DE1125459B - Verfahren zum Erzeugen von legiertem Pulver auf Eisenbasis fuer pulvermetallurgische Zwecke - Google Patents

Verfahren zum Erzeugen von legiertem Pulver auf Eisenbasis fuer pulvermetallurgische Zwecke

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DE1125459B DEM30034A DEM0030034A DE1125459B DE 1125459 B DE1125459 B DE 1125459B DE M30034 A DEM30034 A DE M30034A DE M0030034 A DEM0030034 A DE M0030034A DE 1125459 B DE1125459 B DE 1125459B
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Description

  • Verfahren zum Erzeugen von legiertem Pulver auf Eisenbasis für pulvermetallurgische Zwecke Die Erfindung bezieht sich auf die Technik der Pulvermetallurgie und spezieller, aber nicht ausschließlich, auf ein Verfahren zur Herstellung massiver Preßlinge hoher Dichte aus Sintereisenlegierungen. Die Pulvermetallurgen bemühen sich seit vielen Jahren, Sinterlegierungen, wie z. B. Legierungen auf Eisenbasis, auf dem Wege pulvermetallurgischer Verfahren herzustellen, deren physikalische Eigenschaften sich denen gegossener oder geschmiedeter Legierungen gleicher Zusammensetzung annähern oder diesen entsprechen. Eine der Hauptforderungen dieser Bemühungen, die Eigenschaften wesentlich zu verbessern, ist die Verringerung der Porosität der Sinterlegierungen auf ein Minimum, mit anderen Worten die Steigerung der Sinterdichte auf fast die theoretische Dichte. Diese hohen Dichten führen zu Festigkeiten, die denen gegossener oder geschmiedeter Werkstoffe fast gleichwertig sind, und verringern gleichzeitig die Kerbschlagempfindlichkeit infolge der verbleibenden Porosität auf ein Minimum.
  • Um massive Sinterteile oder Preßlinge hoher Dichte mit Hilfe herkömmlicher Preß- und Sinterverfahren zu erhalten, war auf diesem Gebiet erfahrenen Fachleuten allgemein bekannt und wurde von ihnen für wesentlich gehalten, von Pulvern kleiner Teilchengröße und günstiger Größenverteilung auszugehen. Die bedeutendsten bisherigen Verfahren zur Erzielung hoher Dichten wendeten im allgemeinen verlängerte Sinterzeiten bei erhöhten Sintertemperaturen oder Mehrfachpressen und Mehrfachsintern oder aber eine Kombination dieser Techniken an. Andere frühere Verfahren, wie z. B. das Heißpressen, das die Preß- und Sinterbehandlungen zu einem einzigen Vorgang verband, erzielten ebenfalls Erzeugnisse hoher Dichte, wie- sie auch durch kalte oder warme Verarbeitung der Sinterteile erreicht werden.
  • Ein weiteres früheres Verfahren besteht in der Tränkung gesinterter Skelette des Grundmetalls mit dem Legierungsmetall niederen Schmelzpunktes, wie z. B. Kupfer u. dgl. Alle diese früheren Verfahren waren jedoch durch ernsthafte Schwierigkeiten und Nachteile gekennzeichnet. Ganz besonders waren Metallpulver kleiner Teilchengröße sehr teuer und wiesen schwache Fließcharakteristiken auf, die den Preßvorgang ernsthaft beeinträchtigen. Die zahllosen und verwickelten Arbeitsgänge, die notwendigerweise durchgeführt werden mußten, um hohe Dichten zu erhalten, erhöhten die Herstellungskosten in solch einem Ausmaß, daß die auf diese Weise erzeugten massiven Preßlinge nicht mit ihren gegossenen oder geschmiedeten und spanabhebend weiterbearbeiteten Gegenstücken hinsichtlich der Herstellungskosten konkurrieren konnten. Dem Tränkungsverfahren sind überdies durch die Zusammensetzung, Mikrostruktur, Größe, Gestalt usw. des Erzeugnisses Grenzen gesetzt. Diese und andere Vorschläge zur Lösung des geschilderten Problems erwiesen sich bei ihrer übertragung in die industrielle Fertigung als unbefriedigend.
  • Es ist Ziel der Erfindung, die genannten Schwierigkeiten und Nachteile zu überwinden und ein Verfahren zum Erzeugen von legierten Pulvern auf der Basis von Eisen zu entwickeln, die zur pulvermetallurgischen Herstellung von Formkörpern hoher Dichte aus Eisenlegierungen geeignet sind.
  • Die erfindungsgemäßen Pulver ermöglichen die Herstellung massiver Preßlinge mit Hilfe einer einzigen Preß- und Sinterbehandlung, und zwar in wirtschaftlicher Weise, die mit den Herstellungskosten entsprechender Teile in gegossener oder geschmiedeter Ausführung konkurrieren kann.
