DE2063388C3 - Pulvergemisch zur Herstellung oxydationsbeständiger Sinterkörper sowie aus solchen Pulergemischen bestehende oxydationsbeständige Sinterkörper - Google Patents
Pulvergemisch zur Herstellung oxydationsbeständiger Sinterkörper sowie aus solchen Pulergemischen bestehende oxydationsbeständige SinterkörperInfo
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- C22C—ALLOYS
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Description
Die Erfindung betrifft ein Pulvergemisch zur Herstellung oxydationsbeständiger Sinterkörper sowie aus
solchen Pulvergemischen bestehende oxydationsbeständige Sinterkörper. Es handelt sich dabei um oxydationsbeständige
metallische Pulvergemische mit einem Gehalt an Lanthan, die verpreßt und metallurgisch
verbunden werden können, wobei oxydationsbeständige Sinterkörper entstehen.
Es ist aus der US-PS 33 04 176 bekannt, daß Superlegierungen mit Zusätzen von Lanthan eine
bedeutende Oxydationsbeständigkeit haben. Es war bisher aber sehr schwierig, aus solchen Legierungen
Pulver herzustellen. Die Schwierigkeit liegt darin, daß beim Zerkleinern nach dem bekannten Zerstäubungsverfahren
erhebliche Verluste an Lanthan entstehen. Daher ist es schwierig, den Gehalt an Lanthan genau zu
regeln.
Manche Pulvergemische können durch einfaches Mischen der Bestandteile erhalten werden. Lanthan
enthaltende Pulvergemische können aber nicht nach diesem Verfahren hergestellt werden. Dies beruht auf
den pyrophoren Eigenschaften und derYiohen Reaktivität
von Lanthan, selbst bei Raumtemperatur.
Wegen dieser Schwierigkeiten war es bisher nicht .möglich, wirtschaftlich Pulvergemische herzustellen, die
zu oxydationsbeständigen Endprodukten verpreßt werden, wenn das Gemisch auch nur kleinere Mengen an
Lanthan enthalten soll.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Pulvergemisch zur Herstellung oxydationsbeständiger Sinterkörper auf
Nickel- und/oder Kobalt-Basis zu schaffen, das zu Lanthan enthaltenden oxydationsbeständigen metallischen
Produkten verpreßt werden kann. Bei der Herstellung und Verarbeitung eines solchen Pulvergemisches
sollen keine Verluste an Lanthan durch Oxydation auftreten.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Pulvergemisch, das aus 10 bis 35% Chrom, aus 0,02 bis 0,2% Lanthan
und mindestens 0,4% Silizium nach Zugabe einer Lanthan-Silizium-Legierung und aus mehr als 30%
Nickel und/oder Kobalt als Rest besteht. Die Erfindung umfaßt auch oxydationsbeständige Sinterkörper, bestehend
aus einem Pulvergemisch der oben angegebenen Zusammensetzung.
Vorzugsweise liegt der Chromgehalt des Pulvergemisches zwischen 15 und 35%. Der Gehalt an Lanthan
liegt vorzugsweise zwischen 0,02 und 0,1%. Der Gehalt an Nickel und/oder Kobalt liegt vorzugsweise zwischen
38% und dem Rest des gesamten Gemisches.
Die gleichzeitige Gegenwart von Nickel und Kobalt in dem Gemisch ist nicht zwingend, sie ist nur häufig
angebracht, da die neuesten, bei hoher Temperatur oxydationsbeständigen Metalle beide Elemente enthalten.
In vielen Fällen, wo das Endprodukt Nickel und Kobalt enthält, ist es zweckmäßig und angebracht, diese
beiden Metalle in vorlegierter Form, wie in Form eines vorlegierten Pulvers, zu Verwender;. Solche Vcrlcgierungen
können auch andere Elemente enthalten, die üblicherweise in hitzebeständigen Metallgegenständen
vorhanden sind.
Die Abmessungen der Pulverteilchen sind in der Regel nicht kritisch. In besonderen Fällen sollten aber
die Teilchen Durchmesser von weniger als 0,25 mm haben, damit das Gemisch gleichmäßig vermengt und
wirksam verpreßt werden kann. Gewünschtenfalls können an sich bekannte Bindemittel in an sich
bekannter Weise zusammen mit dem Pulvergemisch verwendet werden.
Ein wesentliches Erfordernis der Erfindung ist, daß das Lanthan im Gemisch in Form einer Lanthan-Siiizium-Legierung
mit wenigstens 0,4% Silizium zugesetzt wird. Das Silizium macht das Lanthan passiv in einer
normalen Atmosphäre. Silizium als Legierungsbestandteil mit Lanthan macht dieses auch spröde, so daß eine
solche Legierung leicht zu Pulvern der gewünschten Abmessungen zerkleinert werden kann. Ein Siliziumgehalt
umer 0,4% genügt nicht für diesen Zweck. Der Siliziumgehalt kann aber auch höher liegen. In der
Praxis regelt sich die obere Grenze für den Siliziumgehalt durch die gewünschte Menge an Silizium in dem
Endprodukt, das aus dem Pulvergemisch hergestellt ist, oder durch wirtschaftliche Erwägungen bei der
Herstellung der Lanthan-Silizium-Legierung.
