DE418355C

DE418355C - Verfahren zur Vermahlung von Hochofenzement oder Schlackenzement

Info

Publication number: DE418355C
Application number: DEG60250D
Authority: DE
Original assignee: RICHARD GRUEN DR
Current assignee: RICHARD GRUEN DR
Priority date: 1923-12-02
Filing date: 1923-12-02
Publication date: 1925-09-03

Description

Verfahren zur Vermahlung von Hochofenzement oder Schlackenzement. Bisher war es bei der Vermahlung von Hochofenzement oder 4 Schlackenzement, der aus Hochofenschlacke und gebranntem Kalkmergel irgendeiner Zusammensetzung besteht, üblich, daß die den Zement bildenden Bestandteile zusammen vermahlen wurden. -In seltenen Fällen hat man auch die Bestandteile für sich vermahlen und schließlich gemischt. Im allgemeinen ist es notwendig, die Mahlfeinheit der aus Hochofenschlacke bestehenden Zemente sehr weit zu treiben, um gute Anfangsfestigkeiten zu erhalten.
Es wurde nun erkannt, daß die Feinheit der den Zement bildenden Bestandteile von ausschlaggebender Wirkung für die Güte des Zementes ist. Es ist keineswegs gleichgültig, ob der Schlackenbestandteil oder aber der Klinkerbestandteil des Zementes feiner gemahlen ist. Eingehende Versuche haben gezeigt, daß ein Hochofenzement oder Schlackenzement dann von besonders großer Güte ist, wenn der in demselben - enthaltene Klinker oder Kalkbestandteil besonders fein verteilt ist; mit anderen Worten, von zwei Hochofenzementen, welche in fertigem Zustande gleiche Rückstände auf den verschiedenen Sieben zeigen, wird derjenige der bessere sein, in welchem der Klinker besonders fein verteilt ist.
Die Verteilung wird im allgemeinen dadurch hervorgerufen werden können, daß der Klinker vor der gemeinsamen Vermahlung der Komponenten einem Feinungsprozeß unterzogen wird. Dieser Feinungsprozeß läßt sich am besten mit einer einfachen Mühle ausführen. Es ist aber auch möglich, den Klinker dadurch vorzufeinen, daß man ihn kurze Zeit mit Wasser zusammenbringt und dämpft, wodurch gleichfalls .ein weitgehender Zerfall hervorgerufen wird.
Der so vorgefeinte Klinker wird dann zusammen mit der Hochofenschlacke auf die übliche Feinheit des gewünschten Zementes vermahlen. Dieses gemeinsame Vermahlen ist von größter Wichtigkeit, da stets bei gemeinsamem Vermahlen von Klinker und Schlacke höhere Festigkeiten erzielt werden, als wenn die Vermahlung getrennt geschieht.
Ein einfacher Fabrikationsgang für die Herstellung von Hochofenzement ist also z. B. der folgende: Zunächst wird durch eine Vormühle der zu vermahlende Klinker oder ein Teil desselben vermahlen; der so zerkleinerte Klinker wird dann in der üblichen Weise mit der Hochofenschlacke zusammen in die Mühle gebracht, und in dieser wird das Mischprodukt auf Hochofenzement weiter vermahlen.
In dem so ermahlten Hochofenzement wird der Klinker viel feiner verteilt sein als in einem Hochofenzement, bei welchem der Klinker nicht vorher fein vermahlen wurde. Der Hochofenzement, der beispielsweise auf eine Feinheit von 6 Prozent vermahlen wird, wird höhere Festigkeiten ergehen als ein Hochofenzement, welcher aus den unveränderten Rohmaterialien direkt auf eine Feinheit von auch 6 Prozent vermahlen worden ist, weil er den Klinker in viel feinerem Zustand enthält. Eine Feinmahlung des Klinkers vor dem Zumischen und gemeinsamen Vermahlen auf 6 Prozent Rückstand auf dem 5ooo Maschensieb ist natürlich nicht notwendig, sie kann aber dennoch gewählt werden. Selbstverständlich kann der Klinker auch noch feiner gemahlen werden, hauptsächlich wenn es sich um die Erreichung von Spezialzwecken handelt.
Ein Aufwand höherer Mahlkosten erwächst im allgemeinen aus der Durchführung des Verfahrens nicht, da die Feinheit des fertigen Produktes nicht weitergetrieben zu werden braucht als bei normalem Verfahren. Die Feinheit des fertigen Zementes ist der Ausdruck für die zur Vermahlung angewendete Energie.
In den meisten Fällen braucht sogar die Siebfeinheit des Zementes mit feinem Klinker nicht die gleiche zu sein wie bei einem Zement mit normalgefeintem Klinker, es tritt also eine Ersparnis ein.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Vermahlung von Hochofenzement oder Schlackenzement, dadurch gekennzeichnet, daß vor der gemeinsamen Vermahlung der Komponenten Schlacke und Klinker der dieser Schlacke zur Anregung zugesetzte Portlandzementklinker oder gesinterter Kalkmergel einem Vorfeinungsprozeß unterzogen wird.