  • Das Verfahren der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß poröse Eisenteilchen, z. B. Schwammeisenpulver, einer kontrollierten, teilweisen Oxydationsbehandlung entsprechend einer Gewichtszunahme von 8 bis 29% unterworfen, mit Teilchen von Legierungselementen in Form pulverisierter, mit dem Eisen legierbarer Metalle oder in Form pulverisierter, durch Wasserstoff reduzierbarer Oxyde dieser Metalle, die z. B. Kupfer, Wolfram, Molybdän, Mangan und/oder Nickel und gegebenenfalls Kohlenstoff sein können, vermischt werden und daß diese Mischung fein zermahlen und zur Bildung einer Mischung aus elementaren Metallteilchen reduziert wird, worauf die reduzierte Mischung zur Bildung eines Pulvers der gewünschten Teilchengröße gebrochen wird.
  • Vorzugsweise wird die Mischung vor dem Reduzieren auf eine mittlere Teilchengröße von 2 bis 4 Mikron fein zermahlen. Die reduzierte Mischung wird zweckmäßig auf eine mittlere Teilchengröße von 4 bis 10 Mikron, vorzugsweise 5 bis 7 Mikron, gebrochen.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung werden die porösen Eisenteilchen bis zu einem Gewichtszuwachs von 8 bis 29'%, vorzugsweise 11 bis 18"/o, oxydiert. Die Oxydationsbehandlung besteht vorteilhaft aus einer Erwärmung der porösen Eisenteilchen in einer oxydierenden Atmosphäre bei einer Temperatur von 300 bis 1000° C während einer bestimmten Zeitdauer, vorzugsweise 20 Minuten lang bei 700° C. Die Reduktionsbehandlung läßt sich gut durchführen; indem man in einer reduzierenden Atmosphäre auf 700 bis 1000° C, vorzugsweise 965 bis 985° C, erwärmt.
  • Die Herstellung von dichten Sinterkörpern aus Pulvern, die nach dem Verfahren hergestellt sind, wird bevorzugt so durchgeführt, daß die Preßlinge 30 Minuten bis 4 Stunden bei einer Temperatur von 1200 bis 1400° C in reduzierender Schutzgasatmosphäre gesintert werden. Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung.
  • Die genauen Mengen der anderen Legierungselemente werden, falls in Wasserstoffatmosphäre reduzierbar, entweder als Metall oder als Oxyd dem oxydierenden Eisen zugesetzt, und diese Mischung wird dann auf die gewünschte Teilchengröße pulverisiert. Um die besten Ergebnisse und die höchsten Sinterdichten zu erhalten, sollten diese Legierungselemente vorzugsweise wenigstens 0,25 Gewichtsprozent Nickel enthalten. Die resultierende Pulvermischung wird in einer reduzierenden Atmosphäre erhitzt, um die Oxyde auf reines Metall zu reduzieren. Dieser Verfahrensschritt der Reduktion bewirkt ebenfalls eine Vorlegierung der Metalle, die das Verpressen und Sintern der Pulver zu massiven Preßlingen auf höhere Enddichte in kürzerer Zeit ermöglicht. Die Teilchengröße des Pulvers wird durch die Zeitdauer, in der die vermischten Oxyde und Metalle in der Kugelmühle zermahlen werden, und durch die Zeit und Temperatur der Reduktion bestimmt und kontrolliert. Der Verfahrensschritt der Reduktion bewirkt leichte Agglomeration oder teilweises Zusammensintern der Teilchen. Dieser »Sinterkuchen« wird in kleine Agglomerate zerbrochen. Diese Agglomerate bestehen jedoch aus Gruppen einzelner Teilchen, die, falls sie richtig pulverisiert wurden, ihre Porosität und Identität als solche beibehalten und in einer Weise fließen werden, wie sie solcher Art bei Pulvern mit einer mittleren Teilchengröße im Bereich von 4 bis 10 Mikron vorher nicht erzielt werden konnte. Nach der Reduktion und Pulverisierung wird die Pulvermischung mit einem geeigneten Schmiermittel und möglicherweise mit weiteren Legierungselementen vermischt, die nicht durch Wasserstoff reduziert werden können und die daher nicht durch den Wasserstoffreduktionsofen zusammen mit den in einer Kugelmühle vermahlenen Oxyden gehen dürfen. Solche Legierungselemente sind z. B. Chrom, Silizium in Forte des Ferrosiliziums, Vanadium in Form von Ferrovanadium u. dgl. Obgleich Mangan nicht durch Wasserstoff reduziert werden kann, wurde doch festgestellt, daß elektrolytisches Mangan mit den Oxyden vermahlen und mit der Mischung zusammen reduziert werden kann, ohne daß eine Oxydation des Mangans, und wenn, nur dann eine leichte, erfolgt.
  • Massive Preßlinge der gewünschten Form werden dann aus den Pulvern gepreßt und in reduzierender oder inerter Atmosphäre oder aber in einem Vakuum-Ofen gesintert. Die Erfahrung mit den aus dem erfindungsgemäßen Pulver gepreßten und gesinterten massiven Preßlingen hat gezeigt, daß sie mit hoher Dichte, Festigkeit und Duktilität in einer einzigen Preß- und Sinterbehandlung erzeugt werden können und denjenigen, welche aus handelsüblichen Pulvern gleicher Zusammensetzungen unter Verwendung gleicher Formverfahren erzeugt werden, überlegen sind. Unter hoher Dichte wird hier eine Dichte verstanden, die wenigstens 94 % der theoretischen Dichte ausmacht.