Die Lanthan-Silizium-Legierung kann auch gewisse Mengen anderer Elemente enthalten, die üblicherweise
in hitzebeständigen Stoffen zugegen sind.
Bei einem Gehalt von weniger als 0,02% Lanthan in dem Pulvergemisch sind die Preßkörper weit weniger
oxydationsbeständig. Ein Gehalt über 0,2% Lanthan in den Pulvern erniedrigt die Sinteranlauftemperatur der
verpreßten und metallurgisch miteinander verbundenen Stoffe. Vorzugsweise sollte das Gemisch nicht mehr als
0,1% Lanthan enthalten, um die Schweißbarkeit der Formkörper aus dem Pulver zu verbessern.
Das erfindungsgemäße Pulvergemisch kann auch ein oder mehrere modifizierende Elemente enthalten, die
üblicherweise in Stoffen dieser Art vorhanden sind.
Eine Erklärung für die guten Eigenschaften der
Eine Erklärung für die guten Eigenschaften der
so erfindungsgemäßen Preßkörper kann nicht mit Sicherheit gegeben werden. Vielleicht reagieren das Chrom
und das Lanthan beim Verpressen des Pulvergemisches derart, daß der Preßkörper eine erhöhte Oxydationsbeständigkeit
hat.
Nickel und/oder Kobalt in einer Menge über 30% sind erforderlich, um den Preßkörper oxydationsbeständig
bei hohen Temperaturen zu machen. Gegebenenfalls können der Gehalt an Nickel und/oder Kobalt im
Pulvergemisch den gesamten Rest außer Chrom, Silizium und Lanthan ausmachen.
Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Pulvergemi- · sches bereitet man zunächst ein Pulver aus Chrom und
Nickel und/oder Kobalt nach üblichen Verfahren, z. B. durch Zerstäuben in geschmolzenem Zustand. Ferner
stellt man eine Lanthan-Silizium-Legierung mit einem Gehalt von wenigstens 0,4% Silizium her, die gegebenenfalls
auch andere Elemente enthalten kann. Ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Legierung ist
das Zusammenschmelzen von Lanthan mit Silizium in Vakuum oder unter einer inerten Atmosphäre. Es
können aber natürlich auch andere Verfahren hierfür verwendet v/erden. Dann pulverisiert man die Lanthan-Silizium-Legierung
zu einem Pulver der gewünschten Teilchengröße, üblicherweise mit Durchmessern von
0,25 mm oder weniger. Dieses zw.-.-üe Pulver wird dann
mit dem ersten in üblicher Weise gemischt, z. B. durch Schütteln, um eine gleichmäßige Mischung zu erzielen.
Die Silizium-Lanthan-Legierung sollte in solchen Mengen zugegeben werden, daß das gesamte Gemisch
0,02 bis 0,2% Lanthan enthält
Zur Herstellung eines Preßkörpers wird das Pulvergemisch
in üblicher Weise, z. B. kalt, verpreßt, Anschließend wird der Preßkörper metallurgisch
gebunden, z. B. durch Sintern, wobei die erfindungsgemäßen Gegenstände entstehen. Man kann auch das
Verpressen und das metallurgische Binden in einem einzigen Verfahrensschritt durchführen, z. B. durch
Warmstrangpressen. Während des metallurgischen Bindens sollte in jedem Falle eine Oxydation vermieden
werden. Daher führt man diesen Verfahrensschritt im Vakuum oder in einer inerten Atmosphäre durch.
Das folgende Beispiel erläutert eine Ausführungsform der Erfindung. Durch Zerstäuben einer Schmelze in
einer Atmosphäre von Argon wurde eine Legierung hergestellt, die 0,15% Kohlenstoff, 0,17% Silizium,
13,40% Wolfram, 21,40% Nickel, 3,14% Eisen, 0,63% Mangan, 22,52% Chrom, rest Kobalt, enthielt. Ferner
wurde eine zweite pulverförmige Legierung hergestellt, die 40,06% Lanthan, 35,64% Silizium, Rest NicPel und
zufällige Verunreinigungen, enthielt. Diese Legierung wurde durch direkte Reduktion von Lanthanoxyden in
einem elektrischen Lichtbogenofen hergestellt (vgl. auch F. Eisenkolb, »Fortschritte der Pulvermetallurgie«,
Band II, 1963, Seite 599). Die erhaltene Legierung ließ sich leicht zu Teilchen mit Durchmessern von weniger
als 0,25 mm zerkleinern, da sie durch den Gehalt an Silizium spröde war.
