mit einem stationären Walzenstuhl 3, in dem angeordnet sind eine Einlaufwalze 4 sowie eine Einlaufgegenwalze 5. Einlaufwalze 4 und Einlaufgegenwalze 5 sind um parallele Achsen 6, 7 rotierbar und in üblicher Weise angetrieben. Aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1 bis 4 entnimmt man, daß um die / chse 6 der Einlaufwalze 4 ein Walzengestell 8 schwenkbar ist, welches mit unterschiedlichem Schwenkwinkel einstellbar ist. Im Ausführungsbeispiel handelt es sich um ein portalartiges Walzengestell 8 mit Obergurt 9 und Untergurt 10. Das Walzengestell 8 ist ausgerüstet mit einer zusätzlichen, mit der Einlaufwatee 4 wechselwirkenden Dehandlungswalze 11. Außerdem besitzt das Walzengestell 8 im Ausführungsbeispiel stets eine Behandlungsgegenwalze 12. Strichpunktiert ist angedeutet worden, daß auch mehrere Behandlungsgegeri.valzen 12 vorgesehen sein können. Die Behandlungsgegenwalze 12 befindet sich in einem Ausleger 13 des Walzengestells 8. Im übrigen ist die Behandlungswalze 11 in bezug auf die Einlaufwalze 4, die Behandlungsgegenwalze bzw. die Behandlungsgegenwalzen 12 sind in bezug auf die Behandlungswalze 11 verstellbar. Das deuten eingezeichnete Pffi'.' an. In der zeichnerischen Darstellung ist nicht verdeutlicht worden, daß die Finlaufwalze 4, die Behandlungswalze 11 sowie die Gegenwalzen 5, 12 mit Kühl- und/oder Temperiereinrichtungen versehen sowie die Kühl- und/oder Temperiereinrichtungen unabhängig voneinander steuerbar oder regelst bar sind.

Bei der Funktionsstellung, die in F ig. 1 verdeutlicht worden ist, wird an der Einlaufwalze 4 ein Umschlingungswinkel von 45°, an der Behandlungswalze 11 ein solcher von 90° erzielt. Bei der Funktionsstellung

I" der Fig. 2 beträgt der Umschlingungswinkel zweimal 90°. Strichpunktiert ist angedeutet worden, daß der zweite Umschlingungswinkel auch 180° bzw. 270° ausmachen kann, wobei in letzterem Falle eine zweite Behandlungsgegenwalze 12 erforderlich ist, wie es in Fig. 2 strichpunktiert dargestellt wurde. Bei der Funktionsstellung nach Fig. 3 betragen die Umschlingungswinkel 135° an der Einlaufwalze 4 und 90° bzw. 180° bzw. 270° an der zusätzlichen Behandlungswalze 11. Bei der Funktionsstellung nach Fig. 4

ίο endlich beträgt der Umschlingungswinkel 180° ander Einlaufwalze 4, der an der Beh?-:dlungKwalze 11 ebenfa"s 180° oder auch 270°. Neb^n der Schwenkbewegung ist auch eine Verstellung des Walzenspaltes möglich, und zwar auch bei den Einlaufwalzen.

Zwischen Strangpreßdüse 1 und Einlaufwalzt 4 mit Einlaufpegenwalze 5 befindet sich auf der Seite des Kunststoffplattenstranges, die beim späteren Durchlauf durch die Vorrichtung mit der Behandlungsgegenwalze 12 in Kontakt kommt, eine ebene Kühl- und Temperiereinrichtung 14. Tatsächlich ist für die Erfindung wesentlich, daß die Behandlungsgegenwalze 12 einerseits (oder deren mehrere) und diese ebene Kühl- und/oder Temperiereinrichtung 14 zusammen in einer Vorrichtung angewendet werden. Die ebene Kühl- und Temperiereinrichtung 14 besteht aus einander parallelen Roststäben IS, die von einem Kühl- und/oder Temperiermittel durchflossen sind. Die ebene Kühl- und/oder Temperiereinrichlung kann aber auch aus einander parallelen Walzen 16 bestehen, die von dem Kühl- und/oder Temperiermittel durchflossen sind. Dabei zeigen alle Figuren die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung mit unterer Einlaufwalze 4 und oberer Einlaufgegenwalze S, deren Durchmesser gegenüber dem der Einlaufwalze 4 reduziert ist. Man erkennt, daß hier die ebene Kühl- und Temperiereinrichtung 14 gleichsa.n als Auflager für den Kunststoffplattenstrang K funktioniert. Die ebene Kühl- und/oder Temperatureinrichtung 14 ist zweckmäßigerweise unabhängig von den Kühl- und/ oder Temperatureinrichtungen von Einlaufwalze 4, Einlaufgegenwalze 5, Behandlungswalze 11 und Behandlungsgegenwaize 12 bzw. Behandlungsgegenwalzen steuerbar oder regelbar. Jedenfalls erreic'nt man durch die beschriebene Kombination und geeigneter Einstellung der bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung einstellbaren Parameter mi* Sicherheit, daß bei der Behandlung eines Kunststoffplattenstranges K irgendwelche Oberflächenfehler in Form von

. Rattermarken od. dgl. nicht entstehen

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur Nachbehandlung eines aus einer Strangpreßdüse austretenden extrusionswarmen Kunststoffplattenstranges, bestehend aus einem stationären Walzenstuhl mit einer Einlaufwalze und einer Einlaufgegenwalze und aus einem um die Achse der Einlauf walze schwenkbaren Walzengestell mit einer Behandlungswalze, wobei die Behandlungswalze unter Zwischenschalmng des Kunststoffplattenstranges gegen die Einlaufwalze fühlbar ist und die Einlaufwalze sowie die Behandlungswalze Kühl- und/oder Heizeinrichtungen aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß

a) der Behandlungswalze (11) zumindest eine Behandlungsgegenwalze (12) zugeordnet ist, die in Auslegern (13) des schwenkbaren Walzengestells angeordnet ist, und

b) sich zwischen der Stranpreßdüse (1) und der Einiaufwalzc (4) an der Seite des Kunststoff plattenstranges (K), die mit der Behandlungsge genwalze (12) in Kontakt kommt, eine ebene Kühl- und/oder Heizeinrichtung (14) befindet.

2. Vorrichtung nach Anspmch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungsgegenwalze (12) bzw. die Behandlungsgegenwalzen in bezug auf den Abstand zur Behandlungswalze (11) verstellbar ist bzw. verstellbar sind.

3. Vorric'-tung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die ebene Kühl- und/ oder Heizeinrichtung (14) aus zueinander parallelen Roststäben (15) besteht, dip von einem Kdhl- und/oder Heizmedium durchs,römbar sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die ebene Kühl- und/ oder Heizeinrichtung (14) aus zueinander parallelen Walzen (16) besteht, die von einem Kähl- und/oder Heizmedium durchströmbar sind.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, in der Ausführungsform mit unterer EinUiufwalze und oberer Einlaufgegenwalze, dadurch gekennzeichnet, daß die ebene Kühl- und/oder Heizeinrichtung (14) als Auflager für den Kunststoffplattenstrang (K) ausgebildet ist.