  • Die Gründe für die überraschenden Ergebnisse, die mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens erreicht werden, sind folgende: 1. Größe der Pulverteilchen, 2. Struktur der Teilchen.
  • 3. Größenverteilung der Teilchen. 4. Hohe Reinheit der Pulver.
  • 5. Katalytischer Effekt des Nickels. Die kleine Teilchengröße; Teilchenstruktur (porös, unregelmäßig, zackige Gestalt) und Größenverteilung der Teilchen gewährleisten gepreßte Rohlinge, in denen die Lücken oder Poren zwischen den Teilen klein sind im Vergleich zu den Lücken oder Poren in Rohlingen, die aus Pulvern einer größeren Teilchengröße gepreßt wurden. Diese Tatsache führt zusammen mit der hohen Reinheit der Pulver und der katalytischen Wirkung von Nickel zu einem Oberflächenenergieniveau bei jedem einzelnen Teilchen, das hoch genug ist, um eine Verdichtung des massiven Sinterbauteils auf fast theoretische Dichte zu bewirken. Diese Verdichtung ist stark genug, um eine restliche Porosität praktisch auszuschalten. Die Entdeckung, daß die Verwirklichung einer hohen Sinterdichte bei kleiner Teilchengröße, optimaler Teilchenstruktur und Größenverteilung der Teilchen durch die Anwesenheit von wenigstens 0,25 Gewichtsprozent Nickel sehr erleichtert wird, ist eine der bedeutendsten Merkmale dieser Erfindung. Die extrem hohen Dichten, welche bei Pulvern, die diesen Bedingungen entsprechen, erhalten werden, führen zu physikalischen Eigenschaften, die fast diejenigen von gegossenen oder geschmiedeten Werkstoffen erreichen.
  • Um die Erfindung deutlich verständlich zu machen, wird eine praktische Ausführung des erfindungsgemäß verbesserten Verfahrens zur Herstellung massiver Sinterbauteile aus Eisenlegierungspulvern an Hand von Beispielen in Verbindung mit den Figuren beschrieben.
  • In Fig. 1 ist ein Fließschema dargestellt, das die Aufeinanderfolge der verschiedenen Arbeitsgänge bei der praktischen Ausführung des Verfahrens erläutert. A. Oxydation Handelsübliches Schwammeisenpulver, wie z. B. schwedisches Schwammeisen, wird bis zu einem Gewichtszuwachs zwischen einem Minimalwert von 81% und einem Maximalwert von 2911/o oxydiert, wobei der bevorzugte Gewichtszuwachs zwischen 11 und 18'% beträgt. Das Hauptziel dieser Oxydationsbehandlung ist Erhöhung der Sprödigkeit der Pulver-teilchen und dadurch Erleichterung der Pulverisierung dieser Teilchen. Man hat festgestellt, daß der Gewichtszuwachs, d. h. das Ausmaß der Oxydation, von ausschlaggebender Bedeutung ist und daß die Ziele der Erfindung nicht vollständig erreicht werden können, wenn der angegebene Bereich in irgendeiner der beiden Richtungen überschritten wird. Daher bewirkt eine Oxydation bis zu einem geringeren Gewichtszuwachs als 8% keine ausreichende Sprödigkeit und führt zu unbefriedigender Vermahlung und der Bildung von Plättchen, während eine Oxydation bis zu einem höheren Gewichtszuwachs als 29 % eine übermäßig lang dauernde Reduktionsbehandlung erfordert und zu einer schließlichen mittleren Teilchengröße nach der Reduktion führt, die zu groß ist, um massive Sinterteile der gewünschten hohen Sinterdichten zu ergeben.
  • Die Oxydation wird durch Erhitzen des Pulvers in einer oxydierenden Atmosphäre bei Temperaturen von 300 bis l000° C bei angemessener Zeitdauer bewirkt, wobei eine 20 Minuten andauernde Erhitzung auf 700° C in Luft die bevorzugte Arbeitsweise darstellt, wenn Schwammeisen einer Teilchengröße bis zu 297 Mikron verwendet wird. Die geringeren Oxydationstemperaturen erfordern zu lange Zeiten, während die höheren Temperaturen zu verstärkter Sinterung führen, welche längere Mahlzeiten erfordert, um das Pulver auf die gewünschte Teilchengröße im Bereich von 2 bis 4 Mikron zu pulverisieren.
  • Neben einer Erhöhung der Sprödigkeit der Pulverteilchen wirkt sich die Oxydationsbehandlung ebenfalls auf die Reinheit günstig aus, da infolge der Verflüchtigung von flüchtigen Verunreinigungen entweder in ihrem Elementarzustand oder als Oxyde ein gewisses Ausmaß an Reinigung erzielt wird.
  • Fe. 0s (Hämatit) oder Fes 04 (Magneteisenstein), die jeweils Gewichtszunahmen von 43 und 38% gegenüber reinem Eisen entsprechen, können zwar mit Wasserstoff erfolgreich reduziert werden, die Reduktionszeiten sind jedoch, wie bei einem Schwammeisen, das über einen Gewichtszuwachs von 29% hinaus oxydiert wurde, so lang, daß die resultierende Teilchengröße des reduzierten Pulvers zu groß wird, um von irgendeinem Wert bei der Erzielung von Sinterdichten über 94% der theoretischen Dichte zu sein. Unter dem Gesichtspunkt der Kosten erfordern diese Materialien nicht nur viel längere Reduktionszeiten, sondern ebenfalls größere Mengen an Reduktionsgas.