Beide Pulver wurden in solchen Mengenverhältnissen gemischt, daß das Gesamtgemisch 0,1% Lanthan
enthielt. Das Mischen wurde in einer geschlossenen Sturztrommel durchgeführt. Anschließend brachte man
das Pulvergemisch in ein Stahigefäß mit einem inneren Durchmesser von 2,7 mm und einer Länge von etwa
130 mm. Um eine Verunreinigung des Pulvers zu verhindern, war das Gefäß bis auf einen Druck von etwa
0,0133 mbar evakuiert und wurde durch Verschweißen geschlossen.
Anschließend wurde das Gefäß auf etwa 12000C
erhitzt und durch einen Durchmesser von 19 mm stranggepreßt. Das Profil wurde an Luft abgekühlt
Anschließend wurde das Stahlgefäß in Salpetersäure aufgelöst Der Strangpreßkörper wurde durch die
Salpetersäure nicht angegriffen.
Anschließend wurde das Profil geschmiedet und bei 1175°C zu einem 3,2 mm dicken Blech ausgewalzt. Der
Preßkörper ließ sich in der Wärme ausgezeichnet verarbeiten.
Aus diesem Blech wurden Proben zur Prüfung der Oxydationsbeständigkeit bei 1096° C entnommen.
Die Proben wurden mit einem Sandstrahlgebläse mit Sand einer Teilchengröße von 0,125 mm behandelt und
mit Azeton entfettet.
Die Proben hatten ursprünglich die Abmessungen von 19 χ 19 χ 3,2 mm. Die Abmessungen jeder Probe
wurden genau mittels eines Mikrometers gemessen, and auch die Oberfläche und die Gewichte wurden
festgestellt.
Die Proben wurden dann mit 200 I/Std. trockener Luft
in einem Ofenrohr 'On 4,5 cm inneren Durchmesser
behandelt, um die Oxydationsbedingungen genau zu regeln.
Die Behandlung wurde viermal je 25 Stunden lang bei 10950C durchgeführt, wobei zwischen jeweils zwei
Behandlungen durch Luft auf Raumtemperatur abgekühlt wurde, um ein Absplittern der Oxyde zu
ermöglichen.
Nach Beendigung des Versuches wurde jede Probe wieder gewogen. Die Gewichtsmenge in mg/cm2 wurde
hierbei bestimmt. Dann entzunderte man jede Probe in einer eutektischen Mischung aus Natriumcarbonat und
Natriumhydroxid bei etwa 430°C.
Jede entzunderte Probe wurde wieder gewogen; die Abtragung in μηη je Jahr wurde nach der folgenden
Formel berechnet:
Abtragung/Jahr =
Gewichtsverlust
Dichte
Dichte
Oberfläche der Probe Stunden/Jahr
100 Stunden
100 Stunden
[.um].
Gleichartige Proben wurden aus dem einen Pulver, nachstehenden Tabelle und in der graphischen Darsteldas
kein Lanthan enthielt, hergestellt urd in gleicher lung gezeigt.
Weise geprüft. Die Vergleichsergebnisse sind in der 50
Weise geprüft. Die Vergleichsergebnisse sind in der 50
Pulvergemisch mit Lanthan Pulvergemisch ohne Lanthan
Proben-Nr.
Gewichtsänderung (mg/cm2)
Abtragung/Jahr (am)
Abtragung/Jahr (am)
*) Diese Proben wurden für die metallographische Prüfung verwendet und daher nicht entzundert, um die Abtragung/Jahr
festzustellen
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 |
+ | +0,6 | +0,7 | + 1,0 | -3,9 | -5,0 | -3,6 | -4,4 |
610 | 560 | 530 | *) | 1090 | 1170 | 990 | *) |
Die Figur und die Tabelle zeigen, daß Gegenstände aus dem erfindungsgemäßen Pulvergemisch mit Lanals
besonders oxydationsbeständig angesehen werden. Die Zeichnung und die Tabelle zeigen aber, daß die
than eine erheblich bessere Oxydationsbeständigkeit 65 Gxydationsbeständigkeit auf etwa das Doppelte erhöht
haben als die Preßkörper ohne Lanthan.
Es sei noch bemerkt, daß auch ähnlich zusammengesetzte Preßkörper ohne Lanthan von vielen Fachleuten
wird, wenn das Pulvergemisch erfindungsgemäß Lanthan enthält.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Claims (3)
1. Pulvergemisch zur Herstellung oxydationsbeständiger Sinterkörper auf Nickel- und/oder Kobalt-Basis,
dadurch gekennzeichnet, daß es aus 10 bis 35% Chrom, aus 0,02 bis 0,2% Lanthan und
mindestens 0,4% Silizium nach Zugabe einer Lanthan-Silizium-Legierung und aus mehr als 30%
Nickel und/oder Kobalt als Rest besteht
2. Pulvergemisch nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Nickel-Kobalt-Anteil in Form eines
vorliegierten Pulvers, gegebenenfalls zusammen mit Chrom.
3. Oxydationsbeständiger Sinterkörper, bestehend aus einem Pulvergemisch mit der in Anspruch 1
angegebenen Zusammensetzung.
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