DE870470C - Verfahren zur Herstellung von Zahnzementpulver - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Zahnzementpulver

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DE870470C
DE870470C DED5341D DED0005341D DE870470C DE 870470 C DE870470 C DE 870470C DE D5341 D DED5341 D DE D5341D DE D0005341 D DED0005341 D DE D0005341D DE 870470 C DE870470 C DE 870470C
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Germany
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zinc oxide
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DED5341D
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Otto Hinderer
Otto Dr Loebich
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Evonik Operations GmbH
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Degussa GmbH
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Zahnzementpulver Die Erfindung bezieht sich auf Zahnzemente, wie solche zur Befestigung von Zahnersatz oder auch zum Füllen verwendet werden, die mindestens 80 °/o Zinkoxyd enthalten. Derartige Zahnzemente werden üblicherweise dadurch hergestellt, daß Zinkoxyd gegebenenfalls mit Zuschlägen, wie Oxyden, Halogeniden u. dgl., gebrannt und auf einen solchen Feinheitsgrad vermahlen wird, daß es durch ein 10 ooo-Maschen-Sieb (Maschenweite 40 bis 60 µ) geht. Bei Verwendung wird der Zahnzement unmittelbar vor Gebrauch mit einer Flüssigkeit, die im allgemeinen aus Phosphorsäure besteht, welche mit Metallphosphaten, z. B.
  • Zink-, Aluminiumphosphat u. a., teilweise abgesättigt ist, angerührt.
  • Obwohl handelsübliche Zahnzementpulver, die z. B.
  • 22 bis 38 01o an Körnern, deren Durchmesser über 20 /t liegt, 26 bis 36 Olo an Körnern, deren Durchmesser zwischen 20 und 10 µ, I7 bis 19 % an Körnern, deren Durchmesser zwischen 10 und 5 µ, 8 bis I3 °/o an Körnern, deren Durchmesser zwischen 5 und 3 lt liegt, und I5 bis 20 0Io an Körnern, deren Durchmesser weniger als 3 lt beträgt, enthalten können, bereits recht feinkörnig sind, genügen sie doch nicht allen Anforderungen. Beim Einsetzen einer Einlagefüllung in die vorbereitete Zahnhöhle entstehen z. B. bei der modernen Präzisionsgußtechnik neben Unterschnitten von einigen Zehntel Millimeter Breite auch Spalten bis herunter zu nur einigen lt Spaltbreite, welche von dem Zement ausgefüllt werden müssen, wenn die Füllung fest sitzen soll. Es leuchtet ein, daß Zementpulver, die z. B. mehr als 50 Gewichtsprozent an Körnern über 10 lt Durchmesser enthalten, Spalten, deren Durchmesser erheblich weniger als 10 µ beträgt, nicht auszufüllen vermögen. In solchen Fällen ist also der Zement nicht befähigt, seine Aufgabe vollkommen zu erfüllen.
  • Versuche, Zahnzementpulver von höheren Feinheitsgraden durch weitergetriebene Feinmahlung,herzustellen, haben gezeigt, daß man auf diesem Wege nicht zu praktisch brauchbaren Zahnzementen gelangt.
  • Treibt man z. B. die Feinmahlung so weit, daß Körner mit Durchmessern mit über so ,u nur noch in einer Menge von weniger als 10 Gewichtsprozent vorhanden sind, so enthält das Gut gleichzeitig so große Anteile an allerfeinsten Pulverteilchen mit Durchmessern unter 3 ,u, daß das Zementpulver beim Anrühren zu rasch erhärtet. Bei dem Vermischen mit Anrührflüssigkeit entsteht ein körniger Zement, obwohl das Pulver für sich allein ein unfühlbares Mehl darstellt, Die Entstehung dieser beim Anrühren auftretenden Körnchen ist, wie festgestellt wurde, auf die überaus schnelle Reaktion zwischen den Pulveranteilen unter 3 lt mit der Anrührflüssigkeit zurückzuführen. Derartige feinstgemahlene Pulver haben außerdem noch den Nachteil, daß sie sich nicht durch ein I0000-Maschen-Sieb sieben lassen, weil das Pulver klumpt.
  • Es wurde nun gefunden, daß die durch verlängertes Feinmahlen entstehenden, beträchtliche Mengen von Kornanteilen unter 3 lt enthaltenden und infolgedessen für die Praxis unbrauchbaren oder schlecht geeigneten Pulver durch geeignete Wärmebehandlung brauchbar gemacht werden können. Hierdurch gelingt es, den Anteil des feinstgemahlenen Guts an Körnern unter 3 ju auf einen Wert herabzudrücken, der 20 Gewichtsprozent nicht übersteigt und zweckmäßig unterhalb dieser Grenze liegt. Dies kann man, wie gefunden wurde, durch eine Wärmebehandlung bei Temperaturen zwischen 700 und goo" erreichen. Durch den Einfluß der Wärmebehandlung und die damit erzielte Änderung der Kornverteilung verschwindet die Klumpigkeit des Pulvers; sein Schüttgewicht geht beträchtlich, z. B. von o,gs g/ccm auf o,6 g, zurück.