  • Die Maßnahme, das billige und sehr reine handelsübliche Eisenpulver schwammiger und poröser Natur auf ein vorher festgelegtes und genau kontrolliertes Ausmaß wieder zu oxydieren, stellt eine der bedeutendsten Ideen dieser Erfindung dar und schafft die folgenden bedeutenden praktischen Vorteile: 1. Erhöhung der Sprödigkeit der Pulverteilchen, dadurch Erleichterung der Zerkleinerung in der Kugelmühle oder mit Hilfe anderer geeigneter Verfahren.
  • z. Bewirkung einer Reinigung in gewissem Ausmaße.
  • 3. Beibehaltung der porösen Natur der ursprünglichen Teilchen, so daß eine nachfolgende wirksame Reduktion in reduzierenden Gasatmosphären und eine Vorlegierung durch Diffusion in festem Zustand unter den Haupt- und Nebenlegierungselementen schnell erzielt werden können. B. Zermahlen in einer Kugelmühle Das bis zu einem genau kontrollierten Ausmaß wiederoxydierte Eisenpulver wird in einer Kugelmühle herkömmlicher Bauart entweder mit den Oxyden der wasserstoffreduzierbaren Legierungselemente oder mit diesen Metallen selbst zusammen vermahlen. In diesem Falle können die Legierungsmetalle, wie z. B. Nickel, Kupfer, Wolfram, Molybdän u. dgl., entweder in ihrem metallischen Zustand oder als Oxyde in die Kugelmühle eingeführt werden. Im allgemeinen ist es jedoch sehr wünschenswert, möglichst viele der Legierungselemente als Oxyde zuzuführen und diese Oxyde gleichzeitig bei der nachfolgenden Reduktion des Eisens zu reduzieren. Falls Kohlenstoff eines der gewünschten Legierungselemente ist, kann er bei diesem Verfahrensschritt in Form von kalziniertem Koks oder Graphit in so berechneter Menge zugesetzt werden, um den Verlust während der Reduktion zuzulassen. Die Mahldauer kann variiert werden, um die gewünschte Oxydteilchengröße von 2 bis 4 Mikron zu erzeugen; man hat jedoch festgestellt, daß eine Mahldauer von 4 Stunden mit guter Reproduzierbarkeit ein Material der gewünschten Teilchengröße erzeugen wird, wenn das Ausgangsmaterial vor der Oxydation eine Teilchengröße von bis zu 297 Mikron hat.
  • Die Größenverteilung der Teilchengröße, die durch Vermahlen der Mischung aus teilweise oxydiertem Eisen und anderer Legierungselemente in einer Kugelmühle erreicht wird, entspricht fast einer normalen Verteilungskurve. Es sei darauf hingewiesen, daß alle hierin erwähnten Teilchengrößen sich auf eine mittlere Teilchengröße nach F i s h e r beziehen, wie sie mit einem Siebanalysegerät nach Fi s h e r (Fisher Sub sieve sizer) bestimmt werden. C. Reduktion Die vermahlenen Oxyde und Metalle werden in Wasserstoff oder gespaltenem Ammoniak bei Temperaturen von 700 bis l000° C reduziert, wobei der bevorzugte Temperaturbereich zwischen 965 und 985° C liegt. Dieses wird so ausgeführt, indem man die Pulver in Schiffchen aus V 2 A-Stahl füllt und durch einen Ofen mit einem im Gegenstrom Barüberstreichenden reduzierenden Gas schiebt.
  • Die Vorschubgeschwindigkeit richtet sich nach der jeweils verwendeten Temperatur. Die Verwendung der niedrigeren Reduktionstemperaturen zieht längere Reduktionszeiten je Gewichtseinheit des Pulvers nach sich. Temperaturen über 1000° C bewirken ein beachtliches Ausmaß an Sinterung des Pulvers und große endgültige Teilchengröße. Die Gasströmung kann so eingestellt werden, daß sie den sonst angewendeten Ofenbedingungen entspricht. Mit den bevorzugten Reduktionstemperaturen zwischen 965 und 985° C reicht eine Gasmenge von 7 bis 8,5 m3 je Stunde aus, um ungefähr 3 kg Eisenlegierungspulver je Stunde durchzusetzen. Unter gleichen Bedingungen kann man vergleichsweise die Reduktion eines Erzes aus Magneteisenstein mit der gleichen mittleren Teilchengröße von nur ungefähr 1,5 kg Durchsatzleistung je Stunde an reduziertem Pulver erhalten. Die Ergebnisse praktischer Versuche zeigten jedoch, daß sogar mit einem Gasstrom von 14 m3 je Stunde das vom Magneteisenstein reduzierte Pulver noch ungefähr 5 bis 10 9/o Fe O enthielt.