  • Das wärmebehandelte Pulver geht ohne jede Schwierigkeit durch ein 10 ooo-Maschen-Sieb; das infolge der weitgetriebenen Feinmahlung mehr oder weniger braun gefärbte Pulver wird durch die Wärmebehandlung hellfarbig bis weiß. Der Verbrauch an Anrührflüssigkeit geht zurück. So erfordert z. B. ein feinstgemahlenes Zementpulver, welches vor der Wärmebehandlung für I g Pulver 1 g Anrührflüssigkeit benötigt, nach der Wärmebehandlung nur noch 0,7 g Anmacheflüssigkeit und weniger. Ein Körnigwerden findet beim Anrühren des erfindungsgemäß wärmebehandelten Pulvers nicht statt.
  • In Ausübung der Erfindung kann man z. B. derart verfahren, daß ih üblicher Weise gegebenenfalls mit Zuschlägen gebranntes Zinkoxyd so weitgehend gemahlen wird, daß das Mahlgut mindestens 70 Gewichtsprozent an Körnern mit einem Durchmesser unter I0 # aufweist und beträchtliche Anteile, im allgemeinen mindestens etwa 25 Gewichtsprozent an Körnern mit einem Durchmesser unter 3 lt enthält.
  • Dieses Mahlgut, das an sich ungeeignet ist, wird nun erfindungsgemäß einer Wärmebehandlung bei Temperaturen zwischen etwa 700 und goo" unterworfen, die so geführt wird, daß der Anteilan Körnernunter3lt beträchtlich, im allgemeinen auf weniger als 200/0, zurückgeht. Man erhält alsdann z. B. ein Pulver, dessen Anteil an Körnern über 20 lt nicht über 100/0, an Körnern zwischen 20 und 10lt nicht über 30 01o und an Körnern unter 3 lt weniger als 200/0 beträgt.
  • Die Wärmebehandlung kann in offenen Gefäßen z. B. Schalen, durchgeführt werden, deren Erhitzung z, B. in einem Ofen erfolgen kann, der auf geeignete Temperatur zwischen 700 und goo" gehalten wird.
  • Ofentemperaturen von mehr als goo" sind nach Möglichkeit zu vermeiden, da hierdurch unerwünschte Sinterung des Guts, insbesondere an der Oberfläche der Beschickung der Schalen, erfolgen kann. In diesem Falle benötigt man für die gleichmäßige Durchwärmung des Guts auf die gewünschte Temperatur einen Zeitaufwand, der sich nach der Schichtdicke und der Ofentemperatur richtet und z. B. 30 Minuten bis 2 Stunden betragen kann. Die Erhitzung kann auch in einem Ofen z. B. derart erfolgen, daß das Gut in loser Form durch den Heizraum des Ofens geführt, z. B. fallengelassen wird, wobei die Ofentemperatur und die Verweildauer des Guts in dem Heizraum so geregelt werden, daß alle Teilchen durch und durch die als günstig erkannte Temperatur annehmen. Bei dieser Arbeitsweise gelingt es, diesen Zustand in ganz kurzer Zeit zu erreichen.
  • Während man für die Herstellung von Zahnzement im allgemeinen von schwerem Zinkoxyd ausgeht, hat es sich für vorliegendes Verfahren als vorteilhaft erwiesen, von einem recht feinteiligen Zinkoxyd, z. B. von sogenanntem leichtem weißem Zinkoxyd, auszugehen. Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, dem zu verarbeitenden Zinkoxyd die Sinterung beschleunigende Zusätze, wie z. B. Wasser, Halogenide, Oxyde, einzeln oder zu mehreren zu geben. Geeignete Ausgangsmischungen sind z. B. 90% Zinkoxyd, 6% MgO, 2 0/0 SiO2, 2% AlFfNas oder 800/, Zinkoxyd mit 20010 einer 3%igen wäßrigen H3P O4-Lösung. Das Brennen kann im allgemeinen bei Temperaturen zwischen 1050 und 12000 stattfinden; die Brenndauer kann hierbei etwa 3 bis 8 Stunden betragen. Wie gefunden wurde, lassen sich Ausgangsstoffe bzw. Ausgangsmischungen der vorstehend gekennzeichneten Art leichter auf die eriiindungsgemäß erforderlichen Feinheitsgrade zerkleinern als z. B. aus schwerem Zinkoxyd bestehende oder daraus hergestellte Ausgangsstoffe. Je höher die Brenntemperatur gewählt wird, um so intensiver muß die Mahlung sein. Für das Brennen bei 1050° genügt z. B. eine Mahldauer von 8 Stunden, während für das Brennen bei 1200° eine Mahldauer von z. B. 30 und mehr Stunden erforderlich ist.