  • Eine wirksame Reduktion durch Gas scheint sehr durch die Tatsache erleichtert zu werden, daß die Pulverteilchen des Hauptbestandteils in einem porösen Zustand vorliegen und daher vom Gas durchströmt werden können. Man hat weiterhin festgestellt, daß die Legierungen vorzugsweise wenigstens 0,25 Gewichtsprozent Nickel als ein Legierungsbestandteil enthalten sollten, um überlegene Ergebnisse in bezug auf die Erleichterung des Verfahrens und in bezug auf beste physikalische Eigenschaften zu erzielen. Die Verwendung von Nickel als Verdichtungsreagenz ist eines der bedeutendsten Merkmale dieser Erfindung. Während die Gründe für den günstigen Einfluß der Anwesenheit von Nickel bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und auf die Sinterlegierungen, die damit hergestellt werden, bisher noch nicht voll geklärt worden sind, so nimmt man doch an, daß diese mit der hervorragenden katalytischen Wirkung von Nickel zusammenhängen, die die Reduktionsreaktionen beschleunigt, Diffusion in gasförmigem und festem Zustand erhöht und die Oberflächenaktivitäten anderer Teilchen während der Reduktions- und Sintervorgänge anregt. D. Pulverisierung Zur Feinzerkleinerung der reduzierten und leicht gesinterten Pulvermetallkuchen kann ein beliebiges Verfahren der Pulverisierung angewendet werden, wie z. B. Vermahlen in Scheibenmühlen, Kugelmühlen, Rohrmühlen, Hammermühlen u. dgl.
  • Am Ende des Pulverisierungsvorganges sollte das. Pulver in kleinen Agglomeraten vorliegen, die aus Teilchengruppen bestehen, welche in der Größenanordnung von 4 bis 10 Mikron liegen, wobei der bevorzugte Bereich zwischen 5 und 7 Mikron beträgt. Diese Beschränkung der Teilchengröße des zubereiteten Pulvers ist eines der bedeutendsten Merkmale der Erfindung.
  • Das erfindungsgemäß zubereitete Pulver besitzt ausgezeichnete Fließfähigkeit, so daß es zum Verpressen in automatischen Maschinen gut geeignet ist, obwohl es sehr fein ist. Im Gegensatz hierzu steht, daß bisher wirtschaftliche Erwägungen die Verwendung herkömmlicher Metallpulver ähnlicher Teilchengröße bei serienmäßiger Herstellung verboten, wie den in dieser Technik Erfahrenen gut bekannt ist, da sie dürftige Fließfähigkeit und andere nachteilige Eigenschaften aufwiesen, die es unmöglich machten, Sinterteile hoher und einheitlicher Dichte auf wirkkame und wirtschaftliche Weise daraus herzustellen. E. Mischung In dieser Verfahrensstufe werden dem Pulver ein geeignetes Schmiermittel, wie z. B. Zinkstearat, und weitere Legierungselemente zugesetzt, die in Oxydform nicht eingesetzt werden können. Die Wälzbewegung des Mischers erhöht ebenfalls die scheinbare Dichte des Pulvers. Die weiteren Legierungselemente können z. B. Chrom, Silizium in Form von Ferrosilizium, Vanadium in Form von Ferrovanadium u. dgl. sein. Es ist ebenfalls möglich, in dieser Verfahrensstufe dem Pulver Kohlenstoff zuzusetzen an Stelle der Zumischung dieses Elementes in der Kugelmühle.
  • Der Mischvorgang kann in irgendeinem der üblichen erreichbaren Rüttelbecher, Mischwerke oder Trommelmischer durchgeführt werden. Ausgezeichnete Ergebnisse erzielt man z. B. mit dem Zweitrommelmischwerk nach P a t t e r s o n und K elf y ohne eingebaute Schaufelorgane zur Intensivierung der Mischung. F. Pressen Das Pressen wird in der üblichen Weise durchgeführt, indem Pressen verwendet werden, die untere und obere Bewegungsmöglichkeiten vorsehen, wobei entweder auf ruhendem Tisch verpreßt wird oder durch gegenläufige Bewegung von zwei Stempeln.
  • G. Sintern Die Preßlinge werden in einer reduzierenden Atmosphäre bei Temperaturen zwischen 1200 und 1400° C 1/-, bis zu 4 Stunden lang, entsprechend der Zusammensetzung des Preßlings und der gewünschten Enddichte, gesintert. Es ist jedoch auch möglich, den Sintervorgang in einem Vakuumofen geeigneter Konstruktion vorzunehmen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren findet einen weiten Anwendungsbereich bei der wirtschaftlichen Herstellung von Eisensinterlegierungen hoher Dichte, die irgendein Legierungselement enthalten, das unter einer Schutzatmosphäre, wie z. B. Wasserstoff, gespaltenem Ammoniak usw., gesintert werden kann. Diese Elemente schließen als Zusatz zum Eisen ein: Mangan, Chrom, Kohlenstoff, Molybdän, Wolfram, Nickel, Kobalt, Silizium, Kupfer, Vanadium usw. Andere Elemente, wie z. B. Tantal, Niöb, Titan, Bor, Aluminium, die nicht unter Schutzgasatmosphäre gesintert werden dürfen, können nur dann zugesetzt werden, wenn der Sintervorgang unter Vakuum oder in einer höchst inerten Atmosphäre, wie z. B. Argon, durchgeführt wird.
  • Zum Zwecke der Veranschaulichung mögen die folgenden Legierungen mit ihrer Nennzusammensetzung erwähnt werden: 1. 0,5 bis 19Ju Ni, 6,59/o Cu, Rest Fe.
  • 2. 1010 Ni, 6,5% Cu, 0,05 bis 0,209/o C, Rest Fe. 3. 19/a Ni, 19/o Mn, Rest Fe.
  • 4. 0,5 9/o Ni, 1'"/ö Mn, 0,4 bis 0,5 9/o C, Rest Fe. Die folgende Tabelle enthält eine Zusammenstellung wesentlicher Werte in bezug auf chemische und physikalische Eigenschaften dieser Legierungen.
    Sinter- Sinterdichte ' °/° der Zugfestigkeit Dehnung
    Zusammensetzung Analyse tempe- Sinterzeit theoretischen
    ratur (g/cma) Dichte (kg/mmE) @to
    0,51/o Ni 0,47 % Ni
    6,5% Cu 6,43%Cü 1375°C 2 Stunden 7,52 95 87,6 5,0
    Rest Fe
    1,01/o Ni 1,01 % Ni
    6,50/0 Cu 6,38 °/o Cu 1250° C 2 Stunden 7,50 bis 7,60 94,7 bis 96 85,5 bis 90,3 4 bis 7
    Rest Fe
    1,01/o Ni 1,01% Ni
    6,5% Cu 6,38% Cu 13750 C 2 Stunden 7,60 bis 7,70 96 bis 97 80,5 6,0
    Rest Fe
    1,0°/o Ni 101% Ni
    6,5% Cu 6,38% Cu 13751 C 1/2 Stunde 7,45 bis 7,50 94 bis 94,7 95,3 5,0
    0,20°% C 0,14% C
    Rest Fe
    1,0°/o Ni 1,01°/o Ni
    6,5% Cu 6,38 % Cu 13751 C 1 Stunde 7,50 bis 7,55 94,7 bis 95,2 96 4,5
    0,20°/o C 0,14% C Rest Fe
    1,0°/o Ni 1,01% Ni
    6,5% Cu 6,38 % Cu 1375° C 11/2 Stunden 7,55 bis 7,58 95,2 bis 95,8 94,5 5,5
    0,20 % C 0,14 % C Rest Fe
    1,0 % Ni 1,01 °/o Ni
    6,50°/o Cu 6,38% Cu 1375° C 2 Stunden 7,60 bis 7,70 96 bis 97 92,5 bis 95,3 5 bis 7
    0,20% C 0,14 % C Rest Fe
    1,0°/o Ni 0,94°/o Ni
    1,01/o Mn 1,04% Mn 12500 C 1 Stunde 7,47 94,6 37,9 20
    Rest Fe
    1,0°/o Ni 0,94°/o Ni
    1,0% Mn 1,04% Mn 12500 C 2Stunden 7,52 95,3 37,7 20
    Rest Fe
    1,0% Ni 0,940oNi
    1,0,1/o Mn 1,04°/o Mn 12500 C 3 Stunden 7,57 96,0 36,8 21
    Rest Fe
    1,0°/o Ni 0,94% Ni
    1,0% Mn 1,04% Mn 13750 C 1/2 Stunde 7,47 94,6 40,0 25
    Rest Fe
    1,0°/° Ni 0,94% Ni
    1,0% Mn 1,04°/o Mn 13750 C 1 Stunde 7,56 96,0 40,0 27
    Rest Fe
    1,0% Ni 0,94 % Ni
    1,0% Mn 1,04% Mn 13750 C 11/2 Stunden 7,61 96,5 40,0 29
    Rest Fe
    1,0% Ni 0,94% Ni
    1,0% Mn 1,04°/o Mn 1375° C 2 Stunden 7,55 bis 7,65 95,2 bis 97 38,5 bis 42,0 26 bis 32
    Rest Fe
    1,0% Mn 093 0/0 Mn
    0,50% Ni 0:58 °/a Ni 13751 C 1 Stunde 7,61 97,7 53,9 17
    0,4 bis 0,5% C
    Rest Fe
    1,011/0 Mn 0,93 % Mn
    0,50 % Ni 0,58 % Ni 1375° C 1 Stunde . 7,61 97,7 102,6 3,8
    0,4 bis 0,5 % C
    (mit Wasser
    Rest Fe bei 743' C
    abgeschreckt)
    *) Vergleiche das Gefügeschliffbild Fig. 2.
    209519/303
    Fig. 2 zeigt in 100facher Vergrößerung die martensitische Gefügestruktur der Kohlenstoff enthaltenden Fe-Ni-Mn-Legierung nach dem Abschrecken von 743° C. Aus dem Gefügeschliffbild entnimmt man, daß die Mikrogefügestrukturen dieses Werkstoffes feiner ist als nach ASTM7: Es wurde bereits im vorangehenden herausgestellt, daß die Verwendung von Eisenpulver, wie Schwammeisen, das durch einzelne poröse Teilchen charakterisiert ist, als Ausgangsmaterial eines der bedeutendsten Merkmale der Erfindung ist. Infolge der Porosität seiner einzelnen Teilchen, die dadurch eine große wirksame Oberfiäche darbieten, reagiert das Schwammeisenpulver auf die Oxydation in einer Weise, die kurze Oxydationszeiten und kurze Mahlzeiten zuläßt.