  • Es hat sich ferner gezeigt, daß man die Wärmebehandlung des Mahlguts vorteilhaft in möglichst dünner Schicht vornimmt, weil beim Erhitzen des Guts in dicken Schichten nicht nur die Durchwärmung auf die geforderte Temperatur erhebliche Zeit in Anspruch nimmt, sondern auch unter dem Eigengewicht des Pulvers unerwünschte Zusammensinterungen eintreten können, was unter allen Umständen vermieden werden soll. Mit Vorteil wird die Wärmebehandlung derart durchgeführt, daß das Mahlgut in einem Gasstrom aufgewirbelt und mit diesem Gasstrom durch den Heizraum gefördert wird oder daß das Mahlgut unter dem Einfluß der Schwerkraft frei durch den Heizraum fallengelassen wird. Die Temperatur des Heizraums muß dabei selbstverständlich so eingestellt sein, daß die Teilchen auf die gewünschte Temperatur bzw. Endtemperatur zwischen 700 und 900° erhitzt werden.
  • Die nachfolgende Tabelle bringt einige Ausführungsbeispiele, welche über die Kornverteilung von Zahnzementpulvern in feinstgemahlenem Zustand vor und nach der Wärmebehandlung gemäß Erfindung Auskunft geben:
    20 10 5 3
    Zustand > 20
    bis 10 bis 5 bis 3 bis 0 µ
    feinstgemablen ..... 2 2 40 27 29
    wärmebehandelt.... 1 21 48 14 16
    feinstgemahlen ..... 0 1 39 25 35
    wärmebehandelt.... 1 5 49 26 19
    feinstgemablen ..... 0 18 42 16 24
    wärmebehandelt.... 2 31 43 11 13
    Die Messungen sind mit Hilfe des Andreasenschen Pipetierverfahrens mit 0,002 Mol Natriumpyrophosphatlösung gemacht worden.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Herstellung eines mindestens So °/e Zinkoxyd enthaltenden Zahnzementpulvers dadurch gekennzeichnet, daß man Zinkoxyd, das für sich oder mit Zuschlägen in bekannter Weise gebrannt worden ist, so weitgehend vermahlt, daß das Mahlgut mindestens 70 Gewichtsprozent an Körnern mit einem Durchmesser unter 10 lt und beträchtliche Anteile, im allgemeinen mindestens etwa 25 Gewichtsprozent an Körnern mit einem Durchmesser unter 3 lt> enthält, und dieses Mahlgut einer Wärmebehandlung bei Temperaturen zwischen etwa 700 und 900° unterwirft, die so geführt wird, daß der Anteil an Körnern unter 3 lt beträchtlich, im allgemeinen auf weniger als 20 % zurückgeht.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsmaterial leichtes Zinkoxyd verwendet wird.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsmaterial Zinkoxyd, zweckmäßig leichtes Zinkoxyd, verwendet wird, das unter Zusatz von die Sinterung begünstigenden Zuschlägen, wie Wasser, Halogenide, Oxyde, einzeln oder zu mehreren bei Temperaturen zwischen etwa 1050 und I2000 etwa 3 bis 8 Stunden gebrannt worden ist.
  4. 4. Verfahren nach Ansprüchen I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das feinstgemahlene Gut in dünnen Schichten, die zweckmäßig nicht mehr als 2 cm Dicke aufweisen, oder in loser Form, z. B. durch Fallen oder Blasen durch einen Heizraum, der Wärmebehandlung unterworfen wird.
  5. 5. Zahnzementpulver, hergestellt nach Ansprüchen I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sein Anteil an Körnern mit einem Durchmesser unter 3 lt nicht mehr als etwa 20 Gewichtsprozent, an Körnern zwischen 10 und 20 lot nicht mehr als 30 Gewichtsprozent und an Körnern über 20 lot nicht mehr als 10 Gewichtsprozent beträgt.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1146617B (de) * 1958-06-06 1963-04-04 Espe Pharm Praep Verwendung von vernetzbaren organischen Polyaethyleniminverbindungen zur Herstellungselbsthaertender Massen zum Fuellen von Zahnkavitaeten und zur Befestigung von Zahnersatzteilen
FR2340085A1 (fr) * 1976-02-09 1977-09-02 Minnesota Mining & Mfg Matiere composite pour la restauration des dents

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1146617B (de) * 1958-06-06 1963-04-04 Espe Pharm Praep Verwendung von vernetzbaren organischen Polyaethyleniminverbindungen zur Herstellungselbsthaertender Massen zum Fuellen von Zahnkavitaeten und zur Befestigung von Zahnersatzteilen
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