  • Experimente haben gezeigt, daß, obwohl das Pulver zu sehr feiner Teilchengröße zermahlen ist, kein entsprechender Abfall an Porosität eintritt, sondern die ursprüngliche Porosität nahezu beibehalten wird. Die beibehaltene Porosität bietet dann wiederum der Reduktion und Legierungsbildung eine große wirksame Oberfläche dar. Dieses kann am besten durch die Tatsache veranschaulicht werden, daß die Eisenpulver bei früheren Verfahren eine Neigung zum Volumenwachstum zeigt, wenn sie mit größeren Mengen Kupfer als 5 Gewichtsprozent legiert wurden, d. h. also; daß sie weniger dicht sind. Dazu im Gegensatz steht, daß, wenn mehr als 25 Gewichtsprozent Kupfer in Form von Kupferoxyd dem oxydierten Eisenpulver zusammen mit einem geringen Prozentsatz an Nickel zugesetzt und nach dem erfindungsgemäßen Verfahren durch Koreduktion bei Anwesenheit des Eisens in diesem Pulver legiert werden, Sinterdichten erzeugt werden, die über 94 bis 9511/o der theoretischen Dichten liegen.
  • Die neuartigen und ungewöhnlichen Eigenarten des mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens zubereiteten Eisenpulvers werden ganz augenscheinlich, wenn man bei den Gefügeschliffbildern jeweils die Fig. 3 und 4 mit den Fig. 5 und 6 vergleicht. Fig. 3 und 5 zeigen in 75facher Vergrößerung die jeweiligen Größen und Teilchenformen von schwedischem Schwammeisen und dem erfindungsgemäßen Eisenpulver, während: Fig. 4 und 6 in 500facher Vergrößerung die jeweiligen Korngefüge von schwedischem Schwammeisen und dem erfindungsgemäßen Eisenpulver aufzeigen. Man ersieht, daß das erfindungsgemäße Eisenpulver durch seine kleine Teilchengröße und äußerst poröse Struktur mit rauher oder zerklüfteter unregelmäßiger Form gekennzeichnet ist. Dieses Merkmal garantiert zusammen mit richtiger Teilchengrößenverteilung ein Pulver, das derart zum Pressen geeignet ist, daß es dem Preßling infolge der zusammenschließenden und ineinandergreifenden Fähigkeit der Teilchen eine hohe Anfangsfestigkeit verleiht. Weiterhin unterliegt das erfindungsgemäße Eisenpulver weniger stark Druckaufbrüchen, vornehmlich deswegen, weil es unter den hohen Reduktionstemperaturen stärker vollständig getempert ist als herkömmliche Pulver und mechanisch stärker beansprucht werden kann, ehe Risse infolge Druckeinwirkung auftreten. Ferner ist das erfindungsgemäße Eisenpulver infolge der Oxydationsbehandlung fast vollkommen frei von Kohlenstoff, wenn er nicht absichtlich zugesetzt wird.
  • Es sei hier herausgestellt, daß die Teilchengröße des erfindungsgemäßen Eisenpulvers durch die Mahl-und Reduktionsvorgänge festgelegt wird. Eine kleine Teilchengröße, wie z. B: 2 bis 4 Mikron, wird zwar durch die Mühle erreicht, aber diese Teilchengröße wächst sehr schnell während der Reduktion an. Es wird daher erforderlich, die Zeitdauer der Erhitzung während der Reduktion sehr genau einzuhalten, wenn das Ausmaß der Oxydation des Pulvers und die Dauer des Mahlvorganges in der Kugelmühle fest gegeben sind. Wenn die schließliche Teilchengröße durch die Reduktionsbehandlung einmal erreicht ist, kann sie ohne Wiederoxydation und erneute Vermahleng nicht wieder verringert werden. Falls man versuchen würde, das reduzierte Pulver durch Auseinanderbrechen in seine Einzelteilchen kleinerer Größe zu pulverisieren, würde ein derartiges Pulver in automatischen Pressen nicht verwendet werden können. Das rührt von den dürftigen Fließfähigkeiten und der geringen scheinbaren Dichte oder lockeren Aufhäufung des Pulvers her, die übermäßig hohe Füllverhältnisse beim Pressen erfordern würden. Weiterhin würde es mit derartig feinen Pulvern unmöglich sein, Größe und Gewicht von einem fertigen Preßling zum anderen konstant zu halten; die hohe innere Reibung würde in den Preßlingen starke Unterschiede in der Preßdichte verursachen.
  • Praktische Erfahrungen haben ergeben, daß vorzugsweise wenigstens 0,25 Gewichtsprozent Nickel zugegeben sein sollten, um beste Ergebnisse und höchste Sinterdichten zu erzielen.
  • Es ist offenbar, daß das erfindungsgemäße Verfahren eine Reihe bedeutender praktischer Vorteile bietet. Beispielsweise wird ein Pulver der gewünschten kleinen Teilchengröße zu einem Bruchteil seiner gegenwärtigen Kosten und in einer verhältnismäßig kurzen Zeit, z. B. innerhalb von 4 Stunden, gewonnen werden. Vergleichsweise erfordert doch das Vermahlen von Hämatit und Magneteisenstein zu der gleichen Teilchengröße zwischen 24 und 96 Stunden. Hohe Dichte, wie z. B. wenigstens 94111o der theoretischen Dichte, kann mit einer Nickelmenge von nur 0,25 Gewichtsprozent bei einer einzigen Preß- und Sinterbehandlung erzielt werden. Der poröse Charakter und die kleine Teilchengröße der erfindungsgemäß gewonnenen Pulver erhöhen die Diffusion in festem Zustand, wodurch eine gleichmäßige Legierung der einzelnen Bestandteile bei kurzer Zeitdauer erreicht wird: Bei einer Zusammensetzung des Sinterwerkstoffes, die einem V 2A-Stahl entspricht, wurden Dichten von über 97'% der theoretischen nach 4stündigem Sintern bei 1375° C erhalten, ein Ergebnis, das bisher nicht einmal mit Hilfe wiederholter Preß- und Sinterbehandlungen verwirklicht werden konnte. Die aus erfindungsgemäß zubereitetem Pulver gepreßten Rohlinge zeigen auch dann keine Kerbbrüche oder Neigungen dazu, wenn sie mit sehr hohen Drücken, wie z. B. mehr als 560 kg/cm2, gepreßt werden. Erstmalig in der Entwicklung der Pulvermetallurgie ermöglicht dieses erfindungsgemäße Verfahren die Herstellung von eisenlegierten Preßlingen hoher Dichte auf pulvermetallurgischem Wege für die Serienherstellung und unter Herstellungskosten, die beträchtlich niedriger sind als die für gleiche durch Gießen oder Schmieden mit spanabhebender Weiterbearbeitung erzeugten Teile.

Claims (11)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Erzeugen von legiertem Pulver auf Eisenbasis, das zur pulvermetallurgischen Herstellung von Formkörpern hoher Dichte aus Eisenlegierungen geeignet ist, wobei das Eisenpulver einer teilweisen Oxydation und einer nachfolgenden Reduktion unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet, daß poröse Eisenteilchen, z. B. Schwammeisenpulver, einer kontrollierten teilweisen Oxydationsbehandlung entsprechend einer Gewichtszunahme von 8 bis 29% unterworfen, mit Teilchen von Legierungselementen in Form pulverisierter mit dem Eisen legierbarer Metalle oder in Form pulverisierter, durch Wasserstoff reduzierbarer Oxyde dieser Metalle, die z. B. Kupfer, Wolfram, Molybdän, Mangan und/oder Nickel und gegebenenfalls Kohlenstoff sein können, vermischt werden und daß diese Mischung fein zermahlen und zur Bildung einer Mischung aus elementaren Metallteilchen reduziert wird, worauf die reduzierte Mischung zur Bildung eines Pulvers der gewünschten Teilchengröße gebrochen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung vor dem Reduzieren auf eine mittlere Teilchengröße von 2 bis 4 Mikron fein zermahlen wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die reduzierte Mischung auf eine mittlere Teilchengröße von 4 bis 10 Mikron, vorzugsweise 5 bis 7 Mikron, gebrochen wird.
  4. 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die porösen Eisenteilchen bis zu einem Gewichtszuwachs von 11 bis 18% oxydiert werden.
  5. 5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxydationsbehandlung aus einer Erwärmung der porösen Eisenteilchen in einer oxydierenden Atmosphäre bei einer Temperatur von 300 bis 1000° C während einer bestimmten Zeitdauer, vorzugsweise 20 Minuten lang bei 700° C, besteht.
  6. 6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Reduktionsbehandlung aus einer Erwärmung in einer reduzierenden Atmosphäre bei einer Temperatur von 700 bis 1000° C, vorzugsweise 965 bis 985° C, besteht.
  7. 7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigtens 0,25 Gewichtsprozent Nickel zugesetzt werden. B.
  8. Verfahren zur Herstellung von dichten Sinterkörpern aus Pulver, das nach einem der vorhergehenden Ansprüche hergestellt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßlinge 30 Minuten bis 4 Stunden bei einer Temperatur von 1200 bis 1400° C in reduzierender Schutzgasatmosphäre gesintert werden.
  9. 9. Verwendung eines Pulvers auf Eisenbasis, das nach dem Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche erzeugt ist, zur Herstellung von massiven Sinterbauteilen mit folgender Zusammensetzung: 0,5 bis 1% Nickel, 6,5% Kupfer, Rest Eisen.
  10. 10. Verwendung eines Pulvers auf Eisenbasis, das nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 erzeugt ist, zur Herstellung von massiven Sinterbauteilen mit folgender Zusammensetzung: 1% Nickel, 1% Mangan, Rest Eisen.
  11. 11. Verwendung eines Pulvers auf Eisenbasis, das nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 erzeugt ist, zur Herstellung von massiven Sinterbauteilen mit folgender Zusammensetzung: 0,5% Nickel, l % Mangan, 0,4 bis 0,5 % Kohlenstoff, Rest Eisen. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 2 237 867, 2 558 750